Oberland Werkstätten Miesbach: 20 Jahre im Dienst für Menschen mit Behinderungen

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Oberland
Werkstätten
Miesbach:

20 Jahre im Dienst für Menschen mit Behinderungen

Oktober 2019

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Region Miesbach – Mit einem „Tag der offenen Tür“ feierten die Mitarbeiter der „Oberland Werkstätten Miesbach“ nun ihr 20. Firmenjubiläum – mit ihren Familien und Freunden sowie Gästen aus der Politik und Wirtschaft. Betriebsleiter Lambert Wagner begrüßte die Gäste, darunter die Bayerische Sozialministerin, Kerstin Schreyer; den Landrat des Landkreises Miesbach, Wolfgang Rzehak; den Behindertenbeauftragten des Landkreises Miesbach, Anton Grafwallner; die erste Vorsitzende des Freie Wähler Kreisverbands Miesbach, Gisela Hölscher sowie die Miesbacher Stadträtin und Bürgermeister-Kandidatin Astrid Güldner – und erläuterte die Veränderungen und Weiterentwicklungen, welche die „Oberland Werkstätten Miesbach“ die letzten Jahre erfahren hat. Dabei stellte er die drei „Oberland Werkstätten“-Kernmarken – welche als Zulieferer und Dienstleister für mittelständische Unternehmen aus der Region fungieren – vor. Dies sind „Oberland Impuls“, ein Arbeitsangebot für Menschen mit seelischer Erkrankung; die „Oberland Arbeitsassistenz“, hier werden Einzelaußenarbeitsplätze in Kooperationsfirmen angeboten und „Oberland Firmenintegriert“, dies sind Aussenarbeitsgruppen für Menschen mit Behinderungen in Firmen.

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Mit von der Partie v.l.: Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach
und Anton Grafwallner, Behindertenbeauftragter des Landkreises Miesbach

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Landrat Wolfgang Rzehak betonte, dass der Tag der offenen Tür ein besonderer Tag ist, da die Oberland Werkstätten das 20-jährige Betriebsjubiläum feiern können: „Heute könnt Ihr zeigen, was Ihr hier macht. Ihr habt den Betrieb auch in schwierigen Zeiten aufrecht erhalten können. Die Oberland Werkstätten sind ein wertvoller Betrieb – und nicht nur, weil hier Menschen eine Arbeit erhalten können, die es sonst nicht einfach hätten, sondern weil es auch für die Wirtschaft wichtig ist, für unseren Landkreis, denn hier wird eine sinnvolle Arbeit getätigt. Gute Produkte in verlässlicher Qualität werden hier hergestellt. Ihr könnt stolz auf die wertvolle Arbeit sein, die Ihr hier verrichtet und wir können stolz sein, dass Ihr sie hier macht! Denn nicht nur, dass man mit Arbeit Geld verdient – Arbeit hat etwas mit Selbstwertgefühl zu tun. Wenn man keine Arbeit hat, nicht gebraucht wird, wenn man nicht weiss, was man Sinnvolles tun soll, dann ist das nicht einfach für einen Menschen, mit oder ohne Behinderung. Denn, was ist „Behinderung“, was ist „Normal“? Wenn man keine Zeit mehr hat, vor lauter Arbeit ein Buch zu lesen, ist der Mensch dann „Normal“? Wenn man immer mehr Geld verdienen will, ist der Mensch dann „Normal“? Wer ist Behindert, wer ist „Normal“? Ich glaube, diese Diskussion ist nicht so einfach! Hier, bei den Oberland Werkstätten, gibt es Chancen für Menschen, die es nicht so einfach haben„, betonte der Landrat.

Zum Thema „Burnout und Depressionen“ referierte der Chefarzt der „kbo Klinik Agatharied“, Prof. Dr. med. Michael Landgrebe, ausführlichst. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie erläuterte, dass psychische Erkrankungen extrem angestiegen sind. Besonders die Depressionen seien auf den Vormarsch, da alltägliche Dinge – wie beispielsweise Persönlichkeitsfaktoren, Medikamente, physikalische Einwirkungen, Verlusterlebnisse oder akute Verluste – diese begünstigen können.

Dagegen sei der „Burnout“ ein Erschöpfungssyndrom als Folge langanhaltender Belastungen, ein „überfordertes Ich“. Einen möglichen „Burnout“ erkennt man, so Prof. Landgrebe, beispielsweise an emotionaler Erschöpfung, an einem Gefühl der Ausgelaugtheit, an einem Verlust an Begeisterung, an reduzierter Leistungsfähigkeit und an Unzufriedenheit. Ein „Burnout“ kann durch Überforderung entstehen, erklärte der Facharzt weiter, wenn das Selbstbild und die Fähigkeiten auseinanderdriften und sich die negative Selbstbewertung übersteigert. Besonders gefährdet seien Ehrgeizige, Perfektionisten, Idealisten, Einzelgänger und Sensible.

Ferner erläuterte Prof. Landgrebe den Schritt vom „Burnout“ zur „Depression“ und was man dagegen tun kann. „Achte auf die Work-Life-Balance“, gab der Arzt mit auf den Weg. „Zum Beispiel die Lebensumstände ändern, das Überengagement vermeiden und die Überfürsorglichkeit beenden.“ Es gibt jedoch auch professionelle Hilfe und Therapien, welche man in Anspruch nehmen kann, resümierte Prof. Landgrebe.

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Prof. Dr. med. Michael Landgrebe bei seinem Vortrag zum Thema „Burnout und Depression“

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Über das umfängliche Arbeitsangebot für Menschen mit seelischer Erkrankung, der Betriebsstätte „Oberland Impuls“, gab Florian Grafwallner Auskunft. Der Gruppenleiter informierte über die Arbeit der Menschen mit einer seelischen Erkrankung und wie diese wieder mit individueller Förderung in einen arbeitstauglichen Alltag eingeführt werden können. Im Rahmen der „Tag der offenen Tür“ konnte daher auch dieser Bereich besichtigt werden, dessen Leistungsspektrum sicherlich alle Besucher enorm faszinierte.

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Florian Grafwallner bei seinem Vortrag zum Thema
„Arbeitsangebote bei den Oberlandwerkstätten Miesbach“

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Einen Rundgang durch die Produktionshallen der Oberland Werkstätten Miesbach ließ sich auch die bayerische Sozialministerin Kerstin Schreyer nicht entgehen. Zusammen mit Landrat Wolfgang Rzehak, der Miesbacher Stadträtin und Bürgermeister-Kandidatin Astrid Güldner, dem Betriebsleiter Lambert Wagner und dem Geschäftsführer der Oberland Werkstätten, Oliver Gosolits, erkundete sie verschiedene Arbeitsbereiche der Mitarbeiter und zeigte sich, bezüglich der hohen feinmotorischen Fähigkeiten und des technischen Verständnisses, sehr beeindruckt.

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Beim Werkstattrundgang v.l.: Lambert Wagner, Betriebsleiter der Oberland Werkstätten Miesbach;
Vroni Vogl, Mitarbeiterin der Oberland Werkstätten; Stefanie Hefele, Betriebsleiterin der Oberland Werkstätten Miesbach;
Kerstin Schreyer, Bayerische Sozialministerin; Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach
und Oliver Gosolits, Geschäftsführer der  Oberland Werkstätten GmbH

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Das Küchenteam der Oberland Werkstätten Miesbach bot zum Firmenjubiläum verschiedenste Speisen an. Die rührige Küchencrew liefert täglich über 400 warme Mittagessen an Kindergärten, Schulen und heilpädagogische Tagesstätten aus. Gäste aus nah und fern können gerne – von Montag bis Freitag – jeweils in der Zeit von 11:30 Uhr bis 13:00 Uhr, die hauseigene Kantine besuchen. Da werden beispielsweise Speisen – wie Sauerbraten, mit einem Getränk – zum Preis von nur 5,30 Euro angeboten.

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