Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Miesbach-Bad Tölz-Wolfratshausen 2023

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Freisprechungsfeier
der Kreishandwerkerschaft
Miesbach – Bad Tölz – Wolfratshausen
2023

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Region Miesbach/Bad Tölz-Wolfratshausen – Bei einer feierlichen Freisprechungsfeier – im großen Saal des renommierten Waitzinger Keller Kulturzentrum Miesbach – ehrte die Kreishandwerkerschaft Miesbach-Bad Tölz-Wolfratshausen heuer insgesamt 172 junge Leute, und zwar zur bestandenen Gesellenprüfung der Innungsberufe in den Fachrichtungen der Bäcker und Bäckerfachverkäufer, Friseur, Heizungs- und Klimatechnik-Anlagenmechaniker, Maler- und Lackierer, Maurer, Metallbauer, Metzger, Sanitär, Schreiner und Zimmerer.

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Nach dem der stellvertretende Kreishandwerksmeister für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Anton Lugauer, die zahlreich anwesenden Gäste, darunter auch der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan; die Bayerische Landtagspräsidentin, Ilse Aigner; der Landrat des Landkreises Miesbach, Olaf von Löwis of Menar; der Bürgermeister der Stadt Miesbach, Dr. Gerhard Braunmiller sowie Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern; der Kreishandwerksmeister und Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Miesbach, Bad Tölz – Wolfratshausen, Martin Heimgreiter sowie Dr. Udo Stefan Schlipf, Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee; die Obermeisterinnen und -meister der Innungen – um wirklich nur einige zu nennen – begrüßt hatte, lobte er die 172 jungen Menschen, welche an diesem Abend ihre Freisprechung vom Lehrlingsdasein und ihren Eintritt ins Gesellenleben erhalten sollten. „Ihr seid die Fachkräfte von Morgen mit einer super Zukunftsperspektive“, so Lugauer. Ferner dankte er allen, die an der Ausbildung der jungen Leute beteiligt waren: Den Chefs und Mitarbeitern der Ausbildungsbetriebe, den Lehrern in den Berufsschulen sowie den Eltern, ohne deren stetigen Einsatz keine erfolgreiche Ausbildung möglich gewesen wäre.

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Mit dabei waren u.a. der Bürgermeister der Stadt Miesbach, Dr. Gerhard Braunmiller
und die Bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner

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Landtagspräsidentin Ilse Aigner überbrachte ihre Glückwünsche, wissend, wie schwer eine Lehrzeit sei, da sie sich gerne an ihre Ausbildung zur Radio- und Fernsehtechnikerin erinnere und betonte die Wichtigkeit des Handwerks – denn ohne Handwerker würde das Leben nicht funktionieren. Sie habe größte Hochachtung vor der Leistung in den Betrieben und den Elternhäusern, welche die Ausbildung der jungen Menschen ermöglichen würden. Sie freue sich, dass das Handwerk sich oft zu hochmodernen Berufen gewandelt habe. Überdies bemerkte sie, dass die Politik – von der kommunalen Ebene bis zur Landespolitik – das Handwerk, die Ausbildung sowie die Weiterbildung jederzeit unterstützen würde. Die Ausbildung sei jetzt die Basis, auf welche die jungen Gesellinen und Gesellen stolz sein und darauf aufbauen können. Zuletzt wünschte die Landtagspräsidentin den Jungegesellen und -gesellinnen noch: „Feierts gscheid – ihr habts es verdient!“

Der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Dipl.-Ing. Franz Xaver Peteranderl, zeigte auf, dass das Handwerk neu zu bedenken wäre und alte Klischees aufgebrochen werden müssten, weil akademische und handwerkliche Bildung nicht gleich bewertet und wertgeschätzt würden. Hier müsse noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit eine Ausbildung als attraktive Bildungsmöglichkeit in Betracht gezogen werde. Zu den jungen Handwerkern und Handwerkerinnen sagte er, dass deren Berufswahl völlig richtig und zukunftssicher sei und dass sich die Wahrnehmung des Handwerks in der Gesellschaft wegen der Notwendigkeit und der Herausforderung auch bezüglich des Klimawandels im Zusammenhang mit dem fachgerechten Einbau von Wärmepumpen, änderen würde. Desweiteren seien die Ausbildungszahlen gestiegen und die Berufe im Handwerk wären zukunfts- und beschäftigungssicher. Zum Schluß überbrachte Peteranderl die Glückwünsche der Handwerkskammer und unterstrich die große Bedeutung, welche die Freisprechungsfeier für die Zukunft der jungen Leute habe.

Pfarrer Michael Manhardt, Dekan des Erzbischöflichen Dekanates Miesbach, gratulierte ebenfalls zur bestandenen Gesellenprüfung. Auch er habe viel von seiner einstigen Ausbildung im Bäckerhandwerk mitnehmen können. Dies erklärte Pfarrer Manhardt mithilfe eines Gleichnisses: „Früher habe ich Brot für die Gemeinde herstellt, jetzt als Pfarrer teile ich das Brot im Gottesdienst mit der Gemeinde. Das Brot ist das Zeichen einer gelungenen Gemeinschaft.“ Das sei auch ein Sinnbild dafür, dass eine Ausbildung im Handwerk keine Sackgasse sei sondern das sich ein Horizont auftue. Wichtig sei auch, die Wurzeln – die Familie, Freunde oder den Verein – nicht zu vergessen.

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Die Festrede der Freisprechuung hielt Kreishandwerksmeister Martin Heimgreiter. Dieser sprach über die Veränderungen der Zeit, als er selber noch barfüßig in die Schule ging, als an die Umwelt noch kein Gedanke verschwendet wurde bis in die heutige Zeit, wo es Herausforderungen wie die Klimaveränderung gibt und wo Egoismus, Intoleranz und Bequemlichkeit die Demokratie gefährdeten. Dann forderte er die Jugend auf, zur bevorstehenden Landtagswahl zu gehen: „Friede, Freiheit und Wohlstand sind Werte, die zwar für euch Selbstverständlich sind, die es jedoch nicht sind“, gab Heimgreiter zu bedenken und fügte hinzu, dass die Freiheit, welche sie nun mit der Freisprechung erhalten würden, als Chance zu betrachten sei und mit Verantwortung verbunden sei. Als Warnung fasste Heimgreiter die Überregulierung durch den Staat auf, da dabei die persönliche Freiheit auf Entfaltung verloren gehen würde und dass Leistung auch dementsprechend bezahlt gehöre. Es sei keine Schande, Geld zu verdienen. Ferner betonte er, dass gute Handwerker gebraucht würden, dass die jungen Gesellen und Gesellinnen Verantwortung übernehmen und sich den wachsenden Ansprüchen ihres Berufs anpassen müßten, denn Handwerker seinen Dienstleister. Er mahnte Pünktlichkeit, Genauigkeit und Kreativität an und forderte zur Weiterbildung auf. Doch solle auch die Freizeit als Ausgleich nicht zu kurz kommen. Lobend erwähnte der Handwerksmeister die Entwicklung der jungen Leute, die sie während der Ausbildung – vom Schüler zum Fachmann und Fachfrau – gemacht hätten. Mit dem Wunsch „Gott behüte euch vor Hochwasser, Hagel und dem Finanzamt, vor taubem Wein und warmen Bier, vor Corona, dummen Leuten und bösen Hunden, vor Kälte und vor Hitze, Gott segne euch und euer Handwerk“ endete Martin Heimgreiters Festrede. Die Freisprechung erfolgte mit der zeremoniellen Formel: „Kraft meines Amtes als Vertreter der Betriebe, als Vertreter der Innungen und der Kreishandwerkerschaft, als Vertreter der Handelwerkskammer und Fachverbände spreche ich Euch von den Pflichten der Lehrzeit frei und erhebe euch somit in den Gesellenstand. Ihr seid jetzt Gesellen des jeweils erlernten Handwerks und heiße Euch im Kreise der Handwerkskollegen herzlich willkommen und gratuliere euch aufs Herzlichste“, so Heimgreiter.

Die Ehrung der Innungssieger, die Verleihung des Ehrenpreises der Kreishandwerkerschaft sowie die Überreichung der Prüfungszeugnisse und der Gesellenbriefe übernahm der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Dipl.-Ing. Franz Xaver Peteranderl sowie die Obermeister und Obermeisterin der jeweiligen Innungen. Voller Stolz beobachte der Florian Dietz, Direktor der Berufsschule in Bad Tölz das Geschehen auf der Bühne, denn schließlich waren viele davon „seine“ Schüler und Schülerinnen, welche nun offiziell in die Berufswelt entlassen wurden.

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Die Schlussworte zum feierlichen Ereigniss sprach, in gewohnter Manier, der stellvertretende Kreishandwerksmeister Herbert Kozemko. Dieser begrüßte die frischgebackenen Gesellen und Gesellinnen in der Handwerksfamilie und bedankte sich bei allen, die diese Festlichkeit ermöglichten. Mit der Auskunft, dass die bayerischen Handwerksbetriebe einen jährlichen Umsatz von rund 50 Milliarden Euro erwirtschaften würden, forderte er die Politik auf, die Weichen und Rahmenbedingen für den Nachwuchs dementsprechend zu stellen und dass sichergestellt werden müsse, dass ein Vollzeitbeschäftigter mit seinem Gehalt wieder die Familie ernähren könne. Im übrigen sollten Handwerksbetriebe die gleichen Privilegien erhalten wie landwirtschaftliche Betriebe, regte Kozemko an und wies darauf hin, dass es fast nicht möglich sei, einen Handwerksbetrieb im Aussenbereich aufzubauen. Abschließend ermutigte er die jungen Handwerksgesellen und -gesellinnen, auf das Erreichte aufzubauen und stets ehrlich zu bleiben, denn „Ehrlichkeit wehre am längsten“.

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