Internationales Bergfilmfestival Tegernsee 2021 – Großes Kino im Herbst in Tegernsee

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Bergfilm-
Festival
Tegernsee 2021:

Begeisternde
Bergfilme
und viel Platz
in den Kinos

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Tegernsee – Die Filme „Children of the Snow Land“ (Großer Preis der Stadt Tegernsee) und „Balandrau – Tragödie in der Eishölle“ (DAV-Preis für den besten Alpinfilm) beeindruckten in Tegernsee nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum, das in diesem Jahr viel Beinfreiheit genießen durfte. Sie sind die großartigen Gewinner eines ungewöhnlichen Festivals.

94 Filme begeisterten in Tegernsee das Publikum
„Schön war’s und ich hab die Beinfreiheit genossen“, freute sich eine Zuschauerin aus der Nähe von Stuttgart lachend. Es habe eben alles auch seine guten Seiten. Bei 252 Einreichungen konnten die Programmgestalter um Festival-Direktor Michael Pause in diesem Jahr aus dem Vollen schöpfen, was sie mit Genuss taten. Nach einem Jahr Festival Abstinenz schafften es 94 Filme ins Programm, so viele wie noch nie zuvor. In den meisten der 44 Vorstellungen konnten die Moderatoren und Moderatorinnen interessante Gäste aus aller Welt begrüßen: Zum Beispiel beim Bayern 2-Abend die Paraclimbing Weltcup-Bronzemedaillengewinnerin Jacqueline Fritz, bei der Retrospektive drei Mitgliedern der Nanga Parbat-Expedition von 1970, beim Nepal-Abend Ganesh Panday aus Nepal. Als die Tegernseer im Medius dann quasi ihr „Heimspiel“ feierten und eine Gruppe einheimischer Snowboarder ihre „Hüttn“ auf der Leinwand präsentierten, donnerte der Applaus. Ein schöner Erfolg, auch wenn die Jungs es nicht auf die Liste der Preisträger schafften – oder könnte es doch noch vielleicht sogar für den Publikumspreis reichen?

Ein Film der leisen Töne
Ganz oben steht dort ein Film der leisen Töne, der grandiosen Landschaften, der ungeschminkten Menschlichkeit und der Hoffnung, wie es die Jury formulierte. Sie zeichnete die berührende Dokumentation „Children of the Snow Land“ von Zara Balfour und Marcus Stephenson (Großbritannien/Nepal) in diesem Jahr mit dem Großen Preis der Stadt Tegernsee aus. Tagelang wandern die Kinder auf einsamen Pfaden zum ersten Mal nach zwölf Schuljahren in Kathmandu wieder zurück in ihre abgelegenen Heimatdörfer. Sie sprechen von Trennungsschmerz, Heimweh, Neugier, Angst und Staunen. Behutsam kehren sie zurück in ihre Vergangenheit, um schon bald wieder in eine hoffentlich bessere Zukunft aufzubrechen.

Erschütternd, denn es kann jeden treffen
Das lässt keinen kalt, der selbst schon einmal in den Bergen unterwegs war: Die spanische Dokumentation „Balandrau – Tragödie in der Eishölle“ von Guille Cascante ist dramatisch, bestürzend, bewegend. Sie rekonstruiert eine Bergtragödie in den Pyrenäen, die zehn Menschen das Leben gekostet hat. „Das Besondere daran ist nicht nur die außergewöhnliche Kamera-Arbeit, sondern vor allem das erschütternd Triviale an dieser Begebenheit: Die Berge erscheinen leicht, niemand hätte sich diese Katastrophe vorstellen können“, so die Jury, die „Balandrau“ mit dem Preis des Deutschen Alpenvereins für den besten Alpinfilm auszeichnete.

Auf leisen Pfoten…
… schleicht nicht nur der Schneeleopard durch die eisigen Höhen des Himalaya. Auch wer ihm nahekommen will, sollte sich behutsam bewegen. So wie der französische Fotograf und Filmemacher Stéphane Jacques und dessen Bruder es in dem Film „Auf den Spuren der Schneeleoparden“ meisterhaft zeigen. Sie trotzen Eis und Einsamkeit, um vielleicht das Glück auskosten zu können, diesen ungewöhnlichen Tieren ganz nahe sein zu dürfen. In Tegernsee wurden sie dafür mit dem Preis für den besten Film in der Kategorie „Naturraum Berg“ ausgezeichnet.

Spektakulärer Balanceakt in den Dolomiten
Über den Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis darf sich Valentin Rapp freuen. Mit der Kamera verfolgt er den Profi-Slackliner Lukas Irmler auf der Suche nach der perfekten Highline zwischen Schlern und Langkofel-Massiv. „Der Film ist genauso wie Highlining im Hochgebirge: Spektakulär, vergleichsweise wenig aufwendig und dabei atemberaubend schön“, urteilte die Jury.

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„Ein großer Schritt Richtung Normalität“
Trotz Einschränkungen, erheblichem Mehraufwand und ersatzloser Streichung des gesamten Rahmenprogramms ist das Fazit der Festival-Macher überzeugend. „Wir hatten in diesem Jahr wirklich ein sehr starkes Filmprogramm. Und mich persönlich haben die vielen schönen Begegnungen besonders gefreut, die nun endlich wieder möglich waren“, betonte Festival-Direktor Michael Pause. Die Bergfilm-Szene habe auf diese Gelegenheit scheinbar nur gewartet und schon deshalb habe sich der Aufwand gelohnt. Ähnlich sieht dies Johannes Hagn, Bürgermeister der Stadt Tegernsee: „Im vergangenen Jahr war es noch ein Lebenszeichen, doch in diesem Jahr ist uns ein großer Schritt Richtung Normalität gelungen. 2022, da soll alles wieder so werden, wie wir und unsere Besucher und Besucherinnen es gewohnt waren. Darauf freuen wir uns!“

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Liste der diesjährigen Preisträger:

Großer Preis der Stadt Tegernsee (€ 3.000,.)
„Children of the Snow Land“ von Zara Balfour, Marcus Stephenson (Großbritannien/Nepal)

Preis des Deutschen Alpenvereins für den besten Alpinfilm der Kategorie „Erlebnisraum Berg“ (€ 1.000,-)
„Balandrau – Infern Glaçat“ (Balandrau – Tragödie in der Eishölle) von Guille Cascante (Spanien)

Preis für den besten Film in der Kategorie „Naturraum Berg“ (€ 1.000,-)
„Auf den Spuren der Schneeleoparden“ von Stéphan Jacques (Frankreich)

Preis für den besten Film in der Kategorie „Lebensraum Berg“ – Preis Tegernseer Erdgas-Versorgungsgesellschaft (€ 1.000,-)
„Wanderschäfer im Iran – Die Schule der Hirtenkinder“ von Louis Meunier (Frankreich)

Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis (zur Verfügung gestellt von der Familie Guggenbichler, Dr. Stefan und Barbara) (€ 1.000,-)
„Alpine Highlines – Dolomiten“ von Valentin Rapp (Deutschland)

Preis für die bemerkenswerteste Kameraleistung (gesponsert durch Rotary Club Tegernsee)
„K2 – The Impossible Descent“ von Slawomir Batyra – Kamera: Bartek Bagiel (USA/Polen)

Preis für den besonderen Film (gesponsert durch Rotary Club Tegernsee)
„El gran hito“ von Ignasi López Fàbregas (Spanien)

Lobende Erwähnung der Jury (undotiert)
„Schwerelos – Das Lebe ist Pfeifen“ von Thomas Senf, Daniel Anker (Schweiz)
„Anche stanotte le mucche danzeranno sul tetto“ (Auch heute Abend werden die Kühe auf dem Dach tanzen) von Aldo Gugolz (Schweiz)
„Was sie wohl tun wird mit uns?“ von Caroline Fink (Schweiz)

Bayern 2 – Publikumspreis (€ 1.000,-)
„Das Riesending – 20.000 Meter unter der Erde“ von Freddie Röckenhaus (Deutschland)
„Hütt’n“ von Philipp Marquardt (Deutschland)

-am- Bild: Thomas Plettenberg

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Packendes
aus der Welt
der Berge

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Tegernsee – Wenn sich die Bergfilmszene im Herbst am Tegernsee trifft, ist Spannung angesagt – von der ersten Sekunde an. Es wird mitgefiebert: Im Publikum, wenn die Protagonisten in schwindelnder Höhe über eisige Grate turnen und bei den Filmemachern, wenn die Jury die Köpfe zusammensteckt.

Wie immer: Es geht um den Berg – und nur um den Berg. Eigentlich also um Beständigkeit – und doch ist nichts Wiederholung. Neue Perspektiven und ungewohnte Gedanken, mutige Autoren und überraschende Geschichten begeisterten schon am Eröffnungsabend das Publikum. Nach einem Jahr Pause ist die Lust auf Neues groß, das zeigte sich schon zu Beginn des Festivals. Der Barocksaal war ausverkauft, doch Plätze mussten frei bleiben. „Aufgrund der derzeit hohen Inzidenz können wird das Festival nur so, in kleinerem Rahmen durchführen. Doch das Bergfilm-Festival ist ein wichtiges Element unseres Kulturlebens, deshalb haben wir alles drangesetzt, dass es in diesem Jahr stattfinden kann“, betonte Bürgermeister Johannes Hagn bei der Eröffnung.

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Szene aus dem Festivalbeitrag „My Upside Down World“ – Regie: Elena Goatelli und Angela Esteban – Produktion: Albolina Film/Italien

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Auch wenn der Aufwand größer und die Besucherzahlen geringer sind. Das Programm ist mit 94 Filmen, die noch bis Sonntag, 17. Oktober 2021 in sechs Kinosälen zu sehen sind, dicht gefüllt. Dieses Mal ist es das Beste aus zwei Jahren, was auf der Leinwand zu sehen ist und entsprechend viel darf man sich erwarten. Oft sind Filmemacher, Produzenten oder Protagonisten vor Ort, auf der Bühne schildern sie authentisch, was den Zuschauern vielleicht verborgen bleibt. Begegnungen, die zum Festival gehören wie die Filme selbst und die auch bei der Eröffnung ihren besonderen Reiz hatten: Zum Beispiel, wenn Ex-Skirennläufer Michael Veith schildert, wie es ist, in Kitzbühel am Start der Streif zu stehen – und wie er glaubt zu ahnen, wie sich der polnische Bergsteiger Andrzej Bargiel fühlte, als er am K2 die Skier anschnallte und die „unmögliche Abfahrt“ in Angriff nimmt? Unglaubliche Drohnenbilder reißen dann die Zuschauer im Barocksaal fast hautnah mit in die eisigen Rinnen des Achttausenders.

Für besondere Spannung sorgt aber auch die internationale Jury: Sie muss entscheiden, wer beim einzigen Bergfilm-Festival Deutschlands mit Wettbewerb ausgezeichnet wird. Angeschaut werden die Filme in diesem Jahr zwar nicht von allen gemeinsam vor Ort, sondern zu Hause im Home Office. Der Gedankenaustausch erfolgt per Videokonferenz, was im Moment sicher die beste Lösung ist. „Aber schöner und interessanter ist es auf alle Fälle gemeinsam vor Ort“, so das Urteil der Jury in dieser Sache. Bekanntgegeben werden die Gewinner bei der Preisverleihung, die auch im BR
Livestream übertragen wird (auf Bergauf-Bergab, in der Mediathek und auf der BR Kulturbühne).

-am-

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18. Internationales
Bergfilmfestival
Tegernsee
13. – 17. Oktober 2021

Großes Kino im Herbst in Tegernsee

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Das Bergfilm-Genre scheint gut durch die Zwangspause gekommen zu sein: 252 Produktionen aus sagenhaften 38 Ländern wurden für das Tegernseer Bergfilmfestivals angemeldet. Vorauswahljury und Organisationsteam fügten die sehenswertesten „Film-Gipfel“ zu einem attraktiven Festival-Programm zusammen, das im Herbst das Publikum begeistern wird.

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Szene aus dem Festivalbeitrag „Trekking am Mount Everest“ – Regie: Lisa Seemann – Produktion: Westdeutscher Rundfunk (WDR)

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Wer hat wohl schon einmal einen Bergfilm aus Kasachstan gesehen? Oder aus Taiwan? Wie mag sich ein Filmteam aus Ägypten dem Thema „Berg“ annähern? 252 Filme, das bedeutet 252 verschiedene Blickwinkel, Geschichten, Herangehensweisen. Eindeutig: „Berge“ faszinieren Filmemacher auf der ganzen Welt. „Die große Zahl darf nicht täuschen. Wir mussten stark aussortieren, weil bei erstaunlich vielen Filmen das Thema Berg keine tragende Rolle spielte. Dennoch, wir haben in allen Kategorien gute und auch einige absolut herausragende Filme. Fesselnde Dokumentationen über alpinistische Spitzenleistungen, spannende Reportagen und berührende Porträts von – und über – Bergmenschen!“, betonte der Tegernseer Festival-Direktor Michael Pause.

Klar ist, dass man sich im Herbst ganz auf das Wesentliche konzentrieren will: Den Film. Denn corona-bedingt wird es voraussichtlich kein Rahmenprogramm und kein Bergfilm-Forum geben. Die Zuschauerreihen sind entsprechend den im Herbst gültigen Richtlinien wohl nicht so dicht besetzt wie „früher“ – und Karten gibt es nur Online. Das Thema Pandemie wird in Tegernsee auch auf der Leinwand eine Rolle spielen, denn: „Ein Film-Festival muss immer eine Bühne für die außergewöhnlichen Filme bereithalten“, so Michael Pause. Welche oft ausgefallenen Wege haben die Filmemacher wohl während des Lockdowns eingeschlagen? „Nur so viel kann ich im Moment verraten: Es wird überraschend, es wird spannend und es wird auf jeden Fall ganz großes Kino!“
Das Bergfilmfestival-Programm liegt ab September online und gedruckt vor.

Was letztendlich im Oktober wirklich möglich sein wird, ist dann unter www.bergfilm-tegernsee.de ersichtlich.

-am- Bilder: albolina film, wdr

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