»Riemer, Sattler, Federkielsticker«: Uralte Handwerkskunst in einem Prachtband vereint – Buchvorstellung –

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»Riemer, Sattler, Federkielsticker«
Uralte Handwerkskunst
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– Buchvorstellung –

 

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Region Alpenländer – Uralte Handwerkskunst im Alpenraum präsentiert der passionierte Federkielsticker, Sammler und Autor Walter Grübl aus Eben im Pongau (Salzburg) in seinem großformatigen Prachtband »Riemer, Sattler, Federkielsticker«. Die Zeitreise führt auf 73 Seiten von Vorarlberg über Tirol, Südtirol, Salzburg, Oberösterreich, Böhmen, Steiermark und Kärnten bis nach Bayern, Slowenien und sogar Siebenbürgen. Besonderes Augenmerk legte der Autor dabei auf die »Federkielstickerei«, die vor mehr als 200 Jahren entwickelt wurde, im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt erlebte und seit Jahrzehnten eine Renaissance erfährt. Im Buch findet man Hunderte imposante Bilder, die alle im Großformat wiedergegeben werden, sodass man die feinen Stickereien sehr gut erkennen kann.

Auch in Bayern fanden die »Fatschen« (Gürtel) ab 1800 ähnliche Verbreitung wie in Österreich, Südtirol und Böhmen. Fuhrleute, Flößer, Händler, Handwerker, Viehhändler und Bauern, die viel unterwegs waren und Geld mit ihren Waren und Dienstleistungen verdienten, trugen dieses in der sogenannten »Geldkatze« sicher verwahrt mit sich. Auf Anfrage des Autors hat der Wolfratshauser Verein »Flößerstraße e.V.« nicht nur mit Rat, sondern auch mit Tat in Form von Bildmaterial am Entstehen des Werks beigetragen.

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Wer waren eigentlich die »Riemer« und die »Sattler«, aus denen sich dann die »Federkielsticker« entwickelten? Der »Riemer«, so ist es im Buch nachzulesen, fertigte aus Leder Geschirre für Zugtiere und Riemen für Antriebe von Maschinen. Der »Sattler« fertigte unter anderem Sattel, Zaumzeug und Kummet sowie Tapezierungen zum Beispiel für Kutschen. Beide Berufe waren in Zünften organisiert und oft wurde gestritten, wer was machen durfte. 1803 kam es zu einer Regelung per Erlass, in der die »Arbeitsgrenzen« zwischen »Riemern« und »Sattlern« abgeschafft wurden. Einige von ihnen spezialisierten sich ab 1790 auf die »Federkielstickerei«, dabei werden mit den gespaltenen Kielen der Oberschwanzfedern des Pfaus in kunstvoller Handarbeit die Lederwaren bestickt.

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Bis heute dient die »Federkielstickerei«, die eine jahrelange Ausbildung und Praxis verlangt, der Herstellung und Restaurierung von Trachtenaccessoires. Sie ziert unter anderem Leibgurte – »Ranzen« und »Fatschen«, Handtaschen und Geldbörsen. Getragen werden die wertvollen Stücke heute vor allem von traditionsbewussten Personen. Seit Jahrhunderten haben sie für die Träger und Trägerinnen einen hohen ideellen Wert. Die spezielle Ziertechnik ist seit dem Jahr 2019 sogar offiziell »Immaterielles Kulturerbe« der UNESCO. Buchinfo: Walter Grübl – »Riemer, Sattler, Federkielsticker«, 564 Seiten, 893 Abbildungen, 30 x 30 cm, Hardcover, Fadenheftung, ISBN-13 978-3-85361-258-3, Preis: 69.- Euro, Verlag: Edition Tirol.

-Gabriele Rüth- Bilder: Verlag Edition Tirol, LK Salzburg/Djuhic, Flößerstraße e.V.

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