Wirtschaftsempfang Miesbach 2023

.

.

.

.

Wirtschaftsempfang
Miesbach
2023

.

.

Region Miesbach – Interessante Leute, aktuelle Themen, sehr gutes Essen – das waren die Zutaten für einen gelungenen Gala-Abend zum „Wirtschaftsempfang 2023 im Landkreis Miesbach“, welchen das Kommunalunternehmen „Regionalentwicklung Oberland“ (REO) in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband Landkreis Miesbach e.V. (UVM) im ansprechenden Ambiente des „Bosch Collaboration Campus Holzkirchen“ veranstaltete. Als Hauptsponsoren des Abends fungierten die Raiffeisenbank im Oberland eG und die Raiffeisenbank Holzkirchen-Otterfing eG. In der großzügigen Lounge trafen sich unter anderem neben Landrat Olaf von Löwis of Menar, die Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan (CSU) und Karl Bär (Bündnis’90/Die Grünen), etliche Bürgermeister des Landkreises Miesbach; Christoph Schmid von der Marktgemeinde Holzkirchen, Norbert Kerkel von der Gemeinde Waakirchen, Bernhard Schäfer von der Gemeinde Valley, Klaus Thurnhuber von der Gemeinde Warngau sowie Leonhard Wöhr von der Gemeinde Weyarn, aber auch viele Firmeninhaber und Hoteliers aus dem ganzen Landkreis, um über zahlreiche Wirtschaftsthemen zu sprechen und sich in geselliger Runde auszutauschen.

.

Die Begrüßungsrede erfolgte durch Olaf von Löwis of Menar, Landrat des Landkreises Miesbach

.

Der diesjährige Wirtschaftsempfang stand unter dem Motto „Gemeinsam bewegen – Zukunft gestalten“. Dem schloß sich Landrat Olaf von Löwis von Menar an, welcher in seiner Begrüßungsrede einen weiten Bogen spannte. So sei die Situation zumeist ungünstig gewesen, da viele Krisen das Leben erschwerten und man hoffte, dass es in der Zukunft besser würde. Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht, heutzutage spreche man von „Stapelkrisen“. „Die Probleme sind nicht weniger geworden. Ich beispielsweise, muss mich derzeit den ganzen Tag mit der Flüchtlingsunterbringung beschäftigen“, betonte von Löwis of Menar. Auch wirtschaftlich gehe es nicht so gut, erklärte er, und Deutschland sei abgehängt worden und nun das Schlußlicht in Europa. Doch trotz aller Krisen gebe es auch gute Nachrichten aus dem Landkreis Miesbach, freute sich der Landrat. So hätten einige namhafte Firmen in der Region kräftig investiert. Viele Betriebe hätten sich als familienfreundliche Unternehmen zertifizieren lassen oder setzten ihr Umweltbewußtsein in die Praxis um. „Trotz aller Probleme ist mir nicht Angst und Bange, denn Sie, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, geben uns die Zuversicht, dass es weitergeht. Sie engagieren sich, Sie sind mutig, Sie sind vorbildlich, Sie sind unsere Zukunft und unsere Gegenwart und dafür danke ich Ihnen von Herzen und wünsche uns, dass Sie uns noch recht lange mit Ihrer Energie, Ihren Initiativen und Ihrer Innovationsfähigkeit beglücken“, erklärte Olaf von Löwis of Menar.

.

Anton Stetter bei seinem Vortrag „Zurück in die Zukunft: Wenn die Zukunft ein bißchen wie die Vergangenheit wäre“

.

Nach großem Applaus für die aufmunternde Rede des Landrats kündigte Moderatorin Julia Corona den Vorsitzenden des Unternehmerverband Landkreis Miesbach e.V., Anton Stetter, als Unternehmer und Universalgenie an. Dieser bezeichnete in seinem Vortrag die wirtschaftliche Situation der Unternehmen im Landkreis in seiner ureigendsten Art als „zach“. Dann führte er das Publikum „Zurück in die Zukunft“ und stellte die Frage: „Wie Leistungsfähig war der Landkreis Miesbach?“. Die Reise ging ins Jahr 1919, kurz nach dem ersten Weltkrieg, als ein katastrophaler Sturm im Valeppwald rund 300.000 Bäume zerstörte. Da zu diesem Unglück auch noch der Befall des Borkenkäfers drohte, wurde die Situation der Holzbesitzer noch prekärer, da sie vom Holzverkauf abhängig waren und diese Katastrophe „den Tod des Oberlandes zur Folge gehabt hätte“, erzählte Stetter. So taten sich diese zusammen, gründeten innerhalb von nur einer Woche die „Holzwerbung Spitzingsee GmbH“ mit Gesellschaftern aus verschiedensten Bereichen und beauftragten bereits in der zweiten Woche Ingenieure, einen Plan zum Bau einer Waldbahn zu erstellen, um das Holz damit abtransportieren zu können. Am 18. Februar 1919, lediglich sechs Wochen nach der Katastrophe, lag ein fertiger Plan für die Konstruktion der Bahn vor.

Dieses Vorhaben war sehr ambitioniert, denn es mussten 520 Höhenmeter mit 40 Prozent Gefälle bezwungen und sieben Gewässer überwunden werden. Zwischen 1500 bis 2000 Beschäftigte wurden benötigt, um dieses Projekt umzusetzen. Es wurden eigens Baracken für sie gebaut. Neun Lokomotiven und 150 Wagons wurden beschafft, sieben Brücken gebaut und drei Bremsberge mussten errichtet werden, um im Frühjahr 1919 mit dem Bau der Schmalspurbahn zu beginnen. Das Ziel wurde erreicht, das Holz kam vom Berg und wurde jedoch zum größten Teil als Reparationszahlung verwertet. Am 31.12.1921 wurde der Bahnbetrieb eingestellt, die Bahn abgebaut, die Loks verkauft, die Schienen wiederverwertet und der Baumbestand aufgeforstet. „In dieser kurzen Zeit wurde unmögliches geschafft, dies wäre in der heutigen Zeit nicht denkbar. Deshalb wäre es nicht verkehrt, wenn die Zukunft ein bißchen wie die Vergangenheit wäre“, betonte Anton Stetter.

.

Prof. Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO)
referierte zum Thema „Neue Energie für Europa“

.

Als Keynote Speaker begeisterte Prof. Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), mit dem Thema „Neue Energie für Europa“. Der Zukunftsforscher versprach, dass er trotz der Stapelkrisen positives zu berichten hätte und forderte, dass man sich „auf was wir können“ besinnen sollten. Krisen seien nur gemeinsam zu bewältigen, erklärte der Professor und verglich die Energiepreisentwicklung, welche bekanntlich gewaltig und daher einzigartig in unserer Zeit ist, vom Jahr 2011 bis ins Jahr 2023. Dazu bemerkte er, dass der CO2-Preis stark angezogen habe, was eine Erhöhung des Strompreises nach sich gezogen hätte. Vor allem forderte der Professor, da Strom die Zukunftsenergie sei, dass der entsprechende Preis deutlich nach unten gebracht werden müsste.

Weitere Themen des Professors waren die Konjunkturentwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit. Bei diesen negativen Ausführungen – Anhebung des Leitzinses, Sinken der Immobilienpreise, Belastung des Welthandels durch die Covidkrise, durch stagnierenden Welthandel, Belastung der Exportwirtschaft, Verlust des „nach-oben-Trends“, Leiden der Wirtschaft nach fünf verlorenen Jahren – gab es auch positives zu vermelden: Die Hoffnung auf Wachstum liege im Jahr 2024 – wenn auch wahrscheinlich erst im letzten Quartal. Bei der Frage „Mehr Europa? Besseres Europa!“, erklärte der Zukunftsforscher, dass wegen der Kriege immer mehr Sanktionen verhängt würden, was die Weltwirtschaft hemmen und den Rückgang der Dynamik zur Folge haben würde. Er bemerkte ferner, dass die Europäische Union ein Stabilitätsfaktor und eine Handelsgroßmacht sei – und Deutschland viel Einfluß darauf habe. Jedoch müsste der Binnenmarkt mehr entwickelt werden und weitere Handelsabkommen wären nötig. Der Mut, dafür über kleine Hürden hinwegzuspringen, sollte aufgebracht werden. Ferner müssten die Stapelkrisen abgetragen und mehr Energie aufgebracht werden, um Europa voranzutreiben. „Die Basis ist gesund“, resümierte Professor Felbermayr.

.

Alexander Schmid, Vorstand der Regionalentwicklung Oberland (REO) sprach zum Thema „Rückblick und Weitblick“

.

Mit „Rückblick und Weitblick“ sprach Alexander Schmid, Vorstand der Regionalentwicklung Oberland (REO) in seiner Rede an, dass sich die Welt in den nächsten Jahrzehnten verändere, die Bevölkerungszahlen wachsen würden und bei entsprechenden Rahmenbedingungen eine gute Wirtschaftsentwicklung möglich sei. Überdies verwies er auf die Europawahl im Sommer 2024. „Die Vergangenheit ist vergangen, man muss in die Zukunft blicken“, betonte er und regte an, neue Märkte zu erschließen und den Fachkräftemangel als Treiber zu mehr Digitalisierung zu verstehen. Ferner teilte Schmid mit, dass die REO neue Impulse setzen, Unternehmen weiterhin unterstützen und den Landkreis Miesbach als attraktiven Standort erhalten und weiterentwickeln werde. Dies sei besonders in der Gesundheitswirtschaft sehr wichtig, ob nun bei der Vernetzung im Präventivsektor, den Krankenhäusern, in der Biotechnologie, mit den Prothesenherstellern oder bei der Nutzbarmachung von „Künstlicher Intelliegenz“. „Erste Schritte sind bereits gemacht und die wandelnde Welt sollte man als Chance begreifen“, erklärte Alexander Schmid.

.

Bei der Verleihung des Wirtschaftspreises 2023 v.l.:
Anton Stetter, Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbands Miesbach (UVM),
Alexander Schmid, Vorstandsvorsitzender der Regionalentwicklung Oberland (REO),
Christina und Markus Hoppe von der Hoppebräu GmbH in Waakirchen, Olaf von Löwis of Menar, Landrat des Landkreises Miesbach
und Dr. Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes

.

Ein weiterer Höhepunkt des Gala-Abends war die Verleihung des Wirtschaftspreises 2023 des Landkreises Miesbach. Diesen erhielt, für „besonderes Engagement“, Markus Hoppe, Inhaber der Hoppebräu GmbH in Waakirchen und wurde von Bahar Yilmaz, Verantwortliche des Resorts Eventmanagement, Personal und Ausbildung bei der REO, feierlich überreicht. Die Laudatio hielt Dr. Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, welcher sich hocherfreut über den jungen Preisträger und die Qualität seiner Produkte äußerte.

Der Gala-Abend mit Wirtschaftsempfang 2023 bot den zahlreichen Gästen die Möglichkeit zum ungezwungenen Austausch von Erfahrungen, neuen Ideen und Entwicklungen. Die Veranstalter des Wirtschaftsempfangs dachten aber auch noch an andere und beschlossen, ein soziales Projekt zu unterstützen und diesem zehn Prozent der Ticketeinnahmen zu spenden. Nutznießer wird der Verein „Holzkirchen hilft“, welcher Menschen in finanziellen Notsituationen und schwierigen Lebensphasen hilft.  …weiter zur großen Bildergalerie

-am- Bilder: am

.

*************************

************************

.

Um technisch einwandfrei funktionieren zu können, verwendet diese Website Cookies. Cookie-Richtlinie

Impressum / AGB&Datenschutzhinweise

.