Reminiszenz an die Sendlinger Mordweihnacht anno 1705

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Traditionelles
Treffen
der Gebirgsschützen in Waakirchen:
Reminiszenz an die Sendlinger Mordweihnacht anno 1705

24. Dezember 2018

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Region Alpenrand / Landkreis Miesbach – Anno 1705, am Weihnachtstag, zogen rund 2100 Oberländer – Bauern, Handwerker, Bürger und 500 Gebirgsschützen Richtung München, um Oberbayern von der österreichischen Besatzungsmacht zu befreien, welche – aufgrund der Grauen im Spanischen Erbfolgekrieg – das ganze Land in große Not gestürzt hatte. Plünderungen, Brandschatzung, Vergewaltigungen, Hunger und Unterdrückung waren die Folgen. Selbst Kaiser Josef I. und sein Wiener Hof konnte die fernen Truppen nicht in Zaum halten. Daraufhin setzte sich das geschundene bayerische Volk zu Wehr und mutige, meist junge Männer, überwiegend nur mit Mistgabeln, Sensen und Spiessen bewaffnet, zogen am 24. Dezember mit dem Schlachtruf „Lieber bairisch sterben als kaiserlich verderben“ los, um gegen gut bewaffnete und ausgebildete kaiserliche Soldaten für ihr Vaterland zu kämpfen. Die Oberländern standen einem rund 4.000 Mann starken, bestens ausgebildeten und bewaffneten kaiserlichen Heer gegenüber. Leider konnten die bayerischen Aufständischen ihre Kräfte nicht bündeln und so geschah es, dass es in Sendling, vor den Toren Münchens, zur verheerenden Schlacht kam, in der die Kämpfer für Freiheit und Frieden aus dem Oberland gnadenlos von der österreichischen Militärmacht abgemetzelt wurden.

Dieses Jahr jährte sich das blutige Geschehen der Sendlinger Mordweihnacht zum 313. Male. Auch heuer trafen sich – traditionsgemäß seit 1905 – am Vormittag des 24. Dezembers, die Abordnungen der 47 Gebirgsschützenkompanien aus dem ganzen Oberland in der Gemeinde Waakirchen im Landkreis Miesbach, um den Helden dieser grausamen Nacht sowie allen Gefallenen und Toten von Kriegen, zu gedenken.

Zur großen Gedenkfeier kamen u.a. – um wirklich nur einige zu nennen: Ilse Aigner, Präsidentin des bayerischen Landtags; Hubert Aiwanger, Vize-Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister; Florian Herrmann, Chef der bayerischen Staatskanzlei; Alexander Radwan, CSU-Bundestagsabgeordneter; Maria Els, Regierungspräsidentin von Oberbayern; Josef Mederer, Bezirkstagspräsident sowie Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach; Josef Niedermaier, Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen; Anton Speer, Landrat des Landkreises Garmisch-Partenkirchen; Alfons Besel, Bürgermeister der Gemeinde Gmund am Tegernsee und – als Hausherr – Josef Hartl, Bürgermeister der Gemeinde Waakirchen, um diesem Festakt beizuwohnen.

Während eines Schneetreibens zogen die rund 600 angereisten Gebirgsschützen tapfer – mit ihren Marketenderinnen und den Fahnenträgern – zur katholischen Pfarrkirche St. Martin, wo die Festmesse von Prälat Josef Obermaier und dem evangelischen Pfarrer Martin Voss sowie von Waakirchens Pfarrer Stephan Fischbacher zelebriert wurde. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Waakirchner Sänger.

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Anschließend wurde den Gefallen der Sendlinger Mordweihnacht am Waakirchner Löwendenkmal gedacht. Bürgermeister Josef Hartl erinnerte an den nun lange andauernden, nicht selbstverständlichen Frieden, in dem wir heutzutage Leben dürfen und ermahnte die Anwesenden, wie wichtig es auch heute ist, für Werte einzustehen. Dies betonte auch Florian Herrmann, Chef der bayerischen Staatskanzlei, in seiner kurzgehaltenen Ansprache. Ferner richtete Martin Beilhack – der Hauptmann der Gebirgsschützenkompanie Waakirchen –  auch noch einige mahnende Worte an die Veranstaltungsgäste. Schließlich erfolgte die Niederlegung eines Ehrenkranzes, welche durch drei Salutsalven der Gebirgsschützen begleitet wurde.

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-ar- Bilder: ar

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