Festtag zum 100-jährigen Jubiläum der oberbayerischen Gemeindebücherei Hausham

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Festtag
zum 100-jährigen 
Jubiläum 
der oberbayerischen Gemeindebücherei Hausham

»Das gedruckte Wort hat seine Magie nie verloren«

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Region Bayern – Vor 100 Jahren, im Jahre 1925, gründete die damalige Pfarrsekretärin und Kirchenorganistin Resi Stadler die »Katholische Volksbücherei« in der oberbayerischen Gemeinde Hausham. Damit begann die unaufhaltsame Geschichte einer Bücherei, welche die Irrungen und Wirrungen der Jahrzehnte überstand und bis in die heutige Zeit eine unentbehrliche Bildungsstätte darstellt. Unterstützt durch die Trägerschaft der »Katholischen Kirchenstiftung Sankt Anton« und der »Gemeinde Hausham« sowie des »Sankt Michaelsbundes« bietet die Gemeindebücherei Hausham moderne Bildungsarbeit und hohen intellektuellen Standard. Nun beging die Gemeindebücherei Hausham ihr 100-jähriges Jubiläum, was mit einem Festgottesdienst und einem großen Festakt gefeiert wurde.

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Festgottesdienst in der Haushamer Pfarrkirche St. Anton

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»Bildung war schon immer wichtig«, betonte Pfarrer Michael Mannhardt, Dekan des Erzbischöflichen Dekanats Miesbach in seiner Predigt beim Festgottesdienst. Er spannte einen Bogen vom Mittelalter bis in die heutige Zeit, als das im 8. Jahrhundert gegründete »Benediktinerkloster Tegernsee« zum bedeutendsten Bildungszentrum in Bayern und darüber hinaus wurde; in dunklen Zeiten Bücher zweckentfremdet oder verbrannt wurden und Menschen geholfen haben, die Bücherei zu erhalten. Er dankte den engagierten Personen, die jetzt in der Bücherei arbeiten, allen voran der Büchereileiterin Margit Rühe-Krux und ihren zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

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Jens Zangenfeind, Bürgermeister der Gemeinde Hausham, bei seiner Festrede

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Als »echte Erfolgsgeschichte« bezeichnete Jens Zangenfeind, Bürgermeister der Gemeinde Hausham, im Rahmen seiner Festrede bei der Jubiläumsfeier die Gemeindebücherei. Mit einem Gesamtbestand von rund 16.000 Medien und über 104.000 virtuellen Medien würde es für Jung und Alt möglich gemacht, sehr kostengünstig an Bildungsangebote zu gelangen, was rund 30.000 Entleihungen jährlich beweisen würden. »Doch«, so der Bürgermeister, »es war keine Einzelleistung. Viele Beteiligte haben ihr Wissen, ihr Engagement, ihr Herzblut und viel Kompetenz eingebracht. Die Gemeindebücherei steht für das Miteinander und für Teamarbeit«. Er dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die meist ehrenamtlich ihren Dienst in der Bücherei versehen sowie den Partnern, dem Pfarrverband Hausham-Agatharied und dem Sankt Michaelsbund, insbesondere jedoch der langjährigen Büchereileiterin, Margit Rühe-Krux: »Sie sind der auf Hochtouren laufende Motor unserer Gemeindebücherei und haben dann auch noch die Fähigkeit, die Drehzahl nochmals erheblich zu erhöhen, wenn es darum geht, sich für die Belange der Bücherei einzusetzen. Sie sind eine unglaubliche Bereicherung und ein Schatz für unsere Gemeindebücherei. Wir sind stolz auf unsere Bücherei und das haben wir in hohem Maße auch Ihnen zu verdanken. Wir freuen uns auf die Fortführung dieser Erfolgsgeschichte«. Diesen Wünschen schloß sich Dekan Michael Mannhardt bei seiner kurzen Festrede an fügte noch hinzu, dass er auf ein langes Bestehen der Bücherei hoffe.

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Stefan Eß, vom Sankt Michaelsbund der Diözesanstelle München und Freising betonte:
»Büchereien sind Orte, wo die Zukunft geschrieben wird«

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Vom Sankt Michaelsbund der der Erzdiözese München und Freising waren Direktor Stefan Eß und die Bibliothekarische Referentin und Diözesanbibliothekarin, Sabine Adolph, angereist. Direktor Eß ließ es sich nicht nehmen, herzlich zu gratulieren: »100 Jahre ist ein Stück gelebte Kultur« und nannte die Bücherei »Ort der Erweiterung des Horizonts«. Er gab zu bedenken, dass meist Frauen als Mitarbeiterinnen einer Bücherei fungieren würden, was äußerst wichtig und anerkennend sei. Büchereien seien geistige Tankstellen und Orte zum Innehalten, zum Auftanken, um Informationen zu sammeln, Meinungen zu bilden und bieten freien Zugang zur Demokratie. »Büchereien sind Orte, wo die Zukunft geschrieben wird«, so Eß.

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Margit Rühe-Krux bei ihrer Festrede

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»Es erfüllt uns mit großer Freude, dieses aussergewöhnliche Jubiläum hier und jetzt gemeinsam mit Ihnen feiern zu dürfen«, begann Margit Rühe-Krux ihre Festrede. Nach einem kurzen historischen Rückblick über die Anfänge der Bücherei vor 100 Jahren bis in die heutige Zeit, dem digitalen Wandel mit eBooks, eLearning-Kursen und Streaming-Diensten, betonte sie, dass Bücher nicht verschwunden seien: »Das gedruckte Wort hat seine Magie nie verloren«. Ferner gab sie einen Überblick über die Aufgaben und Angebote der Bücherei, welche das Fördern der Lesefreude, das Veranstalten von Lesungen und Vorlesestunden in Kindergärten und Schulen beinhalten. Desweiteren werde mit Programmen wie »Lesestart« und »Ich bin ein Lesefuchs« gearbeitet sowie die beliebten »Schultütenaktionen« für Vorschulkinder durchgeführt. »So wächst die nächste Generation mit Büchern und Geschichten auf – und das ist vielleicht die schönste Aufgabe, die wir haben. Um den Überblick über Neuerscheinungen zu behalten, fing ich einst an, Rezensionen für den St. Michaelsbund zu schreiben und habe dabei meinen eigenen Horizont erweitert. Plötzlich waren es nicht mehr nur Romane, sondern auch Sach- und Fachbücher. So habe ich gelernt, dass beim Fußball mehr dahintersteckt, als dass da Leute einem Ball hinterherlaufen«, erläuterte die Büchereileiterin und dankte den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihre Zeit und ihr Engagement einbringen, denn »eine Bücherei lebt nicht von Regalen und Medien, sie lebt von Menschen«, erklärte Margit Rühe-Krux. Sie erwähnte besonders Marianne Wick, welche seit nunmehr 61 Jahren in der Bücherei tätig sei. Mit einem Ausblick in die Zukunft erwähnte sie die Trägerschaft – Gemeinde und Kirche – auf deren finanzielle, wie ideelle Unterstützung die Bücherei angewiesen sei und dankte ihnen ebenso wie ihren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: »Denn eines ist sicher: Künstliche Intelligenz kann viel, aber sie ersetzt keine ehrenamtlichen Stunden. Sie ersetzt nicht die Wärme, das Engagement und das Herzblut, die Menschen in eine Bücherei einbringen«, resümierte die beliebte Büchereileiterin.

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Als Zeichen des Dankes und als Symbol, dass die Bücherei auch in Zukunft bestehen wird,
überreichte Margit Rühe-Krux ihren Unterstützern, Bürgermeister Jens Zangenfeind, Pfarrer Dekan Michael Mannhardt,
Direktor Stefan Eß und Sabine Adolph, jeweils eine große goldfarbene Medaille.

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-am- Bilder: am

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