Reminiszenz an die Sendlinger Mordweihnacht 2025

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Reminiszenz
an die 
Sendlinger Mordweihnacht anno 1705
am 24. Dezember 2025 
im oberbayerischen Waakirchen

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Region Bayern – Mit dem Schlachtruf »Lieber bairisch sterben, als kaiserlich verderben«, traten am 24. Dezember 1705 meist nur mit Mistgabeln, Sensen und Äxten ausgerüstete bayerische Männer den gut bewaffneten und ausgebildeten Soldaten des österreichischen Kaisers auf dem Schlachtfeld vor den Toren Münchens entgegen, um für das geschundene Volk und ihr geplündertes Vaterland mutig Widerstand zu leisten. Auslöser war die große Not, die wegen der Gräuel des jahrelangen Erbfolgekrieges um den spanischen Thron im ganzen Land herrschte und Hunger, Plünderungen, Brandschatzungen, Vergewaltigungen und Unterdrückung hervorbrachte. Selbst der österreichische Kaiser Josef I. und seine hochrangigen Minister konnten den Untaten ihrer fernen Truppen nicht Einhalt gebieten.

Leider gelang es den bayerischen Kämpfern – rund 16.000 Männer aus Niederbayern und 2.600 Oberländer – nicht, ihre Kräfte in Sendling zu einer gemeinsamen, schlagkräftigen Truppe zusammenzuführen. Daher wurde in einer verheerenden Schlacht die bayerische Streitmacht aufgerieben und die Verteidiger von Freiheit und Frieden gnadenlos von der österreichischen Militärmacht niedergemetzelt. Wer nicht im Kampf fiel wurde gefangen und hingerichtet – auf Seiten der Oberländer verloren rund 1.100 Männer ihr Leben.

Um diesen Mut und die Freiheitskämpfer nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde im Jahre 1905 in der oberbayerischen Gemeinde Waakirchen ein Denkmal errichtet, an welchem seither an Weihnachten jenen gedacht wird, die umkamen. So waren auch dieses Jahr wieder viele Gäste aus nah und fern mit dabei, darunter unter anderem: Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des Bayerischen Landtags; Dr. Florian Herrmann (CSU), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei; Michaela Kaniber (CSU), Bayerische Landwirtschaftsministerin; Hubert Aiwanger (FW), stellvertretender Bayerischer Ministerpräsident und Wirtschaftsminister; gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan (CSU) und Karl Bär (Grüne) sowie Dr. Konrad SchoberRegierungspräsident von Oberbayern; Olaf von Löwis of Menar (CSU), Landrat des Landkreises Miesbach; Josef Niedermaier (FW), Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen; Herzogin Helene in Bayern; Norbert Kerkel (FWG), Bürgermeister der Gemeinde Waakirchen; Sepp Hartl, Altbürgermeister der Gemeinde Waakirchen; Dr. Gerhard Braunmiller (CSU), Bürgermeister der Stadt Miesbach; Jens Zangenfeind (FWG), Bürgermeister der Gemeinde Hausham; Josef Bierschneider (CSU), Bürgermeister der Gemeinde Kreuth; Alfons Besel (FWG), Bürgermeister der Gemeinde Gmund am Tegernsee; und zahlreiche Gebirgsschützenkompanien. Sie alle erwiesen den »Helden des Freiheitskampfes anno 1705« die Ehre.

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Norbert Kerkel, Bürgermeister der Gemeinde Waakirchen legte nach seiner Festrede, bei welcher er u.a. die derzeitigen Kriegssituationen in der Welt ansprach, feierlich einen Kranz am Denkmal nieder. Staatsminister Florian Herrmann mahnte in seiner Festrede, dass Menschen in Erinnerung an Leid, Krieg und Gewalt für Frieden, Freiheit und die demokratischen Werte einstehen sollen und dafür Haltung, Wachsamkeit und Engagement vonnöten seien. »Die Gebirgsschützen stehen seit Jahrhunderten für diese Haltung. Sie verbinden Heimatverbundenheit mit Wertebewußtsein, bewahren Tradition und verkörpern unser bayerisches Brauchtum«, betonte Herrmann und verkündete, dass die Bayerische Staatskanzlei dem »Bund der Bayerischen Gebirgsschützen-Kompanien« für das Jahr 2026 eine institutionelle Förderung in Höhe von 395.000 Euro bewillige. Gauhauptmann Martin Beilhack kritisierte indess in seiner Rede die Erbschaftssteuer und die überbordende Bürokratie sowie die »kleinen Beamten, die sich allesamt – wie eine Katze, die man vom Kanapee runterziehe – an der Bürokratie festkrallen würden«.

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Die kirchliche Gedenkfeier in der Pfarrkirche St. Martin, musikalisch umrahmt von den Waakirchner Sängern, und das Segensgebet bei der Kranzniederlegung am Löwendenkmal hielt Pfarrer Stephan Fischbacher. Dieser betonte in seiner Predigt, dass es als Ehrensache anzusehen sei, an diesem Gedenken teilzunehmen, da es nicht nur dem Erhalt der Tradition, sondern auch der Gestaltung der Zukunft dienen würde. Denn genau vor 320 Jahren seien Männer ausgerückt, die für die Freiheit kämpften, um ein Ende der Unterdrückung zu erreichen und spannte dabei einen weiten Bogen in die heutige Zeit, in der wieder Angst vor Fremden, Krieg und die Zukunft herrschen würde. Den festlichen Abschluß der Gedenkfeier bildeten das gemeinsame Anstimmen der Bayernhymne und die Salutschüsse der Gebirgsschützen. … weiter zur Bildergalerie

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-am- Bilder: am

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