Neujahrsempfang des CSU-Kreisverbandes-Miesbach 2020

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Neujahrs-
empfang
des CSU-Kreisverbandes-Miesbach

Januar 2020

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Der Bayerische Ministerpräsident begrüßte den Behindertenbeauftragten des Landkreises Miesbach, Anton Grafwallner

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Region Miesbach – Zum traditionellen Stehempfang des CSU Kreisverband Miesbach lud der CSU-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Alexander Radwan kürzlich in die Tenne auf Gut Kaltenbrunn ein. In diesem Jahr ließ es sich der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder sowie die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner und Prof. Dr. Angelika Niebler, Präsidentin des Wirtschaftsbeirates Bayern, nicht nehmen, persönlich zu diesem Anlass zu erscheinen. In seiner umfänglichen Begrüßungsrede hob Alexander Radwan u.a. die Bedeutung der Bauern als Stütze für die Region hervor – sei es als Produzenten von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, als Unterstützer des Naturschutzes und des Umweltschutzes sowie als Bewahrer der Kulturlandschaft für die nachfolgenden Generationen. Radwan spannte einen Bogen vom Brauchtum und dem Besuch der Trachtler und Gebirgsschützen in Berlin bis zum allgegenwärtigen Thema „Nachhaltigkeit“. Hier stellte er die Frage, was denn noch „nachhaltiger“ wäre als das Tragen eines „Fuchses an Leonhardi“, welcher von vielen Generationen schon weitergebeben wurde. Ein überwältigender, zustimmender Applaus zeigte, wie sehr hier die Meinung auf einem Level war.

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Ferner begrüßte der CSU-Kreisvorsitzende die Vertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie den Behindertenbeauftragten des Landkreises Miesbach, Anton Grafwallner und erörterte u.a. die Themenbereiche Klimaschutz, Bildung, Gesundheit und die Problematik der Organspenden. „Das sind Themen, welche die Menschen bewegen“, so Radwan. Er betonte, wie wichtig beispielsweise die Themen „Klimawandel-Erderwärmung-Umweltschutz“ seien. „Man darf das Ziel nicht in Frage stellen. Nur der bestimmte Weg dorthin führt unserer festen Überzeugung nach in die „Ökoplanwirtschaft“ und die Planwirtschaft wird auch hier versagen“, so Radwan.

Weiter kritisierte Radwan die angesprochenen Verbote anderer Parteien und Vereinigungen, beispielsweise gegenüber der Kfz-Industrie, dem Fliegen, dem Skisport oder offener Kamine bis hin zur Enteignung, was den Verlust von Respekt vor fremden Eigentum darstellt. Zudem sprach er über die Diskussion des Mietdeckels und das Zurückfahren des Wohnungsbaus sowie über das geplante Einführen eines Betriebsrates bei Start-up-Firmen. Jedoch, so war sich Radwan sicher, werden die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels nur durch die Innovationen entsprechend gemeistert werden können. Hierbei dankte er dem Ministerpräsidenten für sein Engagement für Bayern bezüglich neuer Technologien. Desweiteren war für Radwan die praxisnahe Umsetzung der Politik wichtig – was bedeutet, mit Bürgernähe den Menschen als gleichrangigen Gesprächspartner mitzunehmen, wie beispielsweise beim Dauerbrenner-Thema „Wasserschutzzone im Landkreis Miesbach“. Insbesondere dankte Alexander Radwan der Bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aigner sowie den Kandidaten der anstehenden Wahlen und den scheidenden Bürgermeistern – für deren Engagement.

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Der Bayerische Ministerpräsident, Dr. Markus Söder, dankte in seiner Rede u.a. den ehrenamtlich Tätigen für deren Engagement und der Landtagspräsidentin Ilse Aigner für das derzeit gute Einvernehmen und die Zusammenarbeit sowie beim Kreisvorsitzenden Alexander Radwan für dessen gute Arbeit im bundes- und parteipolitischen Bereich. Radwan gehöre zu den klügsten Köpfen in der Partei, betonte Söder. Desweiteren lobte der Ministerpräsident die hohe Anzahl an Kandidaten für die anstehende Kommunalwahl und hob hervor, dass er an Partnerschaft und nicht an Hierarchien in der Politik glaube, dass Kommunal-, Landes- und Bundespolitik das Land gemeinsam entwickeln sollen und dass es vermehrte Aktivitäten und Ideen brauche, um die Herausforderungen und Probleme anzugehen. Zudem solle auch mehr landkreisübergreifend gearbeitet werden, u.a. beim Ausbau des Nahverkehrs und beim Beitritt zum MVV.

Söder verwies auf ein herausforderndes kommendes Jahrzehnt mit unbekannten Strömungen und Fragen der Zeit, pries das hohe Niveau des Lebensstandards in Bayern; fand, dass man die Position, die man in der Welt einnehmen will, genau überdenken soll; wünschte sich eine Politik der kleinen Schritte und dass man Partner erst nehmen, Fremde akzeptieren und mehr miteinander sprechen soll.

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Dr. Markus Söder und Ilse Aigner begrüßten die 100-jährige Irmgard Schmitt

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Eine weitere Herausforderung sah Markus Söder im Klimawandel, der kein Modethema sei und massiv stattfindet, sodass selbst in Rußland Sorgen darüber geäußert werden: „Für mich als Ministerpräsident wäre es eine politische Sünde und Verfehlung, aus Angst davor etwas zu tun und zu hoffen, es trifft mich nicht und in dem Moment zu versagen und Entscheidungen zu treffen, die für unser Land wichtig wären und darum sage ich, wir müsse die Schöpfung, die uns anvertraut ist, in Zeiten, in der sie bedroht ist, bewahren. Wir stellen uns dieser Herausforderung! Die Frage ist das „wie“ – mit weltweiten Verboten oder Verzicht? Wohl eher nicht!“, so Söder. Ferner brachte der Ministerpräsident das Waldsterben ins Gedächtnis zurück und dass es damals mit Technologie, nämlich mit dem Katalysator, bekämpft wurde. Daher müsse man mit Innovationen, Erfindergeist und neuen Ideen gegen den Klimawandel angehen und eine Politik für die Zukunft machen. Deutschland müsse aufpassen, im Wettbewerb um die technologische Dominanz nicht abgehängt zu werden und brachte die künstliche Intelligenz, insbesondere in der medizinischen Forschung gegen Krebs, ins Gespräch. Ferner appelierte er, die heimischen Produkte, ob im technologischen wie im landwirtschaftlichen Bereich, aber auch die Landschaft mehr zu schätzen und diese Wertschätzung auch zu vermitteln und hochzuhalten.

Ein weiteres Anliegen Söders war das Verteidigen der Demokratie und das Verrohen und die Brutaltät u.a. in Wort und Musik. Daher sei er von der Einführung des „Oma-und-Opa-Tages“ überzeugt, da Großeltern sehr wichtig seien und die gegenseitige Liebe ein Land erst schön mache. Zudem sei die Freiheit des Redens wichtig, aber es müssen Grenzen eingehalten und Respekt und Toleranz entgegengebracht werden. Vorallem die Demokratie habe sich verändert, bemerkte der Landesvater und nannte die seltsamen, bösen, aggressiven Gedanken im Internet und den damit verbundenen „Sozialen Medien“, die es wohl nicht geben würde, wenn die Verfasser dies mittels Brief übersenden müßten. Zudem wachse der Antisemitismus sowie die Angriffe auf Politikerinnen und Politiker. Hierbei äußerte Söder sein Unverständnis über Richter, die diese Taten bagatellisierten. Gleichermaßen dankte der Ministerpräsident der Landtagspräsidentin für die Durchsetzung der Ordnung im Landtag, indem sie antisemitische Äußerungen ahndet und sich gegen diejenigen stellt, welche die Demokratie zu untergraben versuchen. Abschließend bemerkte Markus Söder, dass man in sein Amt erst hineinwachsen muss, um es auszufüllen; er aber, gemeinsam mit den anderen Politikern versucht, das Land zu gestalten, die Demokratie und das Brauchtum zu erhalten.

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Als „kleines Dankeschön“ fürs Kommen überreichte Alexander Radwan Ministerpräsident Markus Söder
eine handwerklich hergestellte Auswahl „Himbeerbonbons“,
und zwar in den Sorten „süß und lieblich“, aber auch „scharf und würzig“ mit Cayenne-Pfeffer

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Für seine 20-jährige Tätigkeit als Behindertenbeauftragter des Landkreises Miesbach wurde Anton Grafwallner aus Gmund – von Olaf von Löwis of Menar, dem Sprecher der Landkreisbürgermeister – für seine Lebensleistung ausgezeichnet. Grafwallner bedankte sich; blickte auf sein Wirken zurück und gab dem Ministerpräsidenten Markus Söder einige gute Tipps mit auf den Weg.

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Olaf von Löwis of Menar hob in seiner Rede das Ehrenamt hervor, welches Anton Grafwallner „lebt“ und bei dem immer der Mensch im Mittelpunkt steht. Seit 1992 sei Grafwallner auf den Rollstuhl angewiesen, habe vor 35 Jahren eine MS-Gruppe gegründet und dann das Amt des Landkreisbehindertenbeauftragten beantragt. Zuerst wurde es von den Entscheidungsträgern des Landkreises abgelehnt. Da Grafwallner jedoch nicht locker ließ, wurde es im Jahre 2000 im Kreistag nochmals eingehender erläutert und schließlich genehmigt. Mit einem Startkapital von rund 220.000 DM konnte das Wirken des Landkreisbehindertenbeauftragten beginnen.

Vor dieser Zeit war Grafwallner im Gemeinderat von Gmund und im Obst- und Gartenbauverein sowie hauptberuflich als Stadtentwickler für Verkehrssteuerungssysteme weltweit tätig. Im Jahre 2008 erhielt er den Verdienstorden der BRD. Heute fungiert er noch als Wetterbeobachter, berät die Gemeinden in Sachen „Barrierefreiheit“ in Gebäuden, Straßenverkehr und Tourismus und leitet zudem den „Behindertenkompass.de“.

Löwis bekannte, dass sich Grafwallner als Behindertenbeauftragter mithilfe seiner Familie und Freunden und mit viel Mut gegen Arroganz und Ignoranz durchsetzen mußte und appellierte an die Gesellschaft, mehr für Menschen mit Handicap zu tun. Anton Grafwallner bedankte sich für die Auszeichnung und sagte: „Dass ich mal von der CSU geehrt werde, hätte ich nie im Leben geglaubt“ und blickte auf sein Wirken zurück. Vielen Menschen konnte er immer wieder unbürokratisch helfen, etwa durch die Übernahme von Reparaturkosten für ein defektes Auto, damit eine schwer gehbehinderte Frau zur Arbeit fahren konnte. Ferner konnte er einem gehbehinderten Jungen helfen, dessen Fahrrad gestohlen wurde: Es wurde durch ein gebrauchtes Rad ersetzt. „Das war die sogenannte „stille Hilfe“, die in keiner Arbeitsplatzbeschreibung zu finden ist“, betonte Grafwallner. Außerdem setzte er sich für barrierefreies Bauen, barrierefreies Internet oder den barrierefreien Tourismus ein – und da hätte er so einiges „erlebt“, insbesondere bei der Planung des neuen Jod-Schwefelbades in Bad Wiessee, wo er den Eindruck gewonnen hätte, dass man scheinbar die Zielgruppe der Menschen mit Behinderung noch nicht erkannt hat.

Grafwallner sprach den Ministerpräsidenten an und bemängelte die unzureichende Ausführung der Barrierfreiheit in dessen Regierungserklärung: „Es hätte ein sehr wichtiges Ziel und Verpflichtung heißen müssen“, betonte er. Außerdem erinnerte der Behindertenbeauftragte daran, dass die „Barrierefreiheit in Bayern“ für das Jahr 2023 versprochen wurde. „Solange das Thema „Inklusion“ von der Gesellschaft, Politik, Fachbehörden und von Entscheidern nicht ernst genommen wird, solange kommt die Barrierefreiheit nur in kleinen Stücken vorwärts“, resümierte Anton Grafwallner.

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