Alpenrand-Magazin Archiv 2025/08

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Wöchentliche Nachrichten und Reportagen aus den Alpenländern und darüber hinaus

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KW 32 – 2025
04. – 10.08. 2025

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Praktikum
bei der 
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Das »Blue Book Traineeship« der Europäischen Kommission bietet zweimal jährlich die Möglichkeit, ein bezahltes Praktikum in den Institutionen der EU zu absolvieren. Bewerben können sich Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus ganz Europa, und zwar unabhängig vom Studienfach. Während des fünfmonatigen Praktikums erhalten die Teilnehmenden nicht nur Einblicke in die Arbeitsweise der EU, sondern sie können auch wertvolle internationale Erfahrung in Bereichen wie Politik, Recht, Verwaltung, Umwelt, Kommunikation, Wirtschaft oder Technik sammeln. Praktikumsplätze gibt es unter anderem in Brüssel, Luxemburg oder in den EU-Delegationen weltweit. Das Programm wird bezahlt und richtet sich an engagierte junge Menschen, die Europa aktiv mitgestalten möchten. Die nächste Bewerbungsfrist gilt für das Praktikum, das im März 2026 beginnt.

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Haushaltslage 
einer oberbayerischen 
Gemeinde

Interview mit Jens Zangenfeind, Bürgermeister der Gemeinde Hausham

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Region Bayern – Unlängst wurde in der Öffentlichkeit der »Verwaltungshaushalt der oberbayerischen Gemeinde Hausham« (Landkreis Miesbach) kritisiert. Jens Zangenfeind (FWG), Bürgermeister der Gemeinde Hausham stand kürzlich zu einem Interview bereit.

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Jens Zangenfeind (FWG), Bürgermeister der oberbayerischen Gemeinde Hausham
und FWG-Landratskandidat für den Landkreis Miesbach

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Über
200 Aktionen
für mehr Kinderschutz

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Region Baden-Württemberg – Mit einer hohen Beteiligung sind die landesweiten »Aktionstage Kinder- und Jugendschutz 2025« erfolgreich zu Ende gegangen. Mehr als 200 Aktionen von Kommunen und der Zivilgesellschaft hatten in den vergangenen Monaten ein starkes Zeichen für den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen gesetzt. »Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss dort beginnen, wo Kinder und Jugendliche leben, spielen und lernen – in Familien, Vereinen, Kitas, Schulen und im digitalen Raum«, erklärte Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha zum Abschluss der Aktionstage.

Kinderschutz stärken: kreativ, vielfältig und wirksam
Die Aktionsformate reichten von Selbstbehauptungskursen für Kinder und Jugendliche, Elternabende zur Mediennutzung, Kinderschutztagen auf dem Marktplatz, Theaterprojekten zum Umgang mit Grenzverletzungen, Kinderrechte-Rallyes für Familien bis hin zu einem Tanzprojekt für Mädchen mit Behinderungen – immer standen die Stärkung und Selbstwirksamkeit von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien im Mittelpunkt.  Lucha lobte unter anderem das breite Engagement der Beteiligten: »Die Aktionstage machen sichtbar, was an vielen Orten tagtäglich geleistet wird. Sie zeigen aber auch, dass wir weiter investieren müssen, und zwar in Prävention, Schutzstrukturen und die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen«.

Sozialministerium fördert die Aktionen mit 300.000 Euro
Baden-Württembergs Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration hat die landesweiten Aktionstage initiiert und die Umsetzung durch Informationen, Materialien sowie einer übergreifenden Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Ferner förderte das Sozialministerium die Aktionen vor Ort mit insgesamt etwa 300.000 Euro über das Programm »Aktionstaler Kinder- und Jugendschutz«. So konnten niedrigschwellig ganz unterschiedliche Projekte ermöglicht werden. Sozialminister Lucha betonte die nachhaltige Wirkung der Aktionstage: »Wir müssen das Schweigen brechen und eine Kultur des Hinsehens und Handelns schaffen. Die Aktionstage setzen Impulse, die weit über den Tag hinauswirken – sie schaffen Aufmerksamkeit, stärken lokale Strukturen und fördern langfristiges Engagement«.

Strategie Masterplan Kinderschutz: Mittel wurden erhöht
Die »Aktionstage Kinder- und Jugendschutz« sind Teil der »Strategie Masterplan Kinderschutz«, die auf eine systematische, verbindliche und nachhaltige Stärkung des Kinder- und Jugendschutzes in Baden Württemberg abziele. Die Strategie wurde unter der Federführung des Sozialministeriums Baden-Württemberg erarbeitet, im Juli 2025 veröffentlicht und werde in den kommenden Jahren umgesetzt. Um den Kinderschutz wirksam weiterzuentwickeln, habe das Land Baden-Württemberg die Mittel im Haushalt deutlich erhöht: Statt der bis 2023 im Haushalt veranschlagten 700.000 Euro jährlich sollen mit dem
»Masterplan Kinderschutz« nun dauerhaft rund fünf Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stehen.

-lbw-

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Graphen
revolutioniert 
Energietechnik

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Region Schweiz – Superkondensatoren sind schnelle, leistungsfähige Energiespeicher. Sie ergänzen die relativ langsam ladenden und entladenden Batterien in zahlreichen Einsatzgebieten, von Elektroautos über Industriemaschinen bis hin zu Windrädern. Ein Team der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) will bessere Superkondensatoren auf der Basis von Graphen entwickeln – und sie gleich für die kommerzielle Herstellung im Grossmassstab fit machen.

»Superkondensatoren« oder »Supercaps« (vom englischen »Supercapacitors«) sind flinke kleine Geschwister von Batterien. Beide Technologien speichern elektrische Energie. Batterien haben eine grosse Energie-, aber eine geringe Leistungsdichte. Sie können zwar viel Energie speichern, aber das Laden und Entladen ist eher langsam. »Supercaps« sind ziemlich genau das Gegenteil: Sie nehmen Energie blitzschnell auf und geben sie wieder ab, speichern können sie aber nur wenig davon. »Batterien sind wie ein grosses Gefäss mit einem schmalen Hals, das sich nur langsam füllen lässt. Superkondensatoren sind eher kleine Tassen mit einer weiten Öffnung – sie füllen sich schnell, haben aber wenig Volumen«, erläuterte Empa-Forscher Sina Azad.

Die beiden Technologien seien häufig als Team im Einsatz: Bei einem Elektroauto fangen »Superkondensatoren« die Bremsenergie schnell auf und geben sie später an die langsameren Batterien zur Speicherung weiter. Auch in Solarfarmen und Windkraftanlagen sowie in Industriemaschinen, die zuweilen schnell viel Strom brauchen, finden sich »Superkondensatoren«. Azad, Postdoktorand im Empa-Labor »Functional Polymers«, und sein Team haben sich zum Ziel gesetzt, diese allgegenwärtigen »Schnellspeicher« zu verbessern, indem sie neuartige Elektroden aus Graphen entwickeln. Dank dieser zweidimensionalen Form des Kohlenstoffs sollen die »Superkondensatoren« wesentlich höhere Energiedichten erreichen.

»Rekordverdächtige Energiedichten für Superkondensatoren wurden in der wissenschaftlichen Literatur schon mehrfach beschrieben«, räumt Azad ein. Bei seinem Forschungsvorhaben liege das Augenmerk deshalb auch nicht auf Rekorden, sondern auf der Skalierbarkeit. Die Forschenden setzen von Beginn an auf Materialien und Prozesse, die sich nicht nur im Labor, sondern auch im industriellen Massstab umsetzen lassen können. Ihr Projekt werde deshalb im Rahmen von »Bridge« unterstützt, ein gemeinsames Förderprogramm des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der »Innosuisse«.

Die Oberfläche zählt
Ähnlich wie eine Batterie besteht ein »Superkondensator« aus zwei Elektroden, die von einem flüssigen Elektrolyten umgeben sind. Beim Laden und Entladen transportiert der Elektrolyt die Ionen – die Ladungsträger – von einer Elektrode zur anderen. Anders als bei der Batterie finden dabei jedoch keine chemischen Reaktionen statt. »Superkondensatoren speichern die Energie elektrostatisch, indem sie so viele geladene Teilchen wie möglich auf der Elektrode ablagern«, so Jakob Heier, Leiter der Forschungsgruppe »Functional Thin Film Solution Processing« im Labor für Funktionspolymere, zu der auch Sina Azad gehört. Das heisse: Je grösser die Oberfläche der Elektrode, desto mehr Ionen können daran »andocken« – und desto höher sei entsprechend die Energiedichte des Superkondensators. »Heute wird meist das hochporöse Material Aktivkohle als Elektrodenmaterial verwendet«, erläuterte Empa-Forscher Vahid Charkesht. Allerdings habe Aktivkohle im Gegensatz zu Graphen nur eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit, was die Speicherkapazität der Elektrode senke. Ein weiterer Nachteil entstehe bei der Verarbeitung des Materials. Die Elektroden werden in der Industrie in einem sogenannten Rolle-zu-Rolle-Verfahren auf flexible Folien aufgedruckt, geschnitten und zu fertigen »Superkondensatoren« zusammengerollt. Um die pulverförmige Aktivkohle auf ein Trägermaterial drucken zu können, werde sie mit Bindemitteln und weiteren Zusatzstoffen versehen, die ihre Porosität beeinträchtigen.

Von der Tinte zum fertigen Produkt
»Graphen« zu drucken sei allerdings auch nicht selbstverständlich. Reines »Graphen« für industrielle Anwendungen werde meist aus Graphit gewonnen. Herkömmliche Methoden lieferten meist nur eine sehr geringe Ausbeute an reinem »Graphen«, das auch noch aufwändig von Abfallprodukten getrennt werden müsse. Hier hätten die Empa-Forschenden aufgrund eines vorangehenden Forschungsprojekts jedoch ein Ass im Ärmel: Sie haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich hochwertiges »Graphen« kostengünstig und effizient aus Graphit »abschälen« und zu einer gelförmigen druckbaren Tinte verarbeiten lasse. Diese »Graphen-Tinte« biete einen entscheidenden Vorteil bei der Herstellung der »Supercap-Elektroden«: Durch eine geschickte Mischung zweier unterschiedlicher Graphen-Arten können die Forschenden die Grösse der Poren zwischen den Graphen-Schichten gezielt beeinflussen. »Wenn wir die Porengrösse der Elektrode auf die Grösse der Ionen im Elektrolyten abstimmen, steigt die Energiedichte des Superkondensators sprunghaft an«, erklärte Azad. Bei Aktivkohle sei keine derartige Kontrolle möglich.

Mit der hohen Leitfähigkeit, der präzisen Porengrösse, der grossen Oberfläche und der Skalierbarkeit dürften »die neuartigen Elektroden« ein High-Tech-Produkt werden. »Am Ende des Projekts wollen wir unsere Technologie auf den Markt bringen, entweder mit Industriepartnern oder über ein eigenes Spin-off«, so Jakob Heier. Bis dahin – das Projekt läuft noch bis 2028 – gebe es jedoch noch viel zu tun. Die Forschenden wollen nicht nur die Technologie für die Elektroden entwickeln, sondern diese auch gleich herstellen und in funktionierende Prototypen von »Superkondensatoren« einbauen. Es gelte, die richtigen Prozessschritte zu definieren, einen passenden Elektrolyten zu finden, und die fertigen »Superkondensatoren« dann auch genau zu charakterisieren.

-bkch-

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Neue
US-Importzölle

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Region Liechtenstein – In der Nacht auf den 1. August 2025 wurde bekannt, dass die USA künftig Importzölle von 15 Prozent auf Waren aus Liechtenstein anwenden werde. Die neuen Zölle lägen damit deutlich tiefer als die bisher angedrohten 37 Prozent. »Es ist eine Entwicklung in die richtige Richtung, dass die Zusatzzölle deutlich tiefer ausfallen als im April kommuniziert. Darüber bin ich froh, wobei Herausforderungen bestehen bleiben«, erklärte Liechtensteins Regierungschefin Brigitte Haas.

Aufgrund des gemeinsamen Wirtschaftsraums habe sich Liechtenstein von Anfang an für eine gemeinsame Lösung mit der Schweiz ausgesprochen und an den Verhandlungen für eine trilaterale Vereinbarung zwischen den USA, der Schweiz und Liechtenstein teilgenommen. Eine Einigung zu einer solchen Vereinbarung konnte mit den USA nicht erzielt werden. »Durch die nun kommunizierten unterschiedlichen Zölle für Liechtenstein und die Schweiz haben wir eine neue Ausgangslage. Wir werden die Auswirkungen unter Einbezug der Wirtschaft eingehend analysieren und uns auch weiterhin eng mit der Schweiz abstimmen«, so Regierungschefin-Stellvertreterin Sabine Monauni.

Die Regierung des Fürstentums Liechtensteins habe nach Ankündigung der Zölle im April eine Taskforce für den Umgang mit den US-Zöllen eingesetzt. Diese habe sich umgehend über die veränderte Sachlage beraten. Geleitet wird sie durch das Amt für Auswärtige Angelegenheiten der Liechtensteinischen Landesverwaltung und sie umfasse Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Präsidiales und Finanzen, des Aussen- und des Wirtschaftsministeriums, der Botschaft in Washington, sowie von Amtsstellen und weiteren diplomatischen Vertretungen. Die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer sowie die Wirtschaftskammer Liechtenstein seien ebenfalls in die Arbeiten der Task Force eingebunden.

Wirtschaftliche Konsequenzen noch unklar
»Die US-Zölle führen zu Herausforderungen für exportorientierte Unternehmen«, so Regierungschefin Brigitte Haas. Besonders betroffen seien voraussichtlich Unternehmen mit hoher US-Präsenz oder Unternehmen, die als Zulieferer für in den USA aktive Unternehmen dienen. Die USA seien Liechtensteins wichtigster aussereuropäischer Wirtschaftspartner. Diese Partnerschaft sei über Jahrzehnte gewachsen und habe zu regem Handel und zu starker Präsenz der liechtensteinischen Industrie in den USA geführt. Liechtensteinische Unternehmen beschäftigen rund 7.000 Personen in über 40 US-Bundesstaaten. Für jeden siebten Arbeitsplatz in Liechtenstein bieten liechtensteinische Unternehmen einen Arbeitsplatz in den USA an. Sie seien seit langem Bestandteil wichtiger amerikanischer Lieferketten. Die liechtensteinischen Direktinvestitionen in den USA beliefen sich auf 1.4 Milliarden Franken und damit auf das 3,5-fache der US-Investitionen in Liechtenstein.

-RdFL-

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Reiseziel
Museum

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Region Vorarlberg – Kürzlich hieß es für Familien zum zweiten Mal in diesem Sommer: »Ab in die Museen«. Im Rahmen der Aktion »Reiseziel Museum« öffneten insgesamt 55 Museen in Vorarlberg, Liechtenstein, dem Kanton St. Gallen und heuer erstmals auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden ihre Türen. Durch die familienfreundlichen Eintrittspreise und die kostenlose Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln war das Angebot besonders günstig. »Es warteten wieder spannende Programme auf Familien, die Einblicke in Kultur, Geschichte, Technik oder Natur gaben«, erklärten Landesstatthalter Christof Bitschi und Landesrätin Barbara Schöbi-Fink zum zweiten Aktionstag.

Für die Familien bot das »Reiseziel Museum« ein buntes Programm, bei dem der Spaß nicht zu kurz kam und bei dem es viel auszuprobieren gab. »Es ist schön zu sehen, wie die kulturelle Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg gelingt und dabei Familien und Kinder im Mittelpunkt stehen«, betonte Bitschi. »Ob kreativ gestalten, spielerisch entdecken oder einfach nur staunen – »Reiseziel Museum« zeigt, wie lebendig Museumsbesuche sein können«, so Schöbi-Fink.

In Liechtenstein, in den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden und in Vorarlberg konnten alle Besucherinnen und Besucher den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zur An- und Abreise kostenlos nutzen. Der Preis für das Ticket zum jeweiligen Museum lag bei einem Euro bzw. einem Schweizer Franken pro Person. Nachdem der Termin mit Tausenden großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern erfolgreich zu Ende gegangen war, findet das »Reiseziel« auch am 7. September 2025 nochmals statt.

-vlk-

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Alte Musik
neu gedacht

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Region Tirol – Die Renaissance aufleben lassen, den Meistern des Barock nachspüren und den eigenen Aufführungsstil begründen: Im Studienjahr 2025/26 starte am Tiroler Landeskonservatorium erstmals der Lehrgang »Alte Musik Akademie«. Damit rufe das Land Tirol ein einzigartiges Weiterbildungsangebot ins Leben, das sich an Musikerinnen und Musikern, Musikschullehrkräften sowie Absolventinnen und Absolventen eines Instrumental- oder Gesangsstudiums richte. Interessierte können sich noch bis 1. September 2025 auf der Website des Tiroler Landeskonservatoriums anmelden.

Lernen von den Besten: Erstklassiges Team an Dozierenden
Mit dem neuen Lehrgang festige das Tiroler Landeskonservatorium Innsbrucks Renommee als Zentrum der Alten-Musik-Szene. »Wie klang die Musik vor 400, vor 500 Jahren – und was kann sie uns heute noch sagen? Alte Musik wurde oft nur von theoretischer Seite aus beleuchtet. Genau das wollen wir mit dieser Ausbildung ändern. Gerade die historisch informierte Aufführungspraxis verdient die große Bühne – und wir hauchen ihr mit diesem Lehrgang neuen Atem ein«, so Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.

Internationale Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Alten Musik ergänzen das Team der hochkarätigen Dozierenden am Landeskonservatorium. »Der Lehrgang baut neben Theorie-Einheiten und dem künstlerischen Unterricht auf sogenannten Impulstagen auf. Dafür holen wir die europäische Avantgarde der Alten Musik direkt nach Tirol. Die externen Künstlerinnen und Künstler teilen in den einzelnen Modulen ihren Erfahrungsschatz und bieten einen wertvollen Blick von außen«, erläuterte Maximilian Bauer, Direktor des Tiroler Landeskonservatoriums.

Acht Module, ein Diplom
Der Lehrgang »Alte Musik Akademie« sei modular aufgebaut und umfasse acht inhaltlich abgestimmte Module. Diese erstreckten sich über vier Semester – vom Renaissance-Repertoire über französischen und italienischen Hochbarock bis hin zum »Bach-Atelier«, in dem Werke des Komponisten für historische und moderne Instrumente bearbeitet werden. Jedes der Einzelmodule bestehe aus einem Grundlagenseminar – mit begleitender Literaturarbeit – und einem künstlerischen Projekt. Weitere Säulen des Lehrgangs seien der musikalische Einzelunterricht und Impulstage mit Meisterklassen und Exkursionen. Das Ausbildungsangebot habe einen Gesamtumfang von »30 ECTS-Anrechnungspunkten« und schließe mit einem Diplom.

»Der Lehrgang »Alte Musik Akademie« schärft nicht nur das musikalische Profil des Landeskonservatoriums. Vielmehr lädt er auch zum musikalischen Dialog ein, und zwar zwischen Generationen, Stilen und Ländern«, resümierte Hagele. Die Aufnahmeprüfungen im Rahmen der Anmeldung finden ab dem 8. September statt und bestehen aus einem Vorspiel Vorsingen und einem Motivationsgespräch.

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Speed-Check-Boxen
und stationäre Radaranlagen
auf den Bergpässen

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Region Südtirol – »Wir wollen die Gemeinden und die Gemeindepolizei bei der Verkehrsregelung auf den Bergpässen unterstützen – dafür braucht es aber klare gesetzliche Regelungen vom zuständigen Ministerium«, erklärte Südtirols Landesrat für Infrastrukturen und Mobilität, Daniel Alfreider, bei einer Konferenz am 31. Juli 2025 in Bozen. Alfreider stellte dabei die rechtlichen Möglichkeiten zur Verkehrsregelung auf den Passstraßen in Südtirol im Detail gemeinsam mit dem Direktor des Ressorts für Infrastrukturen und Mobilität Martin Vallazza und dem Präsidenten des Südtiroler Gemeindenverbands Andreas Schatzer vor.

Alfreider hob hervor, dass sich in den vergangenen zwei Jahren die Fälle illegaler Autorennen auf den Dolomitenpässen massiv gehäuft hätten. »Der letzte Vorfall ereignete sich erst am Mittwoch, 30. Juli 2025, um 23:30 Uhr am Grödnerjoch und machte den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr erforderlich. Die Situation ist nicht mehr tragbar und es kann nicht sein, dass die Ordnungskräfte und die Gemeindepolizei rund um die Uhr im Einsatz sind, um nächtliche Autorennen zu verhindern«, so Alfreider.

Kontrollarten
Für Geschwindigkeitskontrollen seien Polizei, Carabinieri und Gemeindepolizei zuständig, die mobile Kontrollen, »Speed-Check-Boxen« und stationäre Radaranlagen (Autovelox) einsetzten. Aktuell sei in Südtirol nur ein »Blitzer« aktiv, und zwar am Timmelsjoch. »Bis heute haben die Südtiroler Gemeinden rund 200 Anfragen an das Regierungskommissariat gestellt. Dieses kann nach Prüfung per Dekret genehmigen oder ablehnen. Wir brauchen vom zuständigen Ministerium in Rom endlich klare Vorgaben, wie die Prozedur für die Genehmigungen für den Radar und die Homologierung ablaufen«, betonte Alfreider. Gerade deshalb hat der Landesrat kürzlich in Rom Unterstaatssekretär Tullio Ferrante getroffen, um über das zu aufwändige Antragsverfahren für feste Radarstationen sowie über die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Zulassung der Radargeräte zu sprechen.

Lärmkontrollen
Ressortdirektor Vallazza erläuterte die derzeitige Rechtslage laut Straßenkodex: »Auch in Südtirol sind die Lärmkontrollen ein aktuelles Problem. Der Straßenkodex sieht keinen einheitlichen Dezibel-Grenzwert vor«, so Vallazza. Kontrollen könnten zwar von den Ordnungskräften und der Gemeindepolizei mit zertifizierten Schallpegelmessgeräten durchgeführt werden, die feststellen, ob der Grenzwert überschritten wird. Allerdings dürfe eine Sanktion aber nur verhängt werden, wenn das Fahrzeug technisch manipuliert wurde. »Wir wollen die Kontrollen im Land intensivieren – deshalb stellen wir auch Personal unseres Kraftfahrzeugamtes zur technischen Unterstützung für Polizei und Gemeindepolizei zur Verfügung«, so der Ressortdirektor.

Illegales Campieren und Parken außerhalb von Ortschaften
Gemeindenverbandspräsident Schatzer beleuchtete die rechtlichen Grundlagen für das Parken außerhalb geschlossener Ortschaften und vor allem das Problem des sogenannten Wildcampierens. »Die Gemeinden können durch Verordnungen Parkverbote und Fahrzeugentfernungen anordnen – mit Bußgeldern bis zu 500 Euro. Kontinuierliche Kontrollen sind auch hier schwierig. Zurückgelassener Müll sorgt für Umweltprobleme. Illegales Campieren belastet die Gemeinden und sie brauchen dafür Unterstützung im Alltag«, betonte Schatzer.

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Salzburger
Festspiele 
2025 

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Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnete die 105. Salzburger Festspiele

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Region Salzburger Land – Die Festspiele als Ort der Begegnung sowie ihre Bedeutung für die Demokratie stellte die US-amerikanisch-polnische Journalistin, Historikerin und Pulitzer-Preisträgerin, Anne Applebaum, in den Mittelpunkt ihrer Rede zur Eröffnung der »Salzburger Festspiele 2025«. Nach Grußworten von Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, Festspielpräsidentin Kristina Hammer sowie Vizekanzler Andreas Babler erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die 105. Festspiele für eröffnet. Als Gast von Bundespräsident Alexander Van der Bellen nahm auch der Präsident Rumäniens, Nicușor Daniel Dan, am Festakt zur Eröffnung teil. Anwesend waren auch Mitglieder der österreichischen Bundesregierung, angeführt von Bundeskanzler Christian Stocker, sowie ausländischer Regierungen. Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler sowie Mitglieder der Salzburger Landesregierung nahmen gemeinsam mit Salzburgs Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf Platz in der Felsenreitschule. Das Mozarteum Orchester spielte Werke von Beethoven, Bloch und Mozart sowie die Salzburger Landeshymne, die österreichische Bundeshymne und die Europahymne.

Kunst als verbindende Kraft
211 Veranstaltungen an 16 Spielstätten an mehr als 40 Tagen werden diesen Sommer bis zum 31. August stattfinden. »Die Salzburger Festspiele wurden in Zeiten politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Krisen gegründet. Getragen wurden sie dabei von der Vision, Kunst als verbindende Kraft zu nutzen. Diese Haltung prägt die Festspiele bis heute: In einer Welt, die von Krieg, Krisen und dem Erodieren demokratischer Werte erschüttert wird, bleibt es unsere Aufgabe, Kunst als Raum für Erkenntnis, Menschlichkeit und Mitgefühl zu bewahren. Besonders der Jugend wollen wir Begeisterung und geistiges Rüstzeug für die Herausforderungen der Zukunft mitgeben«, so Festspielpräsidentin Kristina Hammer bei der Begrüßung.

Ozeandampfer, der Halt gibt
In ihren Begrüßungsworten hob Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler die Rolle der »Salzburger Festspiele« über die Gegenwart hinaus hervor. Sie seien nicht nur ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, sondern resistent gegen plumpe politische Degradierungsversuche. »Bildlich könnte man die Salzburger Festspiele mit einem Ozeandampfer vergleichen, der auf hoher See jedem Wetter trotzt, sich beharrlich seinen Weg bahnt, neue Häfen ansteuert, um Ideen und Strömungen aufzunehmen, sich anzupassen und doch stabil zu bleiben in Form und Gestalt, um so auch Orientierung zu geben«, so Edtstadler. Der Erfolg des Festivals sei laut der Landeshauptfrau auch deshalb gegeben, weil sie Orientierung geben, die großen Fragen des Lebens ins Zentrum stellen und die Tagespolitik außen vor lassen.

Mut und Gerechtigkeit gegen Krisen
»Die diesjährigen Festspiele spiegeln die düstere Gegenwart wider, in der Krisen, Kriege und Klimawandel den Zeitgeist prägen. Die Kunst zeigt uns jedoch Grundsätzliches über das Menschsein und kann in schwierigen Zeiten ein Kompass sein. Während Dystopien unsere Ängste und Gegenwartsprobleme reflektieren, sollen wir den Pessimismus überwinden und gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten. Österreichs Geschichte zeigt, dass Wandel möglich ist. Mit Mut, Wissenschaft und Gerechtigkeit können wir Krisen bewältigen und das Aufstiegsversprechen erneuern«, so Österreichs Vizekanzler Andreas Babler, für den die Kunst ein Kompass sei, der die Menschheit weiterentwickele.

Von Kunst, Bildung und Harmonie inspiriert
Einen Bogen vom Beginn des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Gründung der Festspiele anno 1920, bis ins Heute spannte die Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum in ihrer Festrede. »Festspiele wie die in Salzburg sind mehr als künstlerische Veranstaltungen. Sie sind ein Symbol für die Kraft der Zivilgesellschaft und die Bedeutung gemeinschaftlicher Unternehmungen. Sie entstehen nicht durch staatliche Anordnung, sondern durch die freiwillige Zusammenarbeit von Menschen, die von Idealen wie Kunst, Bildung und Harmonie inspiriert sind. In einer Zeit, in der Zivilgesellschaft weltweit unter Druck steht, bieten sie einen Raum für Begegnung, Debatte und die Pflege demokratischer Werte«, so Applebaum.

Bundespräsident eröffnete Salzburger Festspiele
Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte bei seiner Eröffnungsrede die Verantwortung von Führungspersönlichkeiten in Politik, Wirtschaft, Medien, Kunst und Zivilgesellschaft. »Verantwortung beginnt dort, wo Macht auf Menschen trifft. In einer Zeit globaler Krisen und wachsender Ungleichheit stehen wir alle auf dem Prüfstand. Verantwortung heißt, nicht nur für das verantwortlich zu sein, was wir wollen, sondern auch für das, was daraus wird. Demokratie lebt von Vorbildern, die mit Mut und Rücksicht handeln. Kunst ist niemals neutral – sie muss sichtbar machen, was bedroht ist, und Macht hinterfragen«, so das österreichische Staatsoberhaupt, dass darauf hinwieß, dass die freie Gesellschaft eine wehrhafte Kunst benötige.

-ls- Bild: Franz Neumayr

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Eine
der größten
Agri-PV-Anlagen

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Region Bayern – Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat in Dorfen, im oberbayerischen Landkreis Erding, eine der größten Agri-PV-Anlagen Bayerns eingeweiht. Im Ortsteil Wies ist auf einer Fläche von über 18 Hektar eine PV-Leistung von rund 20 MWp installiert worden, die gleichzeitig als Rinderweide genutzt werde. Unter den aufgeständerten Solarmodulen grasen bis zu 90 Jungrinder. Der Zaun habe 30 Zentimeter Bodenabstand, wodurch auch Wildwechsel möglich sei. Bayern sei im Bereich Photovoltaik bundesweit führend. Aktuell gebe es im Freistaat rund 1,2 Millionen PV Anlagen mit einer installierten Leistung von etwa 28,4 GW. Allein im Landkreis Erding seien es über 11.700 Anlagen mit mehr als 200 MW installierter Leistung. Die PV-Leistung im Freistaat soll bis 2030 auf 40 GW gesteigert werden.

-bstmwi- Bild: bstmwi

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Preise
von 
Wohneigentum 
steigen

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Region Schweiz – Der »Schweizerische Wohnimmobilienpreisindex« sei im 2. Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal um 1,9 Prozent und steht bei 123,3 Punkten (4. Quartal 2019 = 100) gestiegen. Gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr habe die Teuerung 5,0 Prozent betragen. Dies geht aus den Zahlen des Schweizer Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Im 2. Quartal 2025 hätten im Vergleich zum Vorquartal schweizweit gesehen sowohl die Preise der Einfamilienhäuser (+1,5 Prozent) wie auch diejenigen der Eigentumswohnungen (+2,2 Prozent) angezogen. Bei den Einfamilienhäusern seien die Preise in den ländlichen Gemeinden besonders deutlich gestiegen (+3,4 Prozent). Ein Rückgang der Preise für Einfamilienhäuser sei einzig in den intermediären Gemeinden (– 0,9 Prozent) verzeichnet worden. Das Marktsegment der Eigentumswohnungen weise in sämtlichen Gemeindetypen höhere Preise auf als im 1. Quartal 2025. Der stärkste Preisanstieg sei ebenfalls in der Kategorie der ländlichen Gemeinden erfolgt (+3,0 Prozent).

-bkch-

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Sicher
Vermieten

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Region Vorarlberg – Im Rahmen des Projekts »Sicher Vermieten« seien in Vorarlberg aktuell 286 Objekte, davon 254 Wohnungen und 32 Wohnhäuser, erfolgreich vermietet worden. 849 Personen hätten so ihr neues Zuhause gefunden. »Sicher Vermieten ist ein echtes Erfolgsmodell in unserem Bemühen, bestehenden Wohnraum verfügbar zu machen und Leerstand zu vermeiden«, betonte Vorarlbergs Landesrat Marco Tittler.

»Sicher Vermieten« biete Eigentümerinnen  und Eigentümern eine sichere und unkomplizierte Möglichkeit, ihre Immobilien zu vermieten. Das Modell entlaste die Vermieterinnen und Vermieter im gesamten Prozess der Vermietung – von der Vertragserstellung und Wohnungsübergabe bis zur Verwaltung und zum Beschwerdemanagement. Die »Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft« (VOGEWOSI) übernehme die Abwicklung und Verwaltung der Mietverträge, die Vorarlberger Eigentümervereinigung erstelle die Mietverträge und das Land biete eine Mietzinsgarantie an. »Dadurch gelingt es, günstige Mietwohnungen verfügbar zu machen, die sonst möglicherweise leer stehen würden«, so Tittler.

Anfang Juni 2025 wurde eine neue Methode zur Berechnung des Mietzinses eingeführt. Diese setze die Anzahl der Zimmer ins Verhältnis zur Wohnfläche. Dadurch sei sichergestellt, dass auch kleinere Wohnungen akquiriert werden könnten und größere Wohnungen erschwinglich blieben. Außerdem gebe es künftig einen einzigen Ansprechpartner für Vermietende und Mietende, vom Erstkontakt bis zur Rückgabe der Wohnung an die Eigentümerinnen und Eigentümer.

-vlk-

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»Smarte«
Brückenwartung

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Region Tirol – Die »Europabrücke« auf der Brennerautobahn, die »Olympiabrücke« in Innsbruck oder die historische »Römerbrücke« in Grins: Die zahlreichen Brückenbauten in Tirol gelten als wichtige Verbindungsadern der Infrastruktur – und müssen regelmäßig auf ihre Verkehrstüchtigkeit überprüft werden. Mit einem Betrag von 150.000 Euro unterstützt das Land Tirol im Rahmen der Tiroler Wissenschaftsförderung das Forschungsprojekt »Effiziente Methoden zur Strukturüberwachung von Brücken« der Universität Innsbruck. Ziel des Forschungsvorhabens sei es, computergestützte Verfahren zu entwickeln, mit denen Brückenschäden frühzeitiger erkannt werden können. Mithilfe innovativer Methoden sollen sich damit Neubauten und Sanierungsmaßnahmen effizienter planen lassen. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz rücke in den Fokus.

Alltagstaugliche Forschung »Made in Tirol«
»Brücken verbinden – nicht nur geografisch, sie verbinden auch Wissenschaft und Alltag. Das aktuelle Forschungsprojekt der Uni Innsbruck beweist, wie angewandte Forschung ganz konkret in unser Leben hineinwirkt«, erklärte Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele, die einen Regierungsantrag zur Förderung einbrachte. »Rund 2.000 Brücken auf den Tiroler Landesstraßen sind Grundlage für unsere tägliche Mobilität – ihre Sicherheit entscheidet über reibungslosen Verkehr, wirtschaftliche Versorgung und Lebensqualität«, so Hagele. Dass das Projekt gerade in Tirol gefördert werde, sei kein Zufall: Kaum ein anderes österreichisches Bundesland sei aufgrund seiner topografischen Lage in einem so hohen Ausmaß auf Brückeninfrastruktur angewiesen wie Tirol. Aufwändige Bau- und Sanierungsarbeiten zeigten immer wieder, welche enormen Auswirkungen Ausfälle auf den Verkehr haben können.

Das Projekt reihe sich in eine Vielzahl praxisnaher Forschungsvorhaben der Universität Innsbruck ein. Gregor Weihs, Vizerektor für Forschung, sehe darin ein starkes Zeichen für die Rolle der Wissenschaft bei gesellschaftlich relevanten Fragen. »Brücken sind mehr als nur Bauwerke – sie sind die Grundlage moderner Mobilität. Die Universität Innsbruck freut sich, mit diesem Projekt einen Beitrag für die Zukunft der Tiroler Infrastruktur und ihre Sicherheit zu leisten«, so Weihs.

Mit modernen Algorithmen Zeit und Kosten sparen
Durch Wetterextreme, Alterungsprozesse und die Verkehrsbelastung stehen viele Brückenbauwerke vor wachsenden Herausforderungen. Die laufende Überwachung erfolge bislang durch Begehungen von Inspektorinnen und Inspektoren, Drohnenaufnahmen oder punktueller Sensorik – ein aufwändiger und kostspieliger Prozess. Hier setze die Projektleiterin, die promovierte Bauingenieurin Barbara Goller vom Arbeitsbereich für Angewandte Mechanik der Fakultät für Technische Wissenschaften an: Computergestützte Methoden dienen dazu, die Daten aus den Überprüfungen zu verarbeiten und potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen, und zwar kostensparend und zeiteffizient. Die daraus gewonnenen Ergebnisse sollen im Anschluss als Grundlage für Instandhaltungsmaßnahmen dienen. »Wir wollen mit unserer Forschung ein intelligentes Frühwarnsystem schaffen. Damit können wir noch gezielter Sanierungsentscheidungen treffen und bestenfalls teure Notmaßnahmen vermeiden«, erklärte Projektleiterin Goller.

Das Forschungsvorhaben kombiniert die »Bayessche Analyse« (eine Methode zur Wahrscheinlichkeitsberechnung), den Einsatz von Hochleistungscomputern und KI-gestützte Surrogatmodelle. Dabei handele es sich um sogenannte »Stellvertretermodelle«, die es ermöglichen, komplexe Berechnungen in kürzerer Zeit durchzuführen – ohne aufwendige Tests oder Simulationen.

-lt-

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Schutz
der 
Marmorierten Forelle

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Region Südtirol – Das »Aquatische Artenschutzzentrum« im Südtiroler Schenna ist Teil des Forstbetriebs der Agentur Landesdomäne und gilt als Vorzeigemodell im Schutz aquatischer Arten in Südtirol. In diesem Jahr feiere das Artenschutzzentrum einen bedeutenden Erfolg: Erstmals werden über 100.000 Jungfische der »Marmorierten Forelle«, der einzigen heimischen Forellenart Südtirols, für den Besatz in Südtirols Gewässern bereitgestellt. Dieser Fortschritt baue auf die erfolgreiche Gewinnung von rund 360.000 Eiern im vergangenen Herbst auf. Möglich sei dies durch langjährige Aufbauarbeit und ein naturnahes Haltungskonzept geworden, das gezielt auf die Vermeidung von Domestizierung und Hybridisierung setze.

Wie der Koordinator des »Aquatischen Artenschutzzentrums« Daniel Eisendle erklärte, liege der Fokus dabei nicht auf Masse, sondern auf Qualität. Alle eingesetzten Mutterfische stammten ausschließlich aus Wildbeständen und seien genetisch lückenlos dokumentiert. Ein eigens entwickeltes Verkreuzungsprotokoll stelle eine hohe genetische Vielfalt sicher, ein entscheidender Faktor für die Überlebensfähigkeit der Fische in der Natur. »Die klassische Fischzucht birgt die Gefahr der Domestizierung, und normale Zuchtfische sind nur begrenzt in der Natur überlebensfähig«, so Eisendle. Daher orientiere sich Haltung und Fütterung im »Aquatischen Artenschutzzentrum« konsequent am natürlichen Lebensraum. In einem 180 Meter langen Fließgerinne, das einen alpinen Bachlauf simuliere, ernährten sich die heranwachsenden Mutterfische von Insekten, Plankton und Beutefischen.

Der Aufbau des Zentrums sei mit zahlreichen Herausforderungen verbunden gewesen, insbesondere in den Anfangsjahren, als vieles neu erlernt werden musste. »Dank gezielter Investitionen der Agentur Landesdomäne mit Landesmitteln und Ausgleichszahlungen aus der Wassernutzung konnten notwendige Infrastrukturen geschaffen und alte Becken angepasst werden, sodass das Zentrum heute über die Landesgrenzen hinaus hohe Anerkennung in der Fischerei genießt«, erklärte der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus Luis Walcher, der das Zentrums besichtigt hatte.

Seit 2017 seien alle Maßnahmen zur Erhaltung der »Marmorierten Forelle« im Projekt »MarmoGen« gebündelt. Es vereine die Expertise des Landesamtes für Wildtiermanagement, der Fondazione Edmund Mach (San Michele all’Adige) und des »Aquatischen Artenschutzzentrums«. Eine zentrale Rolle spiele auch die enge Zusammenarbeit mit Fischereivereinen, Brutanstalten und Gewässerbewirtschaftern.

Trotz sichtbarer Erfolge bleibe der Schutz der »Marmorierten Forelle« eine langfristige Aufgabe. Nur durch die konsequente Weiterführung des eingeschlagenen Weges, getragen von wissenschaftlicher Begleitung, genetischer Kontrolle und enger Zusammenarbeit aller Partnerinstitutionen, könne das Überleben dieser ökologisch und kulturell bedeutsamen Art gesichert werden.

-lpast- Bild: LPA/Aquatisches Artenschutzzentrum

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Bayerns 
Ministerpräsident 
zu Gast 
im Chiemseehof

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Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler
und der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Chiemseehof.

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Region Salzburger Land – Kürzlich hat Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder zu einem Arbeitsgespräch in Salzburg getroffen. Die Landeshauptfrau und der Ministerpräsident informierten danach in einem gemeinsamen Pressegespräch über die wichtigsten Themen. »Salzburg und Bayern sind kulturell, geschichtlich und sprachlich verbunden. Wir pflegen einen engen und freundschaftlichen Austausch und wollen in Zukunft noch enger kooperieren«, betonte Edtstadler. Als Beispiel dieser Zusammenarbeit nannte sie neben der klaren Haltung bei der Migration vor allem das Thema Verkehr: »Wir setzen uns in Salzburg dafür ein, dass am Autobahn-Grenzübergang Walserberg die dritte Spur offengehalten wird, um den Durchfluss hochzuhalten«.

Neuer Schwung
Söder betonte, dass mit der neuen Landeshauptfrau Karoline Edtstadler »Tatendrang, Entscheidungsstärke und neuer Schwung« spürbar seien. »Für uns ist Salzburg ein Sehnsuchtsort und ein wichtiger Partner. Kulturell und wirtschaftlich sind wir eng verbunden«, so Söder. Die Zusammenarbeit zwischen Salzburg und Bayern solle in Zukunft mehr »geschmeidige Lösungen« bringen – zum Beispiel bei den Themen Flughafen und Nachbarschaft, Energie und Wasserkraft oder beim Ausbau der Bahnstrecken. Salzburg und Bayern seien für den Ministerpräsidenten »Ziemlich beste Freunde«, was er auch im Gästebuch es Landes so schriftlich festgehalten hat.

-ls- Bild: Franz Neumayr

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»GreenCarbon«
Nachhaltige
Carbonfasern 
auf der Basis von Algen

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Carbonfasern sind gerade in der Luftfahrt, der Windenergie und im Leichtbau von essentieller Bedeutung. Allerdings ist ihre Herstellung bislang sehr umweltschädlich, da sie auf Erdöl basiert. Einem Forschungskonsortium unter der Führung der Technischen Universität München (TUM) sei es nun gelungen, eine Herstellungsroute für Carbonfasern aus erneuerbaren Rohstoffen zu entwickeln. Projektkoordinator Prof. Thomas Brück, Leiter des TUM-Lehrstuhls für »Synthetische Biotechnologie«, erklärte: »Mit dem Gemeinschaftsprojekt »GreenCarbon« ist uns ein großer Schritt in Richtung nachhaltige industrielle Carbonfaserproduktion gelungen«. Neben der TUM sind das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, das Unternehmen SGL Carbon sowie der Aerospace-Konzern Airbus an dem vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Konsortium beteiligt.

Neuer Herstellungsprozess für Carbonfasern
Carbonfasern sind leicht, zugleich extrem stabil und widerstandsfähig. In Form von carbonfaserverstärkten Kunststoffen kommen sie vielfältig zum Einsatz: In Flug- und Fahrzeugen, Windrädern, aber auch in Sportartikeln wie Fahrrädern, Tennisschlägern und Ski. Hergestellt werden die Leichtgewichte aus Acrylnitril, einem Grundstoff, der bisher vor allem aus erdölbasiertem Propen gewonnen wird. Forschende am Werner Siemens-Lehrstuhl für Synthetische Biotechnologie an der TUM School of Natural Sciences untersuchten die Gewinnung von Ölen aus photosynthetisch aktiven Mikroalgen. »Über die Photosynthese binden die Mikroalgen das Treibhausgas CO2 , unter anderem in Form von Algenölen«, so Prof. Thomas Brück. Aus diesen wertvollen Ölen wurde dann über chemische Prozesse Glycerin gewonnen.

Fraunhofer-Forschenden gelang es ein Verfahren zu entwickeln, mit dem das biogene Glycerin katalytisch in Acrylnitril umgewandelt werden kann, den zentralen Ausgangsstoff für die Carbonfaserproduktion. Dieser Prozess konnte am Straubinger Institutsteil des Fraunhofer IGB im Labormaßstab so weit entwickelt werden, dass er nun bereit für den nächsten Skalierungsschritt, die industrielle Anwendung, sei. »Damit haben wir die Voraussetzung zur Produktion nachhaltiger Carbonfasern geschaffen, welche die gleichen Hochleistungseigenschaften wie konventionell hergestellte Carbonfasern aufweisen«, erläuterte Dr. Arne Roth, Abteilungsleiter am Fraunhofer IGB.

Die Herstellung der nachhaltigen Carbonfasern war Aufgabe des Industriepartners SGL Carbon, welcher auf die Entwicklung und Herstellung kohlenstoffbasierter Lösungen spezialisiert ist. Das Unternehmen produzierte 50k-Heavy-Tow-Carbonfasern, die aus Bündeln von 50.000 einzelnen Filamenten bestehen und mechanisch sehr stabil sind, und zwar nach anerkannten Industriestandards. Daraus wurden kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe, so genannte Verbundlaminate, hergestellt.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus war als assoziierter Partner ebenfalls am Projekt »GreenCarbon« beteiligt. Airbus nutze Komposite aus Carbonfasern als Hochleistungsmaterialien zur Fertigung von Bauteilen für Flugzeuge und Hubschrauber und untersuche Verfahren, die eine nachhaltigere Produktion dieser Materialien aus erneuerbaren Rohstoffen ermöglichen. Airbus führte ein Technologiescreening durch und analysierte insbesondere auch die Ökobilanz der verschiedenen Technologieoptionen. Von den guten Ergebnissen inspiriert, arbeite Airbus an der Demonstration der Technologie für »fliegendes Gerät«. Hierzu fand 2024 der Erstflug eines Forschungshubschraubers mit Carbonfasern aus erneuerbaren Quellen statt, der die Eignung dieser Technologien für Luftfahrtanwendungen beweise.

Weitere Forschung und Entwicklung notwendig
Aufbauend auf den vielversprechenden Ergebnissen des »GreenCarbon«-Projekts wollen die Partner nun die Technologie optimieren und in die breite industrielle Anwendung bringen. Der neue Fertigungsprozess lasse sich nach Einschätzung der Forschenden prinzipiell auch für die nachhaltige Produktion von Acrylsäure nutzen, einem Baustein für viele Polymere, die heute noch aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. »Unsere GreenCarbon-Wertschöpfungsroute bietet damit neue Potenziale für die Rohstoffwende in der chemischen Industrie, speziell in der Produktion kohlenstoffbasierter Hochleistungsmaterialien«, so Brück.

-tum-

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