Festakt: 20 Jahre Krankenhaus Agatharied

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Festakt:
20 Jahre
Krankenhaus Agatharied

Juni 2018

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Region Landkreis Miesbach – Um einer bis dato sehr erfolgreichen 20-jährigen Erfolgsgeschichte zu gedenken, hatten die Verantwortlichen des Krankenhauses Agatharied zu einen Festakt ins Hotel Bayerischer Hof in Miesbach eingeladen. Dieser Einladung folgten neben Landrat Wolfgang Rzehak auch die Bürgermeister Olaf von Löwis of Menar aus Holzkirchen, Franz Schnitzenbaumer aus Schliersee, Hans Schönauer aus Irschenberg, Johannes Hagn aus Tegernsee, Josef Bierschneider aus Kreuth, Peter Höß aus Bad Wiessee, Andreas Hallmannsecker aus Valley, Josef Lechner aus Fischbachau, Jens Zangenfeind aus Hausham, Alfons Besel aus Gmund, Klaus Thurnhuber aus Warngau, Goerg Kittenrainer aus Bayrischzell, Leonhard Wöhr aus Weyarn sowie Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz. Ferner waren der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes – Kreisverband Miesbach, Robert Kießling und die Vertreter der Ärzteschaft, des Aufsichtsrates und des Freundeskreises des Krankenhauses Agatharied, des Kreistages des Landkreises Miesbach sowie Vertreter der Krankenkassen, anwesend.

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Beim Stehempfang v.l.: Landrat Wolfgang Rzehak mit Familie Kerkel;
Norbert Kerkel, Monika Pfisterer, Käthi Kerkel und Simone Kerkel

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Als Ehrengäste begrüßte Michael Kelbel, Geschäftsführer des Krankenhauses Agatharied, die Familie Kerkel, insbesondere jedoch Käthi Kerkel, Witwe des Altlandrates Norbert Kerkel, welcher sich entscheidend für die Zusammenlegung der ehemals vier Krankenhäuser zu einem zentralen Krankenhaus einsetzte und vor genau 10 Jahren einer schweren Krankheit erlag.

In seiner Funktions als Landrat des Landkreises Miesbach und als Aufsichtsratsvorsitzender des Krankenhauses Agatharied begrüßte Wolfgang Rzehak die Gäste sehr herzlich und spannte einen weiten Bogen von der Gegenwart in die Vergangenheit. „Damals, als psychisch Kranke noch versteckt durchs Hintertürchen in die Klinik geschleust werden mußten und dies der damalige Landrat, Norbert Kerkel, für nicht menschlich befand, begann die Erfolgsgeschichte des heutigen Krankenhauses. Dieser hat sich dafür eingesetzt, dass jeder Bewohner des Landkreises durch die gleiche Eingangstüre ins Krankenhaus gehen solle und so die Weichen für ein einziges leistungsfähiges Krankenhaus gestellt“, erläuterte Rzehak.

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Mit von der Partie u.a. (v.l.): Johannes Hagn, Bürgermeister der Stadt Tegernsee; Franz Schnitzenbaumer, Bürgermeister der Marktgemeinde Schliersee; 
Olaf von Löwis of Menar, Bürgermeister der Marktgemeinde Holzkirchen und Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach

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„Es war sehr mutig“, resümierte der Landrat, „vier Krankenhäuser zu schließen und in ein neues großes Krankenhaus zu bündeln. Aber Norbert Kerkel kann stolz auf sein Krankenhaus sein, es war sein Kind und es war die richtige Entscheidung, denn aus einem gesunden Kind ist heute ein gesunder Erwachsener geworden, der noch jung genug ist, sich immer weiter zu entwickeln“, betonte er.

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Michael Kelbel, Geschäftsführer des Krankenhauses Agatharied, bei seiner Festrede

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Dann blickte Wolfgang Rzehak in die Zukunft, respektive ins Jahr 2038. Da er eine persönliche Beziehung zum Krankenhaus Agatharied habe, angefangen bei seinen Kindheitserinnerungen, als seine Mutter in Agatharied gearbeitet habe oder die Geburt seiner Töchter, interessiere ihn auch besonders, wie es in der Gesundheitspolitik und mit dem Krankenhaus weiter gehe. „Besonders in der Gesundheitspolitik sei es schwierig, da gebe es kein Patentrezept oder einfache Lösungen, jedoch viele Themen, die man ansprechen müsse. Manchmal, so komme es ihm vor, ist die Gesundheitspolitik eine Mischung aus Planwirtschaft und Turbokapitalismus, aber von beiden die schlechtere Seite. Deshalb sei es so schwierig und weder für die Politik noch für die Krankenhäuser planbar. Es bestehe ein harter Wettbewerb, offiziell mit dem Ziel, die beste Qualität für die Bürgerinnen und Bürger anzubieten, aber meist zählen nur die wirtschaftlichen Ergebnisse. Die Patienten fühlen sich oft nicht richtig versorgt, Gesundheit ist nur noch ein Geschäft. In der Zukunft sieht es so aus, dass immer mehr Patienten bei immer weniger Krankenhäusern und finanziellen Mitteln versorgt werden müssen“, so Rzehak.  „Wäre es nicht sinnvoller“ fragte der Landrat, „mit stabil bleibenden Krankenkassenbeiträgen langfristig und nachhaltig die Versorgung sicher zu stellen, und ich glaube, die Leute wären auch bereit, einen entsprechenden Krankenkassenbeitrag zu zahlen, wenn die Leistung stimmt und es gerecht abgeht. Ich wünsche mir von der großen Politik eine klare Richtung und eine eindeutige Politik zugunsten einer qualitativ hochwertigen und bezahlbaren medizinischen Versorgung in Deutschland. Auch für unser Krankenhaus wird die Situation angesichts des wirtschaftlichen Drucks keinesfalls leichter, aber wir, der Aufsichtsrat, die Kreisräte und die Bürgermeister, geben ein klares Bekenntnis zum Krankenhaus Agatharied und wir werden es in kommunaler Hand behalten. Dafür sind in den kommenden Jahren aber auch große Investitionen notwendig. Wir werden das Krankenhaus zukunftsfähig machen. Diesbezüglich möchte ich auch noch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit danken, besonders dem Geschäftsführer, Michael Kelbel und seinem Team“, bekräftigte Rzehak. „Ich hoffe“, so seine abschließenden Worte, „dass die Erfolgsgeschichte des Krankenhaus Agatharied weiter fortgeführt wird und wünsche nochmals alles Gute!“

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v.l.:  Landrat Wolfgang Rzehak und Michael Kelbel überreichten Käthi Kerkel,
der Witwe des ehem. Landrats Norbert Kerkel, Geburtstagsgeschenke

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Einen weiteren Blick in die Zukunft richtete Herwig Heide -Ministerialdirigent und Leiter der Abteilung „Krankenhausversorgung“ im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege – mit dem Thema, „Wie der Freistaat Bayern seine Krankenhäuser fit für die Zukunft macht“. Dieser führte, aus Sicht des bayerischen Gesundheitsministeriums aus, dass, im Hinblick auf die demografische Entwicklung und das fehlende Fachpersonal sowie die technische und medizinische Entwicklung, es sicherlich viele Herausforderungen für die Zukunft gäbe. Ferner sei die ambulante Versorgung zu erarbeiten. Ein Aspekt sei auch das Krankenhausstrukturgesetz sowie – wer für die Entwicklung der Krankenhäuser alles zuständig sei – neben dem Freistaat auch der Bund sowie, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die Kommunen und natürlich, die Bevölkerung. Hauptsächlich gehe es aber immer um eines: Die Finanzierung! Angesprochen wurden die Betriebskostenfinanzierung, die Investitionskostenförderung, die Förderpauschalen, die Umsetzung der förderfähigen Vorhaben, das Geburtshilfeförderprogramm, welches der Freistaat Bayern auf den Weg bebracht hat oder die Möglichkeiten weiterer Veränderungen, wie beispielsweise die Bettenzahlreduzierung oder -aufstockung, bei Abteilungen mit Leistungsspezialisierungen. Ferner muss das Versorgungsangebot und die Größe der Fachabteilungen abgestimmt werden. Es seien mutige und vorausschauende, individuelle Entscheidungen wichtig, damit die Krankenhäuser in die Zukunft gehen können.

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„Fachgespräche“ führten v.l. Norbert Kerkel, Michael Kelbel und Simone Kerkel

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Ein weiterer Referent war der ‚Studiendekan Management in Gesundheitswesen und Gesundheitsökonomie‘ an der Hochschule Fresenius, Professor Dr. Andreas Beivers. Dieser sprach zum Thema „Optimierung im Krankenhausmarkt unter schwierigen Rahmenbedingungen“. Die sehr ausführliche Erläuterungen endeten in der Erkenntnis, dass Prognosen immer schwierig seien, besonders wenn sie die Zukunft beträfen!

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Professor Dr. Andreas Beivers
‚Studiendekan Management in Gesundheitswesen
und Gesundheitsökonomie‘ an der Hochschule Fresenius

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Im Anschluß entführte Michael Kelbel die Zuhörer ins Jahr 2038 – und von dort aus zurück ins Jahr 2018. Er erläuterte u.a., wie das Krankenhaus der Zukunft aussehen würde oder könnte. „Gibt es etwa ein „Ambulantes Operationszentrum Holzkirchen“ oder eine „Bauchklinik“ oder eine „Geriathrische Rehabilitationsklinik“ oder ein „Notfall- und Behandlungszentrum Agatharied“ oder gar ein „Pflegehotel Agatharied“? Man weiß es nicht genau!“ Fazit: Herausforderungen bleiben mehr oder weniger immer gleich!“, so Kelbel.

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Michael Kelbel, Geschäftsführer des Krankenhauses Agatharied

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Beim „Get-together“ mit Buffet

-am- Bilder: am

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