Landratskandidatur-Nominierungsversammlung

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Landrats-
kandidatur
Nominierungsversammlung

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Region Bayern – Rund 70 Wahlberechtigte waren zur »Nominierungsveranstaltung der Freien Wählergemeinschaft im oberbayerischen Landkreis Miesbach« zur offiziellen Wahl des Landratskandidaten erschienen. Als Wahlleiter fungierte Florian Ruml, welcher die Vorschläge zur Kandidatur bei den anwesenden Wahlberechtigten einholte. Dabei stellte sich heraus, dass sich ein Kandidat parteiintern bereits durchgesetzt hatte, was bei der anschließenden geheimen Wahl ohne Gegenstimmen bestätigt wurde: Jens Zangenfeind, derzeitiger Bürgermeister der Gemeinde Hausham, wird als Kandidat für die Landratswahl im März 2026 antreten.

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Norbert Kerkel , 1. Vorstand der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) im Landkreis Miesbach (l.),
gratulierte Jens Zangenfeind zur Landratskandidatur-Nominierungswahl

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Vor seiner Wahl erläuterte Zangenfeind ausführlich seine Ambitionen, seinen Werdegang und wies auf das bereits Erreichte als Bürgermeister der Gemeinde Hausham hin. So erklärte er beispielsweise, dass er in den fünf Jahren als stellvertretender Landrat den Landkreis und seine Bürger gut kennengelernt habe, viele Kontakte knüpfen konnte, unter anderem mit Nachbarlandräten sowie auch beim Landkreistag und das er zu der Ansicht gekommen sei, dass der Landkreis Miesbach weiterentwickelt gehöre. Nach dieser Erkenntnis habe er sich, zusammen mit seiner Familie, zu dem mutigen Schritt entschlossen, seinen sicheren Bürgermeister-Posten zu riskieren und als Landrat zu kandidieren: »Ich habe die Unterstützung meiner Familie, meiner Frau Alexia und unserer zwei Kinder. Ich möchte als Landrat all meine Erfahrung einbringen, seien es die 15 Jahre als selbständiger Rechtsanwalt, ich kenne also auch die freie Wirtschaft sowie die elf Jahre Tätigkeit als Bürgermeister und fünf Jahre als stellvertretender Landrat. Mit 53 Jahren habe ich die Kraft und die Möglichkeit, mehrere Amtszeiten zu absolvieren. Daher ich denke, es ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich habe das Alter und die Kraft, mich mit voller Energie für den Landkreis Miesbach einzusetzen. Wenn man wirklich etwas bewegen möchte, braucht man mehr als eine Amtszeit. Die letzten drei Landräte waren jeweils nur sechs Jahre im Amt. Dieser Zeitraum reicht aber nicht aus, um große Projekte auf den Weg zu bringen und dann auch die Umsetzung zu begleiten. Für mich wäre es eine Ehre, das Amt ausüben zu dürfen. Wir leben in einer wunderbaren Kulturlandschaft, die wir auch unseren landwirtschaftlichen Betrieben und der Almwirtschaft zu verdanken haben – und wir haben eine ebenso wunderbare Bevölkerung, von der sich unzählige ehrenamtlich in Vereinen und Hilfsorganisationen engagieren. Wir haben ein hervorragendes Schulsystem mit unseren Berufsschulen, Gymnasien, Realschulen und der Anton-Weilmaier-Schule. Wir haben starke Unternehmen und Partner,
ich denke da an das Krankenhaus Agatharied, das Seniorenzentrum Schwaighof sowie Banken wie die Kreissparkasse und die Raiffeisenbank, die für unsere Bevölkerung und unsere Unternehmen da sind. Der Landkreis hat ein großes Potential, das nach meiner Meinung noch nicht ausgeschöpft ist, es geht noch mehr. Die Aufgaben sind vielfältig und anspruchsvoll. Ich bin kein Politiker, der leere Versprechungen macht. Aber ich kann eines versprechen: Ich werde mich immer zu 100 Prozent für die Menschen im Landkreis einsetzen und offen und ehrlich mit ihnen umgehen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger, können die Bürgerinnen und Bürger von uns verlangen. So, wie ich mich für Hausham eingesetzt habe, möchte ich mich auch für den Landkreis Miesbach einsetzen«.

In seiner Bewerbungsrede forderte Zangenfeind weiter, dass überflüssige Bürokratie abgeschafft werden müsse, was auch im kleinen Rahmen möglich sei und plädierte für den sogenannten »kurzen Dienstweg«, angefangen bei der Verringerung von Genehmigungslaufzeiten und nannte als Beispiel die Baugenehmigungsverfahren, bei welchen alle Beteiligten gleichzeitig den Auftrag erhalten sollten, um ihre Stellungnahmen abzugeben. »Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wenn ein Fachbereich auf den anderen warte muss und die Bearbeitung erst dann weitergeht. Verfahrensabläufe müssen effizient gestaltet werden. In der Gemeinde Hausham halten wir regelmäßige »Jour fixe Termine« ab. Projekte werden besprochen, es werden Zielvorgaben gemacht und verbindliche Bearbeitungszeiten sowie Termine vereinbart, an die sich alle halten müssen. Ein Bürgermeister oder Landrat muss unterstützen und auch Führungskompetenz zeigen. Bei wichtigen Projekten muss eine enge Abstimmung mit Mitarbeitern erfolgen und Bürgermeister oder Landrat müssen sich bei diesen Projekten einbringen und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sein«, betonte Zangenfeind. Diesbezüglich mahnte er die Verbesserung von Kommunikation zwischen Bürgern und Behörde und die Transparenz bei Verfahrensabläufen an. Dazu verglich er die Nachverfolgbarkeit eines bestellten Produktes via Internet und übertrug diese Möglichkeit der Verfahrensstandabfrage bei Behörden durch den Anstragssteller.

Weitere wichtige Punkte des Landratskandidaten waren die Themen ÖPNV, der Schienenverkehr und das Kreiskrankenhaus Agatharied. Demnach müsse beispielsweise der Busverkehr vom Landkreis ab dem Jahr 2028 gemeinwirtschaftlich auf eigenes Kostenrisiko betrieben werden und mit einem eigens erstellten »Mobilitätskonzept« für den Erhalt und Ausbau des Busverkehrs gesorgt und »On Demand Projekte« ausgebaut werden. Ebenso müsse das Schienenetz ausgebaut werden. Zum Thema Krankenhaus Agatharied berichtete Zangenfeind, der seit elf Jahren als Aufsichtsrat bzw. jetzt als Verwaltungsrat die Geschicke des Krankenhauses begleite, dass er sich, in Anbetracht der Krankenhausreform der letzten Bundesregierung, auch in Zukunft mit ganzer Kraft für den Erhalt des Krankenhauses Agatharied einsetzen werde: »Das Finanzierungssystem ist komplex, die Krankenkassen sind für die Finanzierung der Betriebskosten zuständig und der Freistaat für die Investitionskosten. Wir alle wissen, dass die große Politik möchte, dass es weniger kleine Krankenhäuser gibt. Jedoch konnten wir uns durch die hervorragende Arbeit im Krankenhaus Agatharied gut für die Zukunft aufstellen und die Schulden von über zwölf Millionen Euro jährlich nahezu  halbieren. Es ist aber auch in Zukunft viel Arbeit nötig, um unser Krankenhaus zu erhalten«, so Zangenfeind und gab zu verstehen, dass das Krankenhaus Agatharied, obwohl »nicht so lukrativ«, eine der selten gewordenen »Geburts- und Kinderstationen« unterhalte, einen Standard auf höchstem medizinischen Niveau biete und über 1.200 hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfüge. Doch seien Pflegekräfte im Personal nur zu finden und zu halten, wenn bezahlbarer Wohnraum geschaffen würde. Dies sei auf dem Krankenhausgelände möglich, jedoch würden dementsprechende Planunen einige Zeit beanspruchen.

Ferner ging Zangenfeind auf die Wirtschaftsförderung und die Vereinfachung sowie Verkürzung von Genehmigungsverfahren bei Betriebsinvestitionen auf seiten des Landratsamtes Miesbach ein. Der Landkreis benötige qualifizierte wohnortsnahe Ausbildungs- und Arbeitsbetriebe, es müssten sich um neue Betriebe bemüht, das bestehende Gewerbe unterstützt und zur Durchführung neuer Projekte feste Ansprechpartner etabliert werden. »Betrieben, die bei uns investieren, müssen wir Planungssicherheit und Rückhaltbieten«, so Zangenfeind. Außerdem erklärte er, dass er als Bürgermeister viele neue, auch international agierende Betriebe und Firmen für eine Ansiedlung in der Gemeinde Hausham gewinnen konnte, dass dafür viele Gespräche und Verhandlungen nötig waren und man als Partner der Firmen auftreten müsse. Wenn man diese Energie investiere, könne man den Wirtschaftsstandort deutlich verbessern. Er sei auf jeden Fall dazu bereit, versprach Zangenfeind.

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»Standing Ovations« für den FWG-Landratskandidaten Jens Zangenfeind

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Auf die Möglichkeit des Landkreises Miesbach, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, machte er beim Beispiel »Landratsamtsneubau« aufmerksam, denn durch den Neubau und die Zusammenlegungen von Abteilungen würden Flächen frei. »Wir benötigen ein Gesamtkonzept, wie diese Flächen künftig sinnvoll genutzt werden können. Auch hier wird es um große Projekte und eine Chance für die Zukunft gehen«, schlug Zangenfeind vor und holte zum Rundumschlag aus: »Das Landratsamt muss vertrauensvoller mit den Bürgermeistern und den Gemeinden zusammenarbeiten und ein ehrlicher Partner der Bürgerinnen und Bürger sein. Es muss ein offener Umgang und das Vertrauen wieder aufgebaut werden. Die Bürger sind keine Bittsteller! Das gilt auch bei schwierigen Themen, wie die Unterbringung von Flüchtlingen. Die Sorgen und die Ängste der Bevölkerung müssen ernst genommen werden. Es darf auch keinen Unterschied machen, ob der Landrat als Vertreter der Staatsbehörde oder als Vertreter der Kommunen handelt. Der Landrat und das Landratsamt müssen immer für die Bürgerinnen und Bürger da sein. Genau das ist ihre Aufgabe und genau dafür werden sie bezahlt. Das ist nur ein kleiner Bereich der Themen, die in den nächsten Jahren viel Energie erfordern werden«, erklärte Zangenfeind und gab einen Überblick über erreichte Projekte aus seiner Zeit als Bürgermeister: »In Hausham konnten wir vieles erreichen. Wir haben beispielsweise ein Einheimischen-Projekt mit 40 Wohneinheiten ermöglicht, wobei alle Bürgerinnen und Bürger von Anfang an in das Projekt einbezogen wurden. Wir konnten in ein modernes und barrierefreies Rathaus einziehen und am alten Rathausgrundstück rund 30 bezahlbare Wohnungen schaffen. Auch haben wir Verkehrsthemen ernst genommen. In Agatharied konnte ein Kreisverkehr errichtet werden und der Bahnübergang wurde verlegt, Wartezeiten von bis zu 15 Minuten sind nun Geschichte. Wir haben Sportanlagen saniert. Wir haben eine Großtagespflege für Kinder errichtet, den Bahnhofsplatz umgestaltet und konnten, gemeinsam mit der Raiffeisenbank, ein »Gesundheitszentrum« einrichten. Wir werden einen Fahrradweg nach Ostin erhalten und arbeiten an dem Fahrradweg von Agatharied nach Miesbach. Wir konnten Firmen gewinnen und unsere Gewerbegebiete stärken. Gemeinsam können wir auch im Landkreis Miesbach vieles erreichen. In der Kommunalpolitik sollte eine Parteizugehörigkeit keine Rolle spielen. Es geht um die Arbeit für unsere Bevölkerung und nicht um Parteipolitik. Dafür steht auch die FWG, nämlich für eine parteiunabhängige Politik für unsere Bürgerinnen und Bürger. Wir sind unabhängig von Weisungen großer Parteien. Bei uns zählen alle Meinungen und es werden auch alle Meinungen akzeptiert und respektiert. Wir sind frei, offen und unabhängig. Wir können mit allen Partner, die gute Arbeit leisten, gut zusammenarbeiten. Gerade im Kreistag arbeiten wir auch hervorragend mit den Freien Wählern um Martin Rosenberger zusammen. Ich wünsche mir sehr, dass wir diese Zusammenarbeit beibehalten und noch weiter ausbauen können. Nur gemeinsam sind wir stark, gemeinsam können wir aber auch vieles erreichen«, resümierte Jens Zangenfeind.

Nach seiner einstimmig gewonnenen Nominierungswahl zum Landratskandidaten der Freien Wähler Gemeinschaft des Landkreises Miesbach, bedankte sich Zangenfeind gerührt für das entgegegebrachte Vertrauen. Es gratulierten u.a. Norbert Kerkel, erster Vorstand der FWG, die Bürgermeister Alfons Besel aus der Gemeinde Gmund, Bernhard Schäfer aus der Gemeinde Valley, Klaus Thurnhuber aus der Gemeinde Warngau, Dr. Klaus Fresenius und Ria Röpfl, dritte Bürgermeisterin der Gemeinde Hausham sowie Martin Rosenberger. …weiter zur Bildergalerie

-am- Bilder: am

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