Wissenschaft & Technik

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»Robotische Hose«
unterstützt
Menschen beim Gehen

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Region Bayern – Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben eine »robotische Hose« entwickelt, mit der Menschen leichter laufen können und messbar weniger Energie verbrauchen. Besonders gebrechliche und ältere Personen sollen so länger mobil und gesund bleiben können. »Damit kann man langsam gehen, aber auch joggen. Wir haben ein System entwickelt für Menschen, mit dem man sich gerne mehr bewegt. Das ist das gleiche Konzept wie das Elektrorad, nur für das Laufen«, so TUM-Professor Lorenzio Masia.

Nach Analysen der Forschenden spare ein junger Mensch, der auf einem 500 Meter langen Weg einen Berg hochgehe, unterstützt durch die »robotische Hose«, durchschnittlich knapp 18 Prozent der Energie ein, die er normalerweise benötigt hätte. Auch ein älterer Mensch, der auf der Ebene 400 Meter weit unterwegs sei, reduziere seine nötige Energie mit Technikeinsatz um mehr als zehn Prozent. Das entspreche einem etwa zehn bzw. sechs Kilogramm geringeren Körpergewicht. Die Konstruktion, die das möglich macht, nennen die Forschenden »WalkON«, was so viel wie »Lauf einfach weiter« heißt.

Wenn Doktorandin Enrica Tricomi vom Stehen ins Gehen übergeht, ziehen zwei dünne Drähte, die vom Oberschenkel bis zum Hüftgurt reichen, gleichzeitig nach oben und nehmen der Muskulatur im Oberschenkelbeuger einen Teil der Arbeit ab. Ein am Oberschenkelgurt angebrachtes Messgerät ermittele die Winkelstellung und -geschwindigkeit der Beine. Genau beim Übergang in die Schwungphase gibt das Gerät ein Signal an die Motoren. Dabei ist es egal, ob ein älterer Mensch die »robotische Hose« trägt oder aber ein sportlicher Jugendlicher. »Das System erkennt, wie schnell oder langsam sich die Person bewegt, passt sich an das jeweilige Gewicht der Beine an und unterstützt entsprechend individuell«, erläuterte die Forscherin. Ihre »Smart Robotic Shorts« erforderten keinerlei Voreinstellungen, seien innerhalb von wenigen Minuten angezogen und einsatzbereit. Sie funktionierteen quasi per »Plug & Play«.

Faktor Gesundheit: Ältere Menschen profitieren besonders
Wer das System nutze, fühle sich sicher, wie eine Umfrage unter den Teilnehmenden der Studie ergab. Auf einer Skala von null (keine Kontrolle möglich) bis sieben (sehr gute Kontrolle möglich) landeten die Bewertungen durchschnittlich bei über sechs. »Gerade bei älteren Menschen ist es wichtig, dass sie sich sicher fühlen«, so Masia, der sein System insbesondere bei Menschen für sinnvoll hält, die zwar etwas gebrechlich sind, aber noch keinen Rollator benötigten. Der Professor, der gerade von der Universität Heidelberg als stellvertretender Direktor zum »Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence« (MIRMI) der TUM gewechselt ist, sieht neben älteren Menschen auch Personen, die durch eine Krankheit geschwächt seien, etwa ein schwaches Herz haben oder an Lungenerkrankungen leiden, als Zielgruppe der Entwicklung.

Vision: Exoskelette für die Freizeit entwickeln
Im Gegensatz zu Systemen, die als so genannte »Exoscelette« in Outdoorgeschäften bereits angeboten werden, handele es sich nicht um ein hartes Gestell, sondern um weiche Kleidung. »WalkOn sieht mehr nach Kleidung aus und ist insgesamt nicht größer als ein kleiner Rucksack«, so DoktorandinTricomi, die das System in den letzten vier Jahren Stück für Stück zu dem gemacht hat, was es jetzt ist. In der Zukunft werde ein modulares System entstehen, das sich der Nutzer selbst zusammenstellen könne.

-tum-

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Keramik
mit Feingefühl

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Region Schweiz – Roboter, die Berührungen spüren und Temperaturunterschiede wahrnehmen? Ein unerwartetes Material macht das nun möglich. Im eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt-Labor für Hochleistungskeramik entwickeln Forschende weiche und intelligente Sensormaterialien auf der Basis von Keramik-Partikeln. Beim Wort »Keramik« denken die meisten Menschen an Kaffeetassen, Badezimmerfliesen oder Blumentöpfe. Nicht so Frank Clemens. Für den Forschungsgruppenleiter im »High-Performance Ceramics« Labor der Empa kann Keramik Strom leiten, intelligent sein – und sogar fühlen. Denn Clemens entwickelt gemeinsam mit seinem Team weiche Sensormaterialien auf der Basis von Keramik. Solche Sensoren »spüren« beispielsweise Temperatur, Dehnung, Druck oder Feuchtigkeit, was sie für den Einsatz in der Medizin, aber auch im Bereich der »Soft Robotics« – der weichen Robotik – interessant mache.

Unter Keramik verstehen Materialforschende wie Clemens einen anorganischen nichtmetallischen Werkstoff, der in einem sogenannten Sinter-Prozess unter hohen Temperaturen aus einer Ansammlung von losen Partikeln hergestellt wird. Die Zusammensetzung der Keramik kann variieren – und damit veränderten sich auch deren Eigenschaften. Steingut und Porzellan sucht man in Clemens‘ Labor indes vergeblich. Die Forschenden arbeiten mit Materialein wie »Kalium-Natrium-Niobat« und »Zinkoxid«, aber auch mit »Kohlenstoffpartikeln«. Weich sind all diese Materialien nicht. Um daraus weiche Sensoren herzustellen, betten die Forschenden sie in dehnbare Kunststoffe ein. »Wir arbeiten mit sogenannten hochgefüllten Systemen. Wir nehmen eine Matrix aus einem thermoplastischen Kunststoff und füllen sie mit so vielen Keramikpartikeln, wie es nur möglich ist, ohne die Dehnbarkeit der Matrix zu beeinträchtigen«, so Clemens.

Werde diese hochgefüllte Matrix dann gedehnt, komprimiert oder Temperaturschwankungen ausgesetzt, verändere sich der Abstand zwischen den Keramikpartikeln und damit die elektrische Leitfähigkeit des Sensors. Dabei müsse nicht die gesamte Matrix mit Keramik gefüllt sein, betont Clemens: Mittels 3D-Druck können die Forschenden die Keramiksensoren auch als eine Art »Nervenbahnen« in flexible Bauteile einbetten.

Selektiv und intelligent
Trivial sei die Herstellung von weichen Keramiksensoren allerdings nicht. In der Regel seien weiche Sensoren auf unterschiedliche Umwelteinflüsse zugleich empfindlich, etwa auf Temperatur, Dehnung und Feuchtigkeit. »Wenn man sie in der Praxis einsetzen will, sollte man aber wissen, was man misst«, erklärte Clemens. Seiner Forschungsgruppe ist es nun gelungen, weiche Sensoren herzustellen, die sehr selektiv nur auf Druck oder nur auf Temperatur reagieren. Diese Sensoren integrierten die Forschenden in eine prothetische Hand. Die Prothese »spürt« die Beugung ihrer Finger und merkt, wenn sie eine heisse Oberfläche anfasst. Solche »Feinfühligkeit« wäre sowohl für Roboter-Greifwerkzeuge als auch für Prothesen für den Menschen von Vorteil.

Noch einen Schritt weiter ging das Empa-Team bei der Entwicklung einer weichen »Roboterhaut«. Ähnlich wie menschliche Haut reagiere die mehrschichtige Kunststoffhaut auf Berührungen und Temperaturunterschiede. Um die komplexen Daten auszuwerten, entwickelten die Empa-Forschenden gemeinsam mit Forschenden der »University of Cambridge« ein »KI-Modell« und trainierten es anhand von Daten aus rund 4500 Messungen. Auch das erinnere an die menschliche Wahrnehmung, denn die Nervenimpulse aus der Haut werden ebenfalls im Gehirn ausgewertet und »hochgerechnet«.

In ihrem neuesten Projekt konnten die Forschenden die Keramiksensoren mit künstlichen Muskeln kombinieren. Gemeinsam mit Forschenden der »ETH Zürich« und der »Universität Tokyo« haben sie einen »Bio-Hybrid-Roboter« entwickelt, der seinen Kontraktionszustand mit Hilfe eines weichen, biokompatiblen, gewebeintegrierten piezoresistiven Sensors erkenne. Diese Arbeit wurde in der Fachzeitschrift »Advanced Intelligent Systems« veröffentlicht.

Sichere Zusammenarbeit
Das Ziel, erklärte Clemens, sei die sichere und harmonische Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. »Heutige Robotersysteme sind gross, klobig und sehr stark. Sie können für den Menschen gefährlich werden«, erklärte der Forscher. Sollen wir unsere Arbeitsplätze in Zukunft vermehrt mit Robotern teilen, sollten diese schnell und feinfühlig auf Berührungen reagieren. »Wenn man versehentlich einen anderen Menschen berührt, zieht man sich automatisch sofort zurück. Wir wollen Robotern denselben Reflex verleihen«, so Clemens. Dafür suchen die Forschenden nun Industriepartner auf dem Gebiet von robotischen Greifsystemen. Aber auch in der Medizin sind weiche Sensoren gefragt – so hat das EMPA-Team kürzlich ein »Innosuisse-Projekt« abgeschlossen, bei dem sie flexible Elektroden für Gehirnstrommessungen hergestellt haben.

Die Arbeit sei noch lange nicht getan: Die EMPA-Forschenden wollen ihre weichen keramischen Sensoren noch feinfühliger und intelligenter machen. Dafür gelte es, neue keramische Materialien und weiche Polymere zu kombinieren und deren Sensoreigenschaften zu optimieren – denn im Zusammenspiel dieser beiden Komponenten liege das Erfolgsgeheimnis.

-bkch-

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Raumfahrt-
konferenz
2024
mit erstmaliger Preisverleihung

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Region Baden-Württemberg – Die »Raumfahrtkonferenz 2024«, die kürzlich im »Haus der Wirtschaft« in Stuttgart stattfand, versprach spannende Einblicke in die Zukunft der Raumfahrt und bot einen branchenübergreifenden Austausch der Raumfahrtakteure. Erstmals wurde der »THE aerospace LÄND-Award« verliehen. Die Konferenz stand unter dem Motto »Von der Wirtschaft in die Raumfahrt und zurück« und beleuchtete die Potenziale von »Spin-In- und Spin-Off-Effekten«. Diese Ansätze ermöglichten es Unternehmen, technologische Entwicklungen aus der Raumfahrt in andere Wirtschaftszweige zu integrieren und gleichzeitig innovative Lösungen aus anderen Branchen für die Raumfahrt zu erschließen. In seinem Grußwort betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die zentrale Rolle dieser Synergien: »Luft- und Raumfahrt sind nicht nur was für Luft- und Raumfahrer. Hier entstehen völlig neue Geschäftsmöglichkeiten und Innovationspfade. Auch und vor allem in den Sektoren, die mit dem Weltraum erstmal gar nichts zu tun haben. Es geht um vielfältige Potenziale für die Industrie 4.0, Mobilität, Landwirtschaft, aber auch für das Klima. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern wollen wir diese Synergien freisetzen und darüber hinaus auch Arbeitsplätze der Zukunft schaffen“.

In vier Gesprächsrunden wurden die Effekte der Integration branchenfremder Technologien in die Raumfahrt, das Zusammenspiel von Politik, Industrie und Forschung, die Anforderungen durch »New Space« sowie die Effekte der Raumfahrt auf andere Wirtschaftszweige diskutiert. Dies galt auch für die Bereiche Sicherheit und Verteidigung. Denn auch hier finden Raumfahrtanwendungen zunehmend Anwendung. Darüber hinaus wurde im Rahmen der Konferenz erstmals der »THE aerospace LÄND-Award« durch die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut verliehen.

Die Verleihung des Awards sei ein wichtiger Schritt, um die herausragenden Leistungen der baden-württembergischen Luft- und Raumfahrt zu würdigen und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Politik weiter zu fördern. Der »THE aerospace LÄND-Award 2024« ging an das Unternehmen »HyImpulse«. Das Start-up aus der Region Heilbronn-Franken habe sich durch die Entwicklung innovativer Raketenantriebssystemen hervorgetan, die den Zugang zum Weltraum effizienter und umweltfreundlicher gestalten sollen.

-lbw-

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ESA
kommt
in die Schweiz

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Region Schweiz – Die europäische Weltraumorganisation ESA hat einen neuen Anknüpfungspunkt in der Schweiz: Das »European Space Deep-Tech Innovation Centre« (ESDI) wurde gemeinsam mit dem »Paul Scherrer Institut« (PSI) gestartet. Es hat nun seinen Standort in direkter Nachbarschaft des PSI, im Park Innovaare. Die ESA stärke ihre Zusammenarbeit mit Innovationsakteuren aus der Schweiz. Dafür haben die ESA und das PSI Ende einen Vertrag unterzeichnet, der den Beginn des ESDI markiert. Standort des ESDI ist der »Switzerland Innovation Park Innovaare«. Der Vertrag definiere eine erste Plattform des ESDI: Das »Phi-Lab«, welches ans PSI angebunden ist und Instrumente zur Innovationsförderung schaffe.

»Mit dem ESDI bringen wir die ESA in die Schweiz«, erklärte Johann Richard, der Leiter des ESDI. Tatsächlich werde mit dem ESDI das PSI zum einzigen Standort in der Schweiz, an dem die ESA eine dauerhafte Präsenz habe. »Wir wollen dazu beitragen, Entwicklungen aus dem Schweizer High-Tech- und Deep-Tech-Bereich zum Einsatz zu bringen – für die Weltraumforschung der ESA, zum Nutzen ihrer Mitgliedsstaaten, aber möglicherweise auch für ganz andere Bereiche in der Industrie«, so Richard.

Innovationen in den Quanten- und Datenwissenschaften sowie in der Materialforschung
Um diese zweite Aufgabe konkret zu bewältigen, starte das ESDI mit einer eigenen Plattform für Forschungsaktivitäten, dem »Phi-Lab«. Hier ist Jennifer Wadsworth Leiterin. »Das Phi-Lab hat die Mission, Forschungsprogramme zu erstellen, die neue und innovative Projekte in der Schweiz fördern und finanziell unterstützen«, erklärt sie. Das erste dieser Förderprogramme starte bereits 2025. Für dieses sucht das »Phi-Lab« nach technologischen Entwicklungen zunächst aus zwei konkreten Themenbereichen, und zwar Quantenforschung und Datenwissenschaften einerseits sowie Materialforschung andererseits.

»Mit dem Phi-Lab können wir divers zusammengestellte Teams unterstützten, die aus Industrie, Start-ups und der akademischen Forschung zusammenkommen«, erklärte Wadsworth. Schweizweit sollen Projekte gefördert werden, die beispielsweise aufgrund ihres Umfangs und ihrer Ambitionen für bereits bestehende Fördermassnahmen ungeeignet sind. Für die konkrete Förderung von Projekten durch das »Phi-Lab« werde es offene Ausschreibungen geben.

Die Schweiz ist ein Gründungsmitglied der ESA und somit von Anfang an in die europäische Weltraumgemeinschaft eingebunden. »ESDI« und »Phi-Lab« seien die Fortführung einer verstärkten Zusammenarbeit, die bereits im Mai 2022 zur Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen der ESA und dem Schweizerischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) führte. Da das »ESDI« keine eigenen Labore und Fertigungsräume haben werde, komme der Standort am Park Innovaare und die Nähe zum PSI ins Spiel: Der Park Innovaare wurde Anfang 2024 eingeweiht und konnte sowohl grosse Unternehmen als auch innovative Start-ups anziehen. Die dortigen Labore seien für fortschrittliche Fertigungstechniken ausgestattet, sodass Prototypen in mechanischer, elektronischer und digitaler Form realisiert werden können.

Auch das »PSI« biete Knowhow, Ressourcen und eine eingeschliffene Logistik rund um die eigene Spitzenforschung. Insbesondere sei man durch die hier angesiedelten Teilchenbeschleuniger und Grossforschungsanlagen auf extreme Bedingungen eingestellt, wie sie auch im Weltall herrschten: »Vakuumtechnik und Bauteile, die extrem tiefe Temperaturen benötigen, sind an unseren Grossforschungsanlagen allgegenwärtig«, erklärte Thierry Strässle, Stabschef am »PSI«. »Unsere Teilchenbeschleuniger können Strahlung erzeugen, sodass die zugehörige Elektronik strahlungssicher gestaltet sein muss. In all diesen Bereichen ist das PSI daher erfahren, gut ausgerüstet und kann gezielte Unterstützung bieten«, so Strässle.

Teilchenbeschuss simuliert Weltall-Bedingungen
Die Zusammenarbeit zwischen »ESA« und »PSI« habe bereits eine lange und erfolgreiche Geschichte: An der Protonenbestrahlungsanlage »PIF« werden Materialtests im Auftrag der »ESA« durchgeführt. Beschleunigte Protonen beschiessen hier Elektronikkomponenten der Raumfahrt, um den Teilchenbeschuss im Weltall zu simulieren. Ferner sei das »PSI« weltweit führend in der Entwicklung von Detektoren, die unter anderem in der Raumfahrt zum Einsatz kommen. So startete im April 2023 die »JUICE-Mission« der »ESA« zum Planeten Jupiter und seinen Monden. An Bord befindet sich auch der Hightech -Detektor »RADEM«, der am »PSI« entwickelt wurde und der Aufschluss über die komplexen Strahlungsverhältnisse sowi die hochdynamische magnetische Umgebung des Jupitersystems liefern soll.

In den Bereichen Materialforschung, Quantenforschung und künstliche Intelligenz biete das »PSI« weitere Anknüpfungspunkte für relevante Themenfelder der »ESA«. Die Eröffnungsfeier des »ESDI« ist für den Frühling 2025 geplant.

-Laura Hennemann-

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Rund eine
halbe Million Euro
für exzellente Forschung

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Region Tirol – Neue Therapieansätze bei Infektionen wie HIV; das Tumorwachstum und die Ausbreitung von Metastasen verhindern: Das sind wesentliche Ziele der Medizin und Forschung. Dazu beitragen könnten künftig die Ergebnisse zweier Forschungsprojekte, die in Tirol an der Medizinischen Universität Innsbruck nun starten sollen und vonseiten des Landes gefördert werden. Die Tiroler Landesregierung beschloss rund 522.000 Euro für diese exzellenten Forschungsvorhaben bereitzustellen. Als »exzellent« wurden diese bereits von internationalen Gutachtern im Zuge einer Qualitätsprüfung des »Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung« (FWF) gewertet. Der Fonds schlägt dem Land Tirol im Rahmen des Programms »Matching Funds« förderungswürdige Projekte vor, die mit Beschluss kofinanziert werden. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle zeigte sich über solche Forschungsvorhaben erfreut: »In Tirol wird viel geforscht. Solche Forschungsprojekte können menschliches Leid verringern und die Prävention stärken. Wir fördern solche Vorhaben aus der Überzeugung heraus, dass damit von Tirol aus vielen Menschen geholfen werden kann«.

Neue Einblicke in Zell-Abwehr gegen virale Infektionen
Im Fokus beider Projekte steht im Wesentlichen das Immunsystem. So sollen einerseits unter dem Einsatz modernster Technologien neue Einblicke in Teile des Immunsystems sowie bestimmter Zellen und ihrer Abwehr gegen virale Infektionen wie HIV generiert werden. Konkret geht es um das Komplementsystem, das Teil des angeborenen Immunsystems ist. Klassisch ist dieses hauptsächlich für die Bekämpfung von Krankheitserregern verantwortlich. Es gibt aber auch das »zelluläre Komplementsystem«, das nicht nur Aufgaben rund um Immunabwehr übernimmt, sondern auch bei der Regulation von Zellprozessen und der Kommunikation von Immunzellen eine Rolle spielt. Untersucht wird nun, welchen Einfluss das zelluläre System auf das Überleben und den Stoffwechsel von bestimmten Zellen bei einer HIV-Infektion hat.

»Killer-Zellen« rücken bei Tumorbekämpfung in den Fokus
Konkret vor allem auch dann, wenn die Menschen zukünftig von Immuntherapien profitieren könnten, die durch neu generiertes Wissen das Tumorwachstum und die Metastasierung verhindern können. Das sei der Forschungsschwerpunkt des zweiten Projektes. Im Zentrum stehen sogenannte natürliche »Killer-Zellen«. Sie sind wie das genannte »Komplementsystem« Teil des angeborenen Immunsystems und gelten als wichtige erste Verteidigungslinie im Kampf gegen Infektionskrankheiten und Krebs. Deshalb rücken sie gerade bei der Tumorbekämpfung verstärkt in den Fokus der Forschung. »Killer-Zellen« können auch die Ausbreitung von Krebszellen aus dem Primärtumor in andere Organe verhindern und somit die Metastasierung hemmen. Es ist bereits gelungen, ein Schlüsselmolekül zu identifizieren, das die Aktivität von »Killer-Zellen« bremst. Wie dieses konkret funktioniert, soll nun geklärt werden, um schließlich wichtige Erkenntnisse für die Krebsbehandlung zu erlangen.

-lt-

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Lebensdauer
von Zink-Batterien
drastisch verlängert

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Region Bayern – Der Umstieg auf erneuerbare Energien erfordere effiziente Methoden zur Speicherung großer Mengen Strom. Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben eine neue Methode entwickelt, welche die Lebensdauer von »wässrigen Zink-Ionen-Batterien« um mehrere Größenordnungen verlängern könnte. Statt ein paar Tausend sollen sie künftig mehrere 100.000 Lade- und Entladezyklen überstehen. Der Schlüssel zu dieser Innovation sei eine spezielle Schutzschicht für die Zink-Anoden der Batterien. Diese Schicht behebt bisherige Probleme, wie das Wachstum von nadelförmigen Zinkstrukturen – den sogenannten Zink-Dendriten – sowie unerwünschte chemische Nebenreaktionen, die Wasserstoffbildung und Korrosion auslösen.

Die Forschenden um Prof. Roland A. Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische und Metallorganische Chemie an der »TUM School of Natural Sciences«, verwenden hierfür ein besonderes Material: Ein poröses organisches Polymer namens »TpBD-2F«. Dieses Material bilde einen stabilen, hauchdünnen und hochgeordneten Film auf der Zink-Anode, der die Zink-Ionen durch Nano-Kanäle sehr effizient fließen lässt und gleichzeitig Wasser von der Anode fernhält.

Zink-Batterien als kostengünstiger Ersatz für Lithium-Ionen-Batterien
Da Lei, Doktorand und Erstautor der im Journal »Advanced Energy Materials« publizierten Forschungsarbeit, erklärte: »Zink-Ionen-Batterien mit dieser neuen Schutzschicht könnten Lithium-Ionen-Batterien bei der Speicherung von Energie in großem Maßstab ersetzen – etwa in Kombination mit Solar- oder Windkraftanlagen. Sie halten länger, sind sicherer und Zink ist günstiger und einfacher verfügbar als Lithium.“ Lithium bleibt zwar eine erste Wahl für mobile Anwendungen wie Elektroautos oder tragbare Geräte, doch die höheren Kosten und Umweltbelastungen machen es für den großflächigen Einsatz zur Energiespeicherung weniger attraktiv.

»Das ist ein wirklich spektakuläres Forschungsergebnis. Wir konnten zeigen, dass der von Da Lei erdachte chemische Ansatz nicht nur funktioniert, sondern auch kontrollierbar ist. Als Grundlagenforscher sind wir vor allem an neuen wissenschaftlichen Prinzipien interessiert – und hier haben wir ein solches entdeckt. Wir haben schon einen ersten Prototyp im Format einer Knopfzelle entwickelt. Ich sehe keinen Grund, warum sich unsere Erkenntnisse nicht auch auf größere Anwendungen übertragen ließen. Jetzt sind Ingenieurinnen und Ingenieure gefragt, um die Idee aufzugreifen und passende Produktionsverfahren zu entwickeln«, betonte Prof. Fischer.

-tum-

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Ein Schritt
näher
zu Quantentechnologien

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Region Schweiz – Quantentechnologien nutzen die ungewöhnlichen Eigenschaften der fundamentalen Bausteine der Materie. Sie versprechen Durchbrüche in der Kommunikation, der Rechenleistung, der Messtechnik und vieles mehr. Doch sind »Quantenzustände« fragil und deren Effekte schwer zu fassen. Entsprechend herausfordernd gestaltet sich die Forschung an realen Anwendungen. Forschende der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und ihren Partnern sei nun ein Durchbruch gelungen: Sie konnten mit einer Art »Quanten-Lego« ein lange bekanntes theoretisches quantenphysikalisches Modell in einem synthetischen Material exakt nachbauen.

Die kleinste Informationseinheit in einem Computer ist das Bit: Ein oder aus, 1 oder 0. Aus der Verknüpfung und Verschaltung unzähliger Einsen und Nullen setzt sich heute die gesamte Rechenleistung der Menschheit zusammen. »Quantencomputer« haben ebenfalls eine solche Einheit, und zwar das »Qubit«. Auch dieses hat grundsätzlich zwei mögliche Zustände. Der wesentliche Unterschied: Quanteneffekte erlauben eine Überlagerung (»Superposition«) der beiden Zustände, sodass das »Qubit« nicht entweder 1 oder 0 ist, sondern sowohl als auch. Mit verschiedenen Mischungen von 0 und 1 kann das »Qubit« theoretisch unendlich viele Zustände annehmen. Diese Vieldeutigkeit sollte »Quantencomputern« wahre Zauberkräfte verleihen. Zumindest in der Theorie können quantenbasierte Rechner so in Sekundenbruchteilen Berechnungen vornehmen, an denen heutige Supercomputer scheitern. Noch ist das »Quantenrechnen« aber nicht ausgewachsen. Eine der grossen Herausforderungen ist das Verknüpfen der »Qubits« miteinander – denn ein (Qu)Bit allein mache noch keinen Computer.

Eine Möglichkeit, die 0 und die 1 des »Qubits« zu realisieren, ist über die Ausrichtung des sogenannten »Elektronenspins«. Der »Spin« ist eine grundlegende quantenmechanische Eigenschaft von Elektronen und anderen Teilchen, eine Art Drehmoment, das, vereinfacht gesagt nach »oben« oder nach »unten« also »up« (1) oder »down« (0) zeigen kann. Sind zwei oder mehr »Spins« quantenmechanisch verknüpft, beeinflussen sie ihre Zustände gegenseitig: Ändert sich die Ausrichtung des einen, ändern diese sich auch für alle anderen. Eine gute Möglichkeit also, um »Qubits« miteinander »sprechen« zu lassen. Nur: Wie so vieles in der Quantenphysik, sei diese Sprache, also die Interaktion der »Spins« untereinander, enorm komplex. Obwohl man sie mathematisch beschreiben könne, lassen sich die einschlägigen Gleichungen selbst für relativ simple Verkettungen weniger »Spins« kaum noch exakt lösen.

Ein Modell wird reell
Empa-Forschenden aus dem »nanotech@surfaces Laboratory« haben nun eine Methode entwickelt, wie man viele »Spins« kontrolliert miteinander »sprechen lassen« kann – und ihnen dabei auch noch »zuhören«, also ihre Wechselwirkungen nachvollziehen kann. Gemeinsam mit Forschenden der »International Iberian Nanotechnology Laboratory« und der Technischen Universität Dresden konnten sie eine archetypische Verkettung von »Elektronenspins« exakt nachbauen und deren Eigenschaften detailliert vermessen. Ihre Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift »Nature Nanotechnology« veröffentlicht.

Die Theorie hinter der Verkettung ist allen Physikstudierenden geläufig: Man nehme eine lineare Kette aus »Spins«, in der jeder »Spin« mit einem seiner Nachbarn stark wechselwirkt und mit dem anderen schwach. Dieses sogenannte »eindimensionale alternierende Heisenberg-Modell« wurde vor fast 100 Jahren vom Physiker und späteren Nobelpreisträger Werner Heisenberg, einem der Begründer der Quantenmechanik, beschrieben. Obwohl es Materialien in der Natur gibt, die solche »Spinketten« enthalten, ist es bisher nicht gelungen, die Ketten gezielt in ein Material einzubauen. »Reelle Materialien sind immer komplexer als ein theoretisches Modell«, erklärte Roman Fasel, Leiter des »nanotech@surfaces Laboratory« und Co-Autor der Studie.

Ein »Kelch« aus Kohlenstoff
Um ein solches künstliches Quantenmaterial oder »artificial quantum matter« herzustellen, griffen die Empa Forschenden auf winzige Stückchen des zweidimensionalen Kohlenstoff-Materials Graphen zurück. Die Form dieser »Nanographen-Moleküle« beeinflusse ihre physikalischen Eigenschaften, insbesondere auch ihren »Spin« – eine Art »Nano-Quanten-Legostein«, aus denen die Wissenschaftler längere Ketten »zusammenstecken« können.

Für ihr »Heisenberg-Modell« nutzten die Forschenden das sogenannte »Clar’s Goblet«. Dieses besondere »Nanographen-Molekül« besteht aus elf Kohlenstoffringen, die in einer sanduhrähnlichen Form angeordnet sind. Aufgrund dieser besonderen Form befindet sich an beiden Enden je ein ungepaartes Elektron – jedes mit einem dazugehörigen Spin. Obwohl schon 1972 vom Chemiker Erich Clar vorhergesagt, konnte das »Clar’s Goblet« erst 2019 durch die Empa-Forschenden des »nanotech@surfaces«-Labors hergestellt werden. Nun haben die Forschenden die »Goblets« auf einer Goldoberfläche zu Ketten verknüpft. Die zwei »Spins« innerhalb eines Moleküls sind dabei schwach miteinander verknüpft, die »Spins« von Molekül zu Molekül stark – eine perfekte Realisierung der »alternierenden Heisenberg Kette«. Die Forschenden konnten die Länge der Ketten präzise manipulieren, einzelne »Spins« gezielt ein- und ausschalten sowie von einem Zustand in den anderen drehen und die komplexe Physik dieses neuartigen Quantenmaterials genauer untersuchen.

Aus der Theorie in die Praxis
So, wie die Synthese von »Clar’s Goblet« die Herstellung von »Heisenberg-Ketten« ermöglicht habe, werde auch diese Studie ihrerseits neue Tore in der Quantenforschung öffnen, ist Fasel überzeugt. »Wir haben gezeigt, dass sich theoretische Modelle der Quantenphysik mit Nanographenen realisieren lassen und ihre Vorhersagen somit experimentell überprüfbar sind. Nanographene mit anderen Spin Konfigurationen lassen sich zu anderen Arten von Ketten oder zu komplexeren Systemen verknüpfen«, so Fasel. Die Empa-Forschenden gehen mit einem Beispiel voran: In einer zweiten Studie, die kurz vor der Veröffentlichung steht, konnten sie eine andere Art der »Heisenberg-Kette« nachbauen, bei der alle »Spins« gleich stark miteinander verknüpft sind. Um an der vordersten Front der angewandten Quantenphysik mitzuwirken, müssen Theoretiker und Praktiker aus verschiedenen Disziplinen zusammenspannen. Chemiker der Technischen Universität Dresden haben den Empa-Forschenden die Ausgangsmoleküle für ihre Synthese von »Clar’s Goblets« zur Verfügung gestellt. Und Forschende der »International Iberian Nanotechnology Laboratory« in Portugal brachten ihre Expertise in der Theorie ins Projekt ein. Die Theorie, die es für solche Durchbrüche braucht, sei nicht nur diejenige, die man in Physikbüchern findet, betonte Fasel, sondern eine anspruchsvolle Transferleistung zwischen dem quantenphysikalischen Modell und den experimentellen Messungen.

-bkch-

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Chancen
und Risiken
„künstlicher Intelligenz“

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Region Baden-Württemberg – »Die Entwicklungen im Zusammenhang mit »Künstlicher Intelligenz« (KI) sind für uns alle ein enormer Gewinn an Komfort und können unseren Alltag erleichtern. Dabei dürfen wir aber die Risiken und Herausforderungen nicht aus dem Auge verlieren. Zentral ist deshalb, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher transparent und möglichst gut informiert sind. Ziel muss sein, dass »KI-Systeme« vertrauenswürdig gestaltet werden, indem sie transparente Algorithmen, faire Datensätze und klare Haftungsregelungen umfassen. Beim siebten »Verbrauchertag« ging es darum, wie »Künstliche Intelligenz« sowie Verbraucherschutz zusammenpassen und wie KI zum Vorteil von Verbraucherinnen sowie Verbrauchern genutzt werden kann. Wenn uns klar ist, welche Risiken und Chancen in der Anwendung liegen, können wir uns bewusster im Netz und im Alltag bewegen“, erklärte Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

»KI-Gesetz« der Europäischen Union weltweit einmalig
Als Teil ihrer »Digitalstrategie« hat die Europäische Union (EU) im Frühjahr 2024 ein weltweit bisher einmaliges »KI-Gesetz« erlassen, das zum 1. August 2024 in Kraft getreten ist. Erstmals werden damit Regulierungen auf den Weg gebracht, die bessere Bedingungen für die Entwicklung und Nutzung der innovativen Technologie schaffen sollen. Das Gesetz beinhaltet Sanktionsmöglichkeiten und unterteilt KI-Anwendungen in vier Risikobereiche. Diese reichen von einem unannehmbaren bis zu einem minimalen Risiko. Das Gesetz wird zum 1. August 2026 in vollem Umfang anwendbar sein. Bis Mitte 2025 muss in Deutschland eine nationale Aufsichtsstruktur für KI etabliert werden. »Hierbei ist es wichtig, dass die nationalen KI-Aufsichtsbehörden die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher angemessen berücksichtigen. Für die Übergangszeit appelliere ich an KI-Entwickler, die wichtigsten Verpflichtungen der KI-Verordnung schon vor Ablauf der gesetzlichen Fristen freiwillig einzuhalten«, so Hauk.

-lbw-

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Salzbatterien:
Batterien,
die dem Feuer trotzen

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Region Schweiz – Ob E-Auto, Handy oder im Keller als stationäre Stromspeicher – Batterien gelten als ein Schlüsselelement der Energiewende. Doch je nach Anwendung brauchen Batterien ganz unterschiedliche Eigenschaften. Mal müssen sie möglichst kompakt und leicht sein, mal möglichst grosse Energiemengen speichern, mal möglichst rasch laden und entladen. Und dann sollten Batterien auch noch möglichst nachhaltig sein – und natürlich möglichst günstig.

Ursprünglich wurde sie für Elektroautos entwickelt, ferner versorgt sie Mobilfunkantennen mit Strom, und morgen vielleicht ganze Wohngebiete: Die »Salzbatterie« gilt als sichere und langlebige Batterietechnologie mit enormem Potenzial. Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) arbeiten derzeit mit einem Industriepartner daran, diese besonderen Batterien weiterzuentwickeln.

Im Jahre 1997 kippte die Mercedes-Benz-A-Klasse beim Elchtest aus der Kurve. Eine der Ursachen für den berühmt-berüchtigten Vorfall: Die A-Klasse war ursprünglich als Elektroauto konzipiert. Durch den Wechsel auf den Verbrennungsmotor entfiel die schwere Batterie, und der Schwerpunkt verlagerte sich zu weit nach oben. Die Batterie, die in der A-Klasse hätte verbaut werden sollen, war eine sogenannte »Salzbatterie«. Im Gegensatz zu den meisten anderen Batterien, bei denen Kathode und Anode in einem gemeinsamen flüssigen Elektrolyten »schwimmen«, ist der Elektrolyt bei einer »Salzbatterie« ein Feststoff, namentlich ein »keramischer Ionenleiter auf Natriumaluminiumoxid-Basis«. Der Festelektrolyt ist nicht brennbar und ermöglicht ferner eine Abtrennung von Anode und Kathode, was die Lebensdauer der Batterie erhöht. Die Kathode einer »Salzbatterie« basiert auf einem Granulat aus Kochsalz und Nickelpulver, die Natriummetallanode entsteht erst beim Aufladen.

Für die Elektromobilität habe sich diese Batterietechnologie nicht bewährt: Heutige Elektroautos fahren mit »Lithiumionen-Akkus«, die leichter sind und sich schneller laden lassen. Doch in anderen Anwendungsbereichen sei die »Salzbatterie« ihrer Lithiumionen-Konkurrenz überlegen.

Langlebig und sicher
Die Forschungszusammenarbeit begann 2016, als der Tessiner Salzbatteriehersteller »HORIEN Salt Battery Solutions«, ehemals bekannt als »FZSoNick«, auf die Empa zuging. Das Unternehmen wollte im Rahmen eines Innosuisse-Projekts den keramischen Natriumaluminiumoxid-Elektrolyten in ihren Batteriezellen verbessern. Daraus folgten weitere Projekte zu Zellgeometrie und Elektrochemie der »Salzbatterie«, denn diese unterscheide sich stark von anderen Batterietypen. »Der Zusammenbau von Salzbatteriezellen für Forschungszwecke ist sehr aufwändig, und es gibt kaum Studien zu deren genauer Funktionsweise. Das macht diese Projekte so interessant für uns. Wir können sehr viel lernen und entwickeln unser Verständnis zusammen mit dem Industriepartner weiter«, so Empa-Forscherin Meike Heinz aus der Abteilung »Materials for Energy Conversion«, die von Corsin Battaglia geleitet wird.

Ihr andersartiger Zellaufbau bringt der »Salzbatterie« aber auch einige Vorteile gegenüber »Lithiumionen-Batterien«. Beispielsweise in Sachen Sicherheit: Zwar brauchten »Salzbatterien eine Betriebstemperatur von rund 300° Celsius, aber sie können weder brennen noch explodieren. Deshalb kommen sie auch an Orten zum Einsatz, wo Lithiumionen-Akkus gar nicht erst zugelassen sind, etwa im Berg- und Tunnelbau und auf Offshore-Öl- und Gasförderplattformen. Durch die hohe Betriebstemperatur sind Salzbatterien ausserdem wesentlich weniger temperaturempfindlich als ihre Lithiumionen-Kontrahenten. Dies mache sie zu idealen Notstromspeichern für kritische Infrastruktur, beispielsweise Mobilfunkantennen. Selbst an abgelegenen und exponierten Orten können die langlebigen und wartungsfreien Salzbatterien ihre Arbeit über Jahrzehnte zuverlässig verrichten.

-bkch-

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European
Talent
School

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Region Tirol – Forschung begreifen, den Horizont erweitern, die eigene Kreativität wecken – darum gehe es bei der »European Talent School«. Das Kooperationsprojekt der »Arbeitsgemeinschaft Alpenländer« mit der »Fraunhofer-Gesellschaft« in München, eine der führenden Organisationen für angewandte Forschung in Europa, wurde 2007 ins Leben gerufen und richtet sich an besonders wissbegierige Schülerinnen und Schüler. Die mehrtätige Veranstaltung findet abwechselnd in den insgesamt zehn Mitgliedsländern der in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz statt. Vor Kurzem war die »European Talent School« in Innsbruck zu Gast. Die 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich in Workshops mit »Mathematik« und »Machine Learning«, »autonomen Robotern« und »Smart Cities«, »physikalischen Experimenten« sowie der »Berechnung von Nachhaltigkeit«. Unter dem Motto »Hands on – Selber machen erwünscht!« und der Begleitung durch Fachexpertinnen und Fachexperten der »Fraunhofer-Gesellschaft« wurde geforscht, gebaut und vernetzt. Insgesamt nahmen bereits rund 1.000 Jugendliche am Projekt »European Talent School« teil.

»Forschung, Entwicklung und Innovation spielen eine immer wichtigere Rolle und technisch-naturwissenschaftliche Qualifikationen gelten als Schlüsselkompetenzen. Die »European Talent School« bietet Schülerinnen und Schüler eine ideale Gelegenheit, vertiefte praktische Einblicke in diese Bereiche zu erhalten. Zugleich fördere das Projekt den Austausch und die Vernetzung zwischen jungen Menschen des Alpenraums«, betonte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle.

Auch im kommenden Jahr gibt es im Rahmen der »European Talent School« wieder die Möglichkeit, Einblicke in die angewandte Forschung zu bekommen. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler der zehnten, elften und zwölften Schulstufe der allgemein bildenden höheren Schulen oder der berufsbildenden höheren und mittleren Schulen.

-lt- Bild: Fraunhofer Gesellschaft

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Robotik
und KI
für Menschen
mit Behinderungen

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Region Bayern – Robotik- und KI-Forschende der Technischen Universität München (TUM) werden künftig mit körperlich eingeschränkten und behinderten Personen der Stiftung «Pfennigparade» zusammenarbeiten. In den kommenden drei Jahren ist es das Ziel, technische Ideen zu entwickeln, die den Menschen das Leben leichter mache. Entsprechende Räumlichkeiten der «Pfennigparade» stehen nun dafür zur Verfügung. «Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder Körperteile steuern kann, die ich aktuell gar nicht oder nur sehr schwer bewegen kann», erklärte Dennis Bruder von der «Pfennigparade». Der 38-Jährige ist bei der Stiftung für digitales Marketing und Social Media zuständig. Ferner ist er als Paraplegiker, der seine Arme und Beine nicht bewegen kann, selbst in Betreuung bei der Stiftung. Im Sommer 2024 gab die Ethikkommission der TUM grünes Licht für den Start des Forschungsprojekts.

«Mit körperlich eingeschränkten und behinderten Menschen zu arbeiten, ist eine große Herausforderung und Verantwortung für uns», betonte Dr. Melissa Zavaglia, Forscherin am «Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence» (MIRMI) der TUM und Projektleiterin. «Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Stiftung Pfennigparade an Lösungen zu arbeiten, die Menschen helfen», so der «Executive Director» des MIRMI, Prof. Sami Haddadin. Robert Hofer von der Stiftung Pfennigparade ergänzte: «Es gibt eine große Bereitschaft, dabei zu sein».

Seit über 70 Jahren setzt sich die Stiftung «Pfennigparade» für eine Gesellschaft ein, in der Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensbereichen problemlos zusammenleben können. Die «Pfennigparade» will Menschen unterstützen, die durch Krankheit, Unfall oder angeborene Behinderungen beeinträchtigt sind. «Selbstbestimmung fördern, Perspektiven eröffnen und Chancen für eine selbstbestimmte Zukunft von Menschen mit Behinderungen gestalten» sei der Auftrag der «Pfennigparade».

Technische Lösungen können dazu beitragen, Menschen verloren gegangene Fähigkeiten zurückzugeben und ihnen so ein unabhängigeres Leben zu ermöglichen. «Viele Menschen, die wir betreuen, sind sehr offen dafür, an der Forschung teilzunehmen. Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind froh über jeden Schritt, den die Technik für sie tun kann. Mitzuhelfen, dass eines Tages auch andere Menschen von neuen Roboterlösungen profitieren, ist eine große Motivation», erklärte der Geschäftsführer der Ambulanten Dienste der Stiftung «Pfennigparade», Robert Hofner.

Erste Tests: Bewegungssignale von Muskeln bei Probanden mit Rückenmarksverletzungen identifizieren und entschlüsseln
In den kommenden Wochen wird in der ersten Studie die Aktivität der Muskeln bei zwei Menschen mit Rückenmarksverletzungen mittels einer speziellen Elektromyographie, einem «High-Density-EMG», gemessen. «Wir werden versuchen, bewegungsbezogene Signale von den gelähmten Muskeln zu identifizieren. Und wir wollen untersuchen, ob diese bewegungsbezogenen Signale für die Steuerung eines Hilfssystems oder eines Rollstuhls verwendet werden können», betonte der Forscher Ioannis Xygonakis vom MIRMI. Die Forscher entwickelten außerdem eine Reihe von Fragen, um zu beurteilen, wie gut Menschen typische Alltagsaufgaben erledigen können.

-tum-

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Science-Center
eröffnet

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Region Niederösterreich – Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde das «Science-CenterNiederösterreich» in Tulln feierlich eröffnet. Im ersten Stock des Haus der Digitalisierung besuchen seit der Eröffnung des Hauses regelmäßig Schulklassen als auch Familien Workshops, um mehr über die neuesten digitalen Technologien zu erfahren und diese auch auszuprobieren. Knapp 4.000 Menschen haben diese Angebote bisher in Anspruch genommen und praxisorientierte Veranstaltungen mit Schwerpunkten wie 3D Druck, Laser cutten oder virtueller Realität besucht. Um künftig weitere wissbegierige junge Menschen an wissenschaftliche Arbeit heranzuführen, wurde das bestehende Angebot überarbeitet und ausgebaut. «Wer die Wissenschaft gestaltet, gestaltet die Zukunft Niederösterreichs. In unserem neuen «Science-Center» werden Wissenschaft und Forschung für alle Altersgruppen erlebbar. Das ist wichtig, denn Fortschritt verdient Vertrauen und keine Skepsis. Ich möchte Wissenschaft für alle erkennbar und erlebbar machen, denn sie gibt Antworten auf aktuelle Fragen und bereitet auf die Herausforderungen der Zukunft vor», so Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf.

Im neuen «Science-Center» werden ab November 2024 im neuen Labor «Biotechnologie» Workshops für Schulen angeboten, welche die Schnittstelle zwischen moderner Forschung und Praxis greifbar machten. Von molekularbiologischen Experimenten bis hin zur Trennkunst der Chromatographie haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, tief in die Welt der Biotechnologie einzutauchen. Im «Escape Room» «Das Geheimnis des Elixiers» des «Science-Centers» dreht sich alles um eine bahnbrechende Entdeckung. Eine aufstrebende Biotechnologin lädt zum Tag der offenen Tür in ihr Labor. Gelingt es den Besucherinnen und Besuchern das Geheiminis des «Elixiers» zu lüften oder kommt es doch anders? Es erwartet die Teams eine atemberaubende Reise in neue Welten, wie es in der modernen Biotechnologie nicht für möglich gehalten werden könnte. Geschick, Schnelligkeit und eine rasche Auffassungsgabe sind gefragt. Während einer Spieldauer von 60 Minuten können bis zu sieben Spielende den Wettlauf gegen die Zeit aufnehmen.

Birgit Herbinger, Leiterin der Studiengänge Biotechnische Verfahren und Biotechnology & Analytics an der FH Wiener Neustadt, zeigte sich begeistert über die neuen Möglichkeiten: «Ich freue mich sehr, dass mit der Erweiterung des «Science-Centers» im Haus der Digitalisierung eine inhaltliche Brücke zum «Technopol Campus» Tulln, an dem über 1.200 Menschen in der Biotechnologie arbeiten, und zu den Bachelor- und Master-Studiengängen, die von der FHWN am Biotech Campus Tulln angeboten werden, geschlagen wird».

Auch das Angebot des bestehenden Labors «Digitale Technologien» werde inhaltlich erweitert. So erwarten die Besucherinnen und Besucher Workshops zu Themen wie «Spannende Geschichten mit Künstlicher Intelligenz erzählen», «Tinkering- Experimentieren und Basteln» oder «Mini Movies» Animationen zum Leben erwecken.

-lnö-

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Multicopter
im Testbetrieb

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Region Bayern – Surrend und wie an der Schnur gezogen steigt der Multicopter senkrecht in die Luft, dem nächsten Einsatz entgegen: Was sich vor ein paar Jahren noch wie Science-Fiction angehört hat, könnte am «Luftrettungsstandort Sinbronn» bei Dinkelsbühl bald Realität werden. Als eine von zwei in ganz Deutschland hat die «ADAC Luftrettung» den Rettungsdienstbereich Ansbach, dem neben dem Landkreis Ansbach auch der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim sowie die Stadt Ansbach angehören, zum Modellgebiet ausgewählt. Die gemeinnützige Organisation plant auf einem Nachbargrundstück der bisherigen Luftrettungsstation, den Einsatz von bemannten Multicoptern für den Rettungsdienst zu erforschen. «Das schlagende Argument für einen Multicopter ist die Geschwindigkeit. Die Erprobung ist daher gerade in flächengroßen Regionen wie der unseren sinnvoll. Es freut mich, dass der Rettungsdienstbereich Ansbach vorn dabei ist. So testen wir, wie modernste Technologie im ländlichen Raum eingesetzt werden kann», erklärte Dr. Jürgen Ludwig, Landrat des Landkreises Ansbach, der auch Vorsitzender des zuständigen Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ist. In dessen Auftrag werde der Luftrettungsstandort von der ADAC Luftrettung betrieben. Was den erforderlichen Grundstückskauf betrifft, stehe die ADAC Luftrettung aktuell in engem Kontakt mit der Stadt Dinkelsbühl. Mithilfe der Stadtverwaltung können die Grundstücke für das Projekt erworben werden. Auch das gemeindliche Einvernehmen wurde seitens der Stadt eingeholt.

Hintergrund des zukunftsweisenden Pilotprojekts ist die weltweit erste Machbarkeitsstudie über das Potential von elektrisch angetriebenen, senkrechtstartenden Fluggeräten (eVTOLs) für die schnelle Hilfe aus der Luft. An dem Projekt arbeitet die «ADAC Luftrettung» seit 2018 zusammen mit dem deutschen Fluggerätehersteller «Volocopter». Dazu wurden seinerzeit in Deutschland zwei Modellregionen ausgewählt: Der Rettungsdienstbereich Ansbach mit dem Luftrettungsstandort Dinkelsbühl in Bayern und Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz. «Wir sind nach den bisherigen Erfahrungen überzeugt davon, dass Fluggeräte wie der «VoloCity» auch den Rettungsdienst der Zukunft prägen und verbessern können», betonte der ADAC Luftrettung-Geschäftsführer Frédéric Bruder. Mit höheren Zuladungen und Einsatzgeschwindigkeiten sowie deutlich mehr Reichweite der nächsten Multicopter-Generation könnten die Vorteile für die Notfallversorgung laut Studie auch in der Praxis umgesetzt werden.

Für den bemannten Einsatz im Rettungsdienst hat die «ADAC Luftrettung» bereits zwei Multicopter des Typs «VoloCity» bestellt. Nach aktuellen Planungen soll der erste 2025 ausgeliefert werden. In den Modellregionen sollen dann wichtige Erkenntnisse für den Einsatz der Fluggeräte für den Rettungsdienst gewonnen werden. Nach erfolgreichem Abschluss eines mindestens zweijährigen Forschungsbetriebs könnte das Multicopter-Projekt dann mit einem Nachfolgemodell in den Rettungsdienst-Regelbetrieb gehen – und dort eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen Strukturen im Rettungsdienst sein.

«Zunehmende Besetzungsprobleme der Notarzt-Dienste, längere Eintreffzeiten und ein hoher Kostendruck kennzeichnen die Situation. Die Bürger müssen aber in kritischen Situationen zeitgerecht versorgt werden können. Auf die Erkenntnisse aus dem praktischen Betrieb sind wir daher sehr gespannt», so Dr. Ludwig. Und auch der Dinkelsbühler Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer sieht im Projekt einen wichtigen Schritt: «Durch die Ausdünnung der Krankenhauslandschaft wird die Hilfe aus der Luft essentiell für die Sicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum und im Ballungsraum sein. Ich bin mir sicher, dass, wenn wir im ersten Schritt damals nicht den Rettungslandeplatz in Sinbronn – nach langem Ringen und dank des Bayerischen Innenministers – hinbekommen hätten, heute nicht der zweite Schritt folgen würde».

Die von der «ADAC Stiftung» geförderte Machbarkeitsstudie konnte 2020 erstmals einen einsatztaktischen Vorteil von Multicoptern im Rettungsdienst theoretisch belegen: Deutliche Verbesserungen für die Notfallversorgung ergäben sich ab einem Einsatzradius von 25 bis 30 Kilometern. Die optimale Fluggeschwindigkeit des Multicopters sollte in diesem Fall bei mehr als 150 Stundenkilometern, die Mindestreichweite bei rund 150 Kilometern liegen. Im Vergleich zu einem Rettungshubschrauber sei ein Multicopter leiser und emissionsärmer und daher auch unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit und Reduzierung des CO2-Abdrucks eine große Chance für die Luftrettung. Ferner sei der Betrieb eines Multicopters deutlich kostenreduzierter möglich. «Der Multicopter soll ausdrücklich nicht den Rettungshubschrauber und auch nicht das bodengebundene Rettungswesen ersetzen, sondern die schnelle Hilfe aus der Luft ergänzen“, erklärte Dr. Ludwig.

-laan- Bild: Rayma Laux

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Jubiläum
des CERN
in Genf

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Region Schweiz – Repräsentantinnen und Repräsentanten der Staaten, die der «Europäischen Organisation für Kernforschung CERN» angehören oder mit ihr verbunden sind, haben kürzlich in Genf deren 70-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd würdigte im Namen der Schweiz als Gründungsmitglied und Gaststaat die Errungenschaften des CERN. Die Institution stehe für den Wissensdrang des Menschen und sei zugleich ein starkes Beispiel für die Erfolge, die von Staaten ausgehen, die nicht gegen-, sondern miteinander arbeiten.

Das CERN wurde 1954 mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit europäischer Staaten bei der friedlichen Nutzung der Kern- und Teilchenphysik sicherzustellen. Die Organisation gewährleiste die Spitzenforschung in der Hochenergiephysik. Seit seiner Gründung liefere das CERN entscheidende Beiträge zum Verständnis der Grundbausteine der Materie und zu den fundamentalen Kräften, die zwischen diesen Bausteinen wirken. Die Entdeckung des «Higgs-Teilchens» am CERN wurde mit dem Physiknobelpreis 2013 gekrönt. Im Zuge seiner Arbeiten in Genf hat Tim Berners-Lee außerdem das Konzept des «World Wide Web» entwickelt. Am CERN sind heute 2.500 Personen angestellt; die Organisation arbeitet mit rund 10.000 Gastforschenden aus aller Welt.

Die Schweizer Bundespräsidentin würdigte in ihrer Rede die Leistungen der Mitarbeitenden des CERN seit dessen Gründung und die Zusammenarbeit mit der Organisation und den beteiligten Staaten. Sie verwies auf die aussenpolitische Strategie 2024-2027 des Bundesrats, mit der die Weichen gestellt seien, um die langfristige Entwicklung der Organisation zu fördern. In der Herbstsession stimmte das Schweizer Parlament einer Gesetzesänderung zu, die dem Bund die Kompetenz gibt, die Bauten des CERN auf Schweizer Boden auf der Grundlage eines Sachplans zu genehmigen.

Viola Amherd nutzte das Zusammentreffen der Staats- und Regierungschefs in Genf für bilaterale Gespräche. Mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erörterte sie den Fortgang der laufenden Verhandlungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union sowie die Sicherheitslage in Europa.

-bkch-

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Rund
vier Millionen Euro
für Quantencomputing

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Region Baden-Württemberg – Das Land Baden-Württemberg fördert ein «Transferprojekt zur Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg» mit rund vier Millionen Euro. Damit baue das Land die Kompetenzen in Forschung und Wirtschaft zu dieser Schlüsseltechnologie aus. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat an die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und ihre Konsortialpartner die entsprechende Förderung bewilligt. Mit dem Verbundvorhaben werde die Weiterentwicklung des «Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg» (KQCBW) eingeleitet sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten verstetigt, welche die Nutzung der neuesten Generation von «IBM Quantencomputern» mit mindestens 127 Qubits am Standort Ehningen ermöglichten. «Wir bauen strategisch die Kompetenzen in Forschung und Wirtschaft zu dieser Schlüsseltechnologie in Baden-Württemberg aus und wollen das Land weiter an der Spitze der Entwicklung halten», erklärte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Das Konsortium des Transferprojektes umfasse neben fünf Instituten der FhG insgesamt acht Verbundpartner aus Universitäten und Forschungseinrichtungen im Land. In das Vorhaben seien weitere fünf assoziierte Unternehmenspartner eingebunden, die zusammen mit den Wissenschaftseinrichtungen verschiedene industrielle Anwendungsfälle und deren Umsetzung untersuchten, um mögliche Quantenvorteile zu erschließen.

«Das von der Fraunhofer-Gesellschaft koordinierte Kompetenzzentrum Quantencomputing Baden-Württemberg spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung unserer Landesstrategie zur Weiterentwicklung dieser bahnbrechenden Technologie. Mit dem Transferprojekt knüpfen wir an den erfolgreichen Verbundprojekten der vergangenen Jahre an und ebnen den Weg für zukünftige Forschungs- und Innovationsprojekte des KQCBW. Wir halten weiter am Ziel fest, die Unternehmen und Forschung im Land frühzeitig in die Lage zu versetzen, Schlüsselkompetenzen aufzubauen, welche es ermöglichen die Vorteile des Quantencomputings für praxisrelevante Anwendungen zu nutzen und langfristig von dieser Schlüsseltechnologie zu profitieren», so Dr. Hoffmeister-Kraut.

Fördermittel von bis zu 20 Millionen Euro
Das Vorhaben soll unter dem Dach der Innovationsinitiative des Landes zu Quantentechnologien «QuantumBW» zentrale Beiträge zu Fortschritten im Quantencomputing und zur Fortschreibung der Landesstrategie in diesem Feld leisten. Das Land hat Fördermittel zur Umsetzung von Maßnahmen zur Weiterentwicklung des «KQCBW» mit einem Gesamtvolumen von bis zu 20 Millionen Euro in den Haushaltsjahren 2024 bis 2028 bereitgestellt. Mit dem Vorhaben werde die erste Stufe gestartet und Grundlagen für die Ausschreibung der nächsten geplanten Förderphase ab 2025 erarbeitet. Baden-Württembergs Landesregierung bekräftige, dass die Forschung, Entwicklung, Anwendung und Kommerzialisierung von «Quantencomputing» für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes-Standortes von herausragender Bedeutung sei.

«Quantencomputing» in Baden-Württemberg
Unter der Koordination des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg sowie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft im «Kompetenzzentrum Quantencomputing Baden-Württemberg» gemeinsam daran, das Anwendungspotenzial von Quantencomputern für die Wirtschaft zu erschließen. Inhaltlich gehe es im Transferprojekt darum, an die zahlreichen und sehr guten Forschungsergebnisse der abgeschlossenen Verbundprojekte der Förderperiode 2021 bis 2024 anzuknüpfen und wichtige wissenschaftliche Arbeiten mit Anwendungsbezug für die nachfolgende Förderphase ab 2025 zu leisten.

Die Fraunhofer-Gesellschaft und ihre Projektpartner hatten im Zeitraum 2020 bis März 2024 Bewilligungen des Wirtschaftsministeriums von insgesamt rund 40 Millionen Euro für den Aufbau des «KQCBW» und der Durchführung von insgesamt elf Verbundprojekten in zwei Förderphasen erhalten. Mit dem Vorhaben wurde die exklusive Nutzung des ersten europäischen Quantencomputers von IBM in Ehningen ermöglicht. Die Ergebnisse wurden auf vielfältige Weise zahlreich und weit in die relevanten Fachkreise verbreitet und bildeten ferner die Grundlage für umfangreiche Schulungsangebote des «KQCBW» in diesem Feld. Auch auf der diesjährigen «Quantum Effects 2024» werden sich die Partner des «KQCBW» mit ihren Forschungsarbeiten auf einem Gemeinschaftsstand von «QuantumBW» am 8. und 9. Oktober 2024 auf der «Landesmesse Stuttgart» präsentieren.

-lbw-

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Neuer
TUM-Standort
am Flughafen München

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Region Bayern – Die Technische Universität München (TUM) etabliert am Flughafen München einen neuen «Kooperations- und Innovationsstandort». Auf rund 20.400 Quadratmetern des «LabCampus», dem «Innovations-Hub» am Münchner Flughafen, wird das «TUM Convergence Center» entstehen. Die feierliche Schlüsselübergabe an TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann und die Unterzeichnung eines «Letter of Intents» erfolgten in Anwesenheit von Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, Finanzminister Albert Füracker sowie Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei. Neben dem Präsidenten der TUM unterschrieben das Dokument seitens der «Lufthansa Group» Joerg Eberhart, Executive Vice President Strategy & Organizational Development, und Airport CEO, Jost Lammers.

Das neue «TUM Convergence Center» schaffe ein einmaliges Ökosystem, in dem Studierende, Wissenschaftstalente, Gründungsteams, Wirtschaftspartner, Bürger und Bürgerinnen an wegweisenden Projekten integrativ und innovativ zusammenarbeiten sollen. Zu den Forschungsschwerpunkten des «TUM Convergence Center» zähle der Schlüsselbereich Luftfahrt, Mobilität, Robotik und Sicherheit. Neu eingerichtet werde das «TUM Sustainable and Future Aviation Center», das gemeinschaftlich mit der «Lufthansa Group» und dem Flughafen München tragfähige Lösungen für eine nachhaltigere und effizientere Luftfahrt entwickeln soll. Dazu wurde bei der Veranstaltung ein «Letter of Intent» von den drei Partnern unterzeichnet.

Den Standortvorteil am Münchner Flughafen nutzen auch das «Headquarter» des vom Bund geförderten «Robotics Institute Germany» sowie das «TUM Institute for LifeLong Learning», welches seine Angebote für die Weiterqualifizierung von Fach- und Führungskräften mit Partnern vor Ort in das internationale Umfeld ausbauen werde. Mit «Pop-up-Laboren» am «TUM Convergence Center» akzentuiere der «TUM Think Tank» die «Public Engagement Strategie» der TUM zu aktuellen Fragestellungen an den Schnittstellen von Technologie und Gesellschaft.

Das «TUM Convergence Center» schaffe ferner den Entwicklungsraum, in dem Studierende disziplinübergreifend in gemeinsamen Initiativen, wie beispielsweise den «TUM Student Clubs», kreativ zusammenarbeiten können und ihre Erfolge in namhaften internationalen Wettbewerben in der Zukunft fortschreiben können. Auch sollen Innovationswettbewerbe und die im Rahmen der «Exzellenzstrategie» des Bundes und der Länder eingeführten «TUM Project Weeks», wie beispielsweise der «TUM Student Collider» der «EuroTeQ Engineering University», im «TUM Convergence Center» den notwendigen Raum für Skalierung bekommen.

Breites Bündnis aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann erklärte: «Ein globaler Ort. Zahlreiche Talente. Grenzenlose Kreativität. Mit dem TUM Convergence Center schaffen wir einen inspirierenden Kollisionsraum, in dem Studierende und Pioniere aus Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit gemeinsam forschen, lehren und lernen und Innovationen vom Münchner Flughafen in die Welt bringen. Ich freue mich auf die neue Zusammenarbeit mit der Lufthansa Group und dem Flughafen München, mit der wir die Wirkkraft der Luftmobilität als ein Innovationsmotor des Freistaats weiter verstärken und auch für die internationale Öffentlichkeit erlebbar machen wollen.»

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: «Wir schlagen ein neues Kapitel bayerischer Luftfahrt-Geschichte auf. Mit dem neuen Standort der Technischen Universität München am LabCampus machen wir den Flughafen zum Universitätsstandort. Beim Einweihungstermin hat zweifelsohne Franz Josef Strauß Pate gestanden. Für ihn war klar: Die Luftfahrt ist eine Schlüsselindustrie für Wachstum, Wohlstand und Fortschritt. Dank Strauß ist der Freistaat weltweiter Spitzenstandort für Luft- und Raumfahrt – und das soll auch so bleiben. Mit der Eröffnung des TUM Convergence Centers und der Errichtung des TUM Sustainable and Future Aviation Centers bilden wir ein deutschlandweit einzigartiges Innovationscluster, das Forschung, Wissenschaft und Praxis an einem der bedeutendsten Drehkreuze Europas verbindet. Mit der starken Partnerschaft von TUM, Lufthansa Group und Flughafen München schaffen wir beste Bedingungen für Luft- und Raumfahrt made in Bavaria.»

“Eines unserer strategischen Ziele ist die Entwicklung des Flughafens zu einem Premium-Innovations-Drehkreuz. Mit dem Ausbau von LabCampus zum Universitätsstandort und der Partnerschaft zwischen dem Flughafen München, der TUM und der Lufthansa Group, kommen drei Institutionen zusammen, die nicht nur auf die Zukunft des Standorts und der Region einzahlen, sondern auch einen wertvollen Beitrag für die Nachhaltigkeit des Luftverkehrs leisten werden», betonte Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH. Joerg Eberhart, Executive Vice President Strategy & Organizational Development der Lufthansa Group, ergänzte: «Um die Zukunft der Luftfahrt als Lufthansa Group effizient und nachhaltig maßgeblich zu gestalten, schaffen wir mit dem gemeinsamen Forschungsinstitut eine einzigartige Plattform der Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen München und der TUM mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst am Standort München.»

-tum-

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Einsatz
von KI
bei Cyberangriffen

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Region Schweiz – Die Nutzung von «künstlicher Intelligenz» nimmt auch bei «Cyberangriffen» zu, insbesondere bei sogenannten «Social-Engineering-Angriffen». Das Schweizer Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) nutzt den diesjährigen «European Cyber Security Month» (ECSM), um auf diese Cyberbedrohung aufmerksam zu machen und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Der «ECSM» findet im Oktober statt und wird von der «European Union Agency for Cybersecurity» (ENISA) gemeinsam mit den europäischen Mitgliedstaaten durchgeführt. Aktuell unterstütze KI Kriminelle, sich als jemand anders auszugeben. Beispielweise können sie leicht authentisch wirkende E-Mails verfassen, Stimmen imitieren oder Bildmaterial fälschen. Mit diesen verschleierten Identitäten erscheinen Angriffe noch glaubwürdiger und erleichterten es den Cyberkriminellen, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen.

Deep-Fake-Videos im Fokus des ECSM
Mit einer Kampagne sensibilisiert das «BACS» seit dem 1. Oktober 2024 die Bevölkerung über die Risiken vor «Social-Engineering-Angriffen» mit Hilfe dieser sogenannten «Deep-Fake-Technologien». Gemeinsam mit den Partnerorganisationen «Jugend und Medien» sowie Ralph Landolt, Partner von «Seniorweb.ch», habe das «BACS» zielgruppenspezifische Inhalte für Jugendliche, Berufstätige und Senioren entwickelt: In einem Kurzvideo werde aufgezeigt, wie einfach es für Cyberkriminelle sei, mittels KI ein «Deep-Fake-Video» zu erstellen. Ferner werde die Thematik in einem «Online-Brownbag-Lunch» beleuchtet, ein Erklärvideo speziell für ältere Menschen publiziert und weiterführende Informationen auf der «BACS»-Webseite angeboten. Die Kampagne dauert bis am 31. Oktober 2024.

Der European Cyber Security Month
Der «ECSM» wird von der «European Union Agency for Cybersecurity» gemeinsam mit den europäischen Mitgliedstaaten durchgeführt. Als Kooperationspartner der «ENISA» nimmt das «BACS» eine aktive Rolle in der Kampagne ein. Bereits im «ECSM 2023» stand «Social Engineering» im Fokus, wobei die rund um ein Tanzvideo aufgebaute Kampagne des «BACS» auf grosses Interesse bei der Bevölkerung stiess. Aufgrund der Relevanz des Themas im Zusammenhang mit Cyberangriffen werde in der Kampagne 2024 das Thema «Social Engineering» erneut aufgegriffen.

-bkch-

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Herstellung
von
Solartreibstoffen

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Region Schweiz – Das «ETH-Spin-off Synhelion» hat in Deutschland die weltweit erste industrielle Anlage zur Produktion von Solartreibstoffen eingeweiht. Im Herzen der Anlage steckt auch ein Stück der eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa): Zusammen mit «Synhelion» entwickelten Empa-Forschende ein Material für den Hochtemperatur-Wärmespeicher, dank dem die Anlage rund um die Uhr betrieben werden könne, und zwar auch ohne Sonnenlicht.

Klimaschädliches Kohlendioxid zurück zu Kerosin, Benzin und Diesel umwandeln und somit den CO2-Kreislauf schliessen: Das ist die Idee von «Synhelion». Das «ETH-Spin-off» nutzt die Wärme der Sonne, um aus CO2 und Wasser synthetische Treibstoffe – sogenannte «Synfuels» – herzustellen. In der deutschen Stadt Jülich hat «Synhelion» im Juni 2024 «DAWN» eröffnet: Die weltweit erste industrielle Anlage zur Produktion von Solartreibstoffen. Dank einer Zusammenarbeit mit dem Empa-Labor für Hochleistungskeramik kann «DAWN» rund um die Uhr erneuerbare Treibstoffe produzieren – auch nachts.

Um aus CO2 und Wasser wieder Treibstoffe zu machen, brauche «DAWN» vor allem eins: Energie. Ein grosses Spiegelfeld fokussiert dabei das Sonnenlicht auf einen einzigen Punkt am Solarstrahlungsempfänger. Darin befindet sich Wasserdampf, der durch die geballte Energie der Sonne eine Temperatur von bis zu 1200 Grad Celsius erreicht. Mit dieser Hochtemperatur-Prozesswärme wird der  Reaktor betrieben. Überschüssige Wärme wird gespeichert in einer mehrere Kubikmeter grossen Kammer, gefüllt mit Spezialziegeln. Diese Ziegel – eine gemeinsame Entwicklung von Empa und Synhelion – dienen als Zwischenspeicher für die enorme Hitze. Über Nacht ist es dieser «Wärmevorrat», der den Reaktor am Laufen hält.

Gesucht: Der «Super-Ziegel»
Bei 1200 Grad ist «Ziegel nicht gleich Ziegel». Bei direktem Kontakt mit dem ultrahocherhitzten Wasserdampf korrodiert sogar Keramik. Keine der auf dem Markt erhältlichen Hochtemperaturziegel waren für diese Bedingungen gedacht. Also kam «Synhelion» auf die «Empa» zu. «Die Forschungsgruppe um Empa-Forscher Gurdial Blugan ist eine der wenigen, die sich mit dem Korrosionsverhalten von Keramik bei derart hohen Temperaturen befasst», erklärte Lukas Geissbühler, Head Thermal Systems bei «Synhelion».

In einem zweijährigen Projekt, das durch die «Innosuisse» gefördert wurde, machten sich Blugan und Empa-Wissenschaftlerin Sena Yüzbasi zusammen mit «Synhelion» auf die Suche nach der perfekten Keramik. Die Korrosionsbeständigkeit war dabei jedoch nur ein Aspekt. Das Material sollte auch eine hohe Wärmekapazität haben, mechanisch robust sein und Temperaturschocks aushalten, die beim Herunterfahren der Anlage entstehen können. Ausserdem musste es günstig zu produzieren sein – denn die Anlage in Jülich sei für «Synhelion» nur der Anfang. Die Forschenden entwarfen gemeinsam mit der Werkstatt der «Empa» und «Synhelion» einen eigenen «Hochtemperatur-Rohrofen». Darin setzten sie unterschiedliche Keramikproben der korrodierenden Wasserdampfatmosphäre aus, und zwar bis zu 500 Stunden lang. «Während dieser Experimente wurde es schon ziemlich heiss im Labor», schmunzelte Blugan. Doch das Schwitzen habe sich gelohnt: Die Forschenden fanden ein Material, das den extremen Bedingungen trotzte. Gemeinsam mit ihren Projektpartnern verfeinerten sie die Zusammensetzung des Materials und optimierten den Herstellungsprozess, um die Eigenschaften noch weiter zu verbessern und die Kosten zu senken.

Die Ziegel wurden daraufhin von einem Partnerunternehmen in Deutschland hergestellt und in «DAWN» verbaut. «Als Forscherin erlebt man nicht oft, dass die eigene Forschung auf so einer Skala angewandt wird – das ist eine einzigartige Erfahrung», so Yüzbasi. Besonders freut die Wissenschaftlerin, die mittlerweile selbst im Energiesektor tätig ist, dass ihre Arbeit im Bereich der erneuerbaren Energien zum Schutz des Klimas Anwendung finde.

Gemeinsam weiter
«Die Empa hat einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung unseres thermischen Speichers geleistet und konnte durch ihre Flexibilität perfekt auf die spezifischen Anforderungen von Synhelion eingehen», erläuterte Lukas Geissbühler. Während «DAWN» ihren Betrieb aufnimmt, planen «Synhelion» und die «Empa» bereits das nächste gemeinsame Projekt. Für die weiteren Anlagen wollen sie das Material weiterentwickeln und noch beständiger machen. Die zweite Synhelion-Anlage zur Produktion von Solartreibstoff soll ab 2025 in Spanien entstehen. Das Ziel sei ein noch grösseren Speicher und noch höhere Temperaturen zu erreichen. Denn je höher die Temperatur, desto effizienter werde die Treibstoffherstellung.

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Emotionale
künstliche Intelligenz

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Region Südtirol – «Robotics Emphatic Intelligence» (REI) ist ein Projekt, das von den Schülerinnen und Schülern Elisa Aricò, Augusto Bruno Martino, Noah Perli, Arianna Marrone, Maximilian Ilias und Elia Vismara am «Rainerum-Insitut» in Bozen ausgearbeitet wurde. Dabei ging es darum, eine neue Generation von Robotern zu entwickeln, die in der Lage sind, empathisch mit Menschen zu interagieren. Mithilfe künstlicher Intelligenz und dem Beobachten menschlicher Emotionen wurde dies umgesetzt. Für das Projekt erhielt die Schülergruppe auch über Südtirol hinaus Anerkennung, als sie bei einem internationalen Wettbewerb in den Vereinigten Staaten von Amerika mit der Bronzemedaille ausgezeichnet wurde.

Das Projekt startete mit Augusto Bruno Martino, der bald durch weitere Klassenkameraden und eine Klassenkameradin unterstützt wurde. So engagierte sich Noah Perli bei der Entwicklung der Software, Elisa Aricò unterstützte und ergänzte die Entwicklergruppe. Bei der Entwicklung von «Robotics Empathic Intelligence» sei die Verbindung von künstlicher Intelligenz und menschlichem Herzen gelungen, betonte der italienische Bildungsrat Marco Galateo. Wie Schulamtsleiter Vincenzo Gullotta hat Landesrat Galateo das Projekt von Anfang an unterstützt. Auch Schuldirektor Stefano Monfalcon und Institutsleiter Pater Paolo de Cillia zeigten sich begeistert. «Der Preis ist auch eine Anerkennung für die Arbeit der Lehrkräfte, die sich jeden Tag um die Erziehung, Ausbildung und Zukunft der Kinder und Jugendlichen annehmen», hob Salesianer de Cillia hervor. Seine Genugtuung äußerte auch Bruno Bertotto, der den Bereich «Künstliche Intelligenz» an der Schule leitet: „Mich begeistert der Enthusiasmus, den die Schülerinnen und Schüler jeden Tag zeigen, wenn sie an einem Projekt arbeiten, an das sie selbst glauben.“

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Autonome
Busse
gehen in die
Betriebsphase

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Region Baden-Württemberg – Der Betrieb autonomer Shuttles im Reallabor „RABus“ startet im Oktober 2024 in Mannheim und Friedrichshafen. Ziel des Projekts ist die Verbesserung des Nahverkehrs in städtischen und ländlichen Gebieten durch innovative Mobilitätslösungen. „RABus“ geht in die entscheidende Betriebsphase. Die autonomen Shuttles des „Reallabors für den Automatisierten Busbetrieb im Öffentlichen Personennahverkehr werden von Oktober 2024 an in Mannheim und Friedrichshafen sowohl im städtischen als auch im Überlandverkehr getestet. Ziel des Projekts ist, den öffentlichen Nahverkehr flexibler, barrierefreier und zugänglicher zu machen – mit dem Fokus auf Randgebiete und ländliche Regionen. Die umfassenden Tests seien ein wichtiger Schritt, um unterschiedliche Anforderungen und Sicherheitsbedürfnisse besser zu verstehen.

Entscheidend für Verkehrswende und Umweltschutz
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hob die Bedeutung von „RABus“ hervor: „Mit diesem Projekt setzen wir ein starkes Zeichen für die Mobilität von morgen. Autonome Busse wie RABus machen den Nahverkehr für Menschen attraktiver, die bislang weniger von Linienverkehr profitieren konnten. Das ist entscheidend für die Verkehrswende sowie den Umweltschutz und trägt damit dazu bei, die Lebensqualität der Menschen langfristig zu verbessern.“

Erschließung von Randgebieten
Durch den Einsatz autonomer Fahrzeuge solle der ÖPNV in Baden-Württemberg revolutioniert und der nachhaltige Verkehr insgesamt weiter vorangebracht werden. Die autonomen Shuttles können dazu beitragen, Randgebiete besser für den ÖPNV zu erschließen. Für Baden-Württembergs Verkehrsministerium ist „RABus“ ein Schlüsselprojekt. Verkehrsminister Hermann machte deutlich: „Es gehört zu den fortschrittlichsten Projekten dieser Art in Europa. Wir haben ein großes Interesse daran, innovative Mobilitätslösungen und die wissenschaftliche Begleitforschung dazu zu fördern. Deshalb unterstützt das Land Baden-Württemberg das RABus-Projekt mit knapp 14 Millionen Euro.“

Vorreiter-Projekt in Deutschland
„RABus“ hat im Herbst 2023, nach der Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes, eine der bundesweit ersten Erprobungsgenehmigungen des Kraftfahrtbundesamtes zur Datenaufzeichnung und Hardwareerprobung erhalten. Am Ende der Testphase war der Versuchsträger in der Lage, die Strecke fast vollständig ohne menschliches Eingreifen nach „SAE Level 3“ abzufahren.

Shuttles werden jetzt in den Mischverkehr eingebunden
Bis Ende 2024 werde im Rahmen von „RABus“ in Mannheim und Friedrichshafen ein weitgehend wirtschaftlicher ÖPNV-Betrieb mit elektrifizierten und automatisierten Fahrzeugen etabliert. Die Fahrzeuge sollen im regulären Verkehr fahren können, und zwar innerorts mit mindestens 40, außerorts mit mindestens 60 Kilometern pro Stunde. Der Fokus der nun begonnenen zweiten Projektphase liegt darauf, die autonomen Shuttles in den bestehenden ÖPNV-Betrieb einzubinden. Eine große Herausforderung ist dabei die nahtlose Integration der autonomen Fahrzeuge in den Mischverkehr sowie die Anpassung der Infrastruktur. Die gewonnenen Erkenntnisse werden die Grundlage für den Ausbau der Technologie bilden.

Projekt wird wissenschaftlich begleitet
Die verwendeten „RABus-Shuttles“ werden in Slowenien gebaut und im Anschluss in Deutschland durch die ZF-Friedrichshafen AG als Entwickler mit der Hard- und Software ausgestattet, die das autonome Fahren überhaupt erst möglich macht. Über eine Begleitforschung zu Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und technischen Lösungsansätzen ist die Wissenschaft intensiv in das Projekt eingebunden. Projektpartner sind: Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB), Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH (SVF), Institut für Verkehrswesen (IfV) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die ZF Friedrichshafen AG (ZF).

-lbw- Bild: ZF Friedrichshafen AG

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Künstliche
Intelligenz
als Chance begreifen
und als Herausforderung akzeptieren

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Robodog „Spot“

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Region Tirol – Tradition und Moderne im Dorf der Denker: Der diesjährige „Tiroltag“ beim „Europäischen Forum Alpbach“ wagte einmal mehr den Spagat zwischen Altem und Neuem. Nach der Eröffnung des „Europäischen Forums Alpbach“ und dem traditionellen Landesüblichen Empfang am Kirchplatz in Alpbach im Beisein des Euregio-Präsidenten und Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, sowie Tirols Landeshauptmann Anton Mattle und Maurizio Fugatti aus dem Trentino stand das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) sowie deren Chancen aber auch Herausforderungen für die „Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ und die Gemeinden im Mittelpunkt. Im Rahmen des „Euregio Summit“ im Congress Centrum Alpbach diskutierten Expertinnen und Experten über Möglichkeiten und Herausforderungen von KI im öffentlichen Bereich. Inhalt der Diskussionsrunde waren dabei nicht nur ethische Fragen, Sicherheitsaspekte und Auswirkungen der KI auf die Gesellschaft, sondern auch, inwiefern die „Künstliche Intelligenz“ konkret in der öffentlichen Verwaltung und auf Gemeindeebene eingesetzt werden könne. Auch das „EuregioLab“ – die Denkschmiede der Europaregion – beschäftigt sich mit dem Thema. Tenor: Die „Künstliche Intelligenz“ bietet Chancen für die gesamte Europaregion, muss aber kritisch hinterfragt und reglementiert werden.

KI zwischen Chancen und Herausforderungen
Ob digitale Sprachassistenten, ChatGPT, Smart Home oder Musikstreaming – KI ist bereits ein fester Bestandteil im Alltag. Damit hat sie auch Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Ethik. Der Euregio-Präsident und Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, ist überzeugt: „Künstliche Intelligenz ist wie viele Umbrüche zuvor. Man kann sie mit großer Sorge oder mit optimistischer Begeisterung betrachten. Der gesunde Weg liegt dazwischen. Wir Anwender bauen darauf, dass Experten und internationale Standards die KI in die richtigen Bahnen lenken. KI kann unser Leben in vielen Bereichen verbessern und sogar Probleme lösen, die wir heute noch gar nicht kennen. Dafür braucht es eindeutige Vorgaben, an denen wir auf allen Entscheidungsebenen arbeiten müssen. Eine Haltung von „Schauen wir mal, dann sehen wir schon“ kann gefährlich sein, denn die kalte Logik der KI macht keine Kompromisse. Deshalb dürfen wir den menschlichen Faktor nie aus den Augen verlieren.“

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle ergänzte: „Künstliche Intelligenz ist mit Risiken und Gefahren verbunden, denen wir uns stellen müssen, um die Nutzung dieser Systeme in sichere Bahnen zu lenken. Es gilt ethische und gesellschaftliche Fragen zu berücksichtigen und potenzielle Risiken zu erkennen. Mit der Strategie der Bundesregierung für Künstliche Intelligenz wurde dazu in Österreich bereits ein wichtiger Schritt gesetzt. Genauso wie wir die potenziellen Probleme und Herausforderungen sehen und ernstnehmen müssen, dürfen wir uns aber auch nicht den Möglichkeiten der KI verwehren. Wir müssen mutig sein, diese neue Technologie – die schließlich hier ist und auch nicht mehr verschwinden wird – anzunehmen und für uns zu nutzen. Die Anwendungsvielfalt spiegelt sich nicht nur in hochmodernen Smart Homes oder Apps wider – auch Tiroler Unternehmen und Gemeinden und damit direkt die Bürgerinnen und Bürger können von KI profitieren. Die „Euregio Days“ am „Europäischen Forum Alpbach“ bieten einmal mehr die Gelegenheit, sich über ein für unsere Zukunft relevantes Thema auszutauschen, Anwendungsbeispiele vorzustellen, miteinander zu diskutieren und schlussendlich Grundsätze für ein weiteres Vorgehen zu diskutieren.“

Landeshauptmann Maurizio Fugatti aus dem Trentino ist überzeugt: „Dank ihrer Kompetenzen werden die Euregio-Länder die Chancen dieser Herausforderung für die Menschheit nutzen können. Jeder von uns – Bevölkerung, Unternehmen, öffentliche Verwaltungen – ist aufgerufen, sich der KI voll bewusst zu sein.“ KI-Forschung im Trentino habe, so Fugatti, vor vierzig Jahren begonnen und führe durch die Stiftung Bruno Kessler zu konkreten Lösungen für Landwirtschaft und produzierendes Gewerbe.

„Das Forum Alpbach ist seit 1945 der Ort, an dem die innovativsten Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammenkommen, um an Lösungen für die wichtigsten Themen der Zeit zu arbeiten. Künstliche Intelligenz zählt eindeutig dazu, gerade auch weil es ein weiteres Feld ist, in dem Europa leider hinter die USA und auch China zurückgefallen ist. Umso wichtiger ist es, fortschrittliche Projekte in diesem Bereich aus der Region Tirol-Südtirol-Trentino auch auszuzeichnen. Die Diskussionen bei den „Euregio Days“ zeigen auf, dass es bei dieser neuen Entwicklung nicht nur um wirtschaftliche Fragen geht, sondern auch um gesellschaftliche Herausforderungen. Seit vielen Jahrzehnten verbindet das „European Forum Alpbach“ Vision und Erfahrung, Tradition und Moderne sowie Expertinnen und Experten und die Talente von morgen“, so Andreas Treichl, Präsident des Europäischen Forums Alpbach.

-lt- Bild: Sedlak

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Programm
für Forschung
und Innovation

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Region Südtirol – Im Landesprogramm für Innovation und Forschung werden strategische Ziele sowie Maßnahmen in den Bereichen Forschung und Innovation festgelegt. Südtirols Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung stärken: Dieses Ziel verfolgten die Investitionen in die Bereiche Forschung und Wissenschaft. Sichtbarer Ausdruck dessen sei beispielsweise der „NOI Techpark“ mit seinen Standorten Bruneck und Bozen, wo noch in diesem Jahr mit dem Beginn der dritten Bauphase zur Errichtung eines weiteren Gebäudes begonnen werden soll. Innerhalb dieses Jahres soll auch das Gebäude der neuen Fakultät für Ingenieurswesen der Freien Universität Bozen fertiggestellt werden.

Wenngleich der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (F&E-Quote) leicht rückläufig sei – 0,91 Prozent im Jahr 2021, im Vergleich zu 0,98 Prozent im Jahr 2020 – lasse sich im mehrjährigen Vergleich ein kontinuierlicher Anstieg der Investitionen ausmachen. Vor allem öffentliche Körperschaften, Non-Profit-Organisationen und Universitäten investierten verstärkt in den Bereich Forschung und Entwicklung.

Aktualisierung bei der „Smart Specialication Strategy“ geplant
Die „Smart Specialication Strategy“ (RIS3) sei das maßgebliche strategische Planungsinstrument der Südtiroler Innovations- und Forschungspolitik. Die vier Spezialisierungsbereiche (Automation & Digital, Food & Life Science, Alpine Technologies und Green Technologies) würden mit eigenen Zielen, Handlungsfeldern und Maßnahmen angegangen. Die RIS3-Programmperiode läuft bis 2027. Im Sinne einer Living-Strategy soll sie laufend weiterentwickelt und gegen Mitte und am Ende der Programmperiode aktualisiert werden.

Südtiroler Wissenschaftspreise: Bedeutung wissenschaftlicher Forschung sichtbar machen
Wie bereits in den vergangenen Jahren liege der Fokus des Landesprogrammes für Forschung und Innovation auf Stärkung, Zusammenarbeit und Internationalisierung der beiden Bereiche. Erfolgen soll dies unter anderem über die Förderung von Innovationen auf unterschiedlichen Ebenen. Im Bereich der Prozess- und Organisationsinnovation habe es im Jahr 2023 einen starken Zuwachs an eingereichten Anträgen gegeben. Diesem, ebenso wie der Unterstützung bei der Erlangung, Validierung und Verteidigung von Patenten und anderen Schutzrechten, werde im neuen Landesprogramm Rechnung getragen. Vernetzung und internationale Kooperationen spielten auch in den Maßnahmen zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung eine entscheidende Rolle, so zum Beispiel im Rahmen der Joint Projekte und der EU-Partnerschaften.

Ein Augenmerk werde ferner auf die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung wissenschaftlicher Forschung gelegt. Dies erfolge vor allem über die Vergabe der Südtiroler Wissenschaftspreise: Während im Vorjahr der „Junior Research Award Südtirol/Alto Adige“ an den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben wurde, stehe heuer die Vergabe des „Research Award Südtirol/Alto Adige“, der Preis zur Anerkennung einer bereits herausragenden wissenschaftlichen Karriere, sowie der „Women in Science Award Südtirol/Alto Adige“ für die Anerkennung der Arbeiten von Wissenschaftlerinnen auf dem Programm.

-lpast-

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Bis zum Mond
und noch viel weiter:
Internationale Weltraumforschung in Tirol

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Region Tirol –Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit“ – diesen berühmten Satz von Astronaut Neil Armstrong bringt man mit der ersten bemannten Mondlandung am 20. Juli 1969 in Verbindung. Genau 55 Jahre später findet an diesem Tag der alljährliche „Internationale Tag des Mondes und der Weltraumforschung“ statt. Dabei wird neben den großen Errungenschaften vor allem auch die aktuelle Weltraumforschung in den Fokus gerückt.

In Tirol forscht das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) im Bereich des Weltraumsektors. Gegründet wurde das Forum als Plattform für Raumfahrtenthusiastinnen und Raumfahrtenthusiasten sowie Expertinnen und Experten der nächsten Generation von Raumfahrtspezialistinnen und Raumfahrtspezialisten. Diese unterstützt das ÖWF durch verschiedene Workshops und Vorträge in Schulen, der Teilnahme an Forschungsprojekten sowie Praktika für Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten im Raumanzugslabor des ÖWF in Innsbruck.

„Unser Ziel ist es, die zukünftige Generation für die Wissenschaft zu begeistern und ihr Interesse insbesondere in den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – zu wecken. Dabei ist das ÖWF mit seinem vielseitigen Bildungsangebot ein starker Partner des Landes Tirol. Das Angebot beginnt beim spielerischen Basteln von Wasserraketen und reicht bis zu Praktika auf Hochschulniveau“, erklärte Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele.

Im Rahmen eines „Space-Day“ können sich beispielsweise gleich mehrere Klassen mit dem Thema Weltraum auseinandersetzen. Dabei probieren sich die Schüler und Schülerinnen an verschiedenen Stationen aus, welche die Lehrpersonen aus den Workshops des ÖWF wählen können. „Raumfahrt und das Thema Weltraum sind ein wunderbarer Katalysator, um bei jungen Menschen die Begeisterung für Technik und Wissenschaft zu wecken. Bei unseren Schulbesuchen und in Kindergärten sehen wir, wie das Thema bei den Schülern und Schülerinnen hervorragend ankommt. Das ist die nächste Generation von Forschenden, deren Entwicklungen auch zum Nutzen auf der Erde zur Anwendung kommen werden“, so Gernot Grömer, Direktor des ÖWF.

Das Österreichische Weltraum Forum
Mit insgesamt 250 Mitgliedern aus über 20 Nationen setzt das ÖWF auf wissenschaftliche Forschung, die Durchführung von Analog-Expeditionen und die Entwicklung technischer Innovationen für künftige Raumfahrtmissionen. Tirol ist mit dem „Raumanzugslabor Innsbruck“ Teil zahlreicher Feldsimulationen. So führte das ÖWF in Kooperation mit der Armenischen Weltraumagentur im Frühjahr 2024 die Simulation einer Marsexpedition (AMADEE-24) durch. Bei solchen Expeditions-Simulationen führen Analog-Astronauten und Astronautinnen mit Raumanzug-Prototypen Experimente durch, um die zukünftige Erkundung des roten Planeten von Menschen-Roboter-Teams vorzubereiten. An dieser Mars-Simulation nahmen auch 240 Schüler und Schülerinnen aus Tirol teil. Seitens des Landes Tirol wurde das „Junior Researcher Programm“ des ÖWF mit insgesamt 30.000 Euro gefördert. Weitere Informationen zum Bildungsangebot sowie Praktika des ÖWF unter: www.oewf.org/education

-lt- Bild: öwf

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Der Alpenrand-Magazin.de – NEWSletter
informiert immer montags und bei besonderen Anlässen,
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Bayern
und US-Raumfahrtfirma
Axiom Space Inc.
starten Zusammenarbeit

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Region Bayern – Bayern entwickele sein „Raumfahrtökosystem“ konsequent und zukunftsgerichtet weiter. Jetzt sei es gelungen, eines der führenden US-amerikanischen Unternehmen für Raumfahrt-Expertise und -Dienstleistungen, „Axiom Space Inc.“ aus Houston, von den hervorragenden Chancen und attraktiven Rahmenbedingungen im Freistaat Bayern zu überzeugen. Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, und Tejpaul Bhatia, Chief Revenue Officer (CRO) von „Axiom Space Inc.“, unterzeichneten kürzlich in der Bayerischen Staatskanzlei eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei Raumfahrtaktivitäten im erdnahen Orbit.

Staatsminister Dr. Herrmann: „Raumfahrt bietet alles, was Zukunftstechnologien treibt und Innovation beflügelt. Wir wollen den Raumfahrtstandort Bayern effizient weiterentwickeln, Wissenschaft und Forschung im Bereich Space weiter stärken und attraktive Rahmenbedingungen für Raumfahrtakteure schaffen. Das große Interesse von „Axiom Space“ an Bayern unterstreicht unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und über den Impuls für das gesamte Raumfahrtökosystem in Bayern.“

Die Absichtserklärung sieht vor, in Zukunft die Möglichkeiten eines kontinuierlichen und nachhaltigen Zugangs zum Weltraum für Bayern zu erschließen. In einem ersten Schritt sollen Möglichkeiten für Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsprojekte im erdnahen Orbit unter Nutzung bayerischer Raumfahrttechnologien ausgelotet werden. Im Gegenzug prüft „Axiom Space“ die Errichtung seines europäischen Firmensitzes in Bayern.

„Axiom Space Inc.“ ist ein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen, das private astronautische Missionen zur ISS plant und umsetzt. Daneben entwickelt das Unternehmen derzeit eine eigene kommerzielle Raumstation namens „Axiom Station“, die bis Ende des Jahrzehnts den Betrieb aufnehmen soll. Ziel sei es, Wissenschaft und Forschung im Weltraum auch nach dem Ende der Internationalen Raumstation ISS fortzusetzen.

-bsr-

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Meilensteine
auf dem Weg
zum ARIANE 6 – Erstflug

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Die „Ariane 6 Launcher Task Force“ besteht aus dem Management der ESA als Gesamtauftraggeber für die Ariane 6 und Architekt des Trägersystems; der französischen Raumfahrtagentur CNES als Generalunternehmen für die Startbasis; ArianeGroup als Generalunternehmen für das Trägerraketensystem und Arianespace als Lauch-Service-Dienstleister. Diese Gruppe berichtet regelmäßig über die Fortschritte auf dem Weg zum Erstflug der neuen Trägerrakete Ariane 6.

Meilensteine auf dem Weg zum Erstflug:
14. Juni: Der Abschluss aller Aspekte der Qualifikation für das Ariane 6-Startsystem, die Startbasis und das Trägerraketensystem wurde bestätigt. Dies war der letzte Schritt in der Qualifikation des Startsystems zur Genehmigung des Erstflugs der Ariane 6. Transfer des oberen Moduls und Integration mit der Trägerrakete, Kourou, Französisch-Guayana. Das obere Modul, das aus dem Adapter für die Trägerrakete, den Nutzlasten und der Nutzlastverkleidung für das Ariane 6 Flugmodell-1 besteht, wurde von der Werkhalle für die Verkapselung zur Startrampe gebracht und an der Spitze der Trägerrakete montiert.
20. Juni: Das Ariane 6 Flugmodell-1 wurde auf der Startrampe mit Treibstoff betankt und anschließend wieder entleert. Die Generalprobe mit flüssigem Treibstoff umfasste einen vollständigen Countdown bis zum Start, der planmäßig nur wenige Sekunden vor dem Abheben gestoppt wurde. Dies ermöglicht es den Teams, das Startsystem mitsamt der verwendeten Hard- und Software für den Erstflug zu optimieren und Feinabstimmungen vorzunehmen. Parallel dazu wurde der Ablauf um einen Test der Startzone ergänzt, die für den Erstflug der Ariane 6 konfiguriert wurde.

Nächster Meilenstein:
9. Juli: Der Start von Ariane 6 vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana ist für den 9. Juli 2024 geplant.

Ariane 6 ist eine völlig neue Konstruktion, welche die Nachfolge von Ariane 5 als europäisches Schwerlast-Trägerraketensystem antritt. Mit der Möglichkeit, die Oberstufe der Ariane 6 neu zu starten, wird die europäische Startkapazität auf die Bedürfnisse von Missionen mit mehreren Nutzlasten zugeschnitten, zum Beispiel zur Beförderung von Satellitenkonstellationen in die Umlaufbahn. Diese autonome Fähigkeit, die Erdumlaufbahn und den tiefen Weltraum zu erreichen, unterstützt die europäischen Programme für Navigation, Erdbeobachtung, Wissenschaft und Sicherheit. Die kontinuierliche Entwicklung der europäischen Raumfahrtkapazitäten wird durch das nachhaltige Engagement tausender Mitarbeiter in den 22 Mitgliedstaaten der ESA ermöglicht.

-as- Bild: arianespace

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Internationale
Mars-Analog-Mission

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Region Tirol – Sich fühlen, als wäre man auf dem Mars: Das passierte im Rahmen von „AMADEE-24„, die inzwischen „14. internationale Mars-Analog-Mission“ unter der Leitung des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF). Im Zuge des zweijährigen Projektes fand eine vier Wochen andauernde Simulation einer Marsexpedition mit sechs Analog-Austronautinnen und -Astronauten in Armenien statt. Zusätzlich erhielten Tiroler SchülerInnen über das „Junior Researcher Programm“ des ÖWF die Möglichkeit, mehr über das zweijährige Projekt zu erfahren und Weltraumforschung in den verschiedenen Forschungsteams hautnah mitzuerleben – nicht in Armenien, aber im direkten Austausch mit den ExpertInnen: Dabei konnten sie sich im Rahmen der Generalprobe der Mission in Oberösterreich mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über dieses Projekt austauschen und bei der eigentlichen Simulation vom Mission Support Center mitarbeiten.

„Bereits zum zweiten Mal wurde das Junior Researchers Programm mit Unterstützung des Landes Tirol durchgeführt. Es war wieder ein voller Erfolg. 240 Schülerinnen und Schüler erlebten gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern Raumfahrtforschung in einem realen Umfeld. Durch Projekte wie dieses leisten wir einen wichtigen Beitrag, um Nachwuchs an qualifizierten Köpfen für solche doch auch außergewöhnlicheren Bildungsfelder zu begeistern“, betonte Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele. Das Land Tirol unterstützte das Nachwuchsforscherprogramm mit rund 30.000 Euro für Personal-, Reise- und Unterkunftskosten.

Über das Junior Researchers Programm
Im Rahmen des „Junior Researcher Programms“ des ÖWF wurden die Schülerinnen und Schüler fachlich-pädagogisch begleitet. Geboten wurden unter anderem Vorträge in Schulen, durchgeführt von Raumfahrt-Expertinnen und Experten, ein Besuch des ÖWF-Raumanzuglabors in Innsbruck, wo den jungen Forschenden ein Teil des Raumanzug-Simulators vorgeführt wurde, sowie die Teilnahme an der Generalprobe des ÖWF zur Marssimulation am Trainingsgelände in Peuerbach in Oberösterreich. Ferner erhielten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Mission Support Center des ÖWF mitzuarbeiten, von wo aus das internationale Team an Forscherinnen und Forscher die Missions-Crew in Armenien während der vierwöchigen Mars-Simulation unterstützte.

Über die Marssimulation AMADEE-24
AMADEE-24 war die Simulation einer Marsexpedition, die das ÖWF in Kooperation mit der Armenischen Weltraumagentur unter internationaler Beteiligung in Armenien durchführte. Die Expedition war der authentische Probelauf für die astronautische Erforschung des Roten Planeten und wurde von einem eigens eingerichteten Mission Support Center in Wien geleitet. In Armenien führte eine Crew von sechs hochqualifizierten Analog-AstronautInnen mit Raumanzug-Prototypen Experimente durch, um die zukünftige Marserkundung von Menschen-Roboter-Teams vorzubereiten. Insgesamt waren an der Mars-Mission AMADEE-24 250 Forschende aus 26 Ländern beteiligt.

-lt- Bild: OeWF

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MINT-Challenge
fand auf großer Bühne statt

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Region Salzburger Land – In mittlerweile zehn MINT-Mittelschulen werden in Salzburg Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fächerübergreifend unterrichtet. Die besten Forschungsprojekte der 11- bis 13-jährigen Schülerinnen und Schüler wurden bei der ersten „Salzburger MINT-Challenge“ gekürt. Rund 200 junge Mädchen und Burschen aus den MINT-Mittelschulen des Landes machten sich auf den Weg in die Landeshauptstadt, um nach schulinterner Vorauswahl die 24 besten Forschungsarbeiten vorzustellen. Vor Publikum galt es für die Schülerinnen und Schüler noch einmal, ihre Projekte in nur zwei Minuten zu präsentieren und vor allem auch eine Fachjury zu überzeugen. Die Initiative der Bildungsdirektion Salzburg wurde vom Land, der Industriellenvereinigung, der WKS, MINT Salzburg sowie „Pongau entwickelt Potenziale“ umgesetzt. Für Bildungslandesrätin Daniela Gutschi steht fest: „MINT ist die Zukunft, diese Bereiche sind in der Berufswelt unheimlich gefragt und werden es auch bleiben. Der freundschaftliche Wettbewerb hat gezeigt, was für ein hohes Niveau an Fachwissen durch entsprechende Spezialisierung bereits auf Ebene der Mittelschulen vermittelt werden kann. Das Land Salzburg übernimmt dabei die Kosten für die zusätzlich notwendigen Lehrkräfte in den Mittelschulen.“

Auch die Bildungsdirektion unternimmt viele Anstrengungen, um den Bereich MINT in Salzburgs Schulen zu stärken. „Der MINT-Schulversuch in den Mittelschulen ist sehr bedeutend. Wir brauchen Naturwissenschaftler, die Techniker, die Informatiker, die Mathematiker. Ich möchte allen Direktorinnen und Direktoren danken, die mittlerweile an zehn Mittelschulen in 30 Klassen für rund 500 Schüler den Schwerpunkt auf MINT umgesetzt haben und natürlich auch den engagierten Lehrerinnen und Lehrern, die das wertvolle Wissen weitervermitteln“, so Bildungsdirektor Rudolf Mair.

Peter Unterkofler, Präsident der Landesgruppe Salzburg der Industriellenvereinigung und Obmann der Sparte Industrie der WKS betonte in seiner Begrüßung: „Die Industrie engagiert sich für Bildung, insbesondere auch in den MINT-Fächern, aus der festen Überzeugung heraus, dass sie eine unverzichtbare Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg sowie für Innovation und die Zukunft unseres Landes insgesamt bildet. Für uns hat Bildung einen zentralen Stellenwert für Wirtschaft und Gesellschaft.“

Der MINT-Schwerpunkt beschränkte sich in Salzburg bei weitem nicht nur auf den Schulversuch in zehn Mittelschulen. Im ganzen Bundesland stehen hochwertige Bildungsangebote bereit, weitere 76 Schulen tragen das MINT-Gütesiegel, womit Salzburg die höchste Dichte in ganz Österreich hat. Bis 2030 will Salzburg Modellregion werden und somit die besten Bedingungen für junge Menschen bieten, sich mit MINT zu beschäftigen und zukunftsfit ins Berufsleben einzusteigen.

-ls-

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Forschungsallianz
für Zukunftstechnologien

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Region Bayern – Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume treibt die konkrete Umsetzung der Kooperation mit dem australischen Bundesstaat Queensland voran: „Uns trennen rund 15.000 Kilometer, aber unsere Strategien zur Sicherung von Wohlstand und Stabilität liegen ganz nah beieinander. Gemeinsam mit unserem Partnerstaat Queensland haben wir eine Allianz für die Forschung an den Schlüsseltechnologien der Zukunft ins Leben gerufen. Mit zwei Programmen fördern wir ab nun wissenschaftliche Kooperationen zu Themen wie Künstliche Intelligenz, nachhaltige Energie oder Quantentechnologie. In enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft in Bayern und Queensland gehen wir dabei den direkten Weg zu marktreifen Innovationen. In solchen weltweiten Netzwerken entfaltet die „Hightech Agenda Bayern“ ihre internationale Kraft. Mit dem Start der ersten Finanzierungsrunde steht die neue Allianz allen Forscherinnen und Forschern von bayerischen Universitäten und Hochschulen in Zusammenarbeit mit Forschern von Universitäten in Queensland offen. Gemeinsam mit der Regierung von Queensland haben wir zwei Förderprogramme eingerichtet, und zwar Anschubfinanzierungen von bis zu 10.000 Euro für Reisen bayerischer Forscher nach Queensland zum Aufbau langfristiger Kooperationen und Förderungen von bis zu 80.000 Euro für den Ausbau bestehender Forschungskooperationen.“

Die Förderprogramme seien ein wichtiger Umsetzungsschritt der gemeinsamen Absichtserklärung über die Vertiefung und Erweiterung der Forschungskooperation, die Wissenschaftsminister Blume und Queenslands Wissenschaftsministerin Leanne Linard im vergangenen Jahr unterzeichnet hatten. Organisiert und abgestimmt werden die Programme von der neu eingerichteten Bayern-Australien-Koordinierungsstelle an der Universität Bayreuth.

-stmwk-

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Lange Nacht
der Forschung

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Region Tirol – Bei der „Langen Nacht der Forschung“ am Freitag, 24. Mai 2024 gibt es Einblicke hinter die Kulissen der heimischen Wissenschaftsstandorte: Die österreichweit alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung ist mit über 250 Standorten die größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum und hat das Ziel, Forschung und den Wissenschaftsbetrieb der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Zentrum stehen der direkte Dialog mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Vorstellung aktueller Projekte und das Kennenlernen der gesamten Bandbreite der Wissenschaft – von theoretischer bis hin zu experimenteller oder angewandter Spitzenforschung.

Neben den Tiroler Hochschulen nehmen auch ausgewählte heimische Unternehmen an der „Langen Nacht der Forschung“ teil und vermitteln Eindrücke in den Industriesparten Chemie, Biomedizin, Energie, Maschinenbau oder Virtual Reality. An insgesamt 21 Standorten im Raum Innsbruck und Hall, Kufstein und Osttirol garantieren zahlreiche Führungen, Vorträge, Stationen, Workshops und Live-Experimente ein spannendes Programm bei freiem Eintritt.

Wissenschaft zum Angreifen
Die niederschwellige Form der Wissenschaftskommunikation richtet sich nicht nur an Erwachsene, sondern vor allem auch an Familien und Kinder, betonte Bildungs- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele: „Die Lange Nacht der Forschung bietet vor allem eines: Wissenschaft zum Angreifen. Unsere Hochschulen zeigen, dass Forschung nicht nur im Labor stattfindet, sondern auch den Alltag mitbestimmt und sich in innovativen Kooperationen mit Tiroler Unternehmen niederschlägt. Zusätzlich zu den faszinierenden Einblicken in die Welt der Forscherinnen und Forscher stärkt die bewährte Veranstaltungsreihe das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft.“ Von 17 Uhr bis 23 Uhr haben Interessierte am 24.5. die Gelegenheit, das bunte Wissenschaftsprogramm Tirols zu den Themenbereichen Naturwissenschaft und Technik, Umwelt und Energie, Gesellschaft und Kultur sowie Digitalisierung und Wirtschaft zu erleben. Neben einem Rundflug in einem Virtual-Reality-Flugsimulator oder Vorträgen zur plastischen Chirurgie dürfen sich Besucherinnen und Besucher unter anderem auch über den „Room of Horrors“ – ein Simulationstraining für Krankenpflege- und Gesundheitspersonal – freuen.

-lt- Bild: Standortagentur Tirol

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Landes-
wettbewerb
„Jugend forscht“

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Region Bayern – Im Rahmen des diesjährigen Landeswettbewerbs „Schüler experimentieren“, der Juniorsparte von „Jugend forscht“, wurden unlängst acht besonders herausragende Projekte prämiert. An dem Wettbewerb nahmen in diesem Jahr 847 Schülerinnen und Schüler mit insgesamt 473 Projektarbeiten teil. Diese wiesen auch heuer wieder einen bunten Strauß an spektakulären Ideen auf, wie beispielsweise ein Blumentopf mit automatischer Bewässerungsfunktion, ein Mülleimer mit Künstlicher Intelligenz oder ein Multifunktionskleber aus Gummibärchen.

Ein Festakt in Regensburg bildete den Abschluss des zweitägigen Landeswettbewerbs. Nachwuchsforscherinnen und -forscher ab der 4. Jahrgangsstufe bis 14 Jahre präsentierten ihre Arbeiten in den Fachgebieten „Arbeitswelt“, „Biologie“, „Chemie“, „Geo- und Raumwissenschaften“, „Mathematik/Informatik“, „Physik und Technik“. Auch in diesem Jahr hatten sich die meisten Schülerinnen und Schüler wieder für die Themenfelder „Biologie“ und „Technik“ entschieden. Die Regionalwettbewerbe wie auch der Landeswettbewerb werden von namhaften bayerischen Patenunternehmen und -institutionen unterstützt und durchgeführt. In diesem Jahr richtete die Universität Regensburg bereits zum vierten Mal den Landeswettbewerb aus.

Landessiegerinnen und -sieger „Jugend forscht“ in der Sparte „Schüler experimentieren“ 2024:
Arbeitswelt: „Mülleimer mit Künstlicher Intelligenz“ von Mario Alexa, Maxi Schöps und Julius Dams vom Gymnasium Miesbach.
Biologie: „Moose – unscheinbare Superpflanzen“ von Paula Schürmann und Angelica Iori vom Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium Aschaffenburg.
Chemie: „Multifunktionskleber aus Gummibärchen“ von Sulaf Al-Baddai, Leo Schicketanz und Seraphin Neubert von den MINT-Labs Regensburg e.V.
Geo- und Raumwissenschaften:“AI Smart Watering“ von Viyona Singh und Aarav Singh vom Gymnasium Gröbenzell.
Mathematik/Informatik: „KI als Musiker“ von Malte Rauschenbach vom Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben.
Physik:“Forschung der Grätzel-Zelle Technologie“ von  Nikita Petrov vom Gymnasium Neubiberg.
Technik: „Smarte Temposchwelle“ von Tanmay Sonar vom Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg.
Sonderpreis für das beste interdisziplinäre Projekt: „aMAZE with a Robot Swarm“ von Viyona Singh und Aarav Singh vom Gymnasium Gröbenzell.

-stmuk-

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Einweihung
der ersten netzdienlichen
grünen Wasserstoff-Erzeugungsanlage

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Region Landshut – Die erste netzdienliche grüne Wasserstoff-Erzeugungsanlage in Südbayern wurde auf dem Gelände des zukünftigen Wasserstoffzentrums in Pfeffenhausen im Landkreis Landshut eingeweiht. Der Anlagenbau ist abgeschlossen, die Inbetriebsetzungsphase hat begonnen und soll bis Sommer 2024 abgeschlossen sein. Im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, sowie Staatsminister Hubert Aiwanger (Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie), Regierungspräsident Rainer Haselbeck (Regierung von Niederbayern), Landrat Peter Dreier (Landkreis Landshut) sowie zahlreichen Bundestags- und Landtagsabgeordneten nahm die „Hy2B Wasserstoff“ GmbH den ersten netzdienlichen fünf Megawatt-Elektrolyseur in Bayern in Betrieb. In Pfeffenhausen werden künftig jährlich zwischen 440 bis zu 600 Tonnen und nach dem Ausbau auf die Maximalkapazität bis zu 1200 Tonnen grüner Wasserstoff u.a. für den Regionalbusverkehr des MVV, das benachbarte Wasserstoffzentrum, bestehende und neue Wasserstofftankstellen in der Metropolregion München, sowie weitere Industrie- und Mobilitäts-Abnehmer in Bayern erzeugt.

Die „HY2B“ mit Ihren Gesellschaftern „Hynergy Invest“ GmbH, „BayWa“ AG, „Tyczka Hydrogen“ GmbH, den Landkreisen Landshut und München sowie den Energiegenossenschaften Niederbayern eG, Isar eG und Unterhaching eG ist die Betreibergesellschaft für die grüne Wasserstofferzeugungsanlage in der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten „HyPerformer“-Modellregion „HyBayern“. Die Erschließungsarbeiten für die Stromversorgung, Wasser-, Abwasser und Datenleitungen, sowie für den Straßenbau sind nach eineinhalb Jahren Bauphase vollständig abgeschlossen.

Die Energieversorgung der Anlage erfolgt bevorzugt mit erneuerbarem Strom aus einer neu errichteten nahegelegenen Photovoltaik-Freiflächenanlage und später auch aus Windkraftanlagen in der unmittelbaren Umgebung. Mit seiner lokalen grünen Wasserstofferzeugung erbringe der „HyBayern Elektrolyseur“ der „Hy2B“ einen Beitrag zur Energiesicherheit und zum beschleunigten Ausbau der regionalen erneuerbaren Stromerzeugung. „Das ist eine neue Hausnummer in der bayerischen Wasserstoffstrategie. Der Elektrolyseur im niederbayerischen Pfeffenhausen ist der dritte in ganz Bayern – und ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Energiewende mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Bayern ist in Deutschland führend beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Überzähliger Ökostrom wird hier in Wasserstoff und damit einen zusätzlichen Energieträger umgewandelt. Der Freistaat fördert das Wasserstoffzentrum mit 30 Millionen Euro. Wir geben damit ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz und zur Transformation ab. Wir bauen die Heimatenergien aus und machen weiter Tempo. Es braucht vom Bund noch mehr Einsatz beim Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur – nicht nur im Norden, sondern auch im Süden. Erhalt von Wohlstand ist eine soziale und damit auch demokratische Aufgabe“, betonte Söder.

Staatsminister Hubert Aiwanger ergänzte: „Die Inbetriebnahme des 5-Megawatt-Elektrolyseurs ist ein weiterer großer Meilenstein der Energiewende im Freistaat. Die Verbindung von Wasserstofferzeugung, Verteilung und Nutzung an Tankstellen verdeutlicht die Vielseitigkeit des Energieträgers Wasserstoff und die Möglichkeit zur Schaffung regionaler Wasserstoffkreisläufe. Das zukünftig angrenzende Wasserstoff Technologie- und Anwenderzentrums (WTAZ) zur Weiterentwicklung und Standardisierung von Komponenten im Mobilitätssektor als ein künftiger Nutzer des Wasserstoffs wird wesentlich dazu beitragen die Verkehrswende in Bayern zum Erfolg zu führen. Mit dem HyBayern-Projekt der Landkreise Landshut, Ebersberg und München können jährlich mehrere hundert Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt und in stationären und mobilen Anwendungen mehr als 4.500 Tonnen CO2 eingespart werden. Sogar eine Verdopplung dieser Leistung wird eingeplant und so bereits frühzeitig der zukünftig steigenden Nachfrage begegnet. Damit können wir hier vor Ort erleben, wie der Wohlstand gesichert und eine saubere Zukunft geschaffen wird.“

Ausblick: Ab Betriebsstart soll die Elektrolyseanlage im Mittel 1.200 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag erzeugen, auf bis zu 450 bar verdichten und in einer Abfüllstation in Druckgastrailer mit einer Kapazität von 1.250 Kilogramm abfüllen. Die Lastwägen werden den grünen Wasserstoff unter anderem an zwei Bus- und Lkw-Tankstellen in den Landkreisen München und Ebersberg ausliefern, an denen seit 2023 die ersten zehn Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse der „HyPerformer“-Region „HyBayern“ tanken können. Ihren Betrieb im Regionalverkehr der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) haben die Busse bereits 2023 aufgenommen. Zusätzliche Busse für weitere Buslinien sind in Planung. Mit dem verbleibenden grünen Wasserstoff sollen außerdem Kunden aus dem Mobilitäts- und Energiebereich versorgt werden. Ein Teil des grünen Wasserstoffs soll an bestehende und geplante bayerische Wasserstofftankstellen ausgeliefert werden, um die Dekarbonisierung des Verkehrs in Bayern zu beschleunigen und den Tankstellen-Netzausbau zu unterstützen. Ab 2024/25 soll das in direkter Nachbarschaft des „Hy2B“-Elektrolyseurs geplante Wasserstoff Technologie-Anwenderzentrum (WTAZ) mit grünem Wasserstoff beliefert werden. Das „WTAZ“ in Pfeffenhausen, das vom Bund mit 72,5 Millionen Euro und vom Freistaat Bayern mit mindestens 30 Millionen Euro unterstützt wird, soll als eines von bundesweit vier Wasserstoffzentren das Nationale Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) mitbegründen.

Der grüne Strom für die grüne Wasserstofferzeugung soll vorwiegend in der Region um die Elektrolyseanlage erzeugt werden. Den Start macht eine bis zu 12,5 Megawatt starke Photovoltaik-Freiflächenanlage der „BürgerEnergie“-Niederbayern eG, die direkt an den Elektrolyseur angeschlossen und über diesen mit dem Netz verbunden werden soll. Dadurch werde ein netzdienlicher und wirtschaftlicher Betrieb des Elektrolyseurs ermöglicht und den regionalen Erzeugern eine kurzfristige Anschluss- und Abnahmemöglichkeit für ihren erneuerbaren Solar- und Windstrom geboten. Somit verhelfe der Elektrolyseur zusätzlichen erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen zu einer zeitnahen Inbetriebnahme und Grünstrom werde insbesondere dann, wenn das Netz ihn nicht aufnehmen könne, zu grünem Wasserstoff gewandelt. Dieser grüne Wasserstoff werde dann in mobilen und stationären Anwendungen genutzt und führe so zu einer jährlichen Einsparung von mehr als 4.500 Tonnen CO2 in der Modellregion „HyBayern“. Die Entwicklung der Region „HyBayern“ als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit bis zu 20 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

-bsr-

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Vorbereitungen
für den Erstflug
der Ariane 6
haben begonnen

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Der Zentralkörper und die beiden Booster der für den Erstflug vorgesehenen Ariane 6 befinden sich auf dem Startplatz im Zentrum des Ariane 6-Startbereichs ELA 4 am europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. Transport und Installation wurden vom 24. bis 26. April 2024 in Verantwortung der Europäischen Weltraumorganisation ESA durch ein integriertes Team von ESA, ArianeGroup und CNES durchgeführt. Das Eintreffen der zentralen Elemente des ersten Flugmodells am Startplatz markiert den nächsten wichtigen Schritt in der Startkampagne der neuen europäischen Trägerrakete.
Kürzlich wurde der Zentralkörper, bestehend aus den beiden miteinander verbundenen kryogenen Stufen (Haupt- und Oberstufe), in horizontaler Lage mit einer Geschwindigkeit von 3 km/h von vier autonomen Transportfahrzeugen die 800 Meter lange Strecke von der Montagehalle bis zum Startplatz befördert. Im Anschluss wurde der Rumpf in einem Manöver von zwei Transportfahrzeugen und einem Portalkran mit Traverse von der Horizontalen in die Vertikale gebracht und auf dem Starttisch abgesetzt.
Die beiden Booster der Trägerrakete wurden auf einem speziell konstruierten Schwerlastschlepper zum Startplatz transportiert. Sie wurden an beiden Seiten des Zentralkörpers auf dem Starttisch positioniert, wie es der Ariane 6-Konfiguration entspricht.

„Voller Vorfreude haben die Teams von ArianeGroup, ESA und CNES das erste Flugmodell der Ariane 6 zum Startplatz transportiert und dort installiert. Es war ein bewegendes Erlebnis. Die neue europäische Trägerrakete aufrecht im Startbereich zu sehen, zeigt das Ergebnis jahrelanger Arbeit der Design Offices und Produktionsbereiche von ArianeGroup und allen unseren Industriepartnern in Europa. Mit diesem Ereignis beginnt auch die allererste Flugkampagne, mit all den Herausforderungen und Komplexitäten, die damit verbunden sind. Unsere Teams bringen ihr gesamtes Know-how und ihre ganze Kompetenz ein, um den Erfolg des Erstflugs zu gewährleisten“, so Martin Sion, CEO von ArianeGroup.

„Wir sind da! Für das Ariane 6-Programm beginnt jetzt die entscheidende Phase vor dem Erststart vom Raumfahrtzentrum CSG in Französisch-Guayana aus. Europas autonomer Zugang zum Weltraum ist wieder möglich, dank des unermüdlichen Einsatzes der Teams von ESA, ArianeGroup und CNES“, erklärte Philippe Baptiste, Präsident der französischen Raumfahrtagentur CNES. ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher ergänzte: „Der Start der Ariane 6 und die Wiederherstellung des europäischen Zugangs zum Weltraum haben für die ESA höchste Priorität, um die regelmäßigen Raketenstarts vom europäischen Weltraumbahnhof wieder aufzunehmen. Dass die Raketenstufen zusammen auf der Startrampe stehen, markiert den Beginn der Startkampagne und zeigt, dass wir fast am Ziel sind. Bald werden wir dieses Wunderwerk in den Himmel steigen sehen.“

In den kommenden Tagen werden die Booster mit dem Rumpf verbunden. Dazu wird dieser mit einer Krantraverse angehoben und die Booster werden die letzten Zentimeter bis zu ihrer Endposition geschoben. Anschließend werde der Rumpf auf den Boostern abgesetzt, die Teams nehmen die mechanischen und elektrischen Anschlüsse vor und führen eine Reihe funktioneller Tests durch. Damit müsse die Trägerrakete nur noch mit der „Upper Composite-Struktur“ zusammengefügt werden, die Nutzlastverkleidung und Nutzlast umfasst. Das erfolge wenige Wochen vor dem Start direkt auf dem Startplatz. Die Endmontage der Ariane 6 direkt auf dem Startplatz sei eine der großen Innovationen im Montageprozess der Trägerrakete im Sinne von Produktionseffizienz sowie einer Verkürzung von Montagezyklen und Startkampagnen.

„Ariane 6“ ist ein Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die für die gesamte Startarchitektur und Finanzierung verantwortlich ist. ArianeGroup als Hauptauftragnehmer ist verantwortlich für Entwicklung und Bau der gesamten Trägerrakete. Diese erfolgen in Zusammenarbeit mit Industriepartnern, die Vermarktung des Trägersystems übernimmt das Tochterunternehmen Arianespace. Die französische Weltraumbehörde CNES ist Hauptauftragnehmer für den Startplatz der Ariane 6 und betreibt die Startanlagen am Europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana.

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Forschungs-
projekte
zum Thema
„Künstlicher Intelligenz“
gesucht

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Region Tirol – Die „Künstliche Intelligenz“ ist ein Thema der Gegenwart und vor allem auch eines der Zukunft. Grund genug, um dieses neuere Spektrum verstärkt wissenschaftlich zu beleuchten. Das soll auch beim diesjährigen „Euregio-JungforscherInnenpreis“ passieren: Dieser findet bereits zum 13. Mal statt. Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino haben dabei die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten zum Thema „Künstliche Intelligenz in der Euregio“ einzureichen und bis zu 5.000 Euro Prämie zu gewinnen. Die Forschungsarbeiten sollten aus den Disziplinen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Rechts-, Bildungs- und Geisteswissenschaften, Technische Wissenschaften sowie Naturwissenschaften und Medizin stammen. Die Einreichfrist läuft bis zum 15. Mai 2024.

„Künstliche Intelligenz erzeugt bei den Menschen Neugierde und Aufbruchsstimmung, aber auch Sorgen und Angst. Bei kaum einem Thema liegen Chancen und Gefahr soweit beieinander wie bei „KI“. Noch nie war die technische Entwicklung so dynamisch und schnell wie bei „KI“. Im Rahmen des Jungforscherinnen- und Jungforscherpreises 2024 wollen wir deshalb Nachwuchsforscherinnen und -forscher vor den Vorhang holen, die sich mit den Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz beschäftigen. KI muss von der Wissenschaft weiterentwickelt, eingeordnet und analysiert werden, damit die Politik auch Rahmenbedingungen, Regeln und Grenzen setzen kann. Ich lade deshalb alle Interessierten dazu ein, ihre Forschungsarbeiten zum Thema KI einzureichen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer leisten damit einen wichtigen Beitrag für die gesamte Europaregion und haben im Rahmen des JungforscherInnenpreises die Möglichkeit, sich mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen“, erklärte der Landeshauptmann von Tirol, Anton Mattle.

„Der Euregio-Preis für Jungforscherinnen und Jungforscher allein ist schon ein erreichtes Ziel für die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Er belohnt und fördert den Einsatz der Jugend in einem vorrangigen Bereich für unsere Zukunft, nämlich der Forschung. Das Thema Künstliche Intelligenz, das im Mittelpunkt der diesjährigen Ausschreibung steht, macht den heurigen Preis noch interessanter und wichtiger als sonst: Die jungen Forscherinnen und Forscher sollen ihre Fähigkeiten zur Innovation anhand der Künstlichen Intelligenz unter Beweis stellen“, betonte der Euregio-Präsident und Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher.

„Ich glaube, dass der Preis eine wertvolle Chance für unsere Nachwuchsforscherinnen und -forscher darstellt, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung innovativer Lösungen für die Herausforderungen in unserer Europaregion leisten. Die Förderung des Wissens- und Ideenaustauschs über die Grenzen hinweg ist sicherlich auch ein Weg, um das zu verwirklichen, was auf dem G7-Treffen, das kürzlich in Trient genau zum Thema Künstliche Intelligenz stattfand, erhofft wurde. Ich hoffe daher, dass sich viele junge Menschen um den Preis bewerben“, erklärte der Präsident der Autonomen Provinz Trient, Maurizio Fugatti.

Eine hochrangige Jury unter der Leitung von Ulrike Tappeiner, Präsidentin der Freien Universität Bozen, wählt im Anschluss die besten Projekte aus. Die Nominierten werden zwischen dem 17. und 18. August 2024 im Zuge der Tiroltage des Europäischen Forums Alpbach dorthin eingeladen, um ihre Arbeiten vorzustellen und sich mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie politischen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträgern auszutauschen. Den Finalisten wird dabei die Anreise sowie der Aufenthalt mit zwei Übernachtungen erstattet.

Zur Bewerbung zugelassen sind Jungforscherinnen und -forscher bis zum vollendeten 35. Lebensjahr (Stichtag: 16. August 1989), die entweder an den Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Euregio oder aus der Euregio stammend an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen weltweit tätig sind. Die Forschungsarbeiten müssen als englische Kurzfassung per Online-Formular eingereicht werden. Sämtliche Informationen zur Ausschreibung sind unter euregio.info/youngresearcher ersichtlich.

-lt-

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Granulat-
basierter
3D-Druck

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Region Fürth – Die außeruniversitäre Forschungseinrichtung „Neue Materialien Fürth“ (NMF) eröffnet mit einem „Granulat-basierten 3D-Druck additiver Fertigung“ für viele Industriebranchnen neue Produktionsmöglichkeiten. Neue Werkstoffe wie der 3D-Druck sind für die Luftfahrt, die Automobilbranche und viele weitere Industriezweige ein wichtiges Zukunftsfeld. Der Schwerpunkt von NMF mit der additiven Fertigung ermögliche eine enorme Flexiblität in der Herstellung. Künftig könnten hochkomplexe Objekte einfach, schnell und kostengünstig vor Ort produziert werden.

Die „Neue Materialien Fürth“ ist eine Forschungseinrichtung, die als Schnittstelle zwischen Technologie und Industrie fungiert. Sie entwickelt Werkstoffe, Prozesstechniken sowie Verfahren, um leistungsfähige Leichtbauformteile herzustellen. NMF sei ein wichtiger Partner für bayerische Unternehmen im Themenfeld neue Werkstoffe und Technologien.

-stmwi-

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Arianespace
startet mit Ariane 6
die ersten vier Satelliten
der zweiten Galileo-Generation

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Die Europäische Kommission und die Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm (EUSPA) werden Arianespace mit dem Start von vier neuen der europäischen Galileo-Navigationskonstellation beauftragen. Mit diesem Auftrag erhöht sich die Gesamtzahl der geplanten Starts an Bord der Ariane 6 für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo auf fünf: Die letzten drei Starts der Satellitenpaare der ersten Generation und die ersten beiden der zweiten Generation. Die beiden zusätzlichen Starts sind für 2026 und 2027 geplant und werden paarweise die ersten vier Galileo-Satelliten der zweiten Generation an Bord nehmen. Airbus Defence and Space und Thales Alenia Space bauen jeweils sechs Satelliten, die zusammen die erste Flotte der zweiten Generation bilden werden.
Die Satelliten mit einer Masse von rund 2000 Kilogramm und elektrischem Antrieb werden anschließend in die operative Galileo-Umlaufbahn in einer Höhe von 23.222 Kilometern einschwenken.

Galileo ist die erste gemeinsame Infrastruktur, die von der Europäischen Union, die auch Eigentümerin ist, produziert und finanziert wird. Galileo unterliegt der Gesamtverantwortung der Europäischen Kommission und integriert innovative Technologien, die von Europa zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger in der ganzen Welt entwickelt wurden. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist für die Konzeption, die Weiterentwicklung und die technische Entwicklung seiner Infrastruktur verantwortlich. Die operative Verwaltung des Galileo-Programms wurde von der Europäischen Kommission an die Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm (EUSPA) übertragen, die für die Errichtung, Wartung und begrenzte Weiterentwicklung des Systems zuständig ist. EUSPA sorgt außerdem für die Leistung und Kontinuität der Galileo-Dienste.

„Ich danke der Europäischen Kommission und der EUSPA für ihr erneutes Vertrauen in Arianespace bei der Bereitstellung ihres globalen Satellitennavigationssystems. Die Ariane 6 durchläuft die letzten Schritte bis zu ihrem Erstflug in diesem Sommer, so dass die Wiederaufnahme des Einsatzes der Galileo-Konstellation vom Raumfahrtzentrum Guayana aus für das Jahr 2025 ins Auge gefasst werden kann. In diesem Zusammenhang stellt die Entscheidung der Europäischen Kommission und der EUSPA ein starkes Bekenntnis zu zukünftiger Schwerlast-Trägerrakete Europas dar. Arianespace bekräftigt sein Engagement, Europa einen zuverlässigen und souveränen Zugang zum Weltraum zu gewährleisten“, erklärte Stéphane Israël, Executive Chairman von Arianespace.

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Digitale
Zwillinge
für besseren Hochwasserschutz

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Region Bayern – Vom digitalen Modell der mittelfränkischen Stadt Schwabach zur Abmilderung der Folgen von Hochwasser, bis hin zur intelligenten Verkehrssteuerung bei der Suche eines freien Parkplatzes im oberpfälzischen Schwandorf – bei der Abschlussveranstaltung des Projektes „TwinBy – Digitale Zwillinge für Bayern“ präsentierten die teilnehmenden Kommunen ihre 17 Projekte und Ergebnisse. Die Stadt Schwabach in Mittelfranken hat beispielsweise auf der Basis eigener städtischer Planungs- und Sensordaten ein digitales Modell ihrer Kommune erstellt, um die teils dramatischen Folgen von Hochwasser oder auch extremer Hitze in ihrer Stadt abzumildern. Im Digitalen Zwilling werden potenzielle Hochwasserflächen innerhalb der Ortschaft sichtbar gemacht. Die Daten helfen auch bei der Optimierung von Evakuierungsplänen, um bei hohen Niederschlagsmengen schnell reagieren zu können.

Für die Bevölkerung in Schwandorf wird dagegen die Zeit für die Parkplatzsuche deutlich kürzer. Die große Kreisstadt in der Oberpfalz hat neue Sensoren in der Stadt installiert und einen digitalen Zwilling ihrer Kommune erstellt, der freie Parkplätze zeigt oder empfiehlt, wo die Stadt künftig Baustellen einrichten sollte, um den Verkehrsfluss für die Einwohner so wenig wie möglich zu behindern. Mit „TwinBy“ unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Digitales die bayerischen Kommunen mit einem Gesamtfördervolumen von rund einer Millionen Euro. Die Projektteilnehmer entwickeln dabei mit Hilfe eigener Daten digitale Modelle von Objekten und Prozessen, mit denen sie ihre Planungen und Projekte schneller, besser und kostengünstiger realisieren können. In der aktuellen Periode wurden 17 Projekte von 13 Einzelkommunen sowie vier kommunale Verbände in Bereichen wie Energie und Umwelt oder Mobilität und Gesundheit gefördert. Die teilnehmenden Kommunen erhielten Beratungs- und Coachingleistungen ausgewählter Dienstleister für die fachliche und technische Umsetzung sowie finanzielle Mittel von bis zu 50.000 Euro für einzelne Kommunen und bis zu 75.000 Euro für ortsübergreifende Projekte. Die teilnehmenden Projekte und weitere Informationen zur Aktion „TwinBy – Digitale Zwillinge für Bayern“ sind unter www.twinby.bayern ersichtlich.

-stmd-

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Chinesisch-bayerisches
Joint Venture
in Sachen
Wasserstofftechnik-Fahrzeugbau

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Bei der Demoprojekt-Vorstellung:
Franz Zehendmaier und Wolfgang Chen mit einem Elektro-Brennstoffzellenroller

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Region Miesbach/Freiburg im BreisgauDer Geschäftsführer der Firma Green MeOH GmbH, Wolfgang Chen, ist „Bachelor of Science“ in Automatisierungsingenieurwesen der Wuhan Technologie Universität (WTU) in China und „Master of Science“ in Erneuerbaren Energien der Hochschule in Karlsruhe. Seit 2006 ist er als Entwickler und Experte für erneuerbare Energien tätig, insbesondere bei Projekten in Europa und Asien. Sein fundiertes Fachwissen bringt er bei der Herstellung von Geräten und Energiesystemen mit technologischer Qualität und innovativen Systemlösungen nach internationalen Standards ein. Er ist auch ein gefragter Sprecher beim „H2-Symposium“ der Hannovermesse. Sein Antrieb ist dabei, einen globalen Beitrag zu sauberer Energie und Umweltschutz zu leisten. Chen ist als Gründer und Geschäftsführer von mehreren, sich ergänzenden Unternehmen, global präsent.

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Brennstoffzellenanbau am Elektroroller

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In Deutschland führt er die Green MeOH GmbH. Mit dieser werden unter anderem innovative Demoprojekte realisiert. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Beschaffung von Produkten, sondern auch auf der Bewertung von Technologien, der Analyse von Risiken, der Umsetzung von Projekten und der Entwicklung von strategischen Ansätzen für Kooperationen. Im Jahr 2020 war er Mitbegründer der „Green Hydrogen Organization“ in Deutschland. Die Organisation setzt sich aktiv für die Integration von Netzwerkressourcen in den Bereichen Wasserstoff und Energiewirtschaft ein. In China hat er darüber hinaus im Jahr 2022 die „Shanghai United Hydrogen Co. Ltd“ (UH) gegründet. In Zusammenarbeit mit der „Green Hydrogen Organization“ in Shanghai präsentiert und fördert UH Produkte von Unternehmen der Wasserstoffindustrie. Die Handelsplattform erleichtert als Beschaffungs- und Verkaufsagentur internationale Handelsbeziehungen für Material im Bereich „Green Energy“ und „Mobile Electricity“, Komponenten und Systeme für grünes Methanol, Wasserstoff und Energie. Gleichzeitig bietet sie Unterstützung bei der Finanzierung und Investitionen für industrielle Projekte.

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Die beiden Vollbluttechniker mit einem Elektro-Brennstoffzellenroller und einem Elektrolyseur für die Wasserstoffproduktion.
Zum Tanken wird einfach die Patrone getauscht.

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Die Green MeOH GmbH startet nun ein Joint Venture mit der Firma Radsport Zehendmaier im oberbayerischen Kreuth am Tegernsee. Radsport Zehendmaier ist seit über 47 Jahren kompetenter Ansprechpartner in Sachen Zweiradtechnik und was dazugehört. Der Firmeninhaber, Franz Zehendmaier, im Vorstand der Innung im Landesverband mechanischer Metallhandwerke (HAMEC) sowie Dozent am der Technologie- und Schulungszentrum München (TSZ) und Mitglied des Meisterprüfungsauschusses der bayerischen Handwerkskammer – tüftelt unter anderem mit großer Begeisterung daran, umweltfreundliche sowie kostengünstige Reha- und E-Roller zu entwickeln. Ferner ist es ihm ein Anliegen, Menschen mit und ohne Handicap eine völlig neue Welt der Mobilität zu erschließen. Für seine Ideen wurde er unter anderem mit dem Bundesinnovationspreis für E-Mobilität ausgezeichnet.

Das Joint Venture der Green MeOH GmbH und Radsport Zehendmaier soll nun unter anderem umweltfreundliche und kostengünstige Wasserstofftechnik-Fahrzeuge auf den Markt bringen. Der brandneue Elektro-Brennstoffzellenroller wird von Wolfgang Chen und Franz Zehendmaier auf der Hannovermesse 2024, vom 22. bis 26. April – in Halle 12 / Stand D15 – der Öffentlichkeit vorgestellt.

-am- Bilder: am

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Föderale
Cybersicherheits-
architektur

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Das 2017 gegründete Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) ist das bayerische Pendant zum Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und schützt Bayerns staatliche IT-Systeme sowie das Bayerische Behördennetz und den Bayernserver. Dank umfassender Fachkompetenz gewährleiste das LSI IT-Sicherheit als Grundlage aller Digitalisierungsprojekte des Freistaats. Daneben steht die Behörde Kommunen und öffentlichen Unternehmen als Betreiber kritischer Infrastrukturen, wie Krankenhäusern und Wasserversorgern, als spezialisierter und individueller Berater bei allen Themen in Fragen der IT-Sicherheit zur Seite.

Neben Bayern beweisen auch Baden-Württemberg und Hessen mit eigenen dezidierten Cybersicherheitsbehörden, dass die Chancen starker Landesstrukturen länderübergreifend genutzt werden könne. „Die Herausforderungen im IT-Sicherheitsumfeld nehmen zu. Durch eine kraftvolle dezentrale Struktur mit enger Vernetzung, intensiver Kooperation zwischen den Ländern und schnellen Kommunikationswegen müssen alle Bundesländer gemeinsam den Schutz von Deutschlands staatlichen IT-Systemen und der kritischen Infrastrukturen stärken. Hierfür ist der flächendeckende Ausbau der Zusammenarbeit sowie von eigenen Kompetenzen entscheidend. Seit über sechs Jahren wirkt unser Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als erste Landesbehörde dieser Art bei der Abwehr von Cybergefahren intensiv und erfolgreich mit Bund und Ländern zusammen. Als Teil des IT-Sicherheitsnetzwerks „Trusted Introducer“ werden Bayerns Cybersicherheitsexperten auch im internationalen Umfeld hoch geschätzt. Das Landesamt analysiert täglich rund zwei Milliarden Datensätze auf mögliche Angriffe und verhindert 1,2 Milliarden potentiell schädliche Internetaufrufe im Monat. Mehr Länder sollten diesem Beispiel folgen. So entstehen Synergieeffekte, die Deutschlands Sicherheitsarchitektur effektiver stärken, als die bürokratisch überbordenden Zentralisierungsansätze des Bundes“, erklärte der Bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker und ergänzte: „Cybersicherheit ist eine flächendeckende Herausforderung, zu deren Bewältigung starke Landesbehörden und die enge föderale Zusammenarbeit von Bedeutung ist. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat hat hingegen vorgeschlagen, das BSI zu einer Zentralstelle im Bund-Länder-Verhältnis auszubauen. Diese Änderungen würden beim BSI jedoch in erster Linie die Grundlagen für die Wahrnehmung von Aufgaben im Bereich der bürokratischen Koordinierung schaffen, statt den flächendeckenden Aufbau von IT-Sicherheitskompetenzen effektiv zu fördern. Für den eigentlich notwendigen Kompetenzaufbau in allen Bundesländern und die damit einhergehende weitere Intensivierung der fachlichen und technischen Zusammenarbeit wäre keine tragfähige Grundlage geschaffen.“

-stmfh-

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Rund
10 Millionen Euro
für fünf neue Internationale
Nachwuchsforschungsgruppen

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Innovative Forschung herausragender Promovierter zu zentralen Themen der modernen Gesellschaft erhalten rund 10 Millionen Euro: Das „Elitenetzwerk Bayern“ fördert ab 2024 fünf neue Internationale Nachwuchsforschungsgruppen für jeweils sechs Jahre. Zwei Gruppen siedeln sich an der Universität Regensburg an. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Technische Universität München sind Träger je einer neuen Gruppe. Die Gruppenleitungen kommen unter anderem von hochrenommierten Universitäten in den USA und der Schweiz nach Bayern. Das Förderprogramm richtet sich an wissenschaftlich hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte aus allen Ländern und unterstützt sie auf dem Weg in die wissenschaftliche Selbständigkeit.

Angegliedert an einen fachnahen Elitestudiengang oder ein Internationales Doktorandenkolleg können Nachwuchsgruppenleitungen mit ihren Promovierenden zu einem selbstgewählten Thema forschen. Das bayerische Wissenschaftsministerium fördert die Gruppen über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren mit einer Stelle für die Leitung sowie bis zu zwei vollen Promotionsstellen und stellt darüber hinaus eine attraktive Sachmittelausstattung bereit. Die Leitung der Forschungsgruppe verfügt frei über die Stellen und Mittel und wirbt eigenständig Drittmittel ein. Antragsberechtigt sind Promovierte zwischen zwei und fünf Jahren nach dem Abschluss der Promotion. Die sechs künftigen Gruppenleiterinnen und -leiter konnten sich mit ihren Projekten in einem kompetitiven Bewerbungsverfahren gegen zahlreiche andere Anträge durchsetzen. Durch das Elitenetzwerk fördert der Freistaat Bayern schon seit 2014 Nachwuchsforschungsgruppen über alle Fachbereiche hinweg. Im vergangenen Jahr wurden drei neue Gruppen in den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften eingerichtet.

Ab 2024 geförderte Nachwuchsforschungsgruppen:
„Deciphering the molecular mechanisms of temperature and pain sensing by transient receptor potential channels” Forschungsziel: Die Nachwuchsforschungsgruppe will für die Pharmakologie wichtige Erkenntnisse zur Behandlung von chronischen Schmerzen gewinnen. Mit Hilfe innovativer Methoden wie der Kryo-Elektronenmikroskopie will sie dabei die Funktionsweise der Rezeptoren, die für Schmerzempfinden verantwortlich sind, weiter entschlüsseln. Gruppenleiter: Dr. Arthur Neuberger, derzeit Columbia University, USA. Trägeruniversität: Ludwig-Maximilians-Universität München; Angliederung an den Elitestudiengang „Human Biology – Principles of Health and Disease“. Gesamtfördervolumen: Rund 2,2 Millionen Euro.

„NanoFemtoCoop – Nano-femto-control of cooperative dynamics in van der Waals quantum materials“ Im Zentrum der Forschung steht die Untersuchung spezieller atomarer Strukturen, sogenannter „Van der Waals-Quantenmaterialien“, mit neuesten Methoden der Nanoskopie. Der bahnbrechende Ansatz verspricht bisher nicht mögliche Zeitlupenaufnahmen im Femtosekundenbereich dieser Strukturen, um deren Verhalten erforschen und gezielt manipulieren zu können. „Van der Waals-Materialien“ wird ein enormes Potenzial im Hinblick auf die Grundlagenforschung sowie auf ihre möglichen Anwendungen in der Materialwissenschaft und der Quanteninformationstechnologie zugesprochen. Gruppenleiter: Dr. Fabian Mooshammer, derzeit Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Trägeruniversität: Universität Regensburg; Anbindung an den Elitestudiengang „Physik mit integriertem Doktorandenkolleg“. Gesamtfördervolumen: Rund 1,97 Millionen Euro.

„The role of Stress Granules and G3BP1 in coupling cytosolic and nuclear stress responses“ Die Nachwuchsforschungsgruppe setzt sich mit der Frage auseinander, wie Stressgranula – biomolekulare Kondensate, die aus RNA und Proteinen zusammengesetzt sind – die Eigenschaften von Zellen beeinflussen und so für verschiedene Krankheiten – z.B. Alzheimer und Parkinson – verantwortlich sind. Gruppenleiter: Dr. Nina Ripin, derzeit University of Colorado, USA. Trägeruniversität: Universität Regensburg; Anbindung an das Internationale Doktorandenkolleg „Future leaders in RNA-based medicine“. Gesamtfördervolumen: Rund 1,65 Millionen Euro.

„Deep-Learning-Informed Glacio-Hydrological Threat (DELIGHT Framework)“  Im Rahmen des Projekts soll „Machine Learning“ eingesetzt werden, um die Entwicklung von Gletschern zu simulieren. Dadurch sollen insbesondere Gefahren für die bergabwärts gelegenen Gemeinden, die von vermehrtem Schmelzwasser ausgehen, kalkulierbarer werden. Gruppenleiter: Dr. Samuel Cook, derzeit Universität Lausanne, Schweiz. Trägeruniversität: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Anbindung an das Internationale Doktorandenkolleg „Measuring and Modelling Mountain Glaciers and Ice Caps in a Changing Climate”. Gesamtfördervolumen: Rund 2,07 Millionen Euro.

„New tools for a sustainable plant production – Continuous directed evolution to increase CO2 fixation and biomass in crops“ Forschungsziel: Der Antrag aus dem Bereich der nachhaltigen Agrarwissenschaften zielt auf die Optimierung von Nutzpflanzen mithilfe molekularbiologischer Methoden ab, um den Pflanzenertrag zu steigern und so einen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherheit zuleisten. Gruppenleiterin: Dr. Ulschan Bathe, derzeit University of Florida, USA. Trägeruniversität: Technische Universität München; Anbindung an das Internationale Doktorandenkolleg „The Proteomes that Feed the World“. Gesamtfördervolumen: Rund 2,1 Millionen Euro.

-stmwk-

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Prüf-
und Testzentrum

für KI-basierte Roboter

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Region Bayern – Die Bayerische Staatsregierung dringt darauf, das von der Bunderegierung geplante „Prüf- und Testzentrum für KI-basierte Roboter“ in Bayern zu errichten. In einem gemeinsamen Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck werben Digitalminister Dr. Fabian Mehring, Wissenschaftsminister Markus Blume und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger für die Ansiedlung im Freistaat. Bayern sei der optimale Standort für das Zentrum, in dem nationale und internationale Normen, Teststandards und Zertifizierungskompetenz für KI-Roboter entwickelt werden sollen. Der Freistaat verfüge über die bundesweit besten Ansiedlungsvoraussetzungen und sei als Standort konkurrenzlos.

Aiwanger: „Das geplante Prüf- und Testzentrum für KI-basierte Roboter findet in Bayern beste Voraussetzungen. Mit unserer milliardenschweren „Hightech Agenda“ haben wir bei der KI-Forschung eine gute Grundlage geschaffen. Und in unserem KI-Ökosystem arbeiten schon jetzt Unternehmen, Start-ups, Mittelstand und Forschung eng zusammen. In diesem produktiven Umfeld wäre das Prüf- und Testzentrum also eine sehr gute und sinnvolle Ergänzung. Wir werden uns als Staatsregierung beim Bund dafür einsetzen, dass diese Einrichtung in den Freistaat kommt.“

Mehring: „Wir begrüßen die Initiative des Bundes zur Einrichtung eines Testzentrums für KI-Roboter und schlagen Bayern als logischen Standort vor. Mit unserer milliardenschweren Hightech Agenda mit über als 100 KI-Professuren, unseren Exzellenz-Universitäten von Weltrang, international profilierten Forschungsinstituten, einem europaweit einzigartigen KI-Produktionsnetzwerk wie dem in Augsburg, unserem landeseigenen KI-Transferprogramm für den Mittelstand oder der geplanten digitalen Test- und Entwicklungsumgebung für KI in Unternehmen bieten wir das ideale Ökosystem für KI-Robotik. Nirgends in Deutschland werden mehr Start-Ups erfolgreich gegründet als bei uns. Bayern ist ohne Zweifel Deutschlands Heimat für Hightech und einer der führenden Premium-Standorte für Zukunftstechnologien in ganz Europa.“

Blume: „Bayern ist das KI-Land – und der logische Platz für ein deutsches Prüf- und Testzentrum für KI-basierte Roboter. In Bayern gibt es dank der Hightech Agenda die besten Voraussetzungen und einen KI Boost für ganz Deutschland. Die Technische Universität München liegt heute in den internationalen Robotik-Rankings weit vor allen anderen europäischen Standorten. Allein am „Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence“ (MIRMI) der TUM forschen über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Weiterentwicklung der Robotik auf internationalem Spitzenniveau. An der TUM entsteht ferner das weltweit erste Sicherheits- und Zertifizierungszentrum für KI-Roboter. Damit ist München das europäische Epizentrum der Robotik – dieses Know-how und das bayerische KI-Ökosystem müssen genutzt werden.“

Beste Voraussetzungen sehen die Minister insbesondere, weil die Bayerische Staatsregierung bereits im Jahr 2019 mit der „Hightech Agenda Bayern“ (HTA) und ihrer Weiterentwicklung zur „Hightech Agenda Plus“ eine bundesweit einzigartige und europaweit vielbeachtete Investitionsoffensive mit einem Gesamtvolumen von 5,5 Milliarden Euro gestartet hat. Durch die HTA sei der gesamte Freistaat zu einem KI-Netzwerk mit vier thematisch ausgerichteten KI-Knotenpunkten geworden, darunter München als Zentrum mit der Ausrichtung auf Intelligent Robotics; weitere Knotenpunkte sind Erlangen (Heath), Ingolstadt (Mobility) und Würzburg (Data Science). Speziell an der Technischen Universität München (TUM) wird die Expertise im Bereich internationale Normen, Teststandards und Zertifizierungskompetenz für KI-Roboter gebündelt. Das vom Bund geplante neue Prüf- und Testzentrum könnte auf beste Strukturen aufsetzen. Ferner unterstütze der Freistaat Bayern die TUM mit insgesamt 15 Millionen Euro, um gemeinsam mit einem Konsortium industrieller Partner bis 2030 den ersten Prototypen einer „KI.FABRIK“ in Bayern zu entwickeln. Thematische Schwerpunkte liegen im Bereich der Robotik, Industrie 4.0 und dem Einsatz von KI-Methoden.

Erst im Februar 2024 hat die Bayerische Staatsregierung eine ein weiteres Maßnahmenpaket zur Stärkung des KI-Standorts Bayern beschlossen. Mit der KI-Offensive Bayern des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst werde unter anderem eine KI-Rechnerinfrastruktur für den Bedarf der Wissenschaft entstehen. Gleichzeitig werde die derzeit im Aufbau befindliche Technische Universität Nürnberg (UTN) zur ersten rein auf KI spezialisierten Universität. Für den Transfer von Wissen in die Praxis erweiteet das Bayerische Staatsministerium für Digitales seine Initiative „KI-Transfer-Plus“ massiv: Sie sei europaweit einmalig und biete Mittelständlern in ganz Bayern Unterstützungsmöglichkeiten zur Einführung von KI im eigenen Unternehmen. Digitalminister Mehring plant ferner einen bayerischen „KI-Innovationsbeschleuniger“ auf den Weg zu bringen. Dieser soll ein einzigartiger Standortvorteil für Bayerns Unternehmen werden und den Freistaat zum Zentrum von KI in Europa machen.

-stmwi-

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Strategische
Partnerschaft
zur Digitalisierung

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Region Bayern – Das KI-Unternehmen „Aleph Alpha“ arbeitet künftig eng mit dem bayerischen Digitalministerium und der bayerischen Digitalagentur „byte“ an der Einführung von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung zusammen und eröffnet einen Standort in der Bayerischen Landeshauptstadt. Das teilen der bayerische Digitalminister Fabian Mehring sowie der Gründer und CEO von „Aleph Alpha“, Jonas Andrulis, mit. „Ich freue mich, dass ich Deutschlands führendes KI-Start-Up für den Standort München gewinnen konnte. Mit „Aleph Alpha“ holen wir uns echten KI-Pioniergeist in die Landeshauptstadt. Die vereinbarte Zusammenarbeit erzeugt gewaltigen Rückenwind für eine innovative bayerische Staatsverwaltung und bedeutet einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einem modernen Digitalstaat. Die Ansiedelung von „Aleph Alpha“ in München unterstreicht: Bayern ist Heimat für High-Tech. Bei uns fühlen sich etablierte Global-Player und visionäre KI-Pioniere gleichermaßen wohl. In einer Zeit, in der die Wirtschaft stagniert, während die Digitalwirtschaft zeitgleich um 20 Prozent wächst, ist klar: KI-Start-Ups sind wesentliche Innovationstreiber für die bayerische Wirtschaft und der Motor für den Wohlstand der Zukunft. Mit der Hightech Agenda haben wir optimale Standortbedingungen für hochinnovatives Unternehmertum geschaffen – dieses zuletzt als bestes in Europa ausgezeichnete Ökosystem zahlt sich jetzt aus“, so Mehring.

Jonas Andrulis, Founder & CEO „Aleph Alpha“ ergänzte: “Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales sowie der bayerischen Digitalagentur „byte“ die Einführung von KI in der Verwaltung voranzubringen und somit für alle Bürger und Unternehmen des Freistaats echte Mehrwerte, beispielsweise durch die Beschleunigung von Verwaltungsverfahren, zu generieren. München bietet als Hightech-Standort ideale Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Dank zweier renommierter Universitäten mit Weltruf und einer florierenden Start-Up-Szene kommt hier ein starkes Ökosystem mit einem hochinteressanten Talentpool zusammen. Mit der Eröffnung unseres Münchener Standorts sowie dem Ausbau unseres Rechenzentrums in Bayreuth setzen wir auf eine langfristige Partnerschaft mit dem Freistaat Bayern und wollen unseren Beitrag für den Erfolg des Tech-Standorts leisten.“

Erklärtes Ziel von Mehring und Andrulis ist es nun, auf der Technologie von „Aleph Alpha“ basierende Anwendungen für den Einsatz innerhalb der bayerischen Staatsregierung zu entwickeln und noch in diesem Jahr einen echten Mehrwert für die Verwaltung zu schaffen. Die zu entwickelnden Lösungen zielen unter anderem darauf ab, die öffentliche Verwaltung durch Erstellung maßgeschneiderter Zusammenfassungen und Bereitstellung von Mehrsprachigkeit zu revolutionieren, während sie Mitarbeiterfragen durch intelligentes Informationsmanagement transparent und nachvollziehbar beantworte. Sie fasse komplexe Dokumente effektiv zusammen und beschleunige sowohl die Informationsgewinnung als auch den Umgang mit Vorschriften, wodurch sie die Verwaltungsabläufe optimiere. Der Nutzer behalte stets die Kontrolle über die Anwendung der KI-Lösungen, um sicherzustellen, dass die Technologie unterstützend und nach individuellen Bedürfnissen eingesetzt wird. Diese Anwendungen entwickelt nun die Digitalagentur des Freistaats Bayern, „byte“, im engen Austausch mit „Aleph Alpha“ und den Ministerien der bayerischen Staatsregierung. Dazu erhält „byte“ Zugriff auf die „Aleph Alpha“-Technologie im bayerischen Rechenzentrum des Unternehmens. Damit leiste das Digitalministerium laut Mehring auch einen entscheidenden Beitrag zur Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung mit Hilfe von KI. Mit der Entscheidung setze Digitalminister Mehring ein Ausrufezeichen bei digitaler Souveränität und Datensicherheit, da bei der Kooperation mit „Aleph Alpha“ bayerische Daten in Bayern bleiben würden. Mehring: „Wir setzen unser Versprechen vom Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung in die Tat um. KI schafft damit den Sprung aus den Überschriften der Zeitungen in die Staatsverwaltung. Auf diese Weise entlasten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von gleichförmigen Tätigkeiten und bieten Bürokratie und Fachkräftemangel gleichermaßen die Stirn.“ Dazu sollen im nächsten Schritt bereits von der „byte“ entwickelte Prototypen für verschiedene Anwendungsfälle auf „Aleph Alpha’s“ Plattform abgebildet und mit Verwaltungsmitarbeitenden getestet und nutzerzentriert weiterentwickelt werden. Dies umfasse unter anderem Anwendungen zur automatischen Erzeugung von Übersetzungen, FAQ-Listen, Zusammenfassungen, Verweisen auf kontextrelevante Gesetzestexte und zum Herausarbeiten von Kernaussagen aus Dokumenten.

-stmd-

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Erstes
Wasserstoff-
Forum

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Auf Einladung des bayerischen Staatsministers Hubert Aiwanger hat ein bayerisch-italienisches Wasserstoff-Forum stattgefunden. Im Fokus stand der Aufbau einer grenzübergreifenden Wasserstoffwirtschaft und die Vernetzung der Akteure aus beiden Ländern. Aiwanger: „Italien spielt für unsere künftige Wasserstoffversorgung eine Schlüsselrolle. Mit dem geplanten „SoutH2Corridor“ können in Zukunft etwa vier Millionen Tonnen grüner Wasserstoff, der in Nordafrika mit Windkraft und Photovoltaik produziert wird, über Italien und Österreich weiter in die EU hinein transportiert werden. Das sind bis zu 40 Prozent des europäischen Importbedarfs. Wir sprechen hier nicht über eine abstrakte Wunschvorstellung, sondern über eine konkrete Planung mit Rückendeckung der EU und mit direkter bayerischer Beteiligung. Wir sind als Freistaat der Brückenkopf. Deshalb brauchen wir eine starke und grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft mit unseren italienischen Partnern. Bayerns Energieinfrastruktur ist über die bestehenden Gasleitungen und die TAL-Erdölleitung bereits eng mit Italien verzahnt. Darauf wollen wir nun aufbauen, um Wasserstoff aus Nordafrika und Südeuropa nach Deutschland zu holen“.

Am Wasserstoff-Forum haben rund 100 Vertreter von Unternehmen, Verbänden, Kammern und Politik teilgenommen. Vor Ort waren unter anderem der italienische Generalkonsul Sergio Maffettone, Giorgio Maione, Umwelt- und Klimaminister der Region Lombardei und Dina Lanzi, Vizepräsidentin des italienischen Wasserstoffverbandes H2IT.

-stmwi-

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Mondkontrollzentrum
in Oberpfaffenhofen

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Region Starnberg – Kürzlich hat der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder mit dem ESA-Generaldirektor Dr. Josef Aschbacher und dem Bereichsvorstandsmitglied Raumfahrt des DLR, Dr. Anke Pagels-Kerp, eine Absichtserklärung für ein Mondkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen unterzeichnet. „Flying to the Moon – Das „Bayerische Space Valley“ boomt. Mit dem Mondkontrollzentrum von ESA und DLR wird das oberbayerische Oberpfaffenhofen zum europäischen Houston. Raumfahrt eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten. Beim internationalen Wettlauf zum Mond wird Bayern eine zentrale Rolle spielen. Dafür investieren wir 33 Millionen Euro in Infrastruktur und Konzepte für Mondmissionen. Der Mond ist für uns und auch für die NASA ein Zwischenschritt zum Mars und zur Suche nach Leben im Weltraum. Gleichzeitig gewinnen wir aus dem All einen einzigartigen Blick auf unseren Planeten – und erzielen großen Nutzen für die Menschheit, beispielsweise bei technologischem Fortschritt und Klimafragen. Mit dem Mondkontrollzentrum ist Bayern auf dem Weg in ein neues Zeitalter. Es ist ein schwerer Fehler, dass der Bund in diese Zukunftstechnologie nicht ausreichend investiert, sondern sogar Mittel kürzt“, betonte Söder.

-bsr- Bild: bsr

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Künstliche
Intelligenz
alarmiert
bei Unwetter und Hochwasser

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Region Niederbayern – Die Folgen von Hochwasser erlebten die Menschen im niederbayerischen Ergoldsbach bereits am eigenen Leib. Auch aktuell steigen die Pegel wieder in vielen Regionen Deutschlands. Experten schätzen: Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels werden solche Extremwetterereignisse Jahr für Jahr wahrscheinlicher. Die Marktgemeinde Ergoldsbach brachte kürzlich ein neuartiges Frühwarnsystem gegen Unwetter und Hochwasser an den Start, das jetzt durch Bodenfeuchtesensoren und Wetterstationen erweitert wird. Bei dem Projekt analysiert eine Künstliche Intelligenz (KI) speziell erhobene, lokale Wetterdaten und alarmiert bei Überschreitung kritischer Messwerte automatisch Bevölkerung und Einsatzkräfte via E-Mail, SMS, Messengerdienst, App oder automatisierte Anrufe. Das KI-Warnsystem nutzt Daten von 35 örtlichen Wetter- und Pegelsensoren im Gemeindegebiet, um lokale Extremwettersituationen künftig besser und ortsgenau vorhersagen zu können.

-stmd-

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Wasserstoffcluster

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Region Oberbayern – Unter der Bezeichnung „HY10“ haben sich die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen an der Ilm sowie die Stadt Ingolstadt zusammengeschlossen, um die Region auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie stärker zu vernetzen. Den Auftakt dazu bildete die Gründung eines „Wasserstoffclusters“ für die Region 10 auf dem Campus der Technischen Hochschule (THI) in Neuburg. Über 150 Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, der Gründerszene sowie den Kommunen waren der Einladung gefolgt.

Peter von der Grün, Landrat des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und freute sich über die hochkarätige Besetzung, darunter der Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger; der Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner; Prof. Georg Rosenfeld, Wirtschaftsreferent der Stadt Ingolstadt sowie Prof. Daniel Großmann, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer an der THI. Von der Grün betonte, dass die Region über wertvolle Erfahrungen mit der Wasserstofftechnologie verfüge: Es gebe bereits eine Reihe interessanter Projekte. Ferner sei die Forschung der THI auf dem Gebiet ein Gewinn für die Region. Dazu erklärte Großmann, dass die Hochschule Kooperation und wissenschaftliche Unterstützung anbiete, wenn in der Region Projekte zur Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff umgesetzt werden sollen. Die THI bildet Fachkräfte für die Arbeit in diesem Bereich aus und integriert Aufgabenstellungen aus der Praxis in den Studienbetrieb. Darüber hinaus vernetzt sie verschiedene Akteure der Wasserstofftechnologie und -wirtschaft.

Die praktischen Wasserstoffvorhaben in der Region stellten regionale Akteure auf Einladung der Wirtschaftsförderer und Klimaschutzmanager vor. Dadurch wurde die gesamte Bandbreite der Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette deutlich. So schilderte Michael Lederer, Bürgermeister aus Karlshuld, die Erfahrungen seiner Gemeinde bei der Realisierung eines Energiekonzeptes gemeinsam mit den Stadtwerken Ingolstadt. Die Möglichkeit der Wasserstofferzeugung vor Ort mittels modularem Elektrolysebaukasten erläuterte Dr. Markus Ostermeier von der Firma H2ydrogen Solutions aus Schweitenkirchen. Er erklärte, wie mittels einer Wasserstoffbatterie Sonnenenergie für dunkle und kalte Tage konserviert wird. Dass sich auch mit Biogas Wasserstoff produzieren lässt, zeigte Martin Baumgärtl von der Firma Sypox aus Freising auf. Eine erste Pilotanlage sei bereits am Standort Dollnstein im Landkreis Eichstätt in Betrieb. Wie sich wasserstoffbetriebene Müllsammelfahrzeuge in der Praxis bewähren, stellte Dr. Thomas Schweiger von den Ingolstädter Kommunalbetrieben vor. Abschließend erklärte Daniel von Wachter von der Firma bayernets GmbH den Aufbau eines bundesweiten H2-Kernnetzes. Auch in der Region könne ein resilientes Wasserstofftransportnetz als Teil des deutschlandweiten Netzes aufgebaut werden.

Diese praktischen Beispiele und Erkenntnisse dienten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Impulse und Diskussionsgrundlage für den anschließenden Austausch an den Thementischen. Dabei standen ihnen die Referenten mit weiteren Informationen zur Seite. Darüber hinaus gaben Rudolf Dietrich von Bayernoil sowie Delia Stelzer von Gunvor Einblicke in Wasserstoff-Ökosysteme und Elisabeth Gruber vom Zentrum Wasserstoff Bayern informierte über Fördermöglichkeiten. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung wird „HY10“ weiter mit Leben gefüllt: Dazu bieten die Projektpartner erneut eine Netzwerkveranstaltung im September 2024 an.

-laei- Bild: Rebecca Färber-Engelhardt

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KI-Offensive

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Region Bayern – Bayern gestalte die technischen Veränderungen aktiv mit, die Künstliche Intelligenz (KI) in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft mit sich bringen werde. Mit insgesamt über 130 neuen KI-Professuren und weiteren Maßnahmen aus der Hightech Agenda Bayern habe der Freistaat beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches bayerisches „KI Ökosystem“ geschaffen. Bayerns KI-Expertinnen und Experten an den Hochschulen benötigten für ihre Forschungsprojekte Zugang zu ausreichender Rechenkapazität. Daher baue man eine Bayerische KI-Rechnerinfrastruktur für die Forschenden an den bayerischen Hochschulen auf. Ab 2024 werden am Leibniz-Rechenzentrum in Garching (LRZ) und dem Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) starke KI-Cluster mit Prozessoren neuester Bauart errichtet. Hierfür stellt Bayern im Doppelhaushalt 2024/25 im Rahmen der Hightech Agenda bis zu 55 Millionen Euro bereit. Begleitend werden die beiden Rechenzentren ein niederschwelliges Zugangsverfahren für dieses neue Angebot entwickeln. Auch die KI Benutzerbetreuung sowie die methodische Beratung und Unterstützung von KI Anwendern an den Hochschulen sollen weiter ausgebaut werden.

Die im Aufbau befindliche TU Nürnberg (UTN) werde zur ersten auf KI spezialisierten Universität werden: Die „Franconian University of Artificial Intelligence“. Dies bedeute, dass künftig KI in allen Bereichen der TU Nürnberg eine Rolle spielen wird. Forschung und Entwicklung an der bayerischen KI-Universität werde zahlreiche hochrelevante Anwendungen – beispielsweise für den Energie- oder den Gesundheitssektor – hervorbringen. Der interdisziplinäre Ansatz der TU Nürnberg sei dafür ideale Voraussetzung. Denn die zentralen Zukunftsfragen würden sich auch unter Einbeziehung von KI nur gemeinsam von den Technik-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften beantworten lassen. Die noch im Aufbau befindliche TU Nürnberg sei dafür prädestiniert, den KI-Fokus mit einem neuen „KI-Masterplan“ umfassend in Studium, Lehre und Verwaltung umzusetzen.

Bayern schaffe neben der KI-Uni 100 zusätzliche Stellen für die KI-Forschung. Kein anderes Land noch der Bund hätten in den letzten Jahren annähernd so viele zusätzliche KI-Professuren geschaffen wie Bayern. Diese einmalige Ausgangsposition werde nun durch weitere Stellen gestärkt: In einem wettbewerblichen Verfahren stellt der Freistaat zusätzlich 30 Stellen für die Universitäten und 20 Stellen für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften bereit. Voraussetzung ist dabei, dass jede Hochschule, die sich erfolgreich um Stellen bewirbt, im Gegenzug nochmals eigene Stellen in gleicher Anzahl für ihre KI-Lehrstühle zur Verfügung stellt. Das schaffe rund 100 neue Stellen für KI-Forschung und Lehre an den bayerischen Hochschulen.

Bayern entwickelt ein eigenes KI-Basismodell: KI-Modelle, also selbstlernende Modelle auf der Basis von künstlichen neuronalen Netzwerken, haben bahnbrechende Entwicklungen in den letzten Jahren ermöglicht. Bislang ist Europa hierbei weitgehend abhängig von den Angeboten großer, in der Regel ausländischer Konzerne. Mit der Entwicklung eines bayerischen KI Basismodells solle eine echte, zuverlässige Alternative fü rForschende, Unternehmen und Start-ups im Freistaat geschaffen werden. Unter der Federführung der TU Nürnberg sind die bayerischen Universitäten aufgerufen, ihre jeweiligen Kompetenzen einzubringen und ein Modell zu entwickeln, das als „Open Source“ zugänglich gemacht werden soll. Ziel dieses Modells sei es unter anderem, die Durchführung von KI-Projekten einfacher und kostengünstiger zu machen und auch die Wettbewerbsbedingungen der Wirtschaft spürbar zu verbessern.

Um dem bayerischen Mittelstand und dem Handwerk im ganzen Freistaat den Weg in eine KI-geprägte Zukunft zu ebnen, werden nun zwei erfolgreiche Initiativen noch enger miteinander verknüpft: Die vom bayerischen Wissenschaftsministerium konzipierten Technologietransferzentren (TTZ) der Hochschulen für angewandte Wissenschaften als bedeutende Innovationstreiber für die regionale Wirtschaft und das 2021 vom bayerischen Digitalministerium initiierte Programm „KI-Transfer Plus“ zur Unterstützung mittelständischer Unternehmen bei der Integration von KI in die eigenen Prozesse.

Nun sollen die TTZ der Hochschulen in Nürnberg, Neu-Ulm, Kempten, Ingolstadt und Würzburg-Schweinfurt in das Netz der sogenannten KI-Regionalzentren aufgenommen werden, und sollen die Unternehmen bei der Implementierung eigener „KI-Use Cases“ begleiten und die KI-Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken. Die TTZ erhalten hierfür eine jährliche finanzielle Unterstützung von jeweils 100.000 Euro durch das bayerische Digitalministerium. Gemeinsam mit den bestehenden KI-Regionalzentren an den Standorten München, Regensburg und Aschaffenburg entstehe so ein flächendeckendes Netz, um den Mittelstand und das Handwerk in allen Regionen Bayerns an die KI heranzuführen.

-bsr-

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Quantenrechner
„made in Bavaria“

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Region Bayern – Quantencomputing ist eine der zentralen Schlüsseltechnologien für die Gestaltung der Zukunft. Bayern beschleunigt daher seine Aktivitäten rund um die Mission „Quantenrechner – made in Bavaria“. Industrie und Forschung im ganzen Freistaat sollen Zugang zur Quantencomputertechnologie erhalten. In den nächsten Jahren werde sich entscheiden, welche Standorte und Regionen bei der Entwicklung, Fertigung und Anwendung von Quantentechnologien die Führung einnehmen werden. Mit der einzigartigen Forschungs- und Technologiekooperation „Munich Quantum Valley“ (MQV) verfüge Bayern in diesem weltweiten Wettbewerb über eine hervorragende Position. Die Erfolgsgeschichte des MQV werde der Freistaat mit weitreichenden Weichenstellungen nun weiter beschleunigen, und zwar mit der Optimierung der Strukturen des MQV. Mit einem eigenständigen Standort am bisherigen Max-Planck-Institut für Physik in München erhalte der Hightech-Leuchtturm MQV eine feste Heimat. So entstehe ein räumlicher Ankerpunkt, an dem Forschungsgruppen der verschiedenen Trägereinrichtungen und Industriepartner erstmalig unter einem Dach zusammenarbeiten können. Das schaffe Synergien und zusätzliche internationale Strahlkraft.

Das strategische Ziel des mit 300 Millionen Euro aus der „Hightech Agenda Bayern“ ausgestatteten „MQV“ sei die Errichtung eines international sichtbaren bayerischen Quantenökosystems, in dem universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen und Start-ups erfolgreich arbeiten und kooperieren können. Dafür bündelt das „MQV“ die Kompetenzen der führenden bayerischen und nationalen Forschungsakteure im Bereich der Quantenwissenschaften und -technologien: Der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Technischen Universität München (TUM) und der Friedrich Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Walther-Meißner-Institut und Leibniz-Rechenzentrum), der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Im Zentrum des „MQV“ stehen mehrere Konsortien, die einen bayerischen Quantencomputer entwickeln. Dank der „Hightech Agenda“ konnten diese Konsortien bislang über 400 Forscherinnen und Forscher einstellen. Die Konsortien verfolgen parallel alle drei technologischen Ansätze, die nach dem aktuellen Stand der Forschung die besten Erfolgschancen im Quantencomputing bieten. Dieser breite Forschungsansatz erzeuge wichtige Synergien und verschaffe dem „MQV“ einen echten Wettbewerbsvorteil. Neben den Konsortien werden im Rahmen des „MQV“ ausgewählte Projekte in den Bereichen der Grundlagen- und angewandten Forschung sowie der Wirtschaft gefördert, zusätzliche Professuren für Quantenwissenschaften und -technologien an den bayerischen Hochschulen bereitgestellt sowie über ein Stipendienprogramm herausragende Nachwuchsfachkräfte aus aller Welt gewonnen. Ferner werde durch die koordinierte Bereitstellung von Forschungsinfrastruktur ein dezentraler Quantentechnologiepark errichtet, den die Einrichtungen und Ausgründungen des „MQV“ gemeinsam nutzen können.

-bsr-

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Technologie-
Transferzentrum
Oberfranken

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Region Oberfranken – Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume informierte sich kürzlich in der Zukunftswerkstatt des „Forschungs- und Anwendungszentrums für digitale Zukunftstechnologien“ (FADZ)  „MACHBAR“ in der Lichtenfelser Innenstadt über das „Kooperative Technologie-Transferzentrum Oberfranken Digitale Intelligenz“ (TTZ). Es hat das Ziel, mit Hilfe der Wissenschaft die Innovationskraft des Mittelstands im ländlichen Raum zu stärken.

Digitale Technologien bieten die Chance, für aktuelle Fragen von kleinen und mittelständischen Unternehmen innovative und völlig neuartige Lösungen zu entwickeln. Das noch junge TTZ Oberfranken mit dem Standort in Lichtenfels will digitale Kompetenzen im Produktlebenszyklus vermitteln. Der bayerische Wissenschaftsminister erfuhr vor Ort unter anderem von spannenden Anwendungsmöglichkeiten – wie 3D gedruckten Spritzgusswerkzeugen, er informierte sich über intelligente Industriegreifer in Leichtbauweise und betrachtete virtuelle Gebäckstücke: Für die Lehrlingsausbildung im Bäckereifachverkauf wurde ein Prototyp entwickelt, bei dem der Bäckerladen mit Hilfe von VR-Brillen simuliert wird. „Um den Wirtschaftsstandort Bayern weiterzuentwickeln, braucht es technologische Impulse“, erklärte Blume. Er sprach über die Bedeutung der „Hightech Agenda Bayern“ und berichtete, dass Künstliche Intelligenz (KI) auch bei der Winterklausur der CSU-Fraktion auf Kloster Banz im Fokus stand. „Das spannendste Konzept, das wir aktuell haben, sind die TTZ. Hochschulen mit einem überzeugenden Konzept, Unternehmen, die sagen: Das sind die Themen, die uns interessieren – und Kommunen, die es wollen und Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Es braucht eine Allianz der Willigen, “ so Blume. Wie groß diese in Oberfranken ist, zeigte der rege Besuch im „MACHBAR“, der Zukunftswerkstatt des Forschungs- und Anwendungszentrum für Digitale Zukunftstechnologien (FADZ). Blume dankte den Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die das „Kooperative TTZ Oberfranken Digitale Intelligenz“ ermöglicht haben und würdigte dabei insbesondere das Engagement von Jürgen Baumgärtner, MdL des Stimmkreises Kronach Lichtenfels.

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Beim Besuch im MACHBAR in Lichtenfels freute sich der Bayerische Staatsminister Markus Blume
über die breite Unterstützung aus Wirtschaft, Wissenschaft und Region für das Technologie-Transferzentrum

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Prof. Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg, hob die gute Zusammenarbeit vor Ort, und auch mit dem TTZ-Standort in Kronach hervor, erklärte kurz den TTZ-Start in Lichtenfels und welche Möglichkeiten sich künftig eröffnen: „Unsere ersten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des TTZ sind jetzt erst einmal für einen schnellen Start im MACHBAR untergebracht. Hier zeigt sich der Geist unseres TTZ gerade durch die enge Zusammenarbeit mit dem ja bereits etablierten FADZ schon sehr gut. Wenn dann die Unterbringung des TTZ feststeht, wird auch sichergestellt, dass wir weitere Möglichkeiten technologischer Exzellenz ausschöpfen können.“

Für die Spitzenforschung des TTZ geht es in Lichtenfels darum, wie Unternehmen von der Entwicklung bis zur Produktion mit Hilfe von Individualisierung, Automatisierung und künstlicher Intelligenz technologische Wettbewerbsvorteile verwirklichen können. Eine wertvolle Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft, in die der Freistaat Bayern stark investiert: Rund acht Millionen Euro fließen in das TTZ an den Standorten Lichtenfels und Kronach. Kooperationspartner sind die Hochschule Coburg und die Technische Hochschule Nürnberg. Mit dem Schwerpunkt auf digitalen Kompetenzen im Produktlebenszyklus ergänzt das TTZ am Standort Lichtenfels auch den Master-Studiengang „Additive Manufacturing and Lightweight Design“ der Hochschule Coburg. Studierende bearbeiten dabei Projekte aus dem echten Unternehmensalltag und auch hier besteht enge Zusammenarbeit mit dem FADZ.

„Ich freue mich, dass Minister Blume meine Einladung angenommen hat, sich direkt vor Ort über das FADZ und das TTZ zu informieren. Im Landkreis Lichtenfels gibt es keine Hochschule, weshalb die Zusammenarbeit über das TTZ eine große Chance für die heimische Wirtschaft ist, ihre Unternehmen zukunftsfest zu machen. Das TTZ ist außerdem ein guter Baustein, um den Wohn- und Arbeitsstandort Landkreis Lichtenfels zu stärken“, erläuterte Landrat Christian Meißner. Philipp Steinberger, CEO des Unternehmens Wöhner und Vorstandsmitglied im FADZ Wirtschaftsverband, ergänzte: „Aus Zukunftstechnologien entwickeln wir in Oberfranken gemeinsam Perspektiven für die regionale Entwicklung. Das TTZ haben wir vom Start an tatkräftig unterstützt und wir freuen uns, dass mit dem Einzug in das MACHBAR ein erster pragmatischer Rahmen für das Projekt gefunden wurde. Es ist die Voraussetzung, um unmittelbaren Nutzen für die Unternehmen zu schaffen.“

„Wir begrüßen das Engagement der Hochschule Coburg in Lichtenfels sehr, da hierdurch die Kreisstadt die Chance erhalten hat, Hochschulstandort zu werden. Gemeinsam mit der heimischen Wirtschaft arbeiten wir nun am weiteren Ausbau des Angebots von FADZ und TTZ, um den Standort Lichtenfels langfristig zu sichern. Deshalb sind wir auch sehr erfreut darüber, dass Staatsminister Blume mit seinem Ministerium sowie die Bayerische Staatsregierung hinter dem Standort Lichtenfels stehen“, so Andreas Hügerich, Bürgermeister der Stadt Lichtenfels.

Während von den Verantwortlichen viel über die technologische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Zukunft der Region gesprochen wurde, stand der Nachwuchs bereits in den Startlöchern: Im Eingangsbereich des MACHBAR testete eine Mittelschulklasse praktisch die Möglichkeiten des 3D-Drucks und Lasercuttings im Rahmen eines Workshops.

-sn- Bild: Natalie Schalk

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Nächste Phase
der
TRUTHS-Mission

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Airbus hat den Zuschlag für die neueste Phase der „TRUTHS-Mission“ der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Rahmen des ESA-Programms „Earth Observation Earth Watch“ erhalten. Der Vertrag umfasst die detaillierte Definition der Mission sowie der Nutzlast und konzentriert sich auf die Entwicklung der Nutzlast und Aktivitäten zur Risikominderung. Es ist auch eine Option für die Beschaffung von Hardware mit langer Vorlaufzeit enthalten. Die vollständige Implementierungsphase kann nach der ESA-Ministerhaushaltssitzung 2025 erfolgen. Der Vertrag hat einen Wert von 109,3 Millionen Euro einschließlich Optionen und wurde auf der „COP28“ in Dubai unterzeichnet.

Die TRUTHS-Satellitenmission wird die Sonnenstrahlung und das von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenlicht im Verhältnis zu einer genauen Referenz messen, die dann zur Verbesserung der klimatologischen Datensätze und zur Kalibrierung der Beobachtungen anderer Satelliten verwendet wird. Dieses weltraumgestützte Klima- und Kalibrierungsbeobachtungssystem wird es ermöglichen, die Daten anderer Satelliten leichter zu vergleichen und einen höheren Standard der Datenharmonisierung für noch genauere Prognosen des Klimawandels zu erreichen.

Jean Marc Nasr, Leiter von Space Systems bei Airbus, erklärte: „Mit diesem Vertrag kommen wir dem Aufbau einer Mission einen Schritt näher, die es Wissenschaftlern und Klimaforschern ermöglicht, ihre Messungen und Daten miteinander zu vergleichen und so in kürzerer Zeit genauere Prognosen und Analysen zu erstellen. TRUTHS wird den Goldstandard der Kalibrierung für die weltraumgestützte Erdbeobachtung liefern – eine Art „Standardlabor im Weltraum“.“ Der britische Minister für Wissenschaft, Forschung und Innovation, Andrew Griffith, betonte: „Diese von Großbritannien geleitete Mission wird sich weltweit auswirken und unschätzbare Messungen liefern, die unser Verständnis des Klimawandels verbessern. Unter der Leitung von Airbus in Großbritannien sorgt diese Arbeit für Wachstum und die Entwicklung wichtiger industrieller Fähigkeiten in unserem Raumfahrtsektor und treibt unsere Ambitionen voran, Großbritannien zu einem Wissenschafts- und Technologieleader zu machen.“

Die Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme der ESA, Simonetta Cheli, ergänzte: „Wir freuen uns, den Auftrag an Airbus im Vereinigten Königreich zu vergeben, um die Arbeit an der Entwicklung von TRUTHS in die nächste wichtige Phase zu führen. Wir sehen auf der „COP28″, dass sich die Welt zu Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet hat und dass es von größter Bedeutung ist, über zuverlässige Daten zu verfügen, auf die sich Entscheidungen stützen können. TRUTHS wird als Benchmark dienen, so dass die Daten anderer Satelliten leichter verglichen werden können, was die Zuverlässigkeit erhöht.“

„TRUTHS“ steht für Traceable Radiometry Underpinning Terrestrial and Helio Studies. Die jüngste Phase umfasst die Definition des Designs der Mission und der Nutzlast sowie den Beginn des Aufbaus von Industriepartnern, die für die Bereitstellung einer derart komplexen Nutzlast erforderlich sind, während gleichzeitig Fachwissen über optische Erdinstrumente in Großbritannien aufgebaut wird. Diese verbesserte Fähigkeit wird es Europa ermöglichen, von einer neuen Kompetenz für künftige Erdbeobachtungssatellitenmissionen zu profitieren. TRUTHS wird ein kryogenes Solar-Absolut-Radiometer (CSAR) an Bord haben, das einen primären Kalibrierungsstandard bereitstellt, um Messungen sowohl der einfallenden Sonnenstrahlung als auch der ausgehenden reflektierten Strahlung mit bisher unerreichter Genauigkeit zu vergleichen. Diese Messungen werden mit einem Hyperspectral Imaging Sensor (HIS) durchgeführt, der ebenfalls Teil der Nutzlast ist. Sie werden es ermöglichen, dass dem Klimawandel zugrunde liegende Strahlungsungleichgewicht abzuschätzen, und zwar in kürzerer Zeit als derzeit möglich. TRUTHS wird dazu dienen, andere Satellitensensoren, wie die der Copernicus-Missionen, durch Co-Imaging-Operationen zu kalibrieren.

TRUTHS wird von einer Reihe von ESA-Mitgliedsstaaten unter der Leitung von Großbritannien finanziert, an denen sich auch die Tschechische Republik, Griechenland, Rumänien, Spanien und die Schweiz beteiligen. Airbus wird bei der anfänglichen Entwicklung des Satelliten von Partnern wie „Surrey Satellite Technology“ Ltd, „Teledyne e2v“, „National Physical Laboratory“, „Rutherford Appleton Laboratory“, „Deimos Space UK“ Ltd und „AVS-UK“ Ltd, „Thales Alenia Space Switzerland“, „Deimos Space SRL“, „Sener“ und „Integrated Systems Development“ unterstützt. Weitere wichtige Beiträge werden von anderen Unternehmen und Instituten aus den beteiligten Ländern geleistet. Großbritannien zielt darauf, in diesem Bereich eine Führungsrolle zu übernehmen, wobei es sich auf das umfangreiche Fachwissen im Bereich der Klimawissenschaften stützt, das unter anderem vom „National Physical Laboratory“, dem „National Centre for Earth Observation“ und dem „Rutherford Appleton Laboratory Space“ bereitgestellt wird.

-ab- Bild: airbus

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Mission Possible

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Region München – Am 20. November 2023 hat der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder eine symbolische Nutzlast für die erste Demonstratormission der Raumkapsel „Mission Possible“ der „The Exploration Company“ GmbH in Planegg übergeben. „Aufbruch in neue Welten: Eine Bavaria-One-Tasse wird beim zweiten Demo-Flug „Mission Possible“ des Startups „The Exploration Company“ mitfliegen. Die wiederverwendbare Raumkapsel „Nyx“ kann bis zu 5,5 Tonnen Fracht transportieren. Sie soll mit nachhaltigem Treibstoff fliegen. Wir fördern erfolgreich Forschung und Lehre, damit unsere Raumfahrtunternehmen hoch qualifizierten Nachwuchs finden und wollen das „Space Valley“ von Deutschland und Europa werden. Dafür investieren wir 700 Millionen Euro in unsere bayerische Raumfahrtstrategie.“

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Bei der Präsentation der „Mission Possible“-Raumkapsel v.l.:
Der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume,
der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder
sowie die Gründerin und CEO der „The Exploration Company“ GmbH Helene Huby

-bsr- Bild: bsr

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Raumstation „Starlab“
Zusammenarbeit bei
Infrastruktur und Missionen
für die Zeit nach der Internationalen Raumstation

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Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Airbus Defence and Space und Voyager Space haben beim ESA-Weltraumgipfel in Sevilla eine trilaterale Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet, in der sie ihre Zusammenarbeit für die Raumstation „Starlab“ in der Zeit nach der Internationalen Raumstation skizzieren. In der Absichtserklärung heißt es unter anderem, dass die Parteien beabsichtigen, gemeinsam die wissenschaftliche und technologische Entwicklung zu fördern und das Potenzial für eine Zusammenarbeit im niedrigen Erdorbit (LEO) nach der Internationalen Raumstation zu erkunden. Die Zusammenarbeit wird sich zunächst auf die Erkundung von Möglichkeiten für einen dauerhaften Zugang zum Weltraum für Europa durch die Raumstation „Starlab“ konzentrieren, ist aber nicht darauf beschränkt. Dazu könnten gehören: Zugang zur Raumstation „Starlab“ für die ESA und ihre Mitgliedstaaten, für Astronautenmissionen und nachhaltige langfristige Forschungsaktivitäten sowie für die Entwicklung kommerzieller Unternehmen. Beiträge zu Forschungsprojekten für künftige Missionen, Nutzung europäischer Technologie in verschiedenen Bereichen, einschließlich – aber nicht beschränkt auf – fortgeschrittene Robotik und Automatisierung/künstliche Intelligenz, und Förderung europäischer wissenschaftlicher Prioritäten, wie Gesundheit und Biowissenschaften. Aufbau eines vollständigen „End-to-End“-Ökosystems, das die Raumstation „Starlab“ als Zielort in der erdnahen Umlaufbahn und ein potenzielles, von der ESA entwickeltes europäisches Transportsystem für Fracht und Besatzung umfasst, wobei standardisierte Schnittstellen im Interesse einer offenen Zugangspolitik genutzt werden. Diese Vereinbarung spiegelt das Bestreben der ESA wider, einen reibungslosen Übergang von der Internationalen Raumstation zu einer dauerhaften Nutzung von bemannten und robotischen Infrastrukturen in der erdnahen Umlaufbahn nach 2030 zu ermöglichen, und zwar auch durch kommerzielle Dienste.

„Die ESA schätzt die transatlantische Industrieinitiative für die kommerzielle Raumstation Starlab und das Potenzial, das ihre starke europäische Präsenz für bedeutende industrielle und institutionelle Beiträge zur besagten Station und deren Nutzung birgt. Unsere Teams freuen sich auf eine enge Zusammenarbeit mit den Starlab-Teams in Europa und in den USA“, erklärte Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation.

„Diese Vereinbarung mit der Europäischen Weltraumorganisation ist von entscheidender Bedeutung, da wir die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Raumfahrt weiter fördern und mit Starlab die Nachfolge der Internationalen Raumstation anstreben. Wir freuen uns darauf, mit Airbus und der ESA zusammenzuarbeiten, um Europas Präsenz im Weltraum auszubauen und sicherzustellen, dass Europa auch in der neuen Generation der kommerziellen Weltraumforschung führend bleibt“, so Matt Kuta, Präsident von Voyager Space.

„Wir bei Airbus freuen uns sehr, dass die ESA weiter in die Zukunft blickt und ein so großes Interesse an Starlab zeigt. Unsere Zusammenarbeit bei dieser Raumstation der nächsten Generation baut auf einer langen und erfolgreichen Partnerschaft zwischen der ESA und Airbus bei der Entwicklung und dem Betrieb einer breiten Palette von Raumfahrzeugen mit und ohne Besatzung auf“, betonte Michael Schoellhorn, CEO von Airbus Defence and Space. In der Vergangenheit hat Airbus der ESA ikonische Raumfahrzeuge wie das Columbus-Modul der Internationalen Raumstation, alle fünf automatischen Transferfahrzeuge (ATV) und in jüngster Zeit das europäische Servicemodul (ESM) für Orion geliefert, Europas Beitrag zu den Artemis-Missionen der NASA.

Im August 2023 haben Voyager und Airbus erstmals eine Vereinbarung über die Gründung eines transatlantischen Joint Ventures angekündigt, um eine kontinuierliche menschliche Präsenz in der erdnahen Umlaufbahn und einen nahtlosen Übergang der Wissenschaft und Forschung in der Schwerelosigkeit in der Ära nach der Internationalen Raumstation zu ermöglichen. „Starlab“ wird voraussichtlich auch ein europäisches Joint Venture gründen, um die Europäische Weltraumorganisation und ihre nationalen Raumfahrtbehörden direkt zu bedienen.

Über Starlab Space
Starlab Space LLC ist ein geplantes transatlantisches Joint Venture zwischen Voyager Space und Airbus, das die kommerzielle Raumstation „Starlab“ entwickeln, bauen und betreiben wird. „Starlab“ will einen weltweiten Kundenstamm von Raumfahrtagenturen, Forschern und Unternehmen bedienen und damit die kontinuierliche Präsenz von Menschen in der erdnahen Umlaufbahn und einen nahtlosen Übergang von Wissenschaft und Forschung in der Mikrogravitation von der Internationalen Raumstation in die neue Ära der kommerziellen Raumstationen gewährleisten.

-airbus- Bild: Starlab-Space-LLC

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Neues
Wasserstoff-
Blockheizkraftwerk

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Region Amberg – Bayerns Wirtschaft- und Energieminister Hubert Aiwanger drückte den Startknopf an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden für das mit Wasserstoff betriebene Blockheizkraftwerk (BHKW). Aiwanger gratulierte zum Start der Anlage: „In Amberg wird Kraft-Wärmekopplung praxistauglich vorgeführt. Das zuvor mit Erdgas betriebene Blockheizkraftwerk wurde innerhalb kurzer Zeit umgerüstet. Jetzt kann der Sechs-Zylinder-Verbrennungsmotor zu 100 Prozent mit Wasserstoff betrieben werden. Das BHKW wandelt den Wasserstoff in Wärme und Strom mit einer Leistung von bis zu 250 Kilowatt. Das Projekt ist gelebter Fortschritt. Grüner Wasserstoff ist die Lösung, um Strom und Wärme dezentral zu erzeugen. Jetzt muss die Politik diese technischen Möglichkeiten auch wirklich in die Praxis bringen und dazu in großem Stil heimische Produktion und Import von Wasserstoff auf den Weg bringen, damit Wasserstoff konkurrenzfähig wird zu fossilem Erdgas.“

Die Wissenschaftler können nun zahlreiche Tests und Messungen durchführen. Die Anlage kann nach der Umrüstung sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff oder sogar mit Biogas aus der Landwirtschaft betrieben werden. Bayern fördert die Erzeugung von Wasserstoff mit einem Elektrolyseur-Förderprogramm. Der erste Förderaufruf löste bereits eine sehr hohe Nachfrage nach Wasserstofflösungen aus.

-stmi-

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Erste Bilder
der ESA-Weltraummission
„Euclid“

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Kürzlich präsentierte die ESA-Weltraummission „Euclid“ ihre ersten Farbbilder des Kosmos. Noch nie zuvor war ein Teleskop in der Lage, solch rasiermesserscharfe astronomische Bilder über einen so großen Fleck des Himmels zu erzeugen und so weit in das ferne Universum zu blicken. Die fünf veröffentlichten Bilder illustrierten das volle Potenzial von Euclid; sie zeige, dass das Teleskop bereit ist, die bisher umfangreichste 3D Karte des Universums zu erstellen, um einige seiner verborgenen Geheimnisse aufzudecken.

„Euclid“, ein Detektiv für das dunkle Universum, hat eine schwierige Aufgabe: Zu untersuchen, wie dunkle Materie und dunkle Energie des Universums so aussehen lassen, wie es aussieht. 95 Prozent des Kosmos scheint aus diesen geheimnisvollen „dunklen“ Einheiten gemacht zu sein. Aber man versteht nicht, was sie sind, weil ihre Anwesenheit nur sehr subtile Veränderungen im Aussehen und in den Bewegungen der Dinge verursacht, die man sehen kann. Um den „dunklen“ Einfluss auf das sichtbare Universum aufzudecken, wird „Euclid“ in den nächsten sechs Jahren die Formen, Entfernungen und Bewegungen von Milliarden Galaxien bis auf zehn Milliarden Lichtjahre beobachten. Mit diesem Vorgehen wird „Euclid“ die bisher größte kosmische 3D-Karte erzeugen. Was „Euclids“ Blick auf den Kosmos besonders macht, ist seine Fähigkeit, in nur einer Sitzung ein bemerkenswert scharfes sichtbares und infrarotes Bild über einen riesigen Teil des Himmels zu erzeugen. Die veröffentlichten Bilder zeigen diese besondere Kapazität: Von hellen Sternen bis hin zu lichtschwachen Galaxien zeigen die Beobachtungen die Gänze dieser Himmelsobjekte, bleiben aber auch beim Zoomen auf weit entfernte Galaxien extrem scharf.

„Dunkle Materie zieht Galaxien zusammen und bewirkt, dass sie sich schneller drehen, als die sichtbare Materie allein erklären kann; dunkle Energie treibt die beschleunigte Expansion des Universums voran. Euclid wird es Kosmologen erstmals ermöglichen, diese konkurrierenden dunklen Rätsel gemeinsam zu erforschen. Euclid wird insgesamt einen Fortschritt in unserem Verständnis des Kosmos bringen, und diese exquisiten Euclid-Bilder zeigen, dass die Mission bereit ist, eines der größten Rätsel der modernen Physik zu beantworten“, erklärte die ESA-Wissenschaftsdirektorin Professor Carole Mundell.

„Wir haben noch nie astronomische Bilder wie diese gesehen, die so viele Details enthielten. Sie sind noch schöner und schärfer, als wir uns erhofft hätten, und zeigen uns viele bisher unbekannte Merkmale in bekannten Bereichen des nahen Universums. Jetzt sind wir bereit, Milliarden von Galaxien zu beobachten und ihre Entwicklung im Laufe der kosmischen Zeit zu untersuchen“, betonte René Laureijs, Euclid-Projektwissenschaftler der ESA. „Unsere hohen Standards für dieses Teleskop haben sich ausgezahlt: Dass diese Bilder so detailliert sind, liegt an einem speziellen optischen Design, einer perfekten Fertigung und Montage von Teleskop und Instrumenten sowie einer äußerst genauen Ausrichtung und Temperaturregelung“, so Giuseppe Racca, Euclid-Projektleiter der ESA. „Ich möchte allen Beteiligten gratulieren und danken, die diese ehrgeizige Mission verwirklicht haben, die Ausdruck europäischer Exzellenz und internationaler Zusammenarbeit ist. Die ersten von Euclid aufgenommenen Bilder sind ehrfurchtgebietend und erinnern uns daran, warum es unerlässlich ist, dass wir in den Weltraum fliegen, um mehr über die Geheimnisse des Universums zu erfahren“, resümierte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher.

Mit Euclids Augen ins Universum zoomen
Der Perseus-Galaxienhaufen
Diese unglaubliche Momentaufnahme von „Euclid“ ist eine Revolution für die Astronomie. Das Bild zeigt über 1000 Galaxien, die zum Perseus-Cluster gehören, und mehr als 100.000 weitere Galaxien weiter entfernt im Hintergrund. Viele dieser lichtschwachen Galaxien waren bisher unentdeckt. Einige von ihnen sind so weit entfernt, dass ihr Licht zehn Milliarden Jahre gebraucht hat, um die Erde zu erreichen. Durch die Kartierung der Verteilung und Formen dieser Galaxien werden Kosmologen in der Lage sein, mehr darüber herauszufinden, wie dunkle Materie das Universum geformt hat, das wir heute sehen. Dies ist das erste Mal, dass ein solch großes Bild erlaubt hat, so viele Perseus-Galaxien in einem so hohen Detailgrad einzufangen. Perseus ist eine der massereichsten bekannten Strukturen im Universum, und befindet sich „nur“ rund 240 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Astronomen zeigten, dass Galaxienhaufen wie Perseus sich nur gebildet haben können, wenn dunkle Materie im Universum vorhanden ist. „Euclid“ werde zahlreiche Galaxienhaufen wie Perseus über die kosmische Zeit hinweg beobachten und dabei das „dunkle“ Element enthüllen, das sie zusammenhält.

Spiralgalaxie IC 342
Während seines Lebens wird „Euclid“ im dunklen Universum Milliarden von Galaxien abbilden und den unsichtbaren Einfluss enthüllen, den dunkle Materie und dunkle Energie auf sie haben. Deshalb ist es passend, dass eine der ersten Galaxien, die „Euclid“ beobachtete, den Spitznamen „Versteckte Galaxie“ trägt, auch IC 342 oder Caldwell 5 genannt. Dank seiner Infrarotsicht hat „Euclid“ bereits entscheidende Informationen über die Sterne in dieser Galaxie aufgedeckt, die ein ähnliches Aussehen wie unsere Milchstraße hat.

Irreguläre Galaxie NGC 6822
Um eine 3D-Karte des Universums zu erstellen, wird Euclid das Licht von Galaxien bis auf zehn Milliarden Lichtjahre Entfernung beobachten. Die meisten Galaxien im frühen Universum sehen nicht wie die quintessenzielle ordentliche Spirale aus, sondern sind unregelmäßig und klein. Sie sind die Bausteine für größere Galaxien wie unseres, und man kann immer noch einige dieser Galaxien relativ nah bei uns finden. Die erste irreguläre Zwerggalaxie, die „Euclid“ beobachtete, heißt „NGC 6822“ und befindet sich 1,6 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

Kugelsternhaufen NGC 6397
Dieses funkelnde Bild zeigt „Euclids“ Ansicht auf einem Kugelsternhaufen namens „NGC 6397“. Dies ist der zweitnächste Kugelsternhaufen zur Erde, der sich etwa 7800 Lichtjahre entfernt befindet. Kugelsternhaufen sind Ansammlungen von hunderttausenden Sternen, die von der Schwerkraft zusammengehalten werden. Derzeit kann kein anderes Teleskop als „Euclid“ einen ganzen Kugelsternhaufen in einer einzigen Darstellung beobachten und gleichzeitig so viele Sterne im Sternhaufen wahrnehmen. Diese lichtschwachen Sterne erzählen von der Geschichte der Milchstraße und davon, wo sich die dunkle Materie befindet.

Der Pferdekopfnebel
„Euclid“ zeigt eine spektakuläre Panorama- und Detailansicht des Pferdekopfnebels, auch „Barnard 33″ genannt welcher Teil des Sternbildes Orion ist. In der neuen Beobachtung dieses Sternenkindergartens durch „Euclid“ erhoffen sich die Wissenschaftler viele dunkle und bislang unentdeckte Planeten der Jupitermasse in ihren Kinderschuhen sowie junge braune Zwerge und Babysterne zu entdecken.

Neue Entdeckungen kommen bald
„Euclids“ erster Blick auf den Kosmos ist nicht nur schön, sondern auch immens wertvoll für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Erstens zeigt sich, dass das Teleskop und die Instrumente von „Euclid“ äußerst gut funktionieren und dass Astronomen mit „Euclid“ die Verteilung der Materie im Universum und ihre Entwicklung auf größtem Maßstab untersuchen können. Die Kombination vieler Beobachtungen dieser Qualität, welche große Bereiche des Himmels abdecken, wird die dunklen und verborgenen Teile des Kosmos zeigen. Zweitens enthält jedes einzelne Bild eine Fülle neuer Informationen über das nahe gelegene Universum. „In den kommenden Monaten werden Wissenschaftler des Euclid-Konsortiums diese Bilder analysieren und eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlichen, zusammen mit Papieren über die wissenschaftlichen Ziele der Euclid-Mission und die Instrumentenleistung“, erklärte Yannick Mellier, Leiter des Euclid-Konsortiums. Und schließlich führen diese Bilder über das Reich der dunklen Materie und der dunklen Energie hinaus und zeigen auch, wie „Euclid“ eine Fundgrube an Informationen über die Physik einzelner Sterne und Galaxien schaffen wird.

Vorbereitung auf Routinebeobachtungen
„Euclid“ war am 1. Juli 2023 um 17:12 Uhr MESZ mit einer SpaceX-Falcon-9-Rakete von der Weltraumstation Cape Canaveral in Florida, USA, zum Lagrange-Punkt 2 der Sonne-Erde gestartet. In den Monaten nach dem Start befanden sich Wissenschaftler und Ingenieure in einer intensiven Phase der Erprobung und Kalibrierung der wissenschaftlichen Instrumente. Das Team nimmt derzeit die letzte Feinabstimmung des Raumfahrzeugs vor Beginn der wissenschaftlichen Routinebeobachtung Anfang 2024 vor. Über sechs Jahre wird „Euclid“ ein Drittel des Himmels mit bisher unerreichter Genauigkeit und Sensibilität vermessen. Im Laufe der Mission wird die Datenbasis von „Euclid“ einmal jährlich freigegeben und steht der weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft über das Astronomie-Wissenschaftsarchiv zur Verfügung, welches im Europäischen Weltraumastronomiezentrum der ESA in Spanien untergebracht ist.

Über „Euclid“
„Euclid“ ist eine europäische Mission, die mit Beiträgen der NASA von der ESA gebaut und betrieben wird. Das Euclid-Konsortium – bestehend aus mehr als 2000 Wissenschaftlern aus 300 Instituten in 13 europäischen Ländern, den USA, Kanada und Japan – ist für die Bereitstellung der wissenschaftlichen Instrumente sowie die wissenschaftliche Datenanalyse verantwortlich. Die ESA wählte „Thales Alenia Space“ als Hauptauftragnehmer für den Bau des Satelliten und seines Servicemoduls und „Airbus Defence and Space“ für die Entwicklung des Nutzlastmoduls einschließlich des Teleskops aus. Die NASA stellte die Detektoren des Nahinfrarot-Spektrometers und Photometers „NISP“ zur Verfügung. „Euclid“ ist eine Mission mittlerer Klasse im Kosmischen Visionsprogramm der ESA.

-esa- Bilder: ESA/Euclid/Euclid-Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi,

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World
Robotik
Olympiade

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Region Deggendorf – Als einzige Teams aus Bayern haben sich die STREICHER-Robotik-Boys und die Fenecon-ROKO-Robots vom Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf für das Robotik-Weltfinale vom 7. bis 9. November 2023 in Panama qualifiziert. Kinder und Jugendliche aus 90 Ländern nehmen an dem weltweiten Roboterwettbewerb teil.

Die Streicher Robotic Boys mit den Brüdern Bastian und Julian Brumbi nehmen bereits zum fünften Mal an diesem Roboterwettbewerb teil. 2022 brachten sie sogar eine Bronzemedaille vom Weltfinale mit nach Hause. Für die Fenecon-ROKO-Robots mit Felix Spann, Anna Straßer, Laurenz Weinberger und Teambetreuer Florian Spann ist es das erste Mal. Zur Einleitung der Vorbereitungsphase, fand ein Treffen aller Beteiligten statt. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik der World Robotik Olympiad folgte eine Demonstration der Fähigkeiten der beiden Teams. Stv. Landrat Josef Färber war beeindruckt von den beiden Teams. Er lobte die Kreativität, das technische Know-how und die Teamarbeit, welche die jungen Finalisten gezeigt haben. „Es ist erstaunlich, wie sie ihre Ideen in die Realität umsetzen“ so Färber. Auch die Sponsoren der beiden Teams, Stefan Weinberger von Streicher und Paul Rettenmeier von Fenecon, zeigten sich begeistert von der Leistung der Schülerinnen und Schüler. Sie unterstrichen die Bedeutung solcher Wettbewerbe für die Förderung von technischem Interesse und Teamarbeit bei jungen Menschen.

-ladeg- Bild: ladeg

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KI, ChatGPT & Co.
im Rechtswesen

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Vor nicht einmal einem Jahr begann der Vormarsch von „ChatGPT“. Am 30. November 2022 machte eine US-Firma das Sprachmodell für alle kostenfrei zugänglich – der Beginn eines neuen Zeitalters? Auf Einladung des bayerischen Justizministers Georg Eisenreich diskutierte kürzlich eine hochkarätig besetzte Expertenrunde in der Bayerischen Vertretung in Berlin über die Auswirkungen von generativer Künstlicher Intelligenz auf das Rechtswesen. Minister Eisenreich, der die Podiumsdiskussion mit einem Statement eröffnete: „Künstliche Intelligenz verändert unser Leben. Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters. Vieles ist noch gar nicht absehbar. Die bayerische Justiz erprobt den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in mehreren Bereichen, beispielsweise im Kampf gegen Kinderpornografie mit einer Suchmaschine für das Darknet oder zur Entlastung der Gerichte bei Massenverfahren. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, müssen aber auch die Risiken im Blick haben. „KI“ hat Auswirkungen auf unsere Demokratie, den Rechtsstaat und die Gesellschaft.“

Über die aktuelle Entwicklung und die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen diskutierte Eisenreich mit Dr. Maria Börner, KI-Expertin beim Legal Tech Verband Deutschland; Prof. Dr. Matthias Grabmair, Professor für Legal Tech an der TU München; Thomas Langkabel, National Technology Officer bei Microsoft Deutschland; Clara Raschewski, Head of Innovation and Legal Tech bei SKW Schwarz und Dr. Bernhard Waltl, Co-Founder und Co-CEO des Liquid Legal Institute.

„Fest steht: Legal Tech wird die Berufswelt von Juristinnen und Juristen tiefgreifend verändern“, so Eisenreich. Er hat nach Gesprächen mit Studentinnen und Studenten im Sommer das neue Berufsfeld „IT-Recht und Legal Tech“ eingeführt. Im Jahr 2022 rief er gemeinsam mit der TUM das „Legal Tech Colab“ ins Leben, einen Inkubator und Accelerator für Start-ups im Legal-Bereich. 13 Start-ups wurden bislang in das Programm aufgenommen, drei der Teams haben eine Seed-Finanzierung in je siebenstelliger Höhe erhalten. „Menschen wünschen sich auch bei vielen Rechtsstreitigkeiten bequeme, einfache und kostengünstige Lösungen. Die bayerische Justiz treibt deshalb die Digitalisierung weiter voran. Künstliche Intelligenz kann aber nur ein Hilfsmittel sein. Am Ende muss immer ein Mensch entscheiden“, reümierte Eisenreich.

-stmj-

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Europas
erstes
Hyperloop-
Testsegment
für Passagiertransporte
wurde vorgestellt

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TUM Hyperloop Demonstrator

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Region München – Das Hyperloop-Projekt der Technischen Universität München (TUM) stellte kürzlich Europas erstes funktionsfähiges Hyperloopsegment mit einer Passagierkapsel bei einem Event – u.a. mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und dem Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst Markus Blume – offiziell der Öffentlichkeit vor.

Der TUM Hyperloop Demonstrator gilt als der erste Meilenstein einer umfassenden Teststrategie, die der Entwicklung und Zertifizierung der wichtigsten Hyperloopkomponenten und -technologien diene. Er umfasst eine Vakuumröhre aus Beton und ein Passagierfahrzeug in Originalgröße. Der Demonstrator ist der erste seiner Art in Europa, der vollständig für den Passagierbetrieb zertifiziert ist und gibt einen Einblick in die Zukunft der Hyperlooptechnologie.

…weiterlesen

-bsr- Bild: TUM Hyperloop

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Größter
Luft- und
Raumfahrtcampus
Europas

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Region München – Europas künftig größter Luft- und Raumfahrtcampus entsteht in Taufkirchen und Ottobrunn im Münchner Süden. Der Freistaat und die beteiligten Kommunen haben eine Gemeinsame Erklärung zur Entwicklung des neuen Campus unterzeichnet und setzen so den Grundstein für ein wissenschaftliches und wirtschaftliches Mega-Projekt. Das Herzstück des Campus wird das „Departement of Aerospace and Geodesy“ der Technischen Universität München (TUM) bilden. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder erklärte bei der Unterzeichnung: „Das bayerische Space-Valley wächst! Mit der Erklärungsunterzeichnung beschleunigt der Freistaat den Ausbau des Luft- und Raumfahrtcampus Taufkirchen/Ottobrunn der TU München gemeinsam mit dem Landkreis München und Kommunen Taufkirchen und Ottobrunn. Wir entwickeln in Bayern Europas größte Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie mit rund 50 Professuren und über 4000 Studenten. Bereits heute freuen wir uns über das große Interesse. Bayern ist weltweit einer der modernsten Standorte im Bereich Zukunftstechnologien. Alleine in Luft- und Raumfahrt investiert der Freistaat rund 700 Mio. Euro. Weltraumforschung ist zentral für die Menschheit. Der Blick ins All sucht nach Antworten auf die großen Fragen – und ermöglicht konkrete Lösungen für aktuelle Herausforderungen hier auf der Erde, etwa bei der Klimaforschung. Unsere bayerischen Aktivitäten sollen dazu beitragen, die Welt und uns selbst besser zu verstehen.“

Mit der Standortentscheidung und der Gemeinsamen Erklärung knüpfen der Freistaat und die beiden Gemeinden an eine Traditionslinie an: Die Region ist seit Langem etablierter Standort für Luft- und Raumfahrt. Unternehmen wie Airbus, die Ariane-Group oder IABG sind hier ansässig. Sie ermöglichen Partnerschaften und bieten ein einzigartiges Umfeld. In einem konstruktiven Dialog konnten die Interessen von Freistaat, TUM und Kommunen passend austariert werden. Aktuell werden geeignete Flächen für die weitere Entwicklung identifiziert. Alle Beteiligten streben auch die Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 von Neuperlach Süd über Ottobrunn ins Entwicklungsgebiet an.

Rasanter Ausbau dank Hightech Agenda Bayern
Luft- und Raumfahrttechnik ist ein industrieller Schlüsselbereich für den Wirtschaftsstandort Bayern. Sie ist Grundlagentechnologie für zahlreiche Branchen wie Luftfahrt, Automotive oder Medizintechnik und leiste wichtige Beiträge zur nachhaltigen Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Energiewende, Klima- und Umweltschutz, Mobilität und Sicherheit. Forschung und die Ausbildung neuer Fachkräfte seien dabei eine entscheidende Basis. Der Ausbau der 2019 gegründeten Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie – seit 2021 Department of Aerospace and Geodesy – der TUM schreitet rasant voran. Mit aktuell 27 Professuren und circa 1.500 Studierenden gehört die Fakultät schon heute zum internationalen Spitzenfeld. Im Endausbau sollen rund 50 Professorinnen und Professoren, rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bis zu 4.000 Studierende die größte Luft- und Raumfahrtfakultät Europas bilden. Die Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern beschleunige die Entwicklung: Insgesamt werden aus der Hightech Agenda Bayern über 43 Millionen Euro und 16 zusätzliche Professuren in den Aufbau investiert.

-stmwk-

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Ariane 6
auf der
Startrampe

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Im Rahmen kombinierter Tests wurde das mobile Portal von Ariane 6 am 22. Juni 2023 entfernt und gibt damit den Blick auf die Trägerrakete auf ihrer Startrampe frei. Dieser Vorgang ist Teil einer Generalprobe, die eine Startsequenz oder „Chronologie“ abbildet. Die Entfernung des mobilen Portals schließt die bis dahin durchgeführten Funktionstests ab und geht der Zündung des Vulcain 2.1- Hauptstufen-Triebwerks auf der Startrampe voraus. Diese Probe ermöglicht es, den Ablauf des Heißlauftests zu überprüfen, um das Risiko von Unwägbarkeiten während der Endsequenz weitestgehend zu minimieren.

Die integrierten Teams ArianeGroup/CNES/ESA führen seit mehreren Monaten in Kourou sogenannte „kombinierte“ Tests durch, um die Schnittstellen zwischen der Trägerrakete und ihrer Startrampe zu überprüfen und zu qualifizieren. Im Einklang mit der Startchronologie werden diverse Proben durchgeführt, um Schritt für Schritt die verschiedenen Funktionen und Vorgänge bis zum Start zu qualifizieren. Vor der Entfernung des mobilen Portals führten die Teams so Funktionstests der Avionik-Systeme durch. Dieser „Dry Run“ hat es ermöglicht, alle Avionik-Abläufe der Trägerrakete unter Druck zu setzen und eine stabile und reproduzierbare Konfiguration zu erhalten, um dann die synchronisierte Sequenz einzuleiten und an das Flugprogramm zu übergeben, das die Zündung des Vulcain 2.1-Motors veranlasst. Ariane 6 soll Ende 2023 in den Weltraum starten.

-as- Bild: ESA-CNES-ArianeSpace

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Wieder-
verwendbare
Trägerrakete
getestet

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Am 22. Juni 2023 haben die Teams der ArianeGroup am französischen Standort Vernon erfolgreich den letzten Test der Kampagne zur Zündung des wiederverwendbaren Prometheus-Triebwerks mit dem Demonstrator der wiederverwendbaren Stufe Themis als Prüfstand durchgeführt. Das Triebwerk lief für eine Dauer von zwölf Sekunden. Prometheus und Themis sind Programme der europäischen Weltraumorganisation ESA, für die ArianeGroup der Hauptauftragnehmer ist. Die Testreihe konnte dank der Unterstützung durch das französische Konjunkturförderprogramm France Relance durchgeführt werden, bei dem CNES für den Betrieb der Raumfahrtkomponente zuständig ist.

„Der erfolgreiche Abschluss der Testkampagne stellt einen ersten konkreten Schritt in der Entwicklung von in Europa hergestellten wiederverwendbaren Trägerraketen dar. Vor allem der vollständige Test des Prometheus-Triebwerks, der direkt auf dem Demonstrator der wiederverwendbaren Stufe Themis erfolgte, wurde mit Spannung erwartet, da er einen sehr vielversprechenden Weg zur Vorbereitung der zukünftigen Familie europäischer Trägerraketen eröffnet. Dieser Test in Vernon wurde durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Teams von ArianeGroup, ESA und CNES und mit der Unterstützung von France Relance ermöglicht“, erklärte Martin Sion, Executive Chairman der ArianeGroup.

Prometheus wird von ArianeGroup zusammen mit ihren europäischen Partnern entwickelt und ist ein Triebwerk einer neuen Generation, das wiederverwendbar ist und über eine hohe Schubkraft von 100 Tonnen verfügt. Es wird mit flüssigem Sauerstoff (LOX) und flüssigem Methan (LCH4) betrieben. Im Laufe der Testserie wird das Prometheus-Triebwerk auf Themis als Prüfstand getestet. Die erfolgreiche Zündung von Prometheus ist in dieser Triebwerksklasse eine Premiere in Europa. Für diesen Testlauf verwendet ArianeGroup Biomethan als Treibstoff und unterstreicht damit die Absicht, in der Innovation umweltfreundlicher Technologien eine Vorreiterrolle zu spielen.

Die Fortsetzung der Prometheus-Themis-Tests auf dem PF20-Prüfstand in Vernon werde die Arbeitsweise des Triebwerks und der Stufe für ein erweitertes Missionsprofil veranschaulichen. Die Tests des Prometheus-Triebwerks werden Ende 2023 auf dem Prüfstand am DLR-Standort Lampoldshausen in Deutschland fortgesetzt. Nach dem Vorbild des „Ariane 6 Users Club“ wird ArianeGroup ferner in Kürze den „Prometheus Users Club“ gründen. Damit beginne die Vermarktung von Prometheus an alle interessierten Akteure in Europa.

Themis ist ein Demonstrator für eine wiederverwendbare Raketenstufe, bei dem ArianeGroup die Federführung hat. Zwei Jahre nach Unterzeichnung des Vertrags mit der ESA über die erste Phase von Themis stelle diese erste Testkampagne in Kombination mit dem Prometheus-Triebwerk einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Projekts dar. Sie bilde die Basis für die nächste Testkampagne, die im Rahmen des Programms „Horizon Europe“ der Europäischen Union (Projekt SALTO) im schwedischen Kiruna stattfinden werde. Das Prometheus-Triebwerk und die wiederverwendbare Raketenstufe Themis sind Kernelemente der europäischen Strategie zur Entwicklung künftiger Trägerraketen.

-ag- Bild: ag

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Drohnen
und
künstliche Intelligenz
gegen das Waldsterben

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Region Bayern – Mit Drohnen und künstlicher Intelligenz (KI) sollen Bayerns Wälder besser gegen die Folgen des Klimawandels geschützt und das Waldsterben verhindert werden. Im Freistaat können Kommunen künftig ihre Wälder besser auf Klimafolgen und Schädlingsbefall einstellen. In Bamberg erfolgt nun der Aufbau einer KI-gestützten Luftbild-Auswertung von Baumkronen. Dabei erfassen die Drohnen bei ihren Aufklärungsflügen mit Spezialsensoren die Vitalität der Wälder. Eine KI-gestützte Software ermittelt daraus den jeweiligen Zustand der Einzelbäume, etwa einen möglichen Befall durch Schädlinge. So können beispielsweise die Baumpfleger schnell und effizient die optimalen Schutz- und Anpassungsmaßnahmen ergreifen. Nach Fertigstellung soll die Technologie allen bayerischen Gemeinden, Städten und Landkreisen als Best-Practice-Beispiel zur Verfügung gestellt werden. Eine wissenschaftliche Begleitforschung ist fester Bestandteil des Programms.

-stmd- Bild: am

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Geotracker-Dienst
zur Überwachung
des Weltraums

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Der „Geotracker“-Dienst der ArianeGroup dient der Weltraumüberwachung in erdnahen Umlaufbahnen bis in den geostationären Orbit. Er wurde kürzlich in „Helix“ umbenannt und integriert neue Fähigkeiten wie augensichere Laser-Entfernungsmessung sowie Bilderfassung und erweitert den Katalog von mehreren tausend erfassten Objekten im Weltraum fortlaufend.  Das Helix-Netzwerk wird weltweit weiter ausgebaut. Mit 15 Stationen rund um den Globus stellt Helix derzeit das größte private europäische Teleskop-Netz dar. Bis 2025 wird es auf über 30 Stationen ausgebaut.

Helix liefert Tag und Nacht hochpräzise Daten für die Positions- und Orbitalbahn-Bestimmung und analysiert Weltraumobjekte in den verschiedenen Umlaufbahnen. Der Dienst sei an die Bedürfnisse ziviler und militärischer Satellitenbetreiber bei der Überwachung, Nachverfolgung und Vermeidung von Kollisionen angepasst.

„Als wir vor etwas mehr als zehn Jahren unseren eigenen Weltraumüberwachungsdienst ins Leben riefen, haben wir Pionierarbeit geleistet. Heute sind sich Staaten und Betreiber der Risiken, denen ihre Systeme im All ausgesetzt sind, bewusst. Die Infrastrukturen im Orbit sind für das Funktionieren unserer modernen Gesellschaften unverzichtbar geworden. Mit unseren Kompetenzen im Bereich großer Weltraumsysteme und in Verbindung mit der Situationsanalyse im All, die für uns von strategischer Bedeutung sind, können wir heute zur Bewältigung dieser großen Herausforderungen für die Sicherheit der Bürger Europas beitragen“, erklärte Martin Sion, CEO von ArianeGroup.

Der Helix-Dienst decke bereits heute permanent 360 Grad der geostationären Umlaufbahn ab und werde nun auf erdnahe Umlaufbahnen ausgedehnt. Er nutzt die neuesten optischen und lasertechnischen Innovationen für hochpräzise Erkennung und Messung, wobei die Automatisierung und schnelle Orbitaldaten-Verarbeitung durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt wird. Die rund um die Uhr erfassten Daten werden in einem Steuerungs- und Kontrollzentrum im französischen Les Mureaux bei Paris analysiert. Sie werden anschließend in sicheren operativen Diensten und Produkten aufbereitet und gepflegt. Die Beobachtungsstationen werden am ArianeGroup-Standort in Saint Médard en Jalles in der französischen Region Nouvelle Aquitaine entwickelt, zusammengefügt und getestet, bevor sie weltweit installiert werden.

Die genaue Bestimmung von Weltraumobjekten sowie die permanente und zeitnahe Erfassung und Verarbeitung hochwertiger Informationen seien auch für künftige Weiterentwicklungen im Rahmen des Europäischen Verteidigungsfonds unerlässlich. Das System erlaubt die Erkennung, Nachverfolgung und Unterstützung bei der Bestimmung von Weltraumobjekten und die Warnung vor ungewöhnlichen Verhaltensweisen, um die Lage im Weltraum permanent zu erfassen und zum Schutz der nationalen Weltraumressourcen beizutragen. In diesem Kontext haben die ArianeGroup-Teams für Weltraumüberwachung kürzlich – wie jedes Jahr – an der AsterX-Übung für das französische Weltraumkommando und seine internationalen Partner teilgenommen.

Die Europäische Kommission hat ArianeGroup ferner im Juni 2021 mit der Umsetzung von zwei Projekten zur Weltraumüberwachung mit den Namen „Sauron“ und „Integral“ beauftragt.

-ag-

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Zum Jupiter
und darüber hinaus:
Die Raumsonde JUICE wird Jupiter
und seine Eismonde untersuchen

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Am 14. April 2023 – um 14:00 UTC – hat JUpiter ICy moons Explorer (JUICE) zwei Stunden nach dem erfolgreichen Start an Bord einer Ariane 5 seine Flügel ausgebreitet. Das ESA-Team im Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt übernahm die Kontrolle über das Raumfahrzeug und bestätigte den Empfang der ersten Telemetriedaten und die reibungslose Entfaltung der Sonnensegel. Die von Airbus gebaute Raumsonde ist damit offiziell auf dem Weg zum Jupiter.

In nächster Zeit werden nach und nach weitere Ausrüstungen und Instrumente in Betrieb genommen und vom Betriebsteam getestet, um sicherzustellen, dass sie funktionsfähig sind. „Nach jahrelanger Arbeit war es für alle, die an dieser unglaublichen Mission mitgearbeitet haben, ein sehr emotionaler Moment, den Start live von unseren Standorten in ganz Europa mitzuerleben. Hier kommt das Beste aus Europa zusammen. Ich bin gespannt auf die nächste große Sache der europäischen Raumfahrt-Community“, betonte Michael Schöllhorn, CEO von Airbus Defence and Space, in Kourou.

JUICE: Ein europäischer Erfolg
Airbus hat JUICE im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entwickelt, gebaut sowie dabei 80 Partner aus 23 Ländern zusammengebracht und das Know-how von über 2.000 Menschen genutzt. Auf ihrer über fünf Milliarden Kilometer langen Reise wird die 6,2 Tonnen schwere Raumsonde eine Reihe von Vorbeiflügen an Kallisto, Ganymed und Europa unternehmen und dabei Daten sammeln, um herauszufinden, ob die Monde und ihre unterirdischen Ozeane mikrobielles Leben beherbergen könnten. Mit zehn wissenschaftlichen State-Of-the-Art-Instrumenten, darunter Kameras, Spektrometer, ein eisdurchdringendes Radar, ein Höhenmesser, ein Radiowissenschaftsexperiment, ein Partikelpaket und verschiedene Sensoren für magnetische und elektrische Felder, wird JUICE eine einzigartige vierjährige Reise durch das Jupitersystem unternehmen.

JUICE soll im Jahr 2031 beim Jupiter ankommen, nachdem die Sonde durch eine Reihe von Gravity Assists von der Venus und der Erde Schwung geholt hat und auf den Weg gebracht wurde. Diese Missionen treiben die Raumfahrttechnologien bis an ihre Grenzen, so auch bei JUICE: Die Sonde verfügt über die größten Solaranlagen, die jemals für eine wissenschaftliche Mission gebaut wurden.

-ab-

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Ariane 5
transportierte
10.972 Tonnen Nutzlast
in eine geostationäre Umlaufbahn

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ArianeGroup und Arianespace haben den 115. Start einer Ariane 5 durchgeführt. Mit dem Start von drei Satelliten in den Orbit stelle die europäische Schwerlast Trägerrakete Ariane 5 ECA erneut ihre Anpassungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis und erbrachte die zweitgrößte Leistung in ihrer Geschichte. Der erfolgreiche Start erfolgte am europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana.

Bei der Mission wurde der EUMETSAT Wettersatellit MTG-I1 der nächsten Generation, der in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt und von Thales Alenia Space gebaut wurde, sowie die von Maxar (SSL) für den Betreiber Intelsat gefertigten Telekommunikationssatelliten Galaxy 35 und Galaxy 36 in den Orbit gebracht. Das Meteosat Third Generation (MTG) System werde Meteorologen dabei helfen, eine ihrer größten Herausforderungen zu meistern: Extreme Wetterereignisse frühzeitig zu erkennen und vorherzusagen, um Anwohner, Behörden und Rettungskräfte rechtzeitig zu warnen. Die Daten von MTG-I1 („I“ für Imager) werden für eine Vielzahl von Anwendungen nützlich sein, beispielsweise für Flugzeugbesatzungen beim Ausweichen vor Gewittern, für Gemeinden bei der Vorhersage von Überschwemmungen und für Feuerwehrleute bei der genauen Verfolgung von Waldbränden und deren Rauchentwicklung. Der Satellit werde somit dazu beitragen, Leben zu retten, Eigentum und Infrastruktur zu schützen und wirtschaftliche Vorteile zu generieren, die ganz Europa und Afrika zugutekommen können.

Die MTG-Satelliten wurden von EUMETSAT in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) erworben und von einem Industriekonsortium unter der Führung von Thales Alenia Space in Zusammenarbeit mit OHB entwickelt. Galaxy 35 und Galaxy 36 sind die beiden nächsten Satelliten der neuen Generation in der Flotte von Intelsat, die den Medienkunden von Intelsat in Nordamerika ultraleistungsfähige Kapazitäten bieten wird. Die beiden Satelliten werden die C-Band-Übertragungskapazitäten für große Sportereignisse in den USA erweitern.

„Mit dem erfolgreichen Start von VA259 ist Arianespace stolz darauf, den Anforderungen von EUMETSAT und Intelsat gerecht zu werden, zwei Betreibern, mit denen wir seit 1981 bzw. 1983 zusammenarbeiten. Diese Mission im Dienste Europas, Afrikas und Nordamerikas ist ein perfektes Beispiel für die Vielseitigkeit unserer schweren Trägerrakete, die sowohl die Bedürfnisse institutioneller als auch kommerzieller Betreiber erfüllt. Beides sind Passagiere, die im Einklang mit unseren Werten stehen, den Weltraum in den Dienst einer Verbesserung des Lebens auf der Erde zu stellen, indem sie unsere meteorologischen Kenntnisse sowie die globale Konnektivität verbessern“, erklärte Stéphane Israël, CEO von Arianespace.

„Bei ihrem letzten Flug des Jahres hat Ariane 5 einmal mehr ihre Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt, indem sie ein Gewicht von fast 11 Tonnen in den geostationären Orbit gebracht hat. Sie hat auch bewiesen, dass sie auf die Bedürfnisse der Kunden von Arianespace eingehen kann, indem sie drei Satelliten gleichzeitig gestartet hat. Es stehen nun noch zwei weitere Starts von Ariane 5 aus, derweil sich ArianeGroup mit allen Partnern auf die Inbetriebnahme von Ariane 6 im Herbst 2023 vorbereitet“, betonte André-Hubert Roussel, CEO der ArianeGroup.

Mit dem Transport von 10.972 Tonnen in eine geostationäre Umlaufbahn erzielte Ariane 5 ihre zweitbeste Leistung nach dem Start von Syracuse A4 und SES-17 im Oktober 2021. Ariane 5 wurde für diese Mission so angepasst, dass drei Satelliten unter ihrer Nutzlastverkleidung Platz fanden. Diese Dreifachkonfiguration wurde durch die Verwendung eines Aufsatzrings und einer langen Nutzlastverkleidung ermöglicht, wodurch das für die Satelliten verfügbare Volumen um 20 Kubikmeter vergrößert wurde. Dies war der dritte Start in einer Dreifachkonfiguration in der Geschichte von Ariane 5. Nach Abschluss der Mission werden noch zwei Ariane-5-Trägerraketen starten, darunter die JUICE-Mission der ESA zu den eisigen Monden Jupiters, bevor Ariane 6 die Aufgabe übernehmen wird, Europas institutionelle Missionen und die stark wachsende Nachfrage des kommerziellen Marktes zu bedienen.

Die Schwerlast-Trägerrakete Ariane 5 ist ein Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), das in Zusammenarbeit von Industrie und öffentlichen Institutionen mit zwölf europäischen Partnerstaaten durchgeführt wird. ArianeGroup ist der Hauptauftragnehmer für die Entwicklung und Produktion von Ariane 5 und für die Vorbereitung der Trägerrakete bis zum Start verantwortlich. ArianeGroup führt dabei ein Netzwerk von über 600 Unternehmen an – darunter 350 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – und liefert auf ihrer Startrampe eine flugtaugliche Trägerrakete an ihre Tochtergesellschaft Arianespace, die Ariane 5 vom Raumfahrtzentrum Guayana (CSG) in Französisch -Guayana aus vermarktet und betreibt. Während der Startkampagnen arbeitet Arianespace eng mit der französischen Raumfahrtagentur CNES zusammen, die für die Trägerrakete Ariane 5, für die Installationen zur Vorbereitung der Satelliten sowie für den Startplatz verantwortlich ist.

-as- Bild: Arianespace

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Neue Ära
der Kontrolltechnik
am Flughafen München

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Region München – Das Luftamt Südbayern der Regierung von Oberbayern läutet eine neue Ära der Kontrolltechnik im Luftverkehr am Flughafen München ein: Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Pilotprojekts an zwei Fluggastkontrollstellen im Terminal 2 könne ab Anfang 2023 die serienmäßige Ausstattung der Handgepäckkontrollen am Münchner Flughafen mit neuer, hochmoderner Sicherheitstechnik beginnen. Die Kontrollstellen sollen im Laufe der kommenden Jahre mit insgesamt 60 speziellen Computertomographen und 48 neu konzipierten Kontrollspuren ausgestattet werden. Dazu hat das Luftamt nach erfolgreicher Ausschreibung der technischen Infrastruktur nun mit mehreren Fachfirmen und Anbietern die entsprechenden Verträge abgeschlossen. Der Airport München werde damit der erste Flughafen in Deutschland sein, der nahezu vollständig mit der neuen Sicherheitstechnik und den komfortablen Kontrollspuren ausgestattet sei.

Mit der serienmäßigen Ausstattung der ersten drei Kontrollspuren im Terminal 1 könne bereits im ersten Quartal 2023 begonnen werden, da der Flughafenbetreiber die baulichen und technischen Vorbereitungen für den Einbau der 23 Meter langen Spuren bereits nahezu abgeschlossen hat. Gleichzeitig werde Schritt für Schritt auch die zentrale Fluggastkontrollstelle im Terminal 2 auf die neue Technik umgerüstet. In den Pfingst-und Sommerferien werden die Umbauarbeiten zeitweise ausgesetzt, damit während dieser reiseintensiven Zeiten mit besonders hohem Fluggastaufkommen genügend Kontrollspuren zur Verfügung stehen und eine reibungslose Abwicklung der Kontrollen gewährleistet werden könne. Die Kosten für die neuen Geräte und Kontrollspuren belaufen sich auf rund 45 Millionen Euro. Sie werden über die im Rahmen der Ticketverkäufe erhobenen Luftsicherheitsgebühren finanziert.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Flughafen München bei der Ausstattung mit modernster Technik tatkräftig unterstützen und er seine Attraktivität als bedeutende Verkehrsdrehscheibe weiter steigern kann. Damit nimmt der Airport in Europa eine Vorreiterrolle ein. Da das Passagieraufkommen nach den pandemiebedingten Einschränkungen des Vorjahres nun wieder deutlich zugelegt hat, erfolgt dieser Start in eine neue Ära der Fluggastkontrollen genau zum richtigen Zeitpunkt“, betonte der Regierungspräsident von Oberbayern, Dr. Konrad Schober.

Neue Kontrolltechnik ermöglicht ein Plus an Sicherheit und Komfort
Das im Frühjahr 2019 gestartete Pilotprojekt, das mit umfangreichen Tests der neuen Technik verbunden war, findet einen erfolgreichen Abschluss: Passagiere profitierten beim serienmäßigen Einsatz der neuen Technik insbesondere von einer deutlich erhöhten Sicherheit, einer starken Steigerung der Effizienz und einem merklich verbesserten Komfort. So überprüften die CT-Scanner nicht nur automatisch jedes Handgepäckstück auf Fest- und Flüssigsprengstoffe, sie stellen den Kontrollkräften neben dem gewohnten zweidimensionalen Bild auch eine dreidimensionale Ansicht des Handgepäckstücks auf dem Bildschirm zur Verfügung, was die Bildauswertung erheblich erleichtere. Die Sicherheitskontrolle werde entspannter ablaufen. Dank der neuen Computertomographen müssten keine elektrischen Geräte oder Flüssigkeiten mehr unter Zeitdruck aus- und später wieder eingepackt werden und mit der neuen Technik könnten auch die Flüssigkeitsbeschränkungen zukünftig entfallen.

An den neuen Kontrollspuren könnten bis zu vier Fluggäste gleichzeitig ihr Handgepäck auflegen, außerdem würden weniger Wannen pro Passagier benötigt. Abgerundet werde das neue Kontrollkonzept durch ein vollautomatisches Wannenrückführsystem. Im Ergebnis würden die individuellen Wartezeiten somit deutlich verkürzt und die Passagierabfertigung beschleunigt. In der Pilotphase konnte der Passagierdurchsatz pro Kontrollspur um 160 Prozent im Vergleich zu den konventionellen Kontrollspuren gesteigert werden.

-rob- Bild: am

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Artemis-1
Start zum Mond

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Nachdem die ersten Startversuche der unbemannten Mondmission Artemis-1 wegen Technischer und Wetter-Probleme gescheitert war, hatte die NASA für Mittwoch, 16. November den nächsten Start vorbereitet und die Artemis-Rakete startete von der Raumfahrt-Station in Cape Canaveral/Florida aus ins All.

50 Jahre nachdem Menschen auf dem Mond gelandet sind, soll im Rahmen des „NASA-Artemis-Programms“ eine fast 100 Meter hohe Space Launch System-Rakete zum Mond geschossen werden und die Raumkapsel Orion in die Umlaufbahn eintreten. Dort soll die Raumkapsel wichtige Tests für geplante bemannte Flüge durchführen. Die Mission läuft unter dem Namen „Artemis-1“ und soll Exkursionen zum Mond einleiten. Das Raumschiff startet in Cape Canaveral unbemannt und wird mehrere Wochen im All sein, bis es danach wieder in die Erdatmosphäre eintritt und im Pazifik landen soll. Bei einer erfolgreichen Beendigung der Mission soll ein erster bemannter Test folgen, dann unter dem Namen „Artemis-2“. 2024 sollen mit der Mission „Artemis-3“ erstmals wieder Menschen auf dem Mond landen. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, ist jedoch noch unklar. Der Schubkraft nach, ist die Space Launch System-Rakete die leistungsstärkste Rakete, die von der Menschheit je gebaut wurde. Konkurrenz bekommt sie allerdings durch das Raumfahrtunternehmen „SpaceX“ von Elon Musk. Dieses entwickelte innerhalb kürzester Zeit eine eigene Riesenrakete. Der Erstflug lässt hier jedoch noch auf sich warten.

-ph- Bild: nasa

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Fly me
to the Moon!

Orion-Raumschiff ist startklar

.Europa liefert ‘Herz und Lunge’ für astronautische Mond-Missionen

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Das ESM besteht aus mehr als 20.000 Teilen und Komponenten

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Das Orion-Raumschiff der NASA wird in wenigen Tagen vom Kennedy Space Center in Florida, USA, zu seiner Mission zum Mond starten. Das von Airbus gebaute europäische Servicemodul (ESM) wird Orion im Rahmen der Artemis-Missionen der NASA auf dem Weg zu seiner Mondumlaufbahn und zurück antreiben. Airbus hat das ESM als Hauptauftragnehmer der Europäischen Weltraumorganisation entwickelt sowie gebaut und wurde mit der Herstellung von fünf weiteren ESM beauftragt.

Das ESM ist ein Schlüsselelement von Orion, dem Raumschiff der nächsten Generation, das Astronauten zum ersten Mal seit dem Ende des Apollo-Programms in den 1970er Jahren über die niedrige Erdumlaufbahn hinaus befördern wird. Das Modul sorgt für den Antrieb, die Energieversorgung und die Wärmeregulierung und wird die Astronauten bei künftigen Missionen mit Wasser und Sauerstoff versorgen. Das ESM ist unterhalb des Crew-Moduls installiert. Beide bilden zusammen das Orion-Raumschiff.

„Der Start des Orion-Raumschiffs der NASA mit dem europäischen Servicemodul hat 50 Jahre nach der letzten astronautischen Mondmission historische Bedeutung und ist ein weiterer großer Schritt hin zur Rückkehr von Menschen auf dem Mond. Das Programm schreitet nun voran und wir sind – gemeinsam mit unseren Kunden ESA und NASA sowie unserem Industriepartner Lockheed Martin Space – bereit für eine Rückkehr auf die Mondoberfläche im Jahr 2025“, so Jean-Marc Nasr, Leiter von Space Systems bei Airbus.

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Der Start des ersten Orion-Raumschiffs mit der neuen „Space-Launch System“-Rakete der NASA wird ohne Besatzung erfolgen und das Raumschiff mehr als 70.000 Kilometer über den Mond hinaus bringen, um seine Fähigkeiten zu demonstrieren. Artemis II, geplant für 2024 mit dem ESM-2, wird vier Besatzungsmitglieder ins Weltall und zurück zur Erde bringen. Ein Jahr später wird das ESM-3 dafür sorgen, dass eine weitere Orion-Kapsel die erste Frau sicher zum Mond bringt. Die im Rahmen der Artemis-Missionen entwickelten Technologien und gesammelten Erfahrungen werden für mögliche künftige Langzeitmissionen, beispielsweise zum Mars, von grundlegender Bedeutung sein.

Das ESM besteht aus mehr als 20.000 Teilen und Komponenten, von der elektrischen Ausrüstung über Triebwerke, Solarzellen, Treibstofftanks und Lebenserhaltungsmaterialien bis hin zu mehreren Kilometern Kabeln und Schläuchen. ESM ist ein Zylinder von etwa vier Metern Höhe und Breite. Es ist vergleichbar mit dem ebenfalls von Airbus gebauten „European Automated Transfer Vehicle“ (ATV 2008 – 2015) und verfügt über den charakteristischen vierflügeligen Solargenerator – mit 19 Meter Durchmesser im ausgeklappten Zustand – der genug Energie für zwei Haushalte erzeugt. Die 8,6 Tonnen Treibstoff des Servicemoduls können das Haupttriebwerk, acht Hilfstriebwerke und 24 kleinere Triebwerke für die Lageregelung antreiben.

Beim Start wiegt das ESM insgesamt etwas mehr als 13 Tonnen. Neben seiner Funktion als Hauptantriebssystem für das Orion-Raumschiff wird das ESM auch für das Manövrieren im Orbit und die Positionskontrolle zuständig sein. Außerdem versorgt es die Besatzung mit den zentralen Elementen der Lebenserhaltung – wie Wasser und Sauerstoff und regelt die Thermalkontrolle, während es an das Crew-Modul angedockt ist. Darüber hinaus kann das drucklose Servicemodul für die Aufnahme zusätzlicher Nutzlast eingesetzt werden.

Für die erste Landung auf dem Mond wird das Orion-Raumschiff an das internationale „Lunar Gateway“ andocken – eine Plattform in der Mondumlaufbahn, die eine nachhaltige Erforschung des Weltraums ermöglicht und die Präsenz der Menschheit im All ausweitet.

-ab- Bilder: airbus, nasa

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Hackroboter
ersetzt
Handarbeit
auf dem Ackerland

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Region Cham – Der Landkreis Cham unterstützt seit 2021 den Anbau und die Vermarktung von Feldgemüse in der Region. Mittlerweile bauen acht Landwirte im Rahmen des Projekts „Digitaler LandGenuss“ auf rund drei Hektar Fläche 40 verschiedene Gemüsearten an. Weil der Feldgemüsebau vor allem durch die mechanische Unkrautbekämpfung sehr arbeitsintensiv ist, hat der Landkreis Cham zusammen mit dem Biohof Simml, dem Maschinenring Cham und dem Unternehmen „Farming Revolution“ ein zweijähriges Pilotprojekt für den Einsatz eines „Hackroboters“ gestartet. Mit innovativer Technik, modernster Software und künstlicher Intelligenz soll der GPS-gesteuerte und autonom fahrende Roboter die schwierige Handarbeit einmal überflüssig machen. Unkraut wird per Bilderkennungssoftware identifiziert und mechanisch beseitigt.

-lacha- Bild: lacha

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Erdbeobachtungssatellit
„SARah-1“:
Aufklärungssystem für die Bundeswehr

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Der von Airbus im Unterauftrag der OHB System AG gebaute Erdbeobachtungssatellit „SARah-1“ wurde von Friedrichshafen ins kalifornische Vandenberg und von dort ins Weltall transportiert. „SARah“ ist ein neues, operationelles Aufklärungssystem bestehend aus mehreren Satelliten und einem Bodensegment, welches im Auftrag der deutschen Bundeswehr entwickelt wurde. Es ersetzt als Nachfolgesystem das sich im Einsatz befindliche „SAR-Lupe“-System und bietet deutlich erweiterte Fähigkeiten und eine deutlich größere Systemperformance.

Die Gesamtverantwortung für das vollständige System SARah liegt bei der OHB System AG in Bremen, als Hauptauftragnehmer, welche den Hauptvertrag gegenüber dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hält. Airbus ist Hauptunterlieferant. Die Architektur des Gesamtsystems „SARah“ besteht aus einem Raumsegment mit drei Radarsatelliten und einem Bodensegment, welches mit zwei Bodenstationen verbunden ist.

Airbus Defence and Space am Standort Friedrichshafen hat einen Satelliten mit neuester, höchstauflösender Radartechnologie entwickelt sowie einen Anteil für das gemeinsame Bodensegment zum Betrieb des eigenen Satelliten. Das Unternehmen ist ebenfalls für den Start der Rakete, die Kalibrierung und die Validierung dieses Radarsatelliten, mit abschließender In-Orbit Delivery, verantwortlich. Das von Airbus entwickelte und gebaute Radarinstrument basiert auf einer aktiven, phasengesteuerten Array Antenne und stellt eine Weiterentwicklung der sich bereits sehr erfolgreich im Betrieb befindenden Erdbeobachtungssatelliten „TerraSAR“, „TanDEM-X“ und „PAZ“ dar. Diese Technologie bietet die Vorteile einer sehr schnellen Ausrichtung und einer sehr flexiblen Formung des Antennenstrahls, um Bildmaterial in Rekordzeit zu liefern. Generell ermöglichen Radarsatelliten, sowohl mit passiver als auch mit aktiver Antennentechnologie, eine Beobachtung der Erdoberfläche unabhängig von der Tageszeit und der Wetterlage. Der von Airbus gebaute Satellit hat ein Gewicht von rund vier Tonnen und wurde von Vandenberg, Kalifornien, USA, gestartet. Der Start und die Inbetriebnahme (LEOP) des Satelliten wurden aus dem Kontrollzentrum von Airbus in Friedrichshafen betreut. Die anschließende Kalibrierung, Validierung und der Betrieb erfolgte aus dem Kontrollzentrum der Bundeswehr.

-ab- Bild: airbus

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Polar-Eis- und Schnee-
Überwachungsmission

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Die Polar-Eis- und Schnee-Überwachungsmission „CRISTAL“ (Copernicus Polar Ice and Snow Topography Altimetry) ist auf Kurs. Nach einem intensiven Prüfverfahren hat die Europäische Weltraumorganisation ESA bestätigt, dass der vorläufige Entwurf des Satelliten alle Systemanforderungen erfüllt. „CRISTAL“ wird ein fortschrittliches Multifrequenz-Höhenmessgerät tragen, das die Dicke des Meereises und die Höhe der Eisschilde messen wird – wichtige Indikatoren für den Klimawandel.

Der „CRISTAL“-Höhenmesser wird zum ersten Mal die Schneebedeckung der Eisschilde messen, was die Datenqualität im Vergleich zu seinem Vorgänger „CryoSat-2“ erheblich verbessern wird. Die Daten werden den maritimen Einsatz in den Polarmeeren unterstützen und zu einem besseren Verständnis der Klimaprozesse beitragen. Das PDR (Preliminary Design Review) wurde in einem neuen, stärker auf Zusammenarbeit ausgerichteten Format organisiert. In einem ersten Schritt haben über 60 ESA-Ingenieure vier Wochen lang ein umfassendes Datenpaket geprüft, das von mehr als 100 Ingenieuren unter der Leitung von Airbus erstellt wurde. In einem zweiten Schritt wurden die wichtigsten Ergebnisse in interaktiver Weise zwischen hochrangigen Experten der ESA und der Industrie intensiv diskutiert, bis die Überprüfung erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

„CRISTAL“ wird auch Anwendungen im Zusammenhang mit Küsten- und Binnengewässern sowie die Beobachtung der Meerestopographie unterstützen. Die Mission wird die langfristige Fortsetzung der Radaraltimetrie zur Aufzeichnung von Eishöhen und topografischen Veränderungen sicherstellen und damit an frühere Missionen – wie den „Earth Explorer CryoSat“ – der ESA anknüpfen, der ebenfalls von Airbus entwickelt wurde und zwölf Jahre lang, weit über seine geplante Lebensdauer hinaus, einwandfrei funktioniert hat. Die Überwachung der Kryosphäre ist für eine umfassende Bewertung, Vorhersage und Anpassung an Klimaschwankungen und -veränderungen unerlässlich.

Der 1,7 Tonnen schwere Satellit basiert auf einem bewährten, robusten Airbus-Satellitendesign, das auf dem Know-how von „Sentinel-6“ und „CryoSat“ aufbaut. Sechs fest installierte und zwei ausfahrbare Solararrays – mit insgesamt 18,6 Quadratmetern – sorgen dafür, dass „CRISTAL“ auf seiner driftenden polaren Umlaufbahn in 699 Kilometern Höhe über der Erde genügend Energie erhält. Der Speicher an Bord kann bis zu vier Terabit wissenschaftlicher Daten auf einmal speichern, so dass die Wissenschaftler während der siebeneinhalbjährigen Lebensdauer des Satelliten eine Fülle von Informationen erhalten.

Der Standort von Airbus Defence and Space in Friedrichshafen am Bodensee steht an der Spitze eines Industriekonsortiums, an dem Unternehmen aus 19 Ländern beteiligt sind, um das Projekt durchzuführen, darunter Thales Alenia Space, das den interferometrischen Radarhöhenmesser „IRIS“ liefert. Nach dem erfolgreichen „PDR“ ist das „CRISTAL“-Projekt nun auf dem Weg zur kritischen Entwurfsprüfung (Critical Design Review, CDR). Die Satellitenplattform und das Instrument werden dann im neuen, hochdigitalisierten Integrationszentrum bei Airbus in Friedrichshafen montiert und getestet. Der Start von „CRISTAL“ ist derzeit für das Jahr 2027 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou geplant.

Über Copernicus
Die „Copernicus Sentinels“ sind eine Flotte von Satelliten im Besitz der EU, die eine Fülle von Daten und Bildern liefern sollen, die für das „Copernicus“-Umweltprogramm der Europäischen Union von zentraler Bedeutung sind. Die Europäische Kommission leitet und koordiniert dieses Programm, um das Umweltmanagement zu verbessern und so jeden Tag Menschenleben zu schützen. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist für die Weltraumkomponente zuständig und entwickelt im Auftrag der Europäischen Union die Familie der „Copernicus-Sentinel“-Satelliten und stellt den Datenfluss für die „Copernicus“-Dienste sicher, während der Betrieb der „Copernicus-Sentinels“ der ESA und EUMETSAT, der Europäischen Organisation für die Nutzung von Wettersatelliten, übertragen wurde. Sechs neue Missionen wurden ausgewählt, um die Flotte der „Copernicus Sentinels“ zu ergänzen und die derzeitigen Fähigkeiten zu erweitern. Airbus leistet durch die Entwicklung und Herstellung von Satelliten, Instrumenten und Komponenten sowie die Erbringung damit verbundener Dienstleistungen einen industriellen Beitrag.

-am- Bild: Airbus

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18
Ariane-6-Starts
für „Kuiper-Konstellation“
von Amazon

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Die leistungsstärkste Version der Ariane 6, die Ariane 64, wird über einen Zeitraum von drei Jahren Satelliten der Projekt Kuiper-Breitbandkonstellation in den Orbit bringen. Arianespace und Amazon haben während des „International Space Symposium“ in Colorado Springs, in den USA, am 5. April den Abschluss eines historischen Vertrags über Startdienstleistungen bekannt gegeben. Im Rahmen des Vertrages wird Arianespace über einen Zeitraum von drei Jahren 18 Ariane-6-Starts vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana durchführen. Von den 18 geplanten Starts im Rahmen des „Projekts Kuiper“, werden 16 mit einer verbesserten Version der Ariane 64 durchgeführt werden.

Stéphane Israël, CEO von Arianespace, erklärte: „Dieser Vertrag, der größte, den wir je geschlossen haben, ist ein großer Moment in der Geschichte von Arianespace. Wir freuen uns, dass wir eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Amazons „Projekt Kuiper“ spielen dürfen, das darauf abzielt, Dutzende Millionen von Menschen mit dem Internet zu verbinden. Es wird auf dem europäischen Innovationsgeist, der industriellen Stärke und der langjährigen Erfahrung der Ariane-Partner aufbauen. Wir sind ungeheuer stolz darauf, dass Amazon die Ariane 6 für diese Aufgabe ausgewählt hat, und freuen uns über diesen Vertrauensbeweis für unsere neue Trägerrakete. Dieser Tag markiert einen entscheidenden Erfolg für das Ariane-6-Programm und seine gesamte Wertschöpfungskette in Europa.“

Arianespace ist bekannt für seine Kompetenz bei der Errichtung von institutionellen und kommerziellen Satelliten-Konstellationen. Für diesen Auftrag wird Arianespace die Ariane 64 einsetzen, die als leistungsstärkste europäische Trägerrakete hervorragend für den anspruchsvollen Aufbau von Konstellationen geeignet ist. Die Ariane 6, die demnächst in Betrieb gehen wird, tritt die Nachfolge der Ariane 5 als Schwerlastrakete von Arianespace an. Die Vielseitigkeit, die hohe Leistungsfähigkeit und die vorausgesetzte Zuverlässigkeit der Ariane 6 seien ausschlaggebend dafür gewesen, dass der Zuschlag für das „Projekt Kuiper“ erteilt wurde. Die Ariane 6 wurde von Anfang an so konzipiert, dass sie skalierbar ist und regelmäßig neue Technologien integrieren kann. Bei 16 der 18 Ariane-64-Starts kommen P120C-Feststoffbooster für noch mehr Leistung zum Einsatz. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Ariane 6 verbessert Arianespace regelmäßig die Leistung seiner Startlösungen und könne damit den Bedürfnissen institutioneller und kommerzieller Kunden noch besser gerecht werden. Finanziert und geleitet werden die Entwicklungen von der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die Umsetzung erfolgt über ArianeGroup als Hauptauftragnehmer für das Ariane-6-Trägerraketensystem.

Die „Kuiper-Konstellation“ von Amazon soll in unversorgten und unterversorgten Regionen weltweit Breitbandinternet mit geringer Latenz und hoher Geschwindigkeit zu günstigen Preisen zur Verfügung stellen können. Privathaushalte, Schulen, Krankenhäuser, Unternehmen, Regierungen und Institutionen, die bisher nicht ausreichend versorgt waren, könnten bald über das „Projekt Kuiper“ vernetzt sein.

-as- Bild: as

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Große
Chancen
für Technologie
aus Bayern

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Region München – Wenige Monate vor dem Start der neuen europäischen Trägerrakete „Ariane 6“ besuchte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die ArianeGroup in Ottobrunn. In Bayern werden die Haupt- und Oberstufentriebwerke der „Ariane 6“ hergestellt, die 3D-gedruckt, wiederverwendbar und mit umweltfreundlichen Treibstoffen betrieben werden. „Wasserstoff wird künftig sehr wichtig. Denn in Verbindung mit Sauerstoff ist Wasserstoff ein hochwirksamer Treibstoff. Ich bin optimistisch, dass wir mit den Erkenntnissen zur Wasserstoffnutzung in der Raumfahrt auch die Luftfahrtbranche voranbringen werden“, so Aiwanger.

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Beim Gespräch über die europäischen Ariane6-Missionen v.l.:
André-Hubert Roussel (CEO der ArianeGroup),
Hubert Aiwanger (Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie)
und Pierre Godart (CEO der ArianeGroup GmbH Deutschland)

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Angesichts des Ausfalles der russischen Sojus-Raketen für die europäische Raumfahrt sieht Aiwanger große Chancen für die Technologie aus Bayern und Deutschland. „Ariane eignet sich beispielsweise als Trägerrakete für Galileo-Satelliten oder für die Weltraumteleskope Euclid und James Webb. Wir unterstützen deshalb konsequent die Hightech-Entwicklungen aus Bayern in der Raumfahrt. Gerade in den Bereichen Kommunikation sowie Klima- und Umweltforschung haben weltraumbasierte Anwendungen großes Potenzial. Europa braucht dafür verlässliche und nachhaltige Alternativen zu den russischen Sojus-Raketen. Mit dem europäischen Gemeinschaftsprojekt „Ariane 6“ haben wir in wenigen Monaten eine Trägerrakete mit H2-Technologie im Weltraumbahnhof Kourou am Start, die Europa einen unabhängigen Zugang zum Weltraum bietet.“

„Ariane 6“ ist ein im Jahr 2014 beschlossenes Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Pierre Godart (CEO ArianeGroup in Deutschland) erläuterte beim Rundgang über das ArianeGroup-Gelände in Ottobrunn die Herausforderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie. Am bayerischen Standort befindet sich das Entwicklungs- und Fertigungszentrum von Brennkammern, beispielsweise für „Ariane 6“. Darüber hinaus ist hier auch das Kompetenzzentrum für Wasserstoffantriebe angesiedelt.

„Mit dem Start der ersten Ariane wird die neue europäische Trägerrakete im Wettbewerb um kommerzielle und institutionelle Aufträge ganz vorne mitspielen. Angesichts der vielen Satelliten, die in naher Zukunft ins All geschossen werden, wird die Nachfrage nach der europäischen Trägerrakete steigen. Schon jetzt fördert Bayern mit der „Hightech Agenda Plus Bayern“ die Luft- und Raumfahrtindustrie als industriellen Schlüsselbereich, weil sie branchenübergreifend Innovationstreiber und Problemlöser von Alltagsherausforderungen darstellt“, erklärte Aiwanger.

So gibt es mit dem Bayerischen Raumfahrtforschungsprogramm „RaFo Bayern“ oder dem „ESA-Business Incubation Center Bavaria“ für raumfahrtaffine Start-Ups schon eine vielfältige Raumfahrtförderung in Bayern. Der Freistaat bietet im Bereich Luft- und Raumfahrt eine eng vernetzte Industrie- und Forschungslandschaft an. Neben Großforschungseinrichtungen – wie u.a. das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Institute der Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft – stellen Zulieferer und Newcomer alle wichtigen Komponenten, von Microlauncher über Raketentriebwerken, Treibstoff, Bordcomputer und Elektronik bis hin zum Bau von Kleinstsatelliten, im Freistaat her.

-stmwi- Bild: Neureuther

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Aussetzung
der von Arianespace
und Starsem
durchgeführten
Soyuz-Launches

 

Das Unternehmen Arianespace respektiert die Sanktionen, die von der internationalen Gemeinschaft – Europäische Union, Vereinigte Staaten von Amerika und Vereinigtes Königreich – nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine beschlossen wurden. Im Rahmen des von den ESA-Mitgliedstaaten an Arianespace erteilten Mandats unterliegt der Betrieb der Soyuz-Trägerrakete von Europas Spaceport (CSG in Franösisch-Guyana) und von Baikonur (Kasachstan, über Starsem) den zwischenstaatlichen Abkommen zwischen Frankreich und Russland sowie den Abkommen zwischen den Raumfahrtbehörden ESA und Roscosmos.

Die Nutzung von Soyuz im CSG, die nach dem Ende der Sowjetunion begonnen hat, war bis jetzt von Erfolg gekrönt. Durch die einseitige Entscheidung von Roscosmos jedoch, sich aus dem CSG zurückzuziehen und alle Launches von Europas Spaceport abzusagen, wird sie nun in Frage gestellt. In der Folge wurden die nächsten Soyuz-Starts von Französisch-Guayana ausgesetzt. Die Soyuz-Trägerraketen und die Galileo-Satelliten wurden vor Ort in Sicherheit gebracht.

Der Launch ST38, der für die Firma „OneWeb“ in Baikonur durchgeführt werden sollte, wurde aufgrund der von Roscosmos zur Aufrechterhaltung des Betriebs gestellten Bedingungen bis auf weiteres verschoben. Arianespace wird gemeinsam mit seinen Partnern die Sicherheit der Anlagen und Geräte, die sich zur Zeit in Baikonur befinden, überwachen. Arianespace steht in engem Kontakt mit seinen Kunden, den Regierungen und Institutionen auf französischer und europäischer Ebene, um alle Folgen dieser Situation bestmöglich abzuschätzen und Alternativen zu entwickeln. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die in 2022 vorgesehenen „Ariane-5“- und „Vega“-Kampagnen nach Plan.

Als Nachfolger von „Ariane 5“ und „Vega“ werden „Ariane 6“ und „Vega C“ Europa einen autonomen und nachhaltigen Zugang zum Weltraum sichern. Arianespace ist vom Erfolg beider Trägerraketen überzeugt und hat sich dafür seit der Ministerkonferenz der ESA im Dezember 2014 in Luxemburg auf dem institutionellen Sektor in Europa und dem globalen kommerziellen Markt mit Nachdruck engagiert.

Über Arianespace
Um die Raumfahrt im Sinne eines besseren Lebens auf der Erde zu nutzen, bietet Arianespace Zugang zu Dienstleistungen und Lösungen für den Transport aller Arten von Satelliten institutioneller und kommerzieller Kunden in alle Umlaufbahnen an. Seit 1980 betreibt Arianespace bereits mehr als 1.100 Satelliten. Ab 2022 wird das Unternehmen die von der ESA entwickelten Trägerraketen der neuen Generation „Ariane 6“ und „Vega C“ betreiben. Arianespace verfügt neben dem Hauptsitz in Évry, Frankreich, über Niederlassungen am europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana sowie in Washington D.C., Tokio und Singapur. Arianespace ist eine Tochtergesellschaft von ArianeGroup, die 74 Prozent der Anteile hält. Die übrigen Anteile sind im Besitz von 15 weiteren Vertretern der europäischen Trägerraketenindustrie. ESA und die französische Raumfahrtagentur „Centre national d’études spatiales“ (CNES) sind im Verwaltungsrat vertreten, aber nicht stimmberechtigt.

-as-

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Pioniere
der Wasserstoff-
verbrennungstechnologie

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Airbus und CFM International, ein 50/50-Joint Venture zwischen GE und Safran Aircraft Engines, haben eine Partnerschaftsvereinbarung über die Zusammenarbeit in einem Wasserstoff Demonstratorprogramm unterzeichnet, das bis Mitte des Jahrzehnts startklar sein soll. Ziel des Programms ist es, als Vorbereitung auf die 2035 vorgesehene Inbetriebnahme eines emissionsfreien Flugzeugs einen mit Wasserstoff angetriebenen Direktverbrennungsmotor in Boden- und Flugtests zu erproben. Als Versuchsträger für die Demonstration wird eine A380 mit Flüssig-Wasserstofftanks eingesetzt, welche bei Airbus in Frankreich und Deutschland vorbereitet werden. Darüber hinaus definiert Airbus die Anforderungen an das Wasserstoffantriebssystem, betreut die Flugtests und stellt die A380-Plattform für den Test des Wasserstoffverbrennungsmotors in der Reiseflugphase bereit.

CFM International (CFM) wird die Brennkammer, das Treibstoffsystem und das Steuerungssystem eines PassportTM-Turbofan-Triebwerks von GE so modifizieren, dass es mit Wasserstoff betrieben werden kann. Das in den USA montierte Triebwerk wurde aufgrund seiner Größe, der modernen Turbomaschine und der Treibstoffdurchflusskapazität für dieses Programm ausgewählt. Es wird am Rumpfheck des Versuchsträgers montiert, um Triebwerksemissionen, einschließlich Kondensstreifen, getrennt von den Emissionen der Triebwerke die das Flugzeug antreiben, überwachen zu können. CFM wird im Vorfeld der A380-Flugtests ein umfangreiches Bodentestprogramm durchführen.

„Seit der Vorstellung des ZEROe-Konzepts im September 2020 ist das der wichtigste Schritt, den Airbus unternimmt, um eine neue Ära des Fliegens mit Wasserstoffantrieb einzuleiten“, so Sabine Klauke, Chief Technical Officer bei Airbus. Mit der Nutzung des Know-hows amerikanischer und europäischer Triebwerkshersteller zur Erzielung von Fortschritten bei der Entwicklung der Wasserstoffverbrennungstechnologie signalisiert diese internationale Partnerschaft eindeutig, dass es das erklärte Ziel der Branche ist, emissionsfreie Flüge zu ermöglichen.

„Die Wasserstoffverbrennung ist eine der grundlegenden Technologien, die wir im Rahmen des CFM RISE-Programms entwickeln und ausbauen. Durch die Bündelung der gesammelten Fähigkeiten und Erfahrungen von CFM, unseren Muttergesellschaften und Airbus haben wir wirklich ein Dream Team am Start, mit dem wir ein Wasserstoff-Antriebssystem erfolgreich unter Beweis stellen können“, betonte Gaël Méheust, President & CEO von CFM.

CFM ist wie Airbus bestrebt, das Versprechen einzuhalten, zu dem sich die Unternehmen mit der Unterzeichnung des Ziels der „Air Transport Action Group“ (Aktionsbündnis Luftverkehr) im Oktober 2021 verpflichtet haben – das Erreichen der Klimaneutralität der Luftfahrtbranche bis 2050 durch die Entwicklung und Erprobung der Technologie, die erforderlich ist, um emissionsfreie Flugzeuge innerhalb des ehrgeizigen Zeitrahmens Realität werden zu lassen. Airbus hat langjährige Geschäftsbeziehungen mit CFM und deren Muttergesellschaften GE-Aviation und Safran Aircraft Engines.

-airbus- Bild: airbus s.a.s

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Eröffnung
des Modulbaus
der Technischen Hochschule Ingolstadt

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Region Ingolstadt – Die Technische Hochschule (TH) Ingolstadt eröffnet am Hauptcampus einen neuen Gebäudekomplex mit Laboren, Hörsälen und Büros. Der Bau wurde mit Mitteln aus der milliardenschweren „Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern“ (HTA) finanziert und verbessert die Rahmenbedingungen für Forschung, Lehre und Wissenstransfer an der TH Ingolstadt weiter. Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonten bei der feierlichen Einweihung des Modulbaus vor Ort das Engagement der Bayerischen Staatsregierung für exzellente Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre.

„Mit dem KI-Knoten gehört Ingolstadt zur wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Halsschlagader Bayerns und ist erste Adresse für Mobilität. Wissenschaft gibt Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit. Wir schaffen Jobs der Zukunft für die nächste Generation“, so Söder. Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Die Zukunft unseres Landes hängt von unserer Innovationskraft ab. Schlüsseltechnologien wie KI, Quantencomputing, und SuperTech haben das Potenzial, die Welt von Morgen zu verändern. Sie werden unser Leben prägen – im positiven Sinn. In Bayern gestalten wir diese Entwicklung aktiv mit, und zwar mit herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und mit exzellenten Rahmenbedingungen. Wie in Ingolstadt investieren wir mit unserer „Hightech Agenda Bayern“ und ihrem Beschleunigungsprogramm „Hightech Agenda Plus“ bayernweit in Personal und Infrastruktur. Der Innovationsturbo ist gezündet. Wir holen die klügsten Köpfe in den Freistaat und schaffen den notwenigen Rahmen für ihre Arbeit. Dass der Modulbau an der TH Ingolstadt so schnell umgesetzt werden konnte, zeigt, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um diese Rahmenbedingungen noch weiter zu verbessern.“

„Wir danken der Bayerischen Staatsregierung für die Initiative der Errichtung von Modulbauten an bayerischen Hochschulen. Wir freuen uns, in Ingolstadt das erste dieser Gebäude einweihen zu können. Eine Bauzeit von unter neun Monaten zwischen Bodenaushub und Bezug und ein Qualitätsstandard, der dem von Regelbauten entspricht, sind herausragend. Das hilft uns, die durch das schnelle Wachstum bedingte Raumnot zu bewältigen“, so der Präsident der TH Ingolstadt, Prof. Dr. Walter Schober.

Im dem neuen Hochschulgebäude der TH Ingolstadt befinden sich Labore für die Studiengänge „Technisches Design“ und „Bio Electrical Engineering“, Hörsäle, Seminarräume und Büros sowie das sogenannte „Center of Entrepreneurship“, das alle Gründungsaktivitäten an der TH Ingolstadt koordiniert.

Ministerpräsident Söder und Wissenschaftsminister Sibler informierten sich beim Besuch auch über die beeindruckenden Fortschritte beim Aufbau des KI-Mobilitätsknotens „AImotion Bavaria“. Bereits 14 der 20 Professuren für Künstliche Intelligenz aus der „Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern“ sind besetzt, zusätzlich sind vier Professuren in Ausschreibung. „AImotion“ fokussiert das Thema KI auf drei Handlungsfelder: „Autonomes Fahren“, „Unbemanntes Fliegen“ und „Automobile Produktion“.

550 Millionen Euro aus HTA und HTA Plus für Bau und Sanierung
Der neue Modulbau wurde mit insgesamt über sechs Millionen Euro aus der „Hightech Agenda Bayern“ finanziert und in einer Rekordzeit von weniger als neun Monaten errichtet. Konzept, Errichtung und Qualität des Ingolstädter Modulbaus haben Modellcharakter für die schnelle und effiziente Schaffung von Räumlichkeiten an den Hochschulen in ganz Bayern, welche die Staatsregierung forciert. Allein von 2020 bis 2023 bringt die Staatsregierung 400 Millionen Euro aus dem Sanierungs- und Beschleunigungsprogramm der „Hightech Agenda Bayern“ für Gebäude auf. Hinzu kommen bis 2023 150 Millionen Euro für das Modulbauprogramm der „Hightech Agenda Plus“, über das zusätzlicher Raumbedarf gedeckt werden kann. Die Staatsregierung sorgt damit zusätzlich für gute Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre an den bayrischen Hochschulen.

-bsr- Bild: bsr

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Energiesystem
für zukünftige
Lunar Gateway-Station

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Airbus Crisa, eine Airbus Tochtergesellschaft, hat mit Northrop Grumma einen Vertrag über die Entwicklung des Energiemanagement- und – verteilungssystems für den „Habitation and Logistics Outpost“ (HALO) unterzeichnet. Airbus Crisa ist ein 1985 gegründetes spanisches Unternehmen, das elektronische Geräte und Software für Raumfahrtanwendungen und Engineering-Projekte für Bodenstationen entwickelt und herstellt. Es ist vollständig in Airbus Defence and Space integriert.

Die neue Lunar Gateway-Station, deren Start für 2024 geplant ist, wird zunächst aus zwei Modulen bestehen und in den darauffolgenden Jahren auf fünf Module erweitert werden. Die Station soll sowohl als Weltraumlabor als auch als logistische Zwischenstation für zukünftige Reisen zur Mondoberfläche und zum Mars dienen. Die beiden ersten Module tragen die Namen PPE und HALO. Das PPE (Power and Propulsion Element) verfügt über die Solarzellen, welche die Station mit Energie versorgen, sowie über Triebwerke, die eine stabile Umlaufbahn um den Mond ermöglichen.

HALO ist das Wohn- und Logistik-Modul, in dem die Astronauten während der geschätzten 40 Tage der ersten Missionen leben werden. „Dieser Auftrag im Wert von mehr als 50 Millionen US-Dollar ist unser erster Beitrag zum Gateway, welches den Mond umrunden wird und Teil des NASA Artemis-Programms zur Rückkehr zum Mond ist. Dies ist ein spannender Schritt, da Airbus Crisa das PMAD als modulares Standard-Energiemanagementsystem für alle künftigen Raumstationen und bemannten Fahrzeuge entwickelt. Wir haben eine bahnbrechende Lösung mit einem architektonischen Konzept entwickelt, das es in diesem Sektor noch nie gab. Damit legen wir den Grundstein für einen neuen internationalen Standard“, betonte Fernando Gómez-Carpintero, CEO von Airbus Crisa.

Das PMAD-System verfügt über vier Stromversorgungseinheiten und wird den Strom aus den Solarzellen des PPE verwalten. Er wird den Strom je nach Bedarf an die Bordgeräte und den Rest der Station verteilen und dabei stets die Sicherheit der Besatzung an Bord gewährleisten. Es wird das Lebenserhaltungssystem, die Innenbeleuchtung, die Kommunikationssysteme und die wissenschaftlichen Experimente mit Strom versorgen und sorgt dafür, dass die Batterie von HALO immer optimal geladen und einsatzbereit ist, wenn die Solar-Paneele nicht genügend Sonnenlicht erhalten. Das System muss auch die Transferfahrzeuge mit Strom versorgen, wenn diese andocken.

-ab- Bild: airbus

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James
Webb
Space
Telescope
auf einer 1,5 Millionen Kilometer langen Reise

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Am Samstag, 25. Dezember 2021 – um 9:20 Uhr Ortszeit – startete Ariane 5 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana, um das unter Leitung der NASA und Partnerschaft mit der ESA sowie der kanadischen Raumfahrtagentur CSA entwickelte „James Webb Space Telescope“ in seinen Transferorbit zu bringen. 27 Minuten nach dem Start koppelte sich das Teleskop erfolgreich von der Trägerrakete ab. Die Reise des Teleskops in die Nähe des Lagrange-Punkts 2 (L2) wird 29 Tage dauern: Am dritten Tag beginnt die Entfaltung des Hitzeschilds; am 11. Tag wird der Sekundärspiegel in Position gebracht; am 13. oder 14. Tag wird der aus 18 sechseckigen Segmenten bestehende Hauptspiegel, der einen Durchmesser von 6,5 Metern hat, montiert; etwa 29 Tage nach dem Launch soll das Teleskop an seinem endgültigen Bestimmungsort in einer Entfernung von 1,5 Millionen Kilometern von der Erde angekommen sein..

An der Entwicklung des Teleskops waren die drei Raumfahrtagenturen NASA, ESA und CSA beteiligt. Europa kam bei dieser Mission eine wichtige Rolle zu: Die ESA war für den mit der Ariane 5 durchgeführten Start zuständig und lieferte das von Airbus gebaute Spektrometer NIRspec, während die Astrophysik-Abteilung des Kommissariats für Atomenergie in Saclay und das Pariser Observatorium die Kamera MIRI entwickelten.

Das „James Webb Space Telescope“ ist das größte Weltraumteleskop, das jemals in den Weltraum geschickt wurde. „Die Mission „VA256“ kann als wichtigster Start des Jahrzehnts gelten. Es ist eine Ehre für Arianespace, diesen Start durchzuführen, der die Menschheit bei ihrem Wissen über das Universum einen gewaltigen Schritt voranbringen wird. Die Vorbereitung dieser Mission gemeinsam mit der NASA hat 20 Jahre in Anspruch genommen und es ist der dritte Start, den wir für die US-amerikanische Weltraumbehörde durchführen – ein Beweis dafür, wie gewinnbringend groß angelegte internationale Raumfahrtkooperationen sind. Ich möchte mich bei der ESA, der NASA und der CSA dafür bedanken, dass sie uns dieses überaus wertvolle Juwel anvertraut haben. Ein Launch morgens am Ersten Weihnachtstag, 42 Jahre nach dem Start der ersten Ariane hier in Kourou, ist ein großartiges Geschenk zum Jahresende an die Raumfahrt-Community, die heute anlässlich dieses Starts zusammengekommen ist. Ich möchte mich auch bei den Teams von Arianespace, ArianeGroup, Cnes und ESA bedanken, die ohne Unterlass und mit derselben Leidenschaft an diesem Erfolg gearbeitet haben“, erklärte Stéphane Israël, CEO von Arianespace..

Als Nachfolger des „Hubble Space Telescopes“ wird das „Webb Space Telescope“ hundertmal leistungsstärker sein und über eine verbesserte Technologie verfügen, die es ermöglicht, 70 Prozent mehr Licht zu erfassen. Diese Innovationen werden der Wissenschaft völlig neue Beobachtungen der ersten Sterne und Galaxien ermöglichen, die nach dem Urknall entstanden sind. „Neben Rosetta und dem europäischen Raumtransporter ATV gehört dieser erneute Erfolg sicherlich zu den legendärsten Starts der Ariane 5 zur Erkundung des Weltraums. Ariane 5 ist die zuverlässigste Trägerrakete der Welt, und dennoch haben wir, zusammen mit allen, die zum Erfolg dieser Mission beigetragen haben, den Atem angehalten, als unser Launcher mit diesem Juwel der Wissenschaft abhob. Seine kostbaren Instrumente wurden von einer eigens angepassten Nutzlastverkleidung geschützt. Alle vorangegangenen Flüge waren auch eine Vorbereitung auf diesen hier, denn wir wussten, dass die Augen der ganzen Welt auf uns gerichtet sein würden. Es stehen nun noch fünf Starts mit der Ariane 5 aus, bevor sie endgültig in die Geschichte der Raumfahrt eingehen wird. Alle unsere Teams sind jetzt fest entschlossen, Ariane 6, die von Kourou erstmals in 2022 starten wird, zum nächsten großen Erfolg der europäischen Raumfahrt zu machen“, erklärte André Hubert Roussel, CEO von ArianeGroup.

Die Ingenieure von ArianeGroup und Arianespace haben mit ihren europäischen Industriepartnern für diese Mission spezifische Lösungen entwickelt, um die volle Kompatibilität der Trägerrakete Ariane 5 mit ihrem Passagier zu gewährleisten: So wurde eigens ein Adapter konzipiert und gebaut, um das Teleskop unterzubringen, das unter der Nutzlastverkleidung eine Höhe von 10,5 Metern und eine Breite von fast 4,5 Metern aufweist – nach Inbetriebnahme 21 Meter hoch und 14 Meter breit. Die Nutzlastverkleidung wurde einer Spezialreinigung unterzogen, um sicherzustellen, dass kein Staub mit dem Teleskop und seinen wertvollen Spiegeln in Berührung kommt. In der Nähe der Entleerungsventile wurden Kolben angebracht, um die Öffnung der Ventile zu erwirken und so den Unterschied zwischen dem Druck im Innenraum unter der Nutzlastverkleidung und dem Vakuum im Weltraum auf ein Minimum zu reduzieren.

Um die Instrumente an Bord des Teleskops vor unerwünschten thermischen Effekten zu schützen, wurde die Flugsoftware so eingestellt, dass Ariane 5 ein spezielles Rollmanöver durchführte, mit dem die Sonneneinstrahlung nach dem Abwurf der Haube kontrolliert werden konnte. Um nach der Trennung des Teleskops von der Oberstufe der Trägerrakete jegliches Risiko einer Kollision zwischen beiden auszuschließen, wurden die verbleibenden Treibstoffe und Gase der Oberstufe für ein spezielles Manöver genutzt, das die Stufe nach dem Ende der Antriebsphase vom Teleskop entfernt. Die in hundert Ariane 5-Flügen erworbene Erfahrung gewährleistete die außerordentliche Präzision, mit der das Teleskop in die Umlaufbahn zum „Lagrange-Punkt 2“ eintreten konnte.

ArianeGroup ist Hauptauftragnehmer für die Entwicklung und Fertigung der Ariane-5- und Ariane-6-Trägerraketen. Das Unternehmen koordiniert ein industrielles Netzwerk von über 600 Unternehmen, darunter 350 kleine und mittlere Unternehmen. ArianeGroup koordiniert die gesamte industrielle Lieferkette für die Ariane 5 – von Studien über die Leistungsoptimierung und die Produktion bis hin zur Lieferung missionsspezifischer Daten und Software. Diese Kette schließt Ausrüstung und Strukturen, Triebwerksfertigung, die Integration der einzelnen Stufen sowie die Integration der Trägerrakete in Französisch-Guayana ein. ArianeGroup liefert eine betriebsfertige Trägerrakete auf der Startrampe an ihr Tochterunternehmen Arianespace, das im Auftrag seiner Kunden ab dem Start für den Flug verantwortlich ist. Ariane 5 ist ein Programm der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA, das in einer Kooperation zwischen öffentlichen Institutionen und der Industrie durchgeführt wird. Die von Arianespace vermarkteten und durchgeführten Ariane 5-Starts erfolgen vom Raumfahrzentrum Kourou in Französisch-Guayana mit Unterstützung durch Teams der französischen Raumfahrtbehörde CNES.

-ag- Bilder: ag

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100 Prozent
nachhaltiger
Kraftstoff
zeigt Perspektive für
Passagierflugzeuge

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Die weltweit erste Studie über die Auswirkungen von 100 Prozent nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) auf den Betrieb eines Verkehrsflugzeugs mit zwei Triebwerken zeigt vielversprechende erste Ergebnisse. Die Studie „Emission and Climate Impact of Alternative Fuels“ (ECLIF3) an der Airbus, Rolls-Royce, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der SAF-Hersteller Neste beteiligt sind, untersucht anhand eines Airbus A350, wie sich der reine synthetische Kraftstoff auf Betrieb und Emissionen der beiden Trent XWB-Triebwerke von Rolls-Royce auswirkt. Dafür folgte das DLR-Messflugzeug Falcon 20E dem A350 in dessen Abgasstrahl. Die Emissionsmessungen im Flug sowie die Bodentests im Rahmen der Kampagne haben Anfang dieses Jahrs begonnen und wurden jetzt wieder aufgenommen.

Im April 2021 absolvierte die A350 drei Flüge über dem Mittelmeer, gefolgt vom DLR-Forschungsflugzeug Falcon 20E, das mit mehreren Sonden ausgestattet ist, welche die Emissionen auf Reiseflughöhe bis auf 100 Meter an den A350 heran messen. Bei den Tests verglichen die Forschenden die Emissionen von 100 Prozent SAF, das vom Projektpartner Neste aus hydroprozessierten Estern und Fettsäuren (HEFA) geliefert wird, mit denen von fossilem Kerosin und einer HEFA-Jet A-1-Kraftstoffmischung. Es wurden auch bodengestützte Emissionstests durchgeführt, um die Vorteile von SAF für die lokale Luftqualität zu quantifizieren.

Das Forschungsteam stellte fest, dass SAF unter allen getesteten Betriebsbedingungen der Triebwerke weniger Rußpartikel freisetzt als herkömmliches Kerosin. Dies zeigt das Potenzial für eine Verbesserung der Luftqualität in der Umgebung von Flughäfen sowie für eine geringere Klimawirkung durch Kondensstreifen. Darüber hinaus kann SAF dank seiner etwas höheren Energiedichte eine leichte Verringerung des Kraftstoffverbrauchs im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin bewirken. Eine detaillierte Analyse durch das Forschungsteam erfolgt derzeit.

Das interdisziplinäre Team, dem auch Forscher des „National Research Council of Canada“ und der „University of Manchester“ angehören, plant die Ergebnisse bis 2023 in wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen. Die Ergebnisse der Studie werden die laufenden Bemühungen von Airbus und Rolls-Royce unterstützen, den Luftfahrtsektor für den groß angelegten Einsatz von SAF als Teil der umfassenderen Initiative zur Dekarbonisierung der Industrie vorzubereiten. Derzeit dürfen Flugzeuge nur mit einer bis zu 50-prozentigen Mischung aus SAF und herkömmlichem Kerosin
betrieben werden. Beide Luftfahrtunternehmen unterstützen die Zertifizierung von 100 Prozent SAF für den Flugbetrieb.

„Vorläufige Ergebnisse von Boden- und Flugtests, die in den letzten Monaten durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Partikelemissionen deutlich geringer sind, wenn 100 Prozent SAF den Standardtreibstoff ersetzt. Die Messung der Emissionen eines Flugzeugs während des Flugs ist wichtig, um die Triebwerksemissionen zu charakterisieren“, betonte Steven Le Moing, New Energy Programme Manager bei Airbus.

„Nachhaltige synthetische Kraftstoffe haben einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck als herkömmliches Kerosin und mittlerweile sehen wir, dass sie auch vorteilhaft sind, um die Nicht-CO2-Effekte zu reduzieren. Tests wie diese tragen dazu bei, reine nachhaltige Kraftstoffe, ihren Einsatz im Flug und ihr Potential für den Klimaschutz besser zu verstehen. Wir freuen uns auf die Ergebnisse der aktuellen Flugkampagne, die mit einem ersten Verfolgungsflug über dem Mittelmeer begonnen hat“, erklärte der DLR-Bereichsvorstand Luftfahrt Dr. Markus Fischer.

Simon Burr, Rolls-Royce Director of Product Development and Technology, Civil Aerospace: „Diese Forschung ergänzt die Tests, die wir bereits mit unseren Triebwerken am Boden und in der Luft durchgeführt haben, wobei sich keine technischen Hindernisse für den Betrieb unserer Triebwerke mit 100 Prozent SAF ergaben. Wenn wir den Langstreckenflugverkehr wirklich dekarbonisieren wollen, ist 100 Prozent SAF ein entscheidendes Element und wir setzen uns dafür ein, dass es für den Betrieb zertifiziert wird“.

Im Jahr 2015 führte das DLR bereits die ECLIF1-Kampagne durch, bei der alternative Kraftstoffe mit den beiden Forschungsflugzeugen Falcon 20E und A320 ATRA untersucht wurden. Diese Flugversuche wurden 2018 mit der ECLIF2-Kampagne fortgesetzt, bei der der A320 ATRA mit einem Gemisch aus Kerosin und bis zu 50 Prozent HEFA flog. Diese Forschung zeigte das vorteilhafte Emissionsverhalten von Kraftstoffmischungen mit bis zu 50 Prozent SAF und ebnete den Weg für die Testflüge mit 100 Prozent SAF für ECLIF3.

-am- Bild: s.ramadier

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Traglufthülle
am Radom
erfolgreich montiert

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Region Weilheim-Schongau – Am Industriedenkmal Radom in Raisting wurde die neue Traglufthülle erfolgreich montiert. Bei moderat-herbstlichen Klimabedingungen konnte die rund 5.300 Quadratmeter große Hülle innerhalb von 13 Stunden mit zwei Kränen und zahlreichen Industriekletterern, Monteuren sowie mit der Unterstützung örtlicher Handwerksbetriebe und der Feuerwehr Raisting eingebaut werden. Die alte Schutzhülle der imposanten Satellitenantenne im bayerischen Oberland war 2020 bei einem Sturm zerstört worden.

Der Einhub dauerte keine zwei Stunden, noch vor 9:00 Uhr schwebte die neue Hülle über der Antenne. Für das Ablassen und Befestigen der Hülle am Klemmring wurden weitere sechs Stunden benötigt. Nach der Überprüfung der Befestigungen, war das Aufblasen der Hülle dann innerhalb einer halben Stunde erledigt und ab 16:45 Uhr hatte Raisting sein Radom wieder auf der Flur in einem strahlenden Weiss stehen. Die Montage konnten am Sonntagabend abgeschlossen werden, als die letzten Kletterer und der Hebering des Krans, gegen 19:15 Uhr den obersten Punkt des Radoms mit Hilfe der zwei Kräne verlassen hatten.

„Wir freuen uns, dass alles so gut geklappt hat“, betonte René Jakob, Geschäftsführer der Radom Raisting GmbH. Man habe sich extrem gut vorbereitet und den Einhub üben können. „Die Kranführer und Industriekletterer haben einen tollen Job gemacht. Die Entscheidung, den Einhub am Samstag wegen des zunehmenden Windes abzubrechen und am Sonntag in aller Frühe gegen 06:00 Uhr, beim Vorbereitungsstand des Vortages erneut zu starten, hat sich als absolut richtig erwiesen“, so Jakob.

Die spektakuläre Montage wurde von zahlreichen Schaulustigen und der Presse aufmerksam verfolgt, und zwar mit dem nötigen Sicherabstand durch Absperrungen. Im Einsatz waren ein 200-Tonnen-Kran und ein 700-Tonnen-Kran. Der Größere hob die 10,5 Tonnen schwere Hülle über die 32 Meter hohe Antenne. Hier war von allen Beteiligten hohe Sorgfalt und Präzisionsarbeit gefragt, um weder die Antenne noch die Hightech-Schutzhülle zu beschädigen. Mit Hilfe des kleineren Krans breitete man die Hülle und die Hilfs-Konstrukte aus. In den folgenden Tagen wurde der „Schwimmring“ an der Hülle und die Schutzelemente an der Antenne angebracht. Der riesige aufblasbare Ring hatte den Zweck, Antenne und Hülle vor Beschädigungen beim Überstülpen zu schützen. „Wind und Wetter erschwerten diese Arbeiten ein wenig. Aber am Ende gelang uns auch eine Hängeprobe, um die Lastaufnahme zu justieren und die Symmetrie für den Einhub herzustellen“, resümierte der Radom-Geschäftsführer Jakob.

Die ursprüngliche Traglufthülle der Parabolantenne war 2020 bei einem Sturm zerstört worden. Auch wenn die Metallkonstruktion in der „hüllenlosen Zeit“ den Witterungseinflüssen recht gut widerstand, ist der Schutz durch die Hülle unverzichtbar. Das Radom wurde 1963 bis 1964 als fünfte Satellitenstation weltweit erbaut. Über die Anlage konnten die Bundesbürger 1969 die Mondlandung der Apollo 8-Raumfähre live verfolgen, auch die Olympischen Spiele 1972 in München übertrug man darüber in die ganze Welt. 1999 erhielt das Radom den Status „Industriedenkmal von nationalem Rang“. 2007 erwarb es der Landkreis Weilheim-Schongau. Die gemeinnützige Landkreis-Tochter „Radom Raisting“ GmbH ist der Betreiber. Geplant ist für eine künftige Nutzung, das Denkmal und die Ausstellung durch die Installation von Großprojektionen, für die Gäste attraktiver zu gestalten und dadurch auch ein breiteres Publikum anzusprechen.

„Das Radom in Raisting ist ein einzigartiges Industriedenkmal, dass es zu erhalten gilt. Daher engagieren wir uns dafür nach Kräften, denn das Radom ist eine prägende Landmarke in der Region und steht wie nichts Anderes als Symbol für die Verbindung zwischen Tradition und Moderne. Unser Ziel ist es jedoch, dass das Radom nicht nur ein lebloses Denkmal in der Landschaft ist, sondern durch eine gesellschaftsorientierte Nutzung – etwa als Eventlocation und Ausstellungsort – auch ein Teil des Lebens unserer Bürger wird. Die neue Hülle ist für diese künftige Rolle ein wichtiger Schritt“, betonte Andrea Jochner-Weiß, Landrätin des Landkreises Weilheim-Schongau.

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-am- Bilder: rrg

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