Starkbierfest im Bräustüberl Tegernsee 2024

.

.

.

.

Starkbierfest
im Bräustüberl
Tegernsee
2024

Starkes Bier und starke Worte

20. März 2024

.

Fastenprediger Bruder Barnabas alias Nico Schifferer

.

Region Miesbach – Beim diesjährigen Starbieranstich in Tegernsee konnte Bräustüberl-Wirt Peter Hubert mit Gattin Caterina rund 370 Gäste begrüßen, darunter unter anderem Johannes Hagn, Bürgermeister der Stadt Tegernsee; Alfons Besel, Bürgermeister der Gemeinde Gmund; Christian Köck, Bürgermeister der Gemeinde Rottach-Egern, IKH Anna in Bayern, Inhaberin der Herzoglichen Brauerei Tegernsee und deren Ehemann Andreas Baron von Maltzan, etliche Stadt- und Gemeinderäte aus den fünf Talgemeinden sowie namhafte Unternehmer, Gastronomen und Hoteliers.

.

Glückliche Gesichter nach dem Fassanstich v.l.:
Norbert Stühmer, Betriebsleiter und 1. Braumeister des Herzoglich Bayerischen Brauhauses Tegernsee;
Caterina Hubert, Wirtin des Bräustüberls Tegernsee; Bürgermeister Johannes Hagn; Peter Hubert, Wirt des Bräustüberls Tegernsee;
IKH Anna Herzogin in Bayern und Christian Wagner, Geschäftsführer des Herzoglich Bayerischen Brauhauses Tegernsee.
Bürgermeister Johannes Hagn benötigte drei Schläge für den Fassanstich.

.

Nach einem hervorragendem kalt-warmen Menü folgte der Anstich des Starkbierfasses durch Bürgermeister Johannes Hagn und der Auftritt von Fastenprediger Bruder Barnabas alias Nico Schifferer. Endlich begann die vielerwartete und von vielen insgeheim gefürchtete Fastenrede. Unter dem Motto „Starkes Bier und starke Worte“ lobte Bruder Barnabas zuallererst den süffigen Starkbierbock und begann mit positiven Nachrichten. Diese wären gewesen: Ein neues Rathaus für den Gemeindechef von Rottach-Egern und die Wiederwahl von Alfons Besel zum Bürgermeister der Gemeinde Gmund – obwohl als Gegenkandidatin eine Juristin mit Zugehörigkeit zur CSU aufgestellt war. Tadelnd bemerkte Barnabas, dass die Gemeinde Rottach-Egern, statt einen Rathaus-Neubau zu erstellen, gleich ganz ins Sparkassengebäude ziehen könnte, auch wenn der Geist des ehemaligen Sparkassendirektors noch spuken würde. Überhaupt würde das „Übernehmen“ der alten Sparkassengebäude Mode machen, da auch Waakirchen alsbald in so ein Gebäude einziehen würde.

Ein großer Posten zum „Derblecken“ war für den Fastenprediger die Gemeinde Bad Wiessee, die wegen der vielen Bauarbeiten einem Mondkrater am ähnlichsten sehe und sich noch nicht mal die Klimakleber zum Protestieren dort festkleben könnten, da es an festem Untergrund mangele. Eigentlich, so sinierte Barnabas, bräuchte es für Bad Wiessee einen Abend extra, für alle anderen Gemeinden würde ein einziger genügen.

.

Insgesamt rund 370 Gäste folgten der Einladung zum Starkbierfest im Bräustüberl Tegernsee

.

Einen weiten Bogen spannend von der neumodischen „KI“, früher auch „kommunale Intelligenz“ genannt, zum übermäßigen Gebrauch von „Automaten“, kam er schließlich auf das Thema „Bergsteigerdorf Kreuth“, welches Ende des Jahres seine Tourist-Information (TI) schließen werde. „Das halte ich für extrem falsch, ich habe die Nase voll von Automaten. Die schließen einfach die TI, und zwar weil eine Mitarbeiterin in Rente geht! An Automaten gibt es aber keine Beratung! Verzichtet auf teure Ausflüge, machts lieber wieder eine TI auf und setzt a nettes Dearndl rein“, wetterte Barnabas. Der TTT-Ausflug erfolgte mit fünf Mitarbeitern zur Berlinale und nicht zur Tourismusmesse in Berlin. „Und auch ein Small-Talk mit Georg Clooney bringt das Tegernseer Tal nicht nach vorne“, fand Bruder Barnabas.

Weitere denkwürdige Themen waren unter anderem eine sehr sparsame Spende der fünf Talgemeinden in Höhe von nur 1.200 Euro zum 100jährigen Jubiläum der Bergwacht Rottach-Egern, sowie die hohen Parkgebühren der Gemeinde Kreuth und die Querelen selbiger Gemeinde mit der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, wegen horrendem Finanzbedarf u.a. für „unnütze Ausflüge nach Berlin“, dann die leidige „Dosierungsampel“ der Tiroler Nachbarn und die „Digitale Besucherlenkung durch KI“. „Bei dem Wort Besucherlenkung kriege ich sofortige Schnappatmung“, schimpfte Bruder Barnabas und führte aus, dass für satte 500.000 Euro die Regionalentwicklung Oberland (REO) eine Studie zum Erfassen der Besucherströme in Auftrag gegeben hatte, indem abertausende Handydaten ausgewertet wurden. Das lächerliche Fazit lautete: „Der Landkreis Miesbach ist bei schönem Wetter überlastet und bei nicht so schönem Wetter nicht überlastet!“ Auch eine App, welche „den Verkehr reduzieren und die Erholung erhöhen“ solle, sei nicht erfolgversprechend, denn: „Der Gast steht im Stau wie vorher, nur steht er nicht mehr als uninformierter Depp im Stau, sondern als vollinformierter Volldepp. Das nenne ich einen sinnfreien Aktionismus!“,
so der Fastenprediger.

.

Tolle Stimmung herrschte bei den Gästen des Abends

.

Anschließend wendete er sich Alfons Besel – dem Bürgermeister von Gmund – zu und gab ihm den guten Rat, niemals, aber auch niemals zuzugeben, dass seine Kommune „relativ finanzstark sei“, da diese Aussage bei anderen erhebliche Begehrlichkeiten wecken könnte. Als großes Ärgernis bezeichnete Barnabas auch die Mitarbeiter des Landratsamtes des Landkreises Miesbach, da diese sich wichtiger als die Bürger fühlen würden. Barnabas meinte, dass Bad Wiessees Bürgermeister, frei nach dem Roma von Ken Folett „Ein schweres Erbe“ sein Amt übernommen habe und wegen der hohen Parkgebühr der Gast in Bad Wiessee kein „Zahler“ sondern ein „Spender“ sei.

Der Fastenprediger beschäftigte sich ferner mit dem eigenmächtigen Baugebaren mancher Leute, welche zuerst Bauen  und dann erst die Baugenehmigungen beantragen würden. Hier plädierte er dafür, dass man Grenzen aufzeigen müsse, da eigenmächtig ein eigenes Recht zu basteln nicht gehe. Hier fehle es an klaren Worten und Taten. Diese würden auch dem Landrat in Bezug auf seine Landratsamtsmitarbeiter fehlen. Insbesondere den Vorschlag, das weltbekannte Hotel Bachmair am See in Rottach-Egern als „Asylunterkunft“ zu nutzen, nannte er „skurril“ und gab zu bedenken, wer solche Vorschläge hervorbringe, liebe seine Gemeinde nicht. Die Wahl zum Gemeinderat sei ja auch nicht mit „automatischer Erleuchtung“ gekoppelt, gab Barnabas zu bedenken.

Als „Freude für die Bürger“ nannte er die personelle Ausdünnung der Polizeiinspektion in Bad Wiessee, die Abends wohl gar nicht mehr besetzt werde. „Diese praxisfremden Verwaltungshengste kann man nicht mal derblecken“, fand Barnabas. Immerhin hätte die Brauerei nun angekündigt, den Sud um 20 Prozent zu erhöhen, wenn nachts nicht mehr kontrolliert würde.

Zum Thema „Bauernproteste“ sagte er, dass der Bauernstand unverzichtbar wäre und die hiesigen Proteste als „light“ zu bewerten wären, „da in Frankreich innerhalb von fünf Tagen alles erreicht wurde, was gefordert wurde – und bei uns nicht“, so Barnabas. Desweiteren schimpfte er über die Kürzungen vereinzelter Schulfächer – wie den Kunstunterricht und zu guter letzt gings natürlich ums Geld, nämlich um die sogenannten „Bundes-Sondervermögen“. Diese wären eine „clevere Idee“, wenn auch rechtswidrig und er plädierte für „Sondervermögen für alle“, denn wenn sowas in Berlin gehe, müsse es auch im Landkreis Miesbach gehen. Doch leider besetzen sogenannte „Schlüsselpositionen-Personen“ ohne Ahnung, gut bezahlte Jobs, ohne Schulabschluß und Berufsausbildung.

Zum Ende seiner Fastenpredigt wurde Bruder Barnabas sehr ernst und forderte auf, das man für die Probleme gemeinsam Lösungen zum Wohle aller suchen solle und dass der immer fetter werdende „Amtsschimmel“ wieder etwas leisten solle. Mit diesem eindringlichen Plädoyer endete die 13. Fastenpredigt im Bräustüberl Tegernsee. …weiter zur Bildergalerie

.

Bruder Barnabas war auch heuer nicht zimperlich beim Leviten lesen

.

-am- Bilder: am

.

*************************

.

Um technisch einwandfrei funktionieren zu können, verwendet diese Website Cookies. Cookie-Richtlinie

Impressum / AGB&Datenschutzhinweise

.